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rostig und alt......

Chapter Twenty-four

Die ersten Teile der Sonne begannen sich hinter den fernen Bergrücken zu verstecken. Blutrot flammte die Linie der Bergspitzen auf, tauchte den Lagerplatz in ein unheimliches Licht.

Iridor hatte das beste aus seiner Situation gemacht. Konversation mit den versammelten Sklaven bestand aus geantworteten Grunz- und Schnaublauten, deren Sinn man allenfalls erahnen konnte.
Also hatte er sich seines Umhanges entledigt und nach einem kurzen Mahl begonnen, sich auf die abendliche Konfrontation vorzubereiten. Malah hatte damit wohl schlussendlich recht behalten, Schenk schien in bester Verfassung und Übung, bereit seine Kämpfe auch wirklich höchstselbst auszutragen.

Das einzige jedoch was Iridor wirklich Sorgen machte, war die ewig lange Peitsche, mit welcher sein Fußgelenk kurz in Berührung gekommen war. Noch nie zuvor musste er sich einer Waffe erwehren welche fast das zweifache seiner eigenen Körpergröße erreichte.
Zudem sah dieses Ding extrem gemein aus, wie ein lebendig gewordener schmierig schwarzer Wurm voll Tödlichkeit.

Iridor schüttelte diese trüben Gedanken ab. Es galt voller Zuversicht in die Begegnung zu treten. Vor allem da diese so dermaßen Galant eingefädelt worden war.
Über die Sprachgwandheit von Schenk hatte er sich am meisten gewundert. Solch gewählten Worte nutzten aus seiner Bekanntheit heraus bisher nur Tyrael und Hadriel.
Iridor legte den Wetzstein zur Seite, die Klinge hatte jetzt mehr als die benötigte Schärfe die es brauchte. Und hinter ihm erklang Unruhe.

Als er sich umwandte erblickte er den nahenden Schenk. Seine Massen mit sich tragend als wenn dies ein leichtes wäre, näherte dieser sich gemessenen Schrittes. Und mit einer leichten Verbeugung begrüßte er Iridor.
„Ich sende euch mein Wohlwollen junger Mann. Es würde mich zutiefst erfreuen wenn euer kurzer Aufenthalt euch zum Wohle gereicht, Körper und Geist erfrischet hat. Es sollte nicht sein das euer Mut unerquickt mir gegenüber treten muß.“
Wieder war Iridor verblüfft über die aufrichtige Freundlichkeit in dessen Stimme.
„Nun, wohlan junger Kämpe. Ihr kamt um gegen mich zu stehen. So bin ich nun hier um euch diesen Wunsch zu erfüllen.“
Schenk breitete seine Arme aus, umrahmte angedeutet den Platz auf dem sie standen.
„Und dies hier mag unsere Arena sein. Wenn ihr besteht, gar überlebt, soll euch der Abzug mit freiem Geleit gegeben sein. Meine Gefolgschaft ist darob instruiert und wird es nicht wagen dem nicht zu willfahren.“ Und nun trat ein breites Grinsen auf sein feistes Gesicht. „Aber denkt nicht dies wäre euer Schicksal. Nie zuvor kam ein Recke weiter als bis zu diesem Ort.
Seid ihr bereit“

Mit den letzten Worten nahm er die zusammengerollte Peitsche vom Gürtel, hielt Sie locker in der Hand. Und blieb einfach stehen und wartete.

Ein Seufzen entfuhr Iridor, so hatte er sich das hier nicht vorgestellt. Nun gut.

Mit einer Neigung seines Kopfes, Ehrerbietung zollend seinem Gegner, hob Iridor sein Schwert in die Ausgangshaltung und trat seinem Gegner gegenüber.

Und die Zeit schien innezuhalten. Fünf Minuten. Zehn Minuten.
Keiner der beiden schien bereit den ersten Schritt zu führen.
Doch mit einem Augenblick explodierten beide schlagartig.

Schenk begann den Reigen als erster. Mit einem
Mächtigem Ruck riß er die Peitsche über seine Schulter zurück nach hinten. Eine weit ausholende Bewegung, um Schwung zu holen. Seine Finger hielten noch den schweren Griff, doch ließen das aufgerollte Ende dieses Werkzeug sich am höchsten Punkt seiner Bewegung entrollen. Die niederschmetternde Gewalt der Peitsche musste fürchterlich sein.

Im Beginn von Schenk´s Bewegung, machte Iridor einen Riesensatz nach vorne, auf seinen Gegner zu. Er ahnte was passieren würde wenn er versuchte einer fast vier Meter langen Peitsche zu entkommen. Also blieb nur der Weg auf den Gegner zu. Iridor ließ sich zu Boden fallen. Rollte auf der rechten Schulter ab, und kam zu Füßen Schenks wieder auf die Knie.
Mit dem Schwung aus der Rolle schlug er mit aller Kraft nach den Baumähnlichen Beinen des vor ihm aufragenden.
Schenk reagierte blitzartig, durch lange geübte Reflexe. Sein linkes Bein hob sich, und sein Fuß begrub die heran sirrende Klinge unter sich im Sand.
Sofort löste Iridor seine Hand vom Griff, drehte seine Hand an den Körper und schmetterte seinen Ellbogen voller Wucht seitlich an die Innenseite von Schenk´s rechtem Knie.

Ein Schmerzensschrei entrang sich diesem, und mit einem humpelnden Satz entfernte er sich von Iridor.
Dieser griff sich flink sein Schwert und wollte dem angeschlagenem Nachsetzen.
Doch jetzt zeigten sich die möglichen Wirkungen einer Peitschenwaffe dieser Länge. Noch im Zurückweichen hatte Schenk erneut Schwung geholt. Und dieses Mal gelang es Iridor nicht die Bewegung zu unterbrechen oder den Abstand zu verringern.
Und das Ende der Schlagwaffe traf unbarmherzig. Eben noch drang das Pfeifen der durch die Luft schlagenden Waffe an Iridor´s Ohr, und im nächsten Moment zog es ihm die eine weg. Feuer bildete sich an Iridor´s Beinen als die Lederschnur sich um seine Waden wickelte. Doch am unbarmherzigsten war der gewaltige Ruck mit welchem Schenk ihm die Beine unter dem Körper wegriss und er zu Boden stürzte. Beim Sturz verlor Iridor sein Schwert.
Doch galt seine gesamte Aufmerksamkeit dem Schmerz in seinen Beinen.
Mit beiden Händen umgriff er die seine Beine umschlingende Lederschur, verkrallte sich in ihr, um Schenk nicht zu gestatten seine Waffe erneut zu benutzen.
Mit aller Kraft zog dieser, zog Iridor hinter sich her, rollte ihn über den steinigen Boden. Doch Iridor gedachte nicht sein Ende zu lösen.

Mit einem Mal änderte Schenk seine Weise. Anstatt weiterhin zu ziehen, warf er sich urplötzlich nach vorne, darauf aus Iridor unter seinem Körper zu begraben.
Blitzschnell warf dieser sich zur Seite. Der Boden schien zu erbeben als die Massen von Schenk an der Stelle auftrafen an der er gerade noch gelegen hatte.
Mit flinken Fingern löste er das gelockerte Ende der Peitsche von seinen Beinen. Ein großer Satz und auch sein Schwert war wieder in seiner Hand.
Beide Gegner begannen sich zu umkreisen. Iridor schmerzten die wunden Stellen an seinen Beinen, wo das Leder sich in sein Fleisch geschnitten hatte.
Doch auch an Schenk waren sowohl der Sturz, als auch der Knietreffer nicht spurlos vorbei gezogen. Ein stärkeres Nachziehen des rechten Bein zeugte davon.
Und es sollten noch einige Blessuren mehr hinzu kommen.
Das Aufeinandertreffen entwickelte sich zu einem Ringen des Willens. Die zuckende Peitschenspitze traf ein um´s andere Mal, und selbst wenn Iridor´s Lederkettenhemd nicht zu durchdringen war, es blieben gezeichnete Male und Schmerzen, Schmerzen welche bis tief in Iridor´s Empfinden gereichten.
Doch auch der Atem von Schenk gewann vor Anstrengung an Heftigkeit. Sein Laib blutete aus gut zwei Dutzend Schnittwunden, allesamt nicht allzu tief, doch in ihrer Summe durchaus einschneidend in das Gewirr des Kampfes.

