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[Story] Afterwards...

schönes Kapitel, jetzt erfährt man endlich auch mal was über Ivon (wenns auch schade ist, dass du wieder an der spannendsten stelle aufhörst).
was mir noch aufgefallen ist:
„So etwas mache ich nicht noch einmal mit! Schau dir meine Schuhe an, total mit Matsch und mit was-weiß-ich-noch-alles ruiniert!“, schimpfte Sadira aufgebracht, „nie, nie wieder renne ich wegen irgendetwas durch die Gegend! Meine schönen Schuhe, der Absatz ist total hinüber und das Wildleder – das bekomme ich doch nie wieder sauber!“
Ist das "Was-weiß-ich-noch-alles" in diesem Zusammenhang nicht ein Nomen und muss am Anfang großgeschrieben werden? :confused:
 
Hallihallo Engel!


… Gas und lass die Tiere … Flüchtigkeit

… Tasse, starrte Ivon grimmig über den Tassenrand Ivon an … Flüchtigkeit

… ich fünfhunderte djenpre.… Flüchtigkeit

… Das sich ja fünf dukai … sind?

… gottesfürchtiger Mann!“, fragte Sadira listig... Wenn sie listig fragt, sollte auch ein Fragezeichen da sein. Oder hinzukommen?

… zu verspüren, wie ein kräftig und rhythmisch … Flüchtigkeit?

So, das waren dann mal die kleinen Fehlerchen. :D

Ansonsten ein netter Sprung in die Vergangenheit von Ivon. Wir bekommen also langsam die Hintergründe der Geschichte präsentiert. Leider ist in diesem Abschnitt nicht so viel Action enthalten.  Aber es konnte ja nicht immer so weiter gehen.

Bis dann denn
Skuhsk
 
Hallihallo Engel!

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Wünsche dir alles gute, und das deine Schreibader nie zur Neige gehe!

Auch wenn der letzte Wunsch nicht ganz uneigennützig ist. :D

Bis dann denn
Skuhsk
 
Auch von meiner Steite einen Herzlichen Glückwunsch. Danke an dieser Stelle noch mal für deine Geschichte. Ist wirklich sehr unterhaltsam und spannend.

lg, Gandalf
 
eigentlich hätten wir ja nen eigenen thread aufmachen müssen, aber im ot-forum gibts kein +1 :D
darum auch von mir hier alles gute :)
:torte:
walnuss_aprikosen_torte.jpg

diesmal ohne Kerzen :)
 
Danke sehr :kiss:

Wirklich nett von euch!

Jetzt gibts aber erstmal das versprochene Update, ja, ich sagte Mittwoch, Schande über mich, aber ich hatte irgendwie etwas anderes zu tun :D
 