Mit einem beherzten Ruck überwand Iridor die Entfernung zwischen ihnen, wiederum schnitt seine Schwertspitze in weiches Fleisch, rotes Blut quittierte den Erfolg. Doch bevor er sich wieder aus der Reichweite bringen konnte, schlug Schenk mit dem geknoteten Ende des Peitschengriff, ließ den Knoten wie einen Hammer zwischen Iridor´s Schulterblättern nieder krachen.

Keuchend standen sich die beiden wieder gegenüber. Durch den Staub und den Schweiß konnte Iridor das breite Grinsen seines gegenüber sehen. Fast schien dieser den Kampf in vollen Zügen zu genießen.
„Das ist der feinste Kampf seit langem Menschlein,“ erschöpft, aber erfreut klang der Tonfall, „doch jetzt achtet eurer Haut, ich gedenke meinem Abendmahl näher zu kommen. Doch gebührt euch mein ganzer Dank für diesen Kampf, ich werde eurem Ableben ein Fest errichten für eure Tapferkeit.“

Und Schenk ließ das Peitschenende in unaufhörlicher Wucht und entnervender Schnelligkeit auf Iridor herniederkrachen. Dieser warf sich dutzende Male in den Staub und Dreck, rollte von dem tödlichen Ende der Peitsche weg. Zu oft entkam er der knallenden Schnur nur knapp.
Und es schien als ob der wie wahnsinnig Prügelnde nur noch an Heftigkeit zulegen würde.
Iridor musste an ihn heran, nah, noch näher. Und vor allem blieb nicht mehr viel Zeit. Seine eigene Erschöpfung erlaubte kein längeres Katz und Mausspiel mit der Peitschenschnur mehr.

Iridor wartete, behielt Schenk genau im Blick. Und als dieser ausholte zum erneuten schlage, spurtete Iridor los, nahm all seine Kraft in den Antritt um schnellstens die Entfernung zu überbrücken.
Schenk brauchte zu lange um sich auf die neue Situation einzustellen.

Jegliche Gefahr missachtend stürmte Iridor auf den Aufseher zu, dieser streckte seinen freien Arm aus um den nahenden abzuwehren.
Und mit dem Mut der Verzweifelung rannte Iridor mit voller Wucht gegen die ausgestreckte Hand, ließ die Abwehr mit aller Wucht seinen Kopf treffen, und warf seinen Sxhwertarm so weit nach vorne wie er konnte. Es ließ sich das Eindringen der Klinge nur erahnen, der Schmerz welcher in Iridor´s Kopf explodierte nahm jegliches Fühlen mit sich und riß es hinfort.

Nach einem kurzen Moment der Schwärze kam Iridor zu sich, auf dem Rücken liegend und in die Abendröte blinzelnd. Sein Schwert hatte er verloren. Und der drohende Schatten von Schenk tauchte über ihm auf.
Die Zeit schien inne zu halten für Iridor, er erhaschte einen flüchtigen Blick auf seinen Schwertgriff, welcher aus der Brust Schenk´s ragte, knapp unterhalb des Herzen.

Dieser schnappte mit leise keuchenden Atemzügen nach Luft, kurz und schnell.
Doch noch immer erschien weder Schmerz noch Trauer auf dessen Gesicht, statt dessen wirkte der Eindruck von Freude noch eindringlicher.
Der Aufragende schien um Worte zu ringen. Iridor verdrängte das Summen aus seinem Schädel, versuchte der Stimme zu folgen.

„Das……….“, stammelte Schenk. „das war …..der .. beste …..Danke.“

Wie vom Blitz getroffen. Sämtliche Züge Schenk´s erstarrten und er kippte nach hinten hinüber, hinaus aus Iridor´s Sichtfeld.

Und Iridor ergab sich dem Summen in seinem Schädel, hinab in eine gnädige Ohnmacht.
 
Chapter Twenty-five

Lachend rappelte Iridor sich auf, seinen aufgeschürften Knien zum Trotz, aus welchen dünne Rinnsale von Blut an den Waden herunterliefen.
Mutter würde ihn schelten. Auf ihre sanfte Art war dies jedoch bisher immer mehr ein Liebesbeweis gewesen als denn eine Strafe. Vater war da bisweilen durchgreifender.
Iridor dachte lieber nicht mehr an die erhaltene Abreibung, als er letzten Sommer den Schober vom benachbarten Bauern angezündelt hatte.
Aber dies hier, ahhhh.., eine Lapalie.
„Aufgeschürfte Knie gehören zu einem Jungen wie die Sonne zum Himmel“ sagte seine Mutter immer.
Und so blieb ein freies Lachen immer möglich um den Wehwechen eines neunjährigen zu trotzen.

„Du bist ein mieser Haderlump Asram, wenn ich jemanden kenne der sich immer auf kleinere stürzt, dann Du. Du bist ein unfairer Lump.“
Iridor rannte mit diesen Worten dem davonlaufenden Asram hinterher.
Fast immer nutzte Asram etwas unkonventionelle Methoden wenn es darum ging beim Fangen spielen jemanden zu erwischen. Dabei war es ihm egal ob es sich um Mädchen oder Jungen handelte. Einzig sein herzliches und offenes Lachen verhinderte ernsten Streit, welcher sich sonst leicht aus seiner zeitweiligen Grobheit entwickelt hätte.

So jedoch bemühte sich Iridor lachend und scherzhaft fluchend den Missetäter einzuholen und zu stellen.

Es war Sommer, und so wie fast jeden Tag tobten die Sprösslinge des Lagers über die Wiese, kurz vor den Toren gelegen.
Was konnte es denn schöneres geben als einfach nur Kind zu sein.
Dicke Freunde waren Sie geworden. Gut zehn Kinder, sechs Jungen und vier Mädchen. Am Anfang hatte Iridor die Mädchen nicht gar so gern gemocht, aber im Laufe diesen Sommers, hatte er den Mut und die Gleichwertigkeit der Röckchen schätzen und lieben gelernt.
Letzten Winter waren seine Eltern mit ihm ins Lager gezogen, weg vom Land, in die menschenträchtigere Umgebung des Lagers.
Vater hatte als Reisender Spielmann genug verdient, so das er sich eine Weile Ruhe gönne wollte. Und ebenso Ruhe für seine Frau. Für Iridor jedoch hatte er etwas besonderes vor. Iridor sollte bei Charsi in die Lehre gehen und das Schmiedehandwerk lernen. Ende diesen Sommers sollte seine Zeit beginnen.

Also verbrachte Iridor jeden Tag, jede freie Minute mit den anderen Kindern. Toben und spielen war doch noch immer das größte.
Und am dicksten angefreundet hatte er sich mit zweien. Nicht das er eines der anderen nicht hätte leiden mögen, nein.
Doch mit Asram und Leandra war das noch etwas anderes.

Schnell hatte sich Iridor mit den beiden, jeweils um zwei Jahre älteren, in eine lieb gewonnene Gemeinsamkeit verrannt.
Stunde um Stunde konnten die drei zusammen sitzen. Zeit und Ort vergessen.
Und während derweil das reale Sein seinen Lauf nahm, saßen die drei Kinder beisammen und ersonnen Geschichten über Heldentaten und Glorienschein. Alle drei träumten davon eines Tages Ruhm und Ehre zu gewinnen. Groß und berühmt wollten Sie werden.

Und aus diesem Antrieb heraus vereinte sich diese Freundschaft unter den anwesenden Kindern zu etwas besonderem.

„Hab ich dich endlich du Schuft“
Iridor hatte endlich Asram zu Fall bringen können. Schwer atmend lagen die beiden Freunde beieinander, japsten nach Luft, und rangen mit den Tränen vor Lachen.
„Ich hab es Dir immer gesagt, du bist ein großer lahmer Esel. Ich werde dich immer beim Rennen schlagen, du bist zu langsam.“
Mit aufgesetzter Verletzbarkeit schaute Asram in die Augen Iridor´s.
„Du bekommst mich nur, weil mein Pa mir gesagt hat, ich solle die kleineren auch einmal gewinnen lassen. ÄTSCH“
Und wieder hielten sich die beiden die Bäuche vor lachen.

„Habt ihr beiden eigentlich auch einmal Zeit für mich, HÄ ?“ erklang eine helle Mädchenstimmer hinter den beiden.
Rasch wandten sich beide um.
„ Wer auch sonst ?“ neckte Asram die dazugekommene.
„Leandra natürlich. Na endlich von deinem Nähzeug losgeeist ? Oder hast du einfach nur deine Nadel verlor… AUA..“
Spielerisch knuffte Leandra Asram vor die Brust, bremste so seinen Redeschwall
„Wenn ich ständig von kleineren Jungens eingeholt werden würde, dann tät ich nicht so eine große Klappe haben. Du Held du.“
Drehte Asram eine lange Nase und flitzte mit wehendem Kleidchen und fliegenden Zöpfen vor dem Aufbrausenden davon.
Lachend rannte Iridor den beiden hinterher, welche in vollem Lauf auf den Rand des Wäldchens zuhielten.

Wieder zu Atem gekommen saßen die drei am Fuße einer großen Linde. Dies war, aus ihrer Sicht, der schönste Platz am Waldesrand. Man konnte die gesamte Wiese überblicken. Hatte Einblick auf die Zufahrt zum Lager, das Haupttor und überhaupt, das gesamte Treiben vor der Stadt.
Dutzende Male hatten sie hier beisammen gesessen und sich Geschichten ausgedacht. Sich vorgestellt das Drachen ihr Lager überfallen täten. Große Drachen natürlich.
Und wie ihre kleine Gemeinschaft sämtliche Bewohner retten würden.
Wenn so ein Tag nur mehr Stunden innehaben würde.

„Ich habe einen Vorschlag ihr beiden Helden,“ ließ Leandra sich auf einmal vernehmen.
„Habe den ganzen Morgen darüber nachgedacht, während meine Ma versucht hat mir ein neues Stickmuster zu erklären, BÄH.“
Die war Leandras übelstes Schicksal. Ihre Eltern wollten eine echte Dame aus ihr machen, sie früh verheiraten, und ihr jegliche Sorgen ersparen. Leandra jedoch liebte Sorgen.
Eigentlich zog Sie Ärger sogar mehr an, als eine Mücke nach Licht suchte.

„Na was hat unsere Strickmaus sich denn ausgestrickt ?“ Asram konnte das necken niemals unterlassen wenn Leandra dabei war.

Kleine Dolche flogen aus Leandra´s Blicken, doch ihr Wort blieb ruhig.

„Also, ihr zwei seid ja nun mal Jungs, ich bin ein Mädel. Und wie sich das so gehört, habt ihr einem Mädel immer die Ehre zu sichern. RICHTIG ?“
Fragend blickten Leandras hellgrüne Augen die beiden Jungs groß an.
„Ähhh….., ich glaub….,“ verlegen scharrte Asram mit der Ferse im Gras, „ja.“
Iridor selbst nahm all seinen Ernst beisammen. „Ja“

„Gut, das wollte ich nur wissen. Also…,“ Leandra setzte ihre schönste Wichtigmiene auf, „Ihr beide seid meine besten Freunde,“ wieder ein prüfender Blick zu den beiden, „und ihr wollt das doch auch immer sein oder ?“

Ein hastiges, zweistimmiges „Ja..“ bildete die Antwort.

„Gut, dann will ich das ihr beide mir etwas versprecht, versprecht auf den gossen Drachen der dort hinten im Berg gefangen ist.
Also nicht nur einfach so.
Ich will eine Kriegerin werden. Kämpfen, Abenteuer erleben.
Und ich will nicht so einen Langweiler heiraten und immer und ewig neue Deckchen sticken.

Ich will mit euch beiden zusammen in die Welt hinaus. Jungfrauen retten, wilde Tiere jagen, Einhörner sehen.
Und ich will das ihr mir versprecht…, mit aller Wahrheit, das ihr nie…, NIE.., ohne mich hinaus gehen werdet um groß und berühmt zu werden.
Und niemals nicht wird einer von uns die anderen alleine lassen.
Verspochen …..?“

Bei den letzten Worten, welche mit liebreizendem Kleinmädchenblick, fast hastig ausgestoßen wurden, stockte Iridor kurz der Atem. Er wusste nicht genau wieso oder warum. Aber er wusste, daß sie beide, nein, sie alle drei, aus diesem Lager in die Welt ziehen würden.

Und so legten die drei, an diesem sonnigen Nachmittag, ihren Schwur der Gemeinsamkeit ab. Schworen beim großen Drachen beisammen zu bleiben und sich niemals nicht zu trennen.

Iridor blickte tief in Leandras Augen. Festigte durch seinen Blick den Schwur den sie alle drei taten.

Und erschrak fürchterlich.

In Leandras Augen, aus der Tiefe der Iris, begann sich ein Dunkel hinauf zu schwingen. Wie ein sich rasend vergrößernder Strudel wogten Schwaden aus Dunkelheit an die Oberfläche.
Schon ergriff das Dunkel Besitz von Leandra´s Innerstem.
Iridor schaute verzweifelt nach Asram, doch dieser lag wie tot am Boden, seine Hand noch verkrampft ausgestreckt auf die Bestätigung ihres Schwures.

Leandras Gesicht wurde von innen mit Schwärze überflutet, verzweifelte Qual sprach aus ihren Zügen. Iridor wollte seine Hand losreißen, sich wegwerfen von dem Geschehen.
Aber es ging nicht. Wie festgeleimt klebte seine Hand in der von Leandra´s, wie auf ewig verbunden. Und die Düsternis nahm zu.
Schwarze schwärende Flecken bildeten sich auf ihrer Haut. Begannen sich auszubreiten.
Haut und Fleischfetzen lösten sich, fielen zu Boden, um dort qualmend zu vergehen.
Ihre Zähne wurden schwarz, begannen ihr im Mund zu verfaulen.
Unsagbarer Gestank breitete sich aus.
Und noch immer hielt ihre mittlerweile faulende Hand seine eigene fest umklammert.
Noch immer stieß ihr lautloser Schrei in qualvoller Pein in Iridors Herz.

Iridor konnte nicht anders, er schrie. Er schrie das er dachte seine eigenen Ohren müssten platzen.
Und Leandra verfaulte vor seinen Augen.




„Aaaaahhhhrrrrrgggghhh…..“ gellte sein Schrei über das Vorgebirge, wurde zurückgeworfen und brach sich mehrfach wieder.
Ruckartig schnellte Iridor seinen Oberkörper hoch. Sein Blick suchte nach Leandra, mit weitaufgerissenen Augen.
Seine hand zuckte nach einem Schwert, wo keines war.

Mitten im Schrei brach Iridor ab. Ein Traum. Nur ein Traum…

Seine Augen blickten sich um. Er war immer noch im Vorgebirge. Hatte gegen Schenk gekämpft, und diesen bezwungen. Wirklich `?

Sein Blick fand den Kadaver des Aufsehers. Der Griff seiner eigenen Klinge stak noch immer in dessen Körper. Friedlich das Gesicht im Tode.
Ringsumher wieselten einige Sklaven. Sammelten ihr Hab und Gut ein. Einige entfernten die riesigen Belagerungsmaschienen von ihren Sockeln, bauten sie augenscheinlich ab.
So als ob mit dem Tode ihres Anführers auch die Belagerung ein Ende hätte.
Iridor selbst wurde nicht beachtet. Das Wort ihres Führers hatte also auch in dessen Tod seine Gültigkeit behalten.

Iridor wandte seinen Blick in die Ferne, dem Gipfel des Arreat zu.