Kapitel VII - Teil II






Anhand des kunstvoll bestickten Ärmelsaums, schlichte Muster in Naturtönen, die das ebenso ungefärbte Tuch der Kutte zart unterstrich, erkannte Ivon sofort Thierry als Besitzer der Hand. Und wirklich, als die Tür weiter aufschwang, stand Thierry, der alte Heilkundige vor Ivon und lächelte ihn an.
„Was stehst du da draußen in der Kälte herum, wenn es hier drinnen so warm ist und du doch so einen Lärm veranstaltet hastet, um herein zu gelangen?“, die runzelige, kahle Stirn des Mannes legte sich in Falten und unter den buschigen grau-braunen Augenbrauen strahlten Ivon zwei schwarze Knopfaugen freundlich an, auch der zahnlose Mund schenkte ihm ein warmes Lächeln.
„Ich, nun,... verzeiht, edler Thierry, ich dachte nicht... ich wollte...“, stotterte Ivon verlegen und lief rot an. Beschämt senkte er den Kopf und schaute zu Boden.
„Na, na, na“, schalt der alte Mann belustigt, „nicht so schüchtern Bruder, du bist doch jetzt ein vollwertiges Mitglied unserer Gemeinschaft. Nun komm doch erst einmal hinein und nimm Platz!“
Thierry trat einen Schritt zur Seite, so dass Ivon freien Blick auf den vor ihm liegenden Raum hatte, und wies auf einen Sessel.
Das achteckige Turmzimmer konnte sich sehen lassen!
Sieben der acht Wände waren mit meterhohen Bücherregalen bedeckt, deren Höhe Ivon von außerhalb weit unterschätzt hatte.
Ivon war davon ausgegangen, dass er sich bereits an der Spitze des Turmes befand, doch anscheinend waren noch gut und gerne zwanzig Meter bis zur Kuppel Platz, die mit eben diesen Regalen und provisorisch eingezogenen Zwischendecken gefüllt waren. An der achten Wand befand sich ein riesiger Kamin, in dem ein heißes Feuer bleckend loderte und über dem Kaminsims prangte ein gewaltiger Ölschinken, noch aus der Gründerzeit des Klosters, mit Szenen vom Kampf von Gut und Böse. Rechts vom Kamin fand noch eine kleine, rostige Wendeltreppe ihren Platz, die sich dort als einziger Zugang zu den höher gelegenen Büchern in aberwitzige Höhen schraubte.
Gerade, als Ivon überlegte, woher das Licht im fensterlosen Raum kam – denn der ganze Raum war stärker erhellt, als es ein einziges Feuer schaffen konnte, bemerkte er vor dem dunklen Hintergrund einen kleinen, flatternden Lichtpunkt, zu dem sich noch andere Punkte gesellten.
Irritiert folgte Ivon den kleinen Lichtzungen mit den Augen, als Thierry dies bemerkte, erklärte er bereitwillig: „Wir haben uns diese kleinen Feenwesen von den Magierinnen geben lassen – hätten wir hier mit Öllampen und ähnlichem für Licht gesorgt, wären die Bücher durch den Rauch schon längst vergilbt und vertrocknet – selbst das Feuer ist mit einem magischen Zauber versehen, dass kein Rauch in den Raum gelangt!
Aber nun komm, der Rat will dich sprechen“
Er legte einen Arm um Ivon und führte ihn auf die Gruppe der wartenden Männer zu. Es waren alles ältere Ordensbrüder, sieben an der Zahl, die in einem kleinen Kreis die Köpfe zusammengesteckt hatten und angeregt plauschten.
Als Thierry und Ivon näher kamen, öffnete sich der Kreis und Laurent trat heraus, um Ivon zu begrüßen. Laurent schüttelte Ivons Hand und hieß ihn im Kreis der Weisen willkommen. Nachdem die allgemeinen Begrüßungsfloskeln ausgetauscht worden waren – man kannte sich ja bereits vom Sehen, vom Unterricht und der Zeremonie des Ritterschlages – lud man Ivon ein, einen Stock höher zu steigen.
Unsicher, wie viel die morsch aussehende Treppe aushielt, betrat Ivon die ersten Stufen, die, zitternd unter den Schritten und dem Gewicht der Männer, metallisch – knarzende Geräusche von sich gaben.
Ivon bemühte sich, so behutsam wie möglich aufzutreten, doch die anderen Weisen kümmerten sich wenig um das Klagen der Treppe. Gemächlich plaudernd stampften sie die dünnwändigen Stufen hoch.
Oben, von dem, was Ivon für eine provisorische Decke gehalten hatte, bot sich ihm ein wundersamer Anblick. Umrahmt von Bücherregalen stand in der Mitte des Raumes ein gewaltiger Rundtisch aus schwerem Holz, blankpoliert durch die vielen Jahre der Nutzung und oberhalb des Tisches flog ein ganzer Schwarm dieser seltsamen Lichtspender.
Einer der Lichtpunkte löste sich aus der Gruppe und flog schnurstracks auf Ivon zu. Kurz vor seiner Nase hielt er an und stupste Ivon mit einem Finger an. Dabei kicherte die kleine Gestalt, wie Ivon erkannte: eindeutig eine weibliche Fee, glockenhell und flatterte mit den Flügel. Feenstaub rieselte auf Ivon nieder und ließ ihm die Nase jucken. Stürmisch musste Ivon niesen und die kleine Lichtgestalt brachte sich flugs in Sicherheit. Neckisch umkreiste sie Ivons Tonsur, zupfte an seinem Ohrläppchen und ließ andauernd ihr helles Kichern klingen.
„Genug jetzt“, der griesgrämige Phillipe trat auf Ivon zu und verscheuchte das Feenwesen mit einer unwirschen Handbewegung, „diese Feen, fürchterlich neugierig und dumm wie Brot! Grässlich so etwas!“
Die kleine Fee flüchtete mit einem angsterfüllten Kreischen aus der Reichweite von Phillipes Hand, streckte ihm noch einmal die Zunge heraus und flog zur Feengruppe zurück.
„Es mag sein, dass sie nicht die Klügsten sind, aber dafür spenden sie uns Tag und Nacht Licht und verlangen selber nicht viel dafür!“, warf der besonnene Nicolas ein und als Ivon neben ihn trat, flüsterte er ihm zu: „Und genau wegen solcher Taten und Reden sitzt Phillipe meistens ohne Licht hier und kommt nicht zum Studieren.“ Nicolas grinste breit und schlug Ivon kameradschaftlich auf die Schulter: „Willkommen, Bruder, ich habe gehört, du warst einer der Besten des Jahrgangs! Setz dich, setz dich“, Nicolas schob ihm einen der schweren Holzstühle zurück und wies ihn an, am Tisch Platz zu nehmen.
Allgemeines Gemurmel verstummte, als Laurent auf einem erhöhten Stuhl zum Sitzen kam. Ruhig schaute er in die Menge, sicherte sich die Aufmerksamkeit aller, bevor er zu Sprechen anhub.
„Meine lieben Brüder und Führer des Ordens, wie ihr wisst, haben wir gestern ein neues Mitglied in unseren Reihen erhalten. Bitte heißt Bruder Ivon bei uns willkommen!“, die Runde nickte Ivon zu, „wir haben uns heute hier versammelt, um die Mission unseres neuen Bruders zu beschließen... äh ja, Bruder Ivon, habt ihr euch schon für ein Unterhaus entschieden?“
Ivon schüttelte überrascht den Kopf: „Nein, Oberster, ich konnte mich noch nicht entscheiden! Aber sprecht, um was für eine Mission geht es?“
Die Organisation des Klosters war in sieben verschiedene Bereiche, die Unterhäuser aufgeteilt, die sieben Leiter führten ihre Bereiche nach Gutdünken und trafen sich mit dem Vorsitzenden Laurent, wenn es um diverse Beschlüsse ging. Das Unterhaus des Feuers stand erst seit kurzem unter der Führung des jungen Phillipe, der sich trotz seiner Jugend durch viel Fleiß und Wissen auszeichnete, Nicolas beaufsichtigte das Unterhaus des Blitzes, für das Element Eis war Maurice zuständig – die Aufsicht über alle drei Elemente hatte Christoph, ein etwas älterer Mönch inne. Dann gab es noch das Unterhaus der Heilung, wo sich Thierry um Kräutergarten, Tinkturen und Krankenpflege kümmerte, das Unterhaus des Kampfes, wo der Ausbilder Didier den jungen Novizen so manch einen blauen Fleck beibrachte und zuletzt Guillaume, der sich um die Spiritualität und die geistige Gesundheit der Schüler sorgte. Guillaume war schon seit Anbeginn immer Ivons liebster Ansprechpartner gewesen und auch heute noch holte er sich oft Rat und Anleitung von dem älteren Mann.
„Das trifft sich sehr gut und lässt sich perfekt mit deiner Mission vereinen! Pass auf, junger Ritter! Wir, der Rat der Weisen, vernehmen seit einiger Zeit seltsame Gerüchte über zwei Recken, die die großen Übel zur Strecke bringen. Kurz nachdem wir die Nachricht erhalten haben, dass sogar Ba’al zur Strecke gebracht wurde, bemerkten wir mit Schrecken, dass unsere täglichen Zwiegespräche mit Gott nur noch gestört vernommen werden können. Andere Klöster unserer Gemeinschaft behaupten sogar, ein paar ihrer Mitglieder, besonders die Älteren, hätten ihre speziellen Fähigkeiten verloren. Wir vermuten, dass der Grund dafür mit dem Tod des dunklen Herren Ba’al zu tun hat. Deswegen werden wir dich hinaus senden, um uns die beiden edlen Recken zu bringen, die ein Wunderwerk an Reinheit und Güte sein müssen, damit wir sie eingehend zu dem Vorfall befragen können!
Auf dieser Reise kannst du dir in Ruhe überlegen, welchem Bereich des Klosters du dich anschließen möchtest! Wisse, einem so guten Schüler wie dir stehen alle Türen und Tore offen. Bist du gewillt, für den Orden des Heiligen Alain diese Aufgabe zu übernehmen?“
Ivon erhob sich mit Stolz geschwellter Brust: „Ja, Herr, gerne werde ich tun, was ihr mir aufgetragen habt!“
„Pfffff... einen jungen Gecken wollt ihr schicken! Ich sage euch, er wird versagen!“, Phillipes Gesicht war rotgeschwollen vor Zorn und heftig hieb er mit der Faust auf den Tisch, dabei warf er Ivon einen bösen Blick zu.
Dann schwoll ein Geraune und Getuschel im Raum an.
„Entschuldigt, ich wollte nicht...“, verwirrt blieb Ivon mitten im Satz stecken.
Laurent erhob sich. Seine imposante Gestalt sorgte schlagartig für Ruhe.
„Euren Einwand habe ich zur Kenntnis genommen. Das tut aber nichts zu Sache, denn Bruder Ivon muss sich beweisen – und ohne Zugehörigkeit haben wir keinen Platz für ihn. Ivon, schickt Euch an, morgen abzureisen.
Der Koch wird euch mit Proviant versorgen, der Rittmeister soll euch ein kräftiges Streitross mitgeben und Thomas, der Pförtner, wird euch in aller Frühe das Tor öffnen. So geht denn hin, Bruder Ivon, wir wünschen euch viel Glück auf eurer Reise und dass ihr bald wohlbehalten wieder hier seid!“
Laurent setzte sich, die Versammlung löste sich auf und Ivon war damit entlassen.
Misstrauisch stieg er die Stufen der kleinen Wendeltreppe hinunter und schlüpfte durch die Eingangstür. Doch bevor er sie schließen konnte, stoppt sie eine schwer behandschuhte Hand. Guillaume war Ivon nachgelaufen, in der Hand hielt er eine Tasche.
„Bruder Ivon... ihr wart immer mein Lieblingsschüler und ich glaube, ihr wart mir genau so zugetan und ich wollte euch daher zum Abschied etwas Nützliches schenken. Ich bin ein alter Mann und führe keine Kriege mehr, mein letzter Kampf liegt Jahre zurück, auch wenn ich immer meine Rüstung trage, und daher... ach nehmt!“
Barsch drückte der alte Mann Ivon die Tasche in die Hand, drückte Ivon schroff an sich und verschwand dann hinter der Tür, die quietschend und donnernd ins Türschloss fiel.
Neugierig und noch etwas perplex über den plötzlichen Gefühlsausbruch des alten Kriegers öffnete Ivon die Tasche, darin fand er, in dicke Schafsfelle eingepackt, einen prächtigen Helm. Im Nordischen Stil gehalten, mit mächtigen Stierhörnern rechts und links, es war... Guillaumes Helm! Guillaume hatte Ivon seinen eigenen Helm geschenkt! Zärtlich strich er über das Metall von „La visage seconde de Guillaume“, wie der Helm zärtlich von den Ordensbrüdern genannt wurde, denn in frühen Jahren war Guillaume ein wilder Kämpe gewesen, der kaum aus seiner Rüstung heraus kam.
Freudig verpackte er den kostbaren Helm wieder in der Schutzhülle aus Fell, packte alles wieder in die grobe Leinentasche und rannte zurück in sein Quartier, eine kleine Klosterzelle, die er sich mit zwei jungen Novizen auf Probe, Sébastien und Jean, teilte.
Im Nu hatte er seine Truhe am Ende des Bettes ausgeräumt und stürmte in die Sattelkammer, wo er das Wenige, was er besaß, in Satteltaschen verpackte. Der Rittmeister zeigte ihm mehrere Rösser zur Auswahl und Ivon entschied sich für einen tumben Schimmel, mehr lahmer Ackergaul als feuriges Schlachtross, aber Ivon war auch nicht der beste Reiter.
Dann hatte er sich alle Sachen zurechtgelegt und war in aller Frühe noch vor dem Krähen des fetten Hahnes aufgebrochen.
Thomas, der Pförtner, hatte ihm noch lange nach gewunken.