„Ich habe nicht vergessen Leandra. Niemals.“
 
:top: :top: gefällt mir wie immer recht gut! der letzte teil hat mich irgentwie verwundert, wie kann asram sterben und landra vom bösen ergriffen sein, wenn er von schindern gekillt und sie von baal gefangen wurde? Aber dan wars ja nur traum!! freu mich schon auf den nexten teil

greetz
 
@ Nastixx

Stimmt, ein Traum. In Kapitel 24 bekam Iridor eins auf den Kopf und seine Sinne schwanden.

Kapitel 25 erzählt seinen Gedankenwelt während der Ohnmacht.

Und das war halt ein Traum aus Kindertagen, vermischt mit den Erlebnissen der Gegenwart, nämlich dem Tod seines besten Freundes und der Versklavung (soweit er weiß) seiner besten Freundin.

Einfach nur ein Traum.

Und ich grübel derweil über das weitere Geschehen.

Das Tom.
 
:top: Update

Ja, den Wächter des Thrads gibt es immer noch.

Und ich grübel derweil über das weitere Geschehen.

Mach dir darüber keine Gedanken du musst ihn ja nur BÖSE machen :flame:

Buhahahaha


Der böse, gemeine und hinterhältige Wächter des Threads hat gesprochen.
 
Chapter Twenty-six


Aus dem Schatten einer riesigen und uralten Ulme heraus beobachtete Iridor das Treiben auf dem kleinen Plateau.
Sklaven und Totschläger, welche ihrem unseligen Herrn die letzte Ehre zukommen ließen.
Des Bösen Gezücht hatte in der Mitte des Plateau einen riesigen Scheiterhaufen errichtet, auf welchem der Laib des Aufsehers aufgebahrt worden war.
Totengesänge aus Grunz und Schnorchlauten erklangen, abschiednehmend.
Iridor war überrascht über diese Art der Ehre, welche jene an Tag brachten, die sich selbst zur Explosion brachten um ihren Feinden zu schaden.
Er selbst wurde nicht weiter behelligt. Keiner legte Hand an ihn oder richtete ein Wort in seine Richtung. Einzig mehr oder weniger mit Blicken, wurde Iridor zur Seite gelenkt, abseits der Rituale.
Als der Scheiterhaufen entzündet wurde, die Flammen den leblosen Körper von Schenk ergriffen und seine Überreste zu Asche verwandelten, hatte Iridor genug gesehen.

„Also weiter“ sprach er sich selber Mut zu.

Sein Weg führte durch die enge Passage welche das Vorgebirge vom Eishochland trennte. Scharfzackige Felsen ragten hoch empor und flößten dem Betrachter Ehrfurcht ein.
Iridor ließ seinen Blick über das vor ihm liegende schweifen. Allerorten erhoben sich kleinere Feslformationen. Grün kämpfte sich durch den kargen felsigen Boden und versuchte Sonnenlicht zu erhaschen. Und allerlei dunkles Gesindel streifte umher, labte sich an schwarzer Phantasie und bösen Taten.
Iridor hob seine Klinge. Diesesmal gab es kein Verstecken mehr, keine Täuschung. Er musste sich durch die dunklen Diener hindurch kämpfen. Tod und Verderben zurück in die Reihen der Finsternis bringen. Sein Ziel war weiterhin der Gipfel des Arreat. Und sein weg führte durch das Hochland.

Erschöpft wie er war, gezeichnet durch den Kampf mit Schenk, müde die Muskeln und Knochen, wurde das Schwert mit jedem erneuten Schwung schwerer und schwerer.

Die Klinge biß sich durch dunkles Fleisch, spaltete Knochen und zertrennte Lebensfäden zuhauf. Dickflüssiges und trocknendes Blut bedeckten Iridor´s Kleidung, ließen sein Herz sich besudelt fühlen.
Es gab keine Ansammlungen von mehr als zehn Geschöpfen, allesamt kleiner Gruppen denen Iridor begegnete und mit der Kraft der Verzweifelten ihr Ende brachte. Doch schien das Auftauchen neuer Gruppen, frisch und ausgeruht kein Ende zu finden.

Das Schwert wurde ihm schwer in der Hand.

Inmitten einer kurzen Atempause, als der Andrang der Scheußlichkeiten etwas nachgelassen hatte, vernahm Iridor´s Ohr die Schreie.
Nur Fetzen drangen durch den Wind und das allgegenwärtige Gekreische der Unzucht zu ihm, doch zweifellos waren diese Stimmen menschlicher, gar bedürftiger Natur. Nicht erkennbar in ihrem Wortlaut, so aber durch einen drängenden Tonfall gezeichnet.

Iridor lauschte konzentrierter dem Schreien, wandte seinen Schritt auf die Quelle.
Es schien seinen Ursprung inmitten einer größeren Ansammlung von dunklen Dienern zu haben, welche ihr Lager rund um einen hölzernen Bau aufgeschlagen hatten.

Vorsichtig, nach jeder Deckung haschend näherte sich Iridor dem Verschlag.
Und jetzt wurden auch die Rufe deutlicher, ihr Sinn erkennbar.
Es waren Rufe nach Hilfe, Rufe und Schreie geboren aus höchster Not und Verzweifelung.

Noch hatte niemand Iridor bemerkt. Und diesem schlug die Zornesröte wallend über jegliche Vernunft. Erschöpft durch den Kampf gegen Schenk, entmutigt über die ungezählten Massen des Bösen welche hier im Hochland weilten, schwang Iridor sein Schwert im hohen Bogen.
Stürmte blindlings auf die befestigten Tore des Verschlages zu, dem Rufen entgegen.

„Harret aus, Harret aus“ schrie er den Verzweifelten zu, „Ich komme euch zu holen“

Und wieder sang die Klinge ihr Lied des Verderbens. Blut, Gedärm und Köpfe rollten über den steinigen Grund. Die eine und andere Klinge ritzte Iridor, doch in seiner Wallung spürte er dies kaum.
Wie im Wahn führten seine Hände der Klinge Gruß in des Bösen Antlitz.

Vor dem Gatter angekommen, entriss Iridor einem Unhold seinen Streithammer, zertrümmerte mit einem mächtigen Streich seines Schwertes den Kahlrasierten Schädel, auf das dessen Gehirn den Ameisen als Nahrung diene. Mit der anderen Hand ließ er den erbeuteten Hammer auf das Schloss des Gatter niedersausen, die Kette zerbarst in tausend Stücke. Ein mächtiger Fußtritt warf den Torflügel auf welcher laut krachend nach innen fiel.

Vier Barbaren, Bewohner und Verteidiger Harrogath´s standen zerlumpt vor Iridor. Weit aufgerissene Augen, wild die Blicke ob der möglichen Freiheit.

„Steht nicht rum ihr Narren, raus raus raus“, schrie Iridor die überraschten an. „Bewegt euch, greift auch die Waffen der Gefallenen und folgt mir. Es geht nach Hause.“

Alle vier erwachten aus ihrer Erstarrung, rannten aus ihrem Gefängnis und ergriffen sich die erstbesten Waffen der Gefallenen.

Doch als Iridor sich umwandte um den Weg nach Harrogath einzuschlagen, wandte sich der größte und am wildesten ausschauende an ihn.

„Habt Dank Unbekannter,“ und ehrliche Freude sprach aus dieser Stimme, „doch wisset das es zwei weitere Lager gibt im Hochland. Weitere unserer Brüder sind dort gefangen, werden gleich uns gequält, gemartert und gefoltert. Ich bitte euch, lasst uns auch diesen die Freiheit bringen.“

„Wir müssen zuerst hier heraus,“ entgegnete Iridor, „seht ihr die Horden welche kampfbereit auf uns zustürmen ? das müssen Hunderte sein. Wir müssen fliehen. Jetzt.“

Doch den Barbaren schien die anrückende Übermacht nicht zu kümmern, fast als ob er durch seine Leidenszeit bereits das höchste Böse kennen gelernt, nichts Schlimmeres erwarten könne.

Und alle vier wandten sich der Sammlung des Bösen zu, der anrückenden Dunkelheit.

„Verdammter Mist, verdammt, was tut ihr.“
Fluchend schloß Iridor sich ihnen an, bereit seinen Teil zu geben um den anderen die Freiheit zu bringen.