Und nun saß er hier, mit einer schönen Frau, ihrem schlecht gelaunten Söldner, neuen Schuhe und einem regelrechten Haufen an Paketen und Päckchen – und war dem Ende seiner Mission immer noch nicht näher gekommen. Geschweige denn, dass er sich für einen Klosterbereich entschieden hätte...
 
hallo Engel, ein tolles B-Day-Update! :)
Endlich wissen wir Ivons Mission. Ich frage mich, ob Ivon Guillaumes Gesicht später seinem Söldner geben wird :D
A Propos: du meinst doch den selben Helm wie ich, den Setgegenstand aus dem Waisenruf-Set, oder? Wenn ja, würd ich alle "Guilleaumes" durch "Guillaumes" ersetzen ;)
Und noch ein paar Fehler:
Oben, dass, was Ivon für eine provisorische Decke gehalten hatte, bot sich ihm ein wundersamer Anblick.
statt "dass" würde ich da eher "von dem" nehmen, ich glaube, "dass" ist noch nicht mal grammatikalisch korrekt.

„Mein lieben Brüder und Führer des Ordens, wie ihr wisst, haben wir gestern ein neues Mitglied in unseren Reihen erhalten. Bitte heißt Bruder Ivon bei uns willkommen!“, die Runde nickte Ivon zu, „wir haben uns heut hier
Meine statt mein, da kommt Plural hin :)

„wir haben uns heut hier versammelt, um die Mission unseres neuen Bruders zu beschließen... äh ja, Bruder Ivon, habt ihr euch schon für ein Unterhaus entschieden?“
"heut" ist umgangssprache, da würde ich eher heute schreiben.