Und die Woge der Hundertschaften des Bösen flutete heran.
 
Aus dem schatten eines baumes tritt bisher unbemerkt Shorty hervor und fragt untertänigst ob er sich dazu ans lagerfeuer setzen dürfe. Zu gleich bekundete er noch interesse am weiteren verlauf der geschichte und wollte wissen ob es eine fortsetzung gäbe.
 
@ shorty

Sei willkommen. Ich denke es mag an Met durchaus noch reichen, setze Dich sofern du lauschen magst.
Und wie kann es bei dem bisherigen Verlauf der Geschichte nicht weitergehen ? Es sei noch einiges zu tun für Iridor, so daß ein weiterer Verlauf sich bilden mag.
 
Chapter Twenty-seven


„Sagt mal, seid ihr noch bei Sinnen ?“
Iridor stolperte hinter den vier Soldaten her, welche, gerade ihrem Gefängnis entronnen, ihr Schicksal erneut herausfordern wollten.
„Das müssen mehrere Hundertschaften sein an Boten des Bösen.“
Iridor packte den letzten der vier an der Schulter und drehte ihn halb zu sich herum. Wenigstens konnte man diesem so in die Augen sehen beim gehen.
„Was bringt euch darauf gegen diese Massen anzugehen ?“

Der Angesprochene warf seine Haare aus dem Gesicht. Schulterlanges, wallendes schwarzes Haar umrahmte ein Gesicht, welches aus den tiefsten Spuren der Erde zu stammen schien. Breite Wangenknochen, eine tiefe Stirn. Tiefsitzende dunkelblaue Augen aus welchen eine unermessliche Ruhe zu strahlen schien. Alte und neue Narben zeugten davon, dass jener die Kraft seiner Arme durchaus im Kampf zu nutzen wusste.
Und eine völlig ruhige Stimme, tief und wohltuend, gab Iridor Antwort.

„Es ist nicht, daß wir Dir deinen Dank schuldig bleiben wollen Fremder.“
Eine ausgestreckte Hand ergriff Iridors, ohne dass im Schritt inne gehalten wurde.

„Ich bin Se´ulpa,“ stellte er sich vor, „Wächter Harrogaths und Erbe der Ahnen des Berges, so wie mein Vater und dessen Vater und dessen Vater davor.“
Schlichter Stolz sang in diesen Worten mit, erreichte Iridor und ließ diesen seinen Blick und sein Ohr schärfen.
„Und diese da, jene, welchen deine Tat gleich mir die Freiheit gebracht, sind ebenfalls vom Blute der Ahnen. Und auch die Gebundenen in den anderen Lagern, ähnlich dem unseren, sind unsere Brüder.“
Kurz hielt der Hühne in seinem Lauf inne. Umfasste Iridor fest an den Armen und besah ihn eindringlich.
„Wir können sie nicht ihrem Schicksal überlassen. Es wäre ein Frevel an unserem Blut.
Doch Du….
Du magst deinen Weg gen Harrogath wenden, dein Wirken hat bereits unser Leben gerettet. Nun rette auch deines. Aber unser Weg führt durch dieses Hochland, zu finden unsere Brüder.“

Nach einem letzten tiefen Blick entließ Se´ulpa Iridor aus seinem Griff und bemühte sich die anderen drei einzuholen.
Iridor schätzte das es höchstens noch zwei Minuten dauern mochte, bis sie auf die Horden des Dunkel trafen.

Verzweifelt warf Iridor den Kopf in den Nacken.
„Ihr seid wahnsinnig“ schrie er in den rot leuchtenden Himmel empor.

Und bemühte sich die vorlaufenden einzuholen.

Es gab keine weiteren Worte mehr.
Jeder Atemzug wurde benötigt um Kraft zu schöpfen.

Selten hatte Iridor solche Präzision im Kampfe erlebt wie hier. Die vier Barbaren entließen ihren Schmerz und ihre Wut. Das darben in der Gefangenschaft schien keinerlei Abzug in Geschicklichkeit gewirkt zu haben.
Die gestohlenen Waffen der Toten wurden zur Todeshymne in ihren Händen.
Und doch hatte jeder der vier seine eigene Art.
Jener mit den kurzen blonden Haaren und dem Stiernacken nutzte zwei Schwerter gleichzeitig. Doch nicht mit Hieben und Schlägen, nein. Beide Schwerte vor sich haltend, mal dicht am Körper, mal weit vorgereckt, wirbelte er immer herum um seine eigene Achse. Und mitten hindurch durch den Pulk der Widerwärtigkeit. Verteidigende Klingen wurden beiseite gefegt, ebenso wie zu spät entzogene Körperteile. Hände, Arme, Beine und Köpfe flogen gleichermaßen in den Schmutz. Säumten seinen Weg, wie eine Schneise im Wald, hervorgebracht durch einen wütenden Holzfäller.

Zehn Schritte weiter durchwanderte der zweite die Massen. Bewaffnet mit einem Schwert und einem kleinen Schild.
Doch Iridor staunte nicht schlecht als er beides nicht zu nutzen schien. Fast wurde er von der ersten Welle überrannt, begraben schien er. Und mit einem Male umzuckten Blitze die Leiber der entstellten.
Weiße blassblaue Blitze schlugen in ihre verwesenden und stinkenden Körper, fraßen sich in das innere ihres Fleisches und schälten es kochend von ihren Knochen. Der Gestank war unmenschliche.

Der dritte hielt sich nochmals zehn Schritt weiter, und wütete gar fürchterlich. Dieser hatte sich mit einem riesigen Hammer bewaffnet. Alleine beim Anblick des riesigen Hammerkopfes, schmucklos und düster, wurden Iridor´s Arme schwer.
Doch jener Hühne schwang mit beiden Händen diese furchtbare Waffe. Und nahm keinerlei Rücksicht auf sein eigenes Wohl. Wie in den Händen eines Berserkers zertrümmerte der Hammer alles Leben was in seine Bahn gelang. Egal ob eiserne Rüstung, Waffe oder Fleisch, gar Knochen. Fast wie ungebremst durchschnitt der Hammer seine Bahn, wob einen Ring der Bewegungsfreiheit um ihn.

Iridor selbst, sowie jener Se´ulpa, durchmaßen hinter den dreien das Feld, und verteilten die Gnade des Todeskuß an die armseligen, welchen der erste Gruß der Waffen nicht sofortig den Tod brachte.

Der felsige Grund des Hochlandes trübte sich mit dem Blut und Gedärm der Gefallene. Zu Dutzenden fielen die Boten des Dunkel.
Der vereinzelt liegende Schnee, bemüht dem ganzen eine malerische Rahmung zu geben, färbte sich rot.

Und doch…..
Für jeden Gefallenen schienen es der Anstürmenden zwei mehr zu werden.
Es ließ sich kaum mehr ein Horizont erahnen hinter den anrollenden Wogen.
Und der Vorstoß der vorderen drei begann ins Wanken zu geraten.

„Wir müssen hier weg, versteh doch“ Iridor brüllte Se´ulpa über den Kampfeslärm an, zog dabei seine Klinge schmatzend aus dem Schädel eines DämonenKobold. „Das sind einfach zu viele“

„Wir gehen nicht ohne unsere Brüder“
Se´ulpa blieb völlig gelassen bei diesen Worten.
„Nicht ohne“

Iridor versuchte es erneut. Wieder musste er schreien um verstanden zu werden.
„Weißt Du überhaupt wo Sie zu finden sind ? Geradeaus Richtung Norden, oder wo ?“

„Norden“, kam die knappe Antwort. Eine Kreatur hatte sich verstellt. Für tot befunden ließen Iridor und Se´ulpa sie liegen, als hinter ihrem Rücken plötzlich schreiend und keifend der Tod sich verhieß.
Doch so knapp Se´ulpas Antwort auch war, sein Schwertstreich war noch knapper. Mit weit klaffender Brust fiel der Todesprügler hintenüber.