„Euern Einwand habe ich zur Kenntnis genommen. Das tut aber nichts zu Sache, denn Bruder Ivon muss sich beweisen – und ohne Zugehörigkeit haben wir keinen Platz für ihn. Ivon, schickt euch an, morgen abzureisen.
Euch wird als höfliche Anrede groß geschrieben :)
 
Kapitel VII - Teil III






„Grützli“, riss einen helle Frauenstimme Ivon aus seinen Gedankengängen.
Verwundert drehte er den Kopf, wie auch Sadira und ihr Söldner, nach rechts, um sich den Störenfried genauer anzuschauen.
Es war eine hochgewachsene, schlanke Blondine, die mit einem großen Rundschild und einem langen Speer bewaffnet war.
„Hallo!“, grüßte sie noch einmal und ließ sich neben Ivon auf die grob behauene Holzbank plumpsen, dann lächelte sie freundlich in die Runde, „Ich bin Skadhi, aus den nördlichen Wäldern, Schildmaid bin ich! Und wer seid ihr?“
„Ivon“, antwortete der junge Mann, „Paladin vom Orden des Heiligen Saint Alain im nordwestlichen Territorium“, er reichte Skadhi seine schwarze Hand, „Seid gegrüßt, Skadhi, Schildmaid aus den nördlichen Wäldern!“
Ganz Gentleman drückte er noch einen gehauchten Kuss auf die helle Haut Skadhis, diese kicherte und ihre Augen blitzten vor Vergnügen.
„Ich bin Sadira“, erklärte die junge Magierin etwas unterkühlt, bot Skadhi auch keine Hand an, sondern drehte sich wieder weg und schlürfte ihr Getränk.
Sie konnte dieses affektierte Getue dieses Weibstücks auf den Tod nicht ab. Und Ivon musste ihr auch noch die Hand küssen! Und wie dämlich die Blonde gekichert hatte! Einfach schrecklich!
„Fassel, Söldner der Wüstensöhne, aus Lut Gholein komme ich“, erklärte Fassel bereitwillig und nickte der Blondine höflich zu. Sadira war erstaunt, denn dies war der längste Satz, den sie je von ihrem Söldner gehört hatte und nebenbei war dies wohl auch der netteste Satz.
Zornig pustete sie auf ihre heiße Schokolade, aber so kräftig, dass Fassel mehrere der dunklen Tropfen ins Gesicht flogen. Dieser warf Sadira einen bösen Blick zu, als er sich mit einem alten Tuch das Gesicht abwischte, sein Gesicht erhellte sich aber wieder, als Skadhi laut zu lachen begann und Fassel über den Tisch hinweg kameradschaftlich auf die Schulter klopfte.
„Sag mal, hat dein Soldherr noch mehr Söldner zum Anheuern da? Meine Begleiterin hat es leider erwischt! Ich hab ihr ja gesagt, sie soll die Finger von den Beeren lassen, aber sie konnte und wollte einfach nicht hören! Na ja, da kann man nichts machen, so ist das Leben!“, erzählte Skadhi unberührt, „aber sie war sowieso nicht die Hellste, wenn ihr mich fragt. Immer mit dem Bogen hin und her gerannt, als sich vernünftig hinter mir zu halten und aus der Deckung heraus zu schießen – aber was sag ich!“
Skadhi zuckte mit den Schultern. Fassel nickte und fühlte sich ganz überrumpelt von so vielen Worten. Es war wirklich schon eine Weile her, dass sich jemand mit ihm unterhalten hatte. Er wünschte sich insgeheim, niemals die Zusage gegeben zu haben, diese Zauberin zu begleiten. Sie war der reinste Sklaventreiber und konnte nie genug kriegen. Dann fielen ihm seine Kinder ein, die er zu versorgen hatte. Jedes Mal, wenn Sadira ihm seinen Lohn ausgezahlt hatte, hatte er das Meiste per Depeschenpost heimgeschickt, denn Fassels Frau war schon vor langer Zeit im Kindbett gestorben und hatte ihn mit den Kleinen alleine gelassen. Irgendwer musste halt etwas Geld verdienen und da seine älteste Tochter nun acht Jahre alt war, war sie im Grunde alt genug, um sich um die Kleinen zu kümmern. Als er seine kleine Familie im Armenviertel außerhalb von Lut Gholeins Stadtmauern besucht hatte, war er erstaunt gewesen, wie groß seine Kinder schon geworden waren. Und fremd. Aber ohne das Geld würden sie keine Woche durchhalten, so blieb ihm nichts anderes übrig, als weiter mit der grässlichen Zauberin zu ziehen.
Skadhi hatte ihre Aufmerksamkeit schon wieder anderen Dingen zugewandt und versucht, Ivon über seine Reisepläne auszuquetschen: „Und du, schwarzer Mann, wo geht denn eure Reise hin? Also ich bin hier nur hergekommen, um mir die Pferdlis anzuschauen und...“
„Pferdlis?“, Ivon wurde hellhörig, er musste vor der Rückkehr zum Orden noch unbedingt ein neues Pferd auftreiben.
„Ja, mei, die Tiere halt, vier Beine, ein Kopf, ein Schweif...“, versuchte Skadhi hilfsbereit zu erklären, „weißt nicht, was Pferdlis sind?“
„Ja, ja, doch, ich wusste gar nicht, dass es hier Pferde gibt... Wo kann man die denn kaufen, Skadhi, ich bräuchte wirklich dringend eins!“
Skadhi lachte amüsiert auf: „ Mei, du bist aber komisch, die kann man doch nicht kaufen, die sind Eigentum des Fürsten! Nein, ich meinte die Parade morgen früh, wenn die Tiere aus der Stadt gebracht werden und...“
„Ach so“, unterbrach Ivon sie etwas enttäuscht.
Dafür kreischte Sadira über ihrem Heißgetränk entzückt auf: „Eine Parade? Eine Parade? Ah, ich habe schon so lange keine mehr gesehen – gehen wir da hin Ivon? Ach bitte, komm schon!“

Über Nacht mieteten sich die Vier Zimmer in einem kleinen Hotel in einer Seitenstrasse, so, wie Naeemah gesagt hatte. Den Abend verbrachten sie gemeinsam in dem dazugehörigen Schankraum, wo man sich bei ein paar Feigenbieren näher kennenlernte und beschloss, am nächsten Morgen auf die Hengstparade zu gehen. Skadhi fügte sich durch ihr lebhaftes Wesen gut in die Gruppe ein und schaffte es sogar ein paar Mal, Fassel aus der Reserve zu locken. Selbst Sadira ließ ihre Deckung fallen und schien sich, nach einem strategisch elegant plazierten Glas Wein von Skadhi, recht gut mir ihr zu vertragen.

Naeemah verbrachte die Nacht nicht ganz so gemütlich. Sie hatte zu viele Bekannte in dieser Stadt, wollte sich von allem, was sie an ihre Vergangenheit erinnerte, fernhalten.
Als sie für sich ein kleines Schlupfloch zwischen zwei Häuserwänden gefunden hatte, rollte sie sich katzengleich zusammen und verbrachte die Nacht angekuschelt zwischen zwei Wänden auf dem Erdboden. Als die Sonne aufging, weckte sie der schrille Schrei eines Hahnes, der auf der Mauer vor ihr saß. Es brauchte nicht viel, um das Tier zum Verstummen zu bringen, ein kleiner Wurfstern war genug. Naeemah und ihr knurrender Magen waren sich einig, dass dies eine gute Tat war und sich für den toten Hahn definitiv eine Verwendung finden ließe.
Ein rascher Schnitt durch die Kehle ließ das meiste Blut auslaufen, bevor Naeemah das erschlaffte Tier, mit einem Fetzen Stoff umwickelt, in ihre Tasche schob. Sie klopfte den Staub aus ihrer zerrissenen Kleidung und machte sich auf den Weg. Als sie an einem Fenster ein frisches Brot liegen sah, konnte sie aber nicht widerstehen und schnappte sich den Laib im Vorbeirennen. Glücklicherweise war um die Uhrzeit noch niemand auf den Strassen unterwegs, so fand sie ihren Weg schnell durch das Gassengewirr, bis sie vor einem kleinen Haus in der Nähe des Hengstdepots stand. Das Viertel beherbergte vor allem Angestellte des Depots und Skadhis Erzählungen hatten ihr verraten, dass hier einer der Bereiter der kostbaren Tiere wohnte.
Kräftig klopfte sie an die Tür und trat einen Schritt zur Seite.
Als sich die Holztür einen Spalt nach innen öffnete, trat sie mit einem gezielten Tritt dagegen, brachte damit den Einwohner des Hauses zu Fall und betrat dann das Haus.
Ohne dem Mann Zeit zu lassen, schnappte Naeemah ihn am Kragen und riss ihn vom Boden hoch.
„Was... was... was zum Teufel... was wollt Ihr?“, der Mann zitterte.
„Nicht viel, und wenn ihr leise seid, wird euch auch nichts geschehen.“, entgegnete Naeemah abrupt und drehte dem Mann gekonnt den Arm auf den Rücken.
„Damit kommt ihr nicht durch! Man wird mich vermissen, man wird Wächter schicken, denn ich soll heute einen fürstlichen Hengst zu der Sommeranlage reiten! Bitte, seht, wir haben nichts, nehmt das bisschen Geld dort in der Schublade – aber geht!“, protestierte der Mann, als Naeemah ihn in die Knie zwang und ihm mit einer Hanfschnur die Arme auf den Rücken fesselte.
„Euer Geld interessiert mich nicht“, zischte Naeemah knapp und zog den letzten Knoten fest. Dann holte sie noch ein Stück Schnur aus ihrer Tasche und fesselte ihm noch die Beine an die Arme.
Sie überzeugte sich, dass der Mann sicher verschnürt war und stieg dann die Treppe ins Obergeschoss hoch. Als sie den Kopf durch die Luke streckte, traf sie ein harter Schlag auf die Schulter – die Ehefrau des Mannes hatte sich mit ihrem kleinen Sohn auf die Lauer gelegt und mit einer Keramikvase zugeschlagen. Gott sei Dank konnten Bürgerfrauen nur schlecht zielen, wäre die Vase auf Naeemahs Kopf zerbrochen, hätte es übel enden können.
So schwang sich Naeemah elegant mit einem Sprung durch die Luke und rang die Frau rasch nieder. Kind und Frau fesselte sie ebenfalls mit einer Schnur und betrat dann die Schlafkammer. Schnell fand sie, was sie suchte, die traditionelle Kleidung der Angestellten des Hengstdepots. Ohne zu zögern legte sie ihr Kleid ab und zog die Männerkleidung an, steckte ihr langes Haar unter einem roten Turban weg und rieb sich im Angesicht einer spiegelnden Kupferplatte den Kayal sorgfältig aus den Augen.
Sie verließ die Kammer und schickte sich an, die Leiter zum Obergeschoß wieder hinunter zu steigen, als sie die angsterfüllten Blicke des kleinen Jungen sah. Wortlos drückte sie ihm ein stumpfes Obstmesser in die Hand, welches noch bei seiner Mutter im Gürtel gesteckt hatte.
Dann sah sie den Kleinen scharf an.
„Hör gut zu, Kleiner. Wenn du unten die Tür knarren hörst, dann zählst du bis Zehn. Kannst du das?“, vergewisserte sie sich. Das Kind nickte.
„Gut, du zählst als bis Zehn und dann darfst du die Fesseln von dir durchschneiden und Hilfe holen. Alles klar?“ Der Kleine nickte wieder.
„Und nur für den Fall, dass du nicht bis Zehn zählst: Ich werde das erfahren und dann wiederkommen, um an dir Rache für das gebrochene Wort zu nehmen, verstanden?“
Ein weiteres Nicken veranlasste sie, dass Haus rasch zu verlassen, doch nicht ohne dem Mann im Eingangsbereich mitzuteilen, dass Frau und Kind wohlauf wären. Als Abschiedsgeschenk stopfte sie ihm noch eine seiner schmutzigen Socken in den Mund.
Ihre Hand zuckte zum Türgriff, doch bevor sie in berührte, trat sie noch einmal auf den gefesselten Mann zu, der aus weit aufgerissenen Augen zu ihr herauf schaute. Naeemah wühlte kurz in ihrer Tasche, legte dann den toten Vogel und die Hälfte des Brotes auf den Küchentisch und fügte dann, weil es ihr einfach nicht ausreichend erschien, noch die letzten paar Münzen, die sie besaß hinzu. Es waren immerhin zehn dukai, fast ein Monatsgehalt eines Bereiters.
Dann zog sie sich den Turban ins Gesicht, legte sich auch einen Streifen Turbanstoff über Mund, Nase und die Schulter und aktivierte ihre mentalen Kräfte.
Sie empfand diese alten Techniken als ungewohnt und hatte sie auch damals, als sie noch jung und gelehrig war, nur schlecht angenommen. Sie mochte die Technik des Verschleierns nicht, sie mochte es nicht, durch billige Taschenspielertricks den Menschen Sachen vorzugaukeln, die sie sehen wollten, aber trotz allem würde sie diese alte Technik davor bewahren, erkannt zu werden. Man würde sie für den rechtmäßigen Reiter der Garde halten, solange die Menschen den rechtmäßigen Reiter nur sehen wollten!
Langsam öffnete sie die malträtierte Tür und schloss sie so sanft hinter sich, dass sie kein Geräusch von sich gab, während ihr der Besitzer des Hauses noch verwundert nachsah.
Dann bewegte sie sich schnell in Richtung des Hengstdepots. Die Wachen ließen sie ohne zu Zögern ein und Naeemah frohlockte regelrecht: Das ging schneller und einfacher als erwartet – auch wenn sie die Aufrechterhaltung der Täuschung viel Kraft kostete.
Erleichtert durchschritt sie den großen Torbogen und gelangte auf einen großzügig angelegten Hof.
Der Boden war mit feinen Holzspänen ausgelegt und ein kleines Zäunchen kennzeichnete den Reitplatz. Hohe Bäume, Naeemah tippte auf Pappeln, umringten den Reitplatz und spendeten kühlenden Schatten, der zu der frühen Stunde aber noch nicht nötig war.
Zur Rechten befanden sich diverse Gebäude, wohl die Sattel- und Futterkammern, wohingegen auf der Linken die Tiere untergebracht waren.
Naeemah konnte es kaum erwarten, die Tiere zu sehen, ihre weiche Nase zu streicheln, den Geruch zu atmen. Beherrscht nötigte sie sich trotzdem dazu, ruhig und langsam auf die Stallungen zu zugehen. Ein paar Pfleger putzten die kostbaren Tiere, striegelten sie, bis das weiche Fell in der Sonne glänzte, während Naeemah wie gebannt an den offenen Stallungen vorbeiging und die Tiere bestaunte. Auf einmal trat ein kleiner, dicklicher Mann auf sie zu und schimpfte: „Wo bist du so lange gewesen, Yesir, wir haben auf dich gewartet. Alle guten Pferde sind schon vergeben, nun musst du halt schauen, was du noch bekommst. Los, komm mit, wir müssen in zehn Minuten los!“
Dabei packte sie der kleine Mann mit erstaunlicher Kraft und zog sie durch einen weiteren Torbogen auf einen kleinen Nebenplatz, wo sich bereits Pferde und Reiter tummelten. Nur noch ein Pferd stand angebunden an der rechten Seite des Durchgangs. Es war schwarz wie die Nacht und um einiges größer als die zierlichen Renner der anderen Reiter, dafür hatte es kräftige Beine, lange Mähne und Schweif, die in sanften Locken fielen, und einen ausdrucksstarken Kopf. Dazu trug es weißes Zaumzeug aus feinen Rindsleder, das im Grunde nur aus zwei Riemen bestand und einen weißen Sattel, der mit einem dicken, weißen Bärenfell überzogen war.
Ungewohnt fand Naeemah den Anblick des Tieres, die all die Jahre nur die zierlichen Tiere der Wüstenregion gekannt hatte.
„Ah schau an, nur noch der schwerfällige Klepper da. Geschenk von einem nordischen Fürsten. Zur Verbesserung unserer zartgliedrigen Rassen! Pah! Beleidigend ist das Vieh! Würde nur das feine Blut der Stuten verderben!“, der dicke Mann spuckte aus, „Los, Yesir, ich weiß, ist unter deiner Würde so ein Viech zu reiten, aber wer zu spät kommt...!“
Naeemah, der ihre Würde so ziemlich am Ende der Welt vorbeiging, nickte und schwang sich mit einer flüssigen Bewegung in den Sattel. Sie genoss es, die anderen Reiter zu überragen und auch das fremdartige Sattelzeug gefiel ihr sehr gut. Sie setzte sich ans Ende des Zuges und war überrascht, wie gut der Hengst auf ihre Hilfen reagierte. Feines Ohrenspiel zeigte ihr, wie aufmerksam er auf Signale seines Reiters wartete.
Als sie den Hof verließen, rief der dickliche Mann Naeemah noch nach: „Und wenn sich das Biest die Haxen bricht, ist es nicht schade drum, hörst du, Yesir?“
Naeemah klopfte dem Tier zärtlich den Hals. Irgendwie hatte es in ein paar Sekunden ihre volle Sympathie erobert, ungewollt, wie es war.
Im gemächlichen Trab ging es in einer Prozession durch die Gassen, am Straßenrand standen die Menschen und bewunderten staunend die Prozession. Je näher sich der Zug den äußeren Stadttoren näherte, desto aufgeregter wurde Naeemah. Sie vergrößerte den Abstand zu dem Rest der Kolonne so, wie es noch halbwegs unauffällig war.
Da! Das letzte Stadttor!
Naeemah vibrierte schon fast vor Aufregung. Ihre Freiheit, ihre Sehnsucht, all das lag hinter diesem Tor!
Aber die Anstrengung, die Maskierung aufrecht zu erhalten, setzte ihr zu. Schweiß rann über ihre Stirn und lief in Strömen über ihre Brust.
Die einsetzende Mittagshitze trug auch einen Teil dazu bei.
Naeemah war sich nicht sicher, wie lange sie die Illusion noch aufrecht erhalten konnte, aber genau in dem Augenblick, als die Kolonne das letzte Stadttor passierte, gaben die Reiter ihren Tieren die Sporen und ließen sie in wildem Renngalopp davonpreschen, so dass für die versammelten Zuschauer nur Staubwolken übrige blieben.
In dem Getümmel war es für Naeemah ein leichtes, sich weiter von der Gruppe zurückfallen zu lassen und schließlich, als sie eine große Wand aus Staub von der Gruppe trennte, gen Osten abzubiegen und ihre eigenen Wege zu gehen.
Die Muskeln des Tieres unter sich zu spüren, die raumgreifenden Sprünge des Tieres, den Wind im Gesicht, all dies ließ Naeemah spüren, was Freiheit bedeutete. In diesem Moment fühlte sie sich wirklich frei, befreit.
In dumpfen Klängen trafen die breiten Hufe des Pferdes den Boden, spielten das Lied des Lebens auf dem sandigen Erdboden.
In einem kurzen Augenblick der Freude riss sich Naeemah den roten Turban und das Gesichtstuch vom Kopf, ließ die Zügel los und breitete ihre Arme aus, spürte den Wind unter den Armen, im offenen Haar, welches wie ein stolzes Banner hinter ihr her zog.
 