Und dabei kam Iridor der Gedanke.
Sein Blick wanderte gehetzt über die anwachsenden Massen vor ihnen.
Der Weg nach Norden war in kürze zur Gänze unpassierbar. Zu viele wurden es, welche auf die Fünf eindrangen. Und der nahende Tod bildete bereits einen metallenen Beigeschmack auf der Zunge.

Doch westlich war das Land frei und eben. Einzelne Felsen mochten als Deckung dienen.

„Se´ulpa…“ schrie Iridor ihn an. Flugs schritt er zu dem über und über mit Blut besudelten.
„Wenn ihr das unbedingt wollt, ich habe eine Idee wie wir hier alle herauskommen. Könnt ihr vier alle schnell und gut rennen ?“
„Ja, warum ?“ Verwirrung lag auf den groben Zügen.

Iridor lachte fast ob der Hirnsinnigkeit seiner Überlegung.
„Schau dir die hier alle an. Es sind viel, zu viele, sieh es ein. Aber glaubst Du das ihre kurzen Beine schnell rennen können ? NEIN.
Und der Weg im Westen ist frei. Laß uns alle zusammen wie der Wind nach Westen rennen. Vergiß das Kämpfen.
Wir renn um unser Leben, umgehen diese riesige Gruppe und stoßen wieder in den Norden vor.
Dieser Haufen hier ist dann hinter uns her und vor uns ist alles frei.
Ein paar Lagerwachen sind schnell getötet, deine Brüder frei, und wir alle LEBEND zurück in Harrogath.“

Jetzt lachte Iridor aus vollem Herzen über den Gedanken.

Und in Se´ulpa´s Augen ließ sich sofort das Verstehen sehen.

Wild nickend wandte er sich seinen drei Brüdern zu. Lief in die vordern Reihen und schrie ihnen zu sie sollten ihm sofort folgen bei Signal.

Und dies war schnell getan.

Auf einen grellen Pfiff, mehr wie ein Schrei, ließen alle gleichzeitig von ihren Gegnern ab und scherten in vollem Lauf nach Westen aus.
Erst nach knapp zwanzig Schritten Abstand sammelte sich die Menge um ihnen zu folgen. Wildes Geschrei und Waffenklirren drückte ihre Wut aus.

Und die Fünf liefen wie die Teufel.
Iridor legte alle seine Kraft in weitausholende Schritte.
Felsiges Gestein wurde einfach übersprungen, schneeige Stücke fast rutschend überquert.
In irrsinniger Hast rasten Sie vor der Meute davon.
Und Iridor hatte recht behalten. Keiner aus der Meute konnte ihnen folgen.

Schnell folgte der Schwenk nach Norden.

Und noch schneller waren sie über den Wachen der beiden verbliebenen Lager. Wie Racheengel kamen sie über ihre Folterknechte, brachen die Bahnen ihres Lebens, und rissen deren Sein aus dieser Wirklichkeit.

Mit einem Male war Iridors Gruppe dreízehn Mann groß, und donnerte mit riesen Schritten über das Hochland.
Iridor gedachte über die östlichen Ausläufer nach Harrogath zurückzukehren. So die Meuten im Kreis hinter sich her zu ziehen.
Die Gefahr inne zu halten und sie alle durch eines seiner Stadtportale nach Harrogath zu bringen, war einfach zu groß. Wenn Sie weiterrannten konnte keiner an Sie heran.

Und der Durchgang zum Blutigen Vorgebirge war zum Greifen nahe.

Plötzlich begann der Boden unter den Füßen der Fliehenden zu Beben. Hinter ihnen stimmte die Meute der Verfolger ein Freudengeheul an.
Und das Beben wurde schlimmer.

Polternd stürmten um die Felsen vor ihnen zwei riesenhafte Ungetüme heran. Groß wie vier Männer, breit wie sechs Männer. Graue, lederartige Haut, Köpfe wie das Bildnis eines Bergtrolles. Die Dinger bewegten sich fast hoppelnd und ereichten dabei dennoch eine irre Geschwindigkeit.
Auf ihren Rücken gab es eine Art Geschirr, in denen jeweils ein Dämonen-Kobold saß und Speere aus Feuer bereit hielt.
„Zerquetscher……..“ brüllte einer aus Iridors Gruppe, und alle stoben wie auf ein Kommando auseinander, behielten die Richtung bei, doch verstreuten sich.
„Weiterennen Mann, bloß nicht stehen bleiben sonst bist Du platt“ rief Se´ulpa Iridor zu.

Wild stürmten die beiden Kolosse in die Gruppe hinein, warfen sich hin und her um einzelne zu erwischen und unter sich zu begraben. Geschlossen stürmten alle weiter auf den Durchgang zu.
Ein kreischender Schmerzensschrei gellte in Iridor´s Ohren. Aus dem Augenwinkel sah Iridor noch die zuckenden stämmigen Beine eines Barbaren, die unter den riesigen Füßen eines Zerquetschers hervortraten. Und sofort rannte dieser weiter.

Jetzt rannten wirklich alle um ihr Leben, holten die letzten Reserven aus ihren innersten Tiefen. So wollte keiner enden.

Und wie durch ein Wunder traten ihre Füße in den weicheren Boden des Vorgebirges. Der Durchgang wurde nach wenigen Metern zu eng für ihre Verfolger, wutschnaubend und heulend mühten diese sich um ihr verlorenes Wild.

Lachend vor Freude fielen sich die Menschen aus Iridor´s Gruppe um die Arme. Tränen der Freude rannen, und Erschöpfung ließ einige wenige zusammenbrechen.

„Wie haben wir das gemacht hä „ Laut jubelnd wandte Iridor sich Se´ulpa zu. „NA WIE mein Freund ?“
Se´ulpa trat breit grinsend auf Iridor zu, warf die Arme nach vorne um dem Leben seine Wonne zu zeigen.
Iridor sah noch das Leuchten welches auf seinen Rücken zuraste, seine Lippen formten sich zu einem Schrei der Warnung…, doch Se´ulpa´s Gesicht erstarrte inmitten seines Grinsen und Lachen.Er trat einen Schritt vor, streckte den Arm aus wie um sich an Iridor festzuhalten.
Hinter ihm erklang das meckernde Lachen eines Kobold.

Und in Se´ulpas Rücken fing dessen Kleidung Feuer, während die Speerspitze nach seinem Herzen tastete.
 
Ach herrjeh, Tomgar.

Bitte nicht Se´ulpa. Bitte, bitte nicht !;(
Dann muss ich heulen.

Davon abgesehen aber noch mal meine Anerkennung. Du hast eine tolle Art, denen, die man im Spiel so trifft, Leben einzuhauchen.
Danke für diese tolle Geschichte.
Gespannt wartet Deine Leserschaft darauf dass Du weiter erzählst.
 
Immer wieder ein Genuß, die Fortsetzungen zu lesen. :top:

Negativ sind mir allerdings Wortwiederholungen aufgefallen:

Tomgar3 schrieb:
Mit einem Male war Iridors Gruppe ...
Mit einem Male begann der Boden ...
Mit einem Male stürmten ...
...und das innerhalb von 10 Sätzen :no: ;)
 
@ Penthesilia - nix weinen tun..., issich nicht gut. Aber das ist nunmal auch kein Heimatmärchen. :angel:

@ Runabout - Asche über mein Haupt. Du hast natürlich wahr. Habe es editiert. Danke. :D

Freue mich euch beide mal wieder hier am Feuer zu sehen. :D
 
HA Tomgar !!
Ich bin schon die ganze Zeit da. War nur sehr still, da ich gebannt gelauscht habe.
Jetzt bemerkst Du mich wieder, weil ich in hemmungsloses Schluchzen ausgebrochen bin. :cry: <- so ungefähr.

Da hilft auch kein Fass Met mehr. Nichts tröstet mich über Se´ulpa´s Verlust hinweg. *lautschnief*
 
Chapter Twenty-eight

Nie war Iridor ein Empfang mehr trauerbehaftet erschienen wie der Letzte.
Mit dem letzten verzweifelten Hoffnungsschimmer in sich, Se´ulpas Leben zu erhalten, dem Triumph der Dunkelheit zu trotzen waren sie alle in Harrogath angelangt.
Endlich hatte sich die Gelegenheit geboten eines der magischen Portale zu öffnen welche auf mystischen Pfaden zu den Städten führten.
Iridor nahm den schwer verletzten auf seine Arme, trug ihn mit geschwinden Schritten hindurch, auf das Malah´s Kunst der Wunden Herr würde.
Mit ihnen kehrten zehn weitere Krieger zurück. Jene gehörten hierher, gehörten zur Stadt Harrogath, und waren in ihrem Dienst kurz vor dem Verhängnis gestanden.
Iridor´s Plan und Se´ulpas Unerschütterbarkeit waren es gewesen welche diese zehn nach hause geholt hatten.
Einer jedoch…, einer jedoch war zertreten worden kurz vor ihrem Ziel.
Und wieder einer….

Und das Leben floh in rasenden Zügen aus dem Körper der in seinen Armen lag.

Malah. Malah konnte helfen. Sie würde das Lebendige erhalten und pflegen. Iridor glaubte fest daran.

Und dann standen Sie alle in Harrogath. Überall herrschte heller Aufruhr. Die Bewohner liefen wild hin und her, gehetzte Blicke allerorten.
Und Malah war nicht in ihrem Haus.

Iridor schickte die zehn aus, hieß sie Malah zu suchen und geschwind hierher zu bringen. Ihr zu sagen das ein Leben zu entfliehen im Begriffe war. Und wenn Malah gefunden, sollten Sie herausfinden was hier los sei, ihm damit Nachricht zu bringen.

Sofort stoben die Krieger auseinander, liefen jeder in einen anderen Teil der Stadt, derweil Iridor sich zur Türe an Malah´s Haus niederließ, Se´ulpas Kopf in seinem Schoß.

„Halte durch Se´ulpa, halte durch mein Freund“ Wieder und wieder sprach Iridor zu dem tödlich getroffenen, tupfte mit einem leinenen Stofffetzen sanft die rosa Blutsprenkel aus dessen Mundwinkel.

Se´ulpas Atem ging mittlerweile nur noch sehr flach, hektisch und unrythmisch. Keuchen und Pfeifen erklang, begleitet von dem rasselnden Geräusch einer getroffenen Lunge.
Iridor hatte solche Verletzungen mittlerweile zu oft erblickt. So oft schon, das ihm die Hoffnung bei diesem Anblick entfliehen wollte.

„Oh Se´ulpa..,“ sanft redete Iridor weiter auf den Zitternden ein, bemühte sich Trost durch dessen Qual hindurch, in dessen Herz zu senden, „Malah wird kommen, und wie auch bei mir, wird Sie deiner Heilung Herrin. Kämpfe Se´ulpa, kämpfe.“

Sein Kopf ruckte hoch als Schritte erklangen. Drei der Ausgesandten kehrten zurück.
Und in ihrer Mitte, Malah. Iridors Herz machte einen Satz. Gerade eben wollte er Malah zurufen Sie solle sich beeilen, als er jedoch einen zweiten Blick in ihr Gesicht warf, entdeckte Iridor die Zeichen von absoluter Trauer in ihrem Gesicht. Beim Näherkommen wurden die Spuren von Unmengen an Tränen sichtbar, welche sich durch ihr staubiges Antlitz gebahnt hatten.

Iridor verkrampfte sich unwillkürlich. Was war hier geschehen ?

Flugs hieß er einen der Drei sich um Se´lpa zu bemühen, raffte sich auf und nahm unendlich sanft Malah´s Gesicht in seine Hände. Mit sanfter Kraft hon er ihr Kinn an, auf dass ihre Augen in seine zu blicken gezwungen wurden.

Unendliche Trauer wog ihm entgegen. Die Augen, jene welche Iridor nach dem Abklingen seiner Blindheit so gütig erschienen, so voller Leben und Freude, jetzt einzig ein Quell des Verfall und der Trauer.

Und genauso sanft wie bei Se´ulpa, mit ruhiger Stimme, sprach er auf Malah ein.
Diese schien seine Worte nicht zu hören, abwesend starrten ihre Augen in die seinen. Keinerlei Reaktion.

Langsam überkam Iridor die Angst, er versuchte es mit sanftem Schütteln, rüttelte an Malah auf das dieses ihr Erwachen fördere.
Doch nichts brachte den Funken in ihre Augen zurück. Unablässig rannen ihr die Tränen die Wangen herab. Lautlos.

Verzweifelt trat Iridor einen Schritt beiseite, gab den Blick frei auf den am Boden liegenden Se´ulpa, dass sein Anblick Malah´s Herz erreiche.
„Malah, ich brauche Dich, ER braucht Dich. MALAH…..“

Langsam, nur ganz langsam schien Leben in Malah zu gelangen.
Nach einem ewig erscheinenden Moment trat sie einen Schritt auf den Verletzten zu, richtete ihren Blick, weiterhin leer scheinend, auf ihn. Blickte ohne Regung auf diesen herunter.

Und wieder nach einer Ewigkeit, mit einer Stimme die aus der tiefsten Gruft hätte stammen können, Ton und Emotionslos in Iridors Ohren, erhob Malah ihre Stimme.

„Dieser braucht keinen mehr. Er ist tot.“

Und Malah, die gütige Malah, brach vor aller Augen zusammen.
 
Echt :eek: die Geschichte. Gut geschrieben, die Charaktere sind sehr gut gelunge und ausserdem verkürzt mir deine Geschichte die langatmigen Schulstunden. Dafür ein großes DANKE. Mach weiter so! (Und zwar schnell :go: :D )

:top: :top: :top: :top: :top:

Könnte jemand vielleicht einen Becher Met für mich erübrigen, damit ich dem weiteren Verlauf deiner Geschichte lauschen kann ohne Durst leiden zu müssen?
 
Oooooooh Tomgar,
nun ist er tatsächlich tot. *schnüff* ;(

Ich kann es nur nochmal betonen. Diese Geschichte berührt mich ungemein und ich leide total mit.

Hallo Zeruel,
hast Du vielleicht ein Taschentuch für mich ??
*einenhumpenmetrüberreich*
*anstoss*
*nochmalschnüff*
 
@Zeruel84 - "Gern geschehen :D" und willkommen in unserer kleinen Gesellschaft.

@Penthesilia - ich hab auch noch so ein Taschentuch.

@all - Es freut mich sehr, daß über die Zeit es euch nicht zu lang wird, hier zu lauschen und eure Zeit zu geben.


Chapter Twenty-nine


In Gedanken hängend, den Blick innerorts gewandt, lehnte Iridor an der Mauer von Malah´s Haus. Die Sonne stand hoch im Zenit und ließ die Konturen der Stadt vor den Augen flimmern.
Indes lag Malah im Inneren auf ihrer Bettstatt und erholte sich von dem Zusammenbruch.
Es war so vieles geschehen. Se´ulpa war dahin geschieden und Harrogath schien in einem Aufruhr entbrandet gewesen.
Und Malah war nicht in der Lage gewesen zu helfen, oder auch nur ihm zu erwähnen in der Lage was vorgefallen.
Es war Larzuk gewesen welcher Iridor in Kenntnis brachte über das Geschehen während seiner Abwesenheit.
Larzuk, der so grobschlächtig wirkende Schmied von Harrogath. Sein wahrlich mit Muskeln nur so bepackter Oberkörper, gestählt durch das Schmieden des Eisen, immer nur mit einer Schürze bekleidet welche an den Hüften begann. Ein kleiner Ring von Haarwuchs bedeckte den ansonsten kahlen Schädel, führte an seinem Hinterkopf entlang von Ohr zu Ohr. Die riesigen Hände, schwielig, welche schienen als ob sie einen sechs Ochsen Pflug zu ziehen imstande wären. Immer stellte Larzuk in Posen seine riesige Kraft zur Schau, sonnte sich im Bad der Menge.
Und eben jener Larzuk war es gewesen welcher herangeeilt kam als Malah fiel. Grob wurden Sie alle beiseite gestoßen auf das er zu der Liegenden gelänge. Und vor aller Augen verwandelte sich der ständig protzende in das sanfteste Wesen der ewigen Zeit. Die riesigen Hände hoben die Ohnmächtige auf, mit unendlicher Sanftheit spielten die Muskeln an dem riesigen Körper, bemüht keinen Schaden zu verteilen.
Malah wirkte so unendlich klein in diesen Armen.
Mit einem, wie beiläufig wirkenden Tritt, fegte Larzuk die schwere Eingangstüre aus ihren Angeln und bettete Malah auf der Weichheit ihres Lagers.
Und wie ein kleines Kind, ließ er sich am äußersten Rande ihres Bettes nieder, ihre Hand mit seinen umfangen. Selten hatte jemand solche Besorgnis aus zweier Augen schimmern sehen.