Sie verließ die Kammer und schickte sich an, die Leiter zum Obergeschoß wieder hinunter zu steigen, als sie die angsterfüllten Blicke des kleinen Jungen sah. Wortlos drückte sie ihm ein stumpfes Obstmesser in die Hand, welches noch bei seiner Mutter im Gürtel gesteckt hatte.


:D Ich sagte ja ich les jetzt auch mit. Sehr schön, so langsam lernen sich die Hauptakteure kennen.
 
Hallihallo Engel!

Erster Teil:

… und hieß in im Kreis der Weisen … Flüchtigkeit

… Unsicher, wie viel die morsch aussehende Treppe aushielt, betrat Ivon die ersten Stufen, die, zitternd unter den Schritten und dem Gewicht der Männer, metallisch – knarzende Geräusche von sich gab.Schwierig. Eigentlich willst du mit diesem gab, die Treppe bezeichnen. Wenn ich den Satz aber lese, denke ich, dass es gaben heißen muss, da es sich auf die Stufen bezieht, die ja die Geräusche von sich gaben. :confused:

… sie die dünnwändigen Stufen.… dünnwandig. Aber ein nicht so guter Ausdruck, da die Stufen keine Wände haben. Die dünnen Bretter der Stufen vielleicht? Ich weiß es nicht. :(

diese deiner Aufgaben hört sich komisch an

Guilleaums... e statt s

… Söldner, neuen Schuhe und … Flüchtigkeit


Zweiter Teil:

… die schwerfällige Holzbank … Ist eine Holzbank schwerfällig?

… Fassels Frau war schon vor langer Zeit im Kindbett gestorben und hatte ihn mit den Kleinen alleine gelassenDiesen Ausdruck finde ich etwas unglücklich gewählt, da die Frau ja nicht freiwillig gestorben ist. Vielleicht schreiben, dass er mit den Kleinen alleine zurück geblieben ist, oder so?

… elegant platzierten Glas Wein.… Flüchtigkeit

… sie der Schrille Schrei … Flüchtigkeit

… Erzählungen hatten hatten ihr verraten... Flüchtigkeit

wenn ich soll heute einen fürstlichen … Flüchtigkeit


… Gruppe trennte, Osten abzubiegen…Richtung/nach



So, das waren dann mal die kleinen Fehlerchen. :D

Puh, dass war ja ganz schön viel zu lesen. Wenn man aber auch Donnerstag nicht dazu kommt, selber schuld.

Die Geschichte geht sehr nett weiter. Bin gespannt, wie die Personen nun wieder aufeinander treffen? Hatte Naeemah etwas von ihren Taten an die Nordländerin weiter gegeben, so dass sie Ivon darauf aufmerksam machen kann?

Na ja, wahrscheinlich wird den Reitern sowieso noch das Fehlen auffallen. Der nächste Teil wird bestimmt damit anfangen, das Naeemah erschreckt feststellt, dass Hufgetrappel hinter ihr ertönt. :D :flame:

Bis dann denn
Skuhsk
 
feines update :)
mir ist nur noch ein Fehler aufgefallen:
„Damit kommt ihr nicht durch! Man wird mich vermissen, man wird Wächter schicken, wenn ich soll heute einen fürstlichen Hengst zu der Sommeranlage reiten!"/QUOTE]
Es müsste so heißen: "Man wird mich vermissen, man wird Wächter schicken, wenn ich heute einen fürstlichen Hengst zu der Sommeranlage reiten soll!"
 
Skuhsk schrieb:
… die schwerfällige Holzbank … Ist eine Holzbank schwerfällig?
Habs mit grob behauen ersetzt
… Fassels Frau war schon vor langer Zeit im Kindbett gestorben und hatte ihn mit den Kleinen alleine gelassenDiesen Ausdruck finde ich etwas unglücklich gewählt, da die Frau ja nicht freiwillig gestorben ist. Vielleicht schreiben, dass er mit den Kleinen alleine zurück geblieben ist, oder so?
Nun ja, an sich hast du recht. Allerdings wird dieser Abschnitt der Geschichte aus Fassels Perspektive erzählt. Was meinst du, vielleicht habe ich die Art des Ausdrucks mit Absicht gewählt? Vielleicht fühlt er sich wirklich alleine gelassen - vielleicht ist er deswegen auch etwas böse auf seine tote Frau?
… elegant platzierten Glas Wein.… Flüchtigkeit
plazieren= alte Schreibweise von platzieren. Ich find, es sieht übel aus mit dem "t" und ich werde niemals den Anschiss meiner Mutter bezüglich dieses "t"s vergessen, deshalb ist es halt ohne "t" abgespeichert :D

Oiriginally posted by lord freak
mir ist nur noch ein Fehler aufgefallen:
Eigentlich muss man bei dem "wenn" nur das "w" mit einem "d" ersetzen, so wars ursprüunglich auch gedacht :D

@ Simonska: Willkommen an Bord :)


Danke für eure Korrektur, mir fehlts leider an einem Betaleser ;)
 
Hallihallo Engel!

Du liest meine Kommentare ja wirklich?! :lol: Nein, Scherz beseite.

Wegen Fasel, kann man dir natürlich recht geben. Ich stelle mir nur mich an seiner Stelle vor. Ich denke eben, dass ich es anders sehen würde. Aber diese Erfahrung habe ich zum Glück noch nicht gemacht.

Das mit dem d meinte ich eigentlich auch.

Aber, weshalb ich eigentlich schreibe. Ich meinte, DybrarH hatte sich mal als Betaleser angeboten. Ich weiß nicht, ob es hier war, oder in einer anderen Geschichte. Vielleicht kannst du den mal darum bitten. (Obwohl, dann kommt er vielleicht mit seiner Geschichte nicht mehr weiter?)

Ich würde mich ja auch selber anbieten, habe aber höchstwahrscheinlich zu wenig Zeit dafür. Meistens komme ich ja dazu deine Updates relativ schnell zu lesen, aber oftmals auch nicht.

Außerdem freue ich mich immer, wenn ich einen Fehler finde, oder eine Bemerkung machen kann. Sage doch einfach, bei deinen Geschichten ist immer Ostern. :D

Bis dann denn
Skuhsk
 
Feine Updates gefallen mir beide sehr gut. Schade nur, dass sie so kurz sind :cry: Bin mal gespannt, wie sich die Leute wieder zusammen finden.
lg, Gandalf
 
So, Kinners, eventuelle Rechtschreibfehler reklamiert ihr bei meinem Betaleser :)




Kapitel VII - Teil IV






Zwei Tage dauerte der Ritt, Naeemah legte nur kurze Pausen ein. Sie fürchtete keine Verfolger, aber eine Rastlosigkeit, die auch das Tier ergriffen hatte, trieb sie heimwärts. Nachts kuschelten sich die zwei ungleichen Geschöpfe Sanktuarios aneinander, teilten ihre Wärme, den Atem und das Wasser, welches das Tier mit den Vorderläufen aus dem Boden grub. Die feine Nase des Hengstes roch die unsichtbaren Wasserströmungen unter dem Sandboden, so hatten sie reichlich Flüssigkeit, wenngleich das Wasser oft bräunlich und sandig war.

Naeemah sah die Tage der Entbehrung als eine Art Katharsis an, durch welche sie am Ende gereinigt ihr eigenes Land betreten könnte, ohne es mit dem Schmutz des Erlebten verunreinigen zu müssen.

Am Morgen des dritten Tags erspähte Naeemah am Himmel einen großen Schatten, der sich durch den typischen Flug eines Raubvogels als Falke verriet. Auch die Landschaft war nun wieder mehr Stein- als Sandwüste und Naeemah ließ das Pferd nur langsam Huf vor Huf setzen. Sie erkannte die Landschaft, die Züge des Horizontes, die Umrisse der Berge und konnte sich leicht an der immer stärker vorhandenen Vegetation orientieren.
Schnell fand sie den kleinen Trampelpfad durch das Gestrüpp, welcher zu einer munter sprudelnden Quelle im Schatten eines gewaltigen Weidenbaumes führte. Naeemah rutschte vom Rücken ihres neuen Freundes und beide ließen sich am bemoosten Rand der Quelle nieder, um ihre Nasen ins klare Wasser zu tauchen und die frische Flüssigkeit einzusaugen.
Die Ruhe im Hain genossen sie aber nur kurz, denn schnell packte Naeemah ihr Tier am Zügel und führte es weiter nach Osten.
Nach knapp hundert Meter den Hang hinauf erreichten sie eine kleine Plattform.
Im Süden der Plattform klaffte ein tiefer Abgrund, während sich im Norden eine kleine Hütte in den Berg schmiegte.
Aus braunen Ziegeln erbaut, mit Reet und Tierleder gedeckt fügte sich das Häuschen geschickt in eine Bergspalte ein, verschloss so sorgsam den Eingang einer kleinen Höhle.
Vor der Hütte angekommen, nahm Naeemah dem Hengst das Sattelzeug ab und ermunterte ihn mit einem zarten Klaps auf die Hinterbacken, grasen zu gehen.
„Du bist frei, mein Lieber“, sagte sie zu dem Tier, bevor es langsam den Anstieg zur Plattform herunter trottete und unten im Tal zu Grasen begann.

Naeemah atmete schwer auf. Sie wusste, dass was nun auf sie zu kam, würde nicht leicht sein.
Schweren Herzens trat sie auf die Eingangstür zu, gekonnt stellte sie mit einem verborgenen Hebel die Fallen zum Schutz vor Eindringlingen aus und legte ihre Hand auf die Tür. Das Holz war rau und rissig, ausgetrocknet und Naeemah würde es hobeln und ölen müssen. Aber das war ihre Tür ihres Hauses!
Der Türgriff, ein einfacher, runder Knauf reckte sich ihr blank entgegen, seidig weich anzufassen, denn viele Mal war er gefasst und gedreht worden, viele Mal von Naeemahs und Mellilahs Händen.
Die Erinnerungen stiegen hoch wie die Geister der Ahnen, die sie mit langen Spinnenfingern packen und festhalten wollten.
Doch Naeemah gelang es noch, sie abzuschütteln, dann fasste sie sich ein Herz und trat ein.
Schwungvoll öffnete sich die Tür nach außen, leicht knarzend.
Aus Gewohnheit klopfte Naeemah ihre Schuhe ab, bevor sie eintrat.
Sie stand im Türrahmen und betrachtete ihr Haus. Der Granitfußboden war noch sauber gefegt, nur hier und da sah sie etwas vertrockneten Kot von Mäusen und anderen Nagern, der Tisch aus schwerem Eichenholz mit einer Mosaikplatte, vor der Mellilah in stundenlanger Puzzelarbeit gesessen hatte, stand friedlich und unberührt zwischen den zwei Eichenstühlen.
Sie konnte beinahe die Konturen Mellilahs wahrnehmen, wie sie, von oben bis unten mit Mörtel beschmiert, vor dem Tisch stand, darüber gebeugt und mit einer unendlichen Geduld Mosaikstück für Mosaikstück legte, bis alles sich zu einem großen Ganzen zusammenfügte. Mellilah wollte ein Stück Heimat in die Fremde bringen und hatte daher ein typisches Bild ihrer Kultur als Vorlage für das Mosaik bestimmte, es zeigte einen prächtigen Drachen, mit langen Schnurrhaaren und runden Augen, der seinen langen Schuppenleib um eine Lotusblüte schlängelte.

An der rechten Wand stand ein Regal, voll mit Büchern und Schriftrollen. Es reichte vom Boden bis zu Decke und quoll trotzdem schier über.
Dem gegenüber, an der linken Wand, befand sich das einzige Fenster des Raumes, welches allerdings in den typischen Mustern der Wüstenregion vergittert und mit buntem Bleiglas bestückt war. Unter dem Fenster stand ein breiter Sessel, dessen dunkelroter Bezug bereits mit Löchern übersät war.
Naeemah seufzte. In