Später, als es schien das Malah´s Ohnmacht durch heilenden Schlaf übernommen war, folgte Larzuk Iridor nach draußen. Und endlich fand sich jemand der Iridor erklärte was geschehen war.

„Dieser vermaledeite Händler war´s….“, tonlos kam die Stimme an die Ohren, Larzuk´s Blick stierte auf die Tischplatte zwischen ihnen, „und dieser miese Barbar den wir in die Wildnis gejagt haben. Hätten wir nur auf deinen Rat gehört und ihn gleich getötet.“
Kleine Schluchzer schüttelten den Riesigen.
„Es geschah, kurz nachdem Du uns verlassen hattest. Wir waren nicht darauf vorbereitet.“
Die Bitte um Verzeihung sprach aus dessen Blick bei diesen Worten.
Und Iridor entdeckte auch einen schmalen Streifen Selbstvorwurf.

„Nilathak hat sich in der Nacht aus der Stadt geschlichen. Es muß so gewesen sein. Ein Wunder das dieser feige Hund dies tat.
Und dann ist er so lange den Schleifspuren des Verbannten gefolgt bis er selbigen gefunden hatte. Scheint´s dass dies abgesprochen und selbiger in der Nähe verblieben war.
So kam denn dieser unselige Handel zustande.
Hasrah fand sich schnell bereit als Pfand für seine Rettung dem Schwächlichen seinen Arm zu leihen und im Schutz der Dunkelheit kehrten beide nach Harrogath zurück.
Nilatahk stattete den Barbaren mit Waffen aus. Und dann setzten beide den abscheulichen Plan der Krämerseele um.

Beide schlichen sich in das Haus von Anya, selbige die letzte Schülerin Malah´s gewesen ist.
Wie eine Tochter war sie für Mahla gewesen, von Anbeginn.
Hach, du hättest die beiden miteinander sehen sollen. Nie habe ich Mahla´s Augen mehr Leuchten sehen denn in Begleitung von Anya.“
Ein Lächeln umspielte Larzuk´s Züge, um jedoch sofort wieder zu entfliehen.

„Und dann haben diese beiden Schweinehunde sie aus ihrem Schlaf gerissen. Wir fanden Anya´s Haus völlig vewüstet, sie muß sich heftig gewehrt haben.
Wir denken das die Kraft Hasrah´s Anya gebunden hat, während Nilatahk der Urheber des Planes ist.
Einzig wegen seiner Kraft und seiner erwiesenen Schlechtigkeit durfte Hasrah weiterleben und dem Verräter dienen.
Aber die beiden hatten nicht mit Malah´s Schülerin gerechnet, HA.
Sie hat sich dermaßen heftig gewehrt und derart Laut gegeben, daß einige daraufhin erwachten und nachsehen kamen.
Aber diese Schweine….,
Sie hielten Anya fest im Griff, und Nilatahk setzte einen Dolch auf ihre Kehle, so dass keiner es wagte einzuschreiten.
Ich kam in diesem Moment hinzu, und hätte am liebsten mit meinen bloßen Händen das Problem beseitigt.“
Unendlicher Grimm und Zorn wallten Iridor bei dieser Erzählung entgegen.

„Und dann bekam es Nilatahk mit der Angst zu tun. Er fing an herumzuschreien wie ein Wahnsinniger.
Wir wären alle verloren. Er würde Anya töten wenn wir uns rühren. Er würde uns retten…, der dunle Fürst währe unsere einzige Hoffnung.
Und wir alle würden ihm noch dankbar sein. Und wir dürften ihm aus Dankbarkeit dienen. PAH.

Ich werde jetzt gehen, hat er gesagt, nein, hysterisch geschrien, und dabei gelacht. Und eure so liebe Anya werde ich mit mir nehmen.
Sie wird mir als Geschenk für Baal dienen.
Und gemeinsam mit dessen Macht, werde ich eure langweilige Welt verzehren, Blut und Dunkelheit wird euch überkommen und bis in die Ewigkeit plagen.

Er fing an zu sabbern wie ein Straßenköter, Schaum stand ihm im Gesicht. Derweil zwang der gekaufte Hühne Anya mit seiner Kraft zur Regungslosigkeit.“

Verzweifelung in den Augen, suchte Larzuk den Blick Iridor´s.

„Du hättest ihre Angst sehen sollen, ihre Hilflosigkeit. Und ihre Wut.

Sie wird für ewig frieren…, hat uns Nilatahk noch zugebrüllt in seinem Wahn, und wir mussten beide ziehen lassen.

Den Rest kennst Du.“

Ungestüm und voller Zorn war der Schmied. Und so sprang er empor, ragte vor Iridor auf und brachte die Kraft seiner Hände in der Umklammerung der Luft zum tragen.
„Ich werde losziehen und Anya finden, sei es das letzte was mir gelingt. Aber nimmer mag ich den Gram in Malah´s Augen sehen. Mein Arm ist der Stärkste in Harrogath, sieh Dich vor du Ramschhändler.“

Iridor zögerte keine Sekunde. Gleitend wich er zwei Schritte nach hinten aus, zog in derselben Bewegung seine Klinge blank.
Und Larzuk verhielt mitten in seinem Eifer, mit Stahl an seinem Hals.
„Was..“, setzte er zu sprechen an.

„Halt inne Bruder Schmied. Sieh her. Was nützet Dir die Kraft deines Armes ? Was bringt Dir dein Wissen um das Schmieden einer Klinge ?
Was tust du jetzt ?“

Verwirrt blickte der Gebannte in Iridors Augen.

„Ich sage Dir was du jetzt tust,“ fuhr Iridor fort, „du bist soeben gestorben. Einfach so, gemeuchelt und ins Gras gestoßen. T o t.

Und darum bleibst Du hier in der Stadt. Malah benötigt deiner, sei ihr die Stütze die Sie braucht.
Und ich bringe meinen Weg heraus und suche nach der entführten Maid.

Ist Dir dies recht Freund Larzuk ?“

Und ebenso geschwind wie der Stahl blank gezogen ward, sank dass Winden der Schlangen zurück in sein ledernes Lager.

Lange blickte Larzuk seinem Gegenüber in dass Gesicht, suchte nach Hähme oder Spott. Doch einzig ehrliche Besorgnis fand seine Prüfung.

Seine rechte Faust explodierte kurz unterhalb der Rippen, Iridor klappte unvermittelt zusammen, nach Luft schnappend. Bitter wurde ihm der Geschmack im Munde.

Mit einem Klingeln in den Ohren vernahm er dennoch die Worte von Larzuk, „Denke niemals daß ein Unbewaffneter keine andere Wahl hätte, denn wegzulaufen.
Aber es sei.
Ich gebe Dir zwei Tage um Anya zu finden und hierher zu bringen.
Danach werde ich selber suchen.“

Sprachs und hatte Iridor liegenlassen.
 
Mal schaun,.... Taschentuch hab ich
*Taschentuch zu Penthesilia rübergeb*
*Humpenmet nehm und in die runde Prosten*
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kuckuck....

eine kleine Pause naht herauf.
genießt derweil den Met und das Knistern der Flammen.

Unsereiner zieht ab morgen für *fünf* Tage wider Orks und Wirdrigkeiten des Dunkel. Möge der Gott des Larp uns wohlgesonnen sein. :D

Nächste Woche fließt die Tinte wieder weiter.

Euch allen schöne Feiertage.

Tom.
 
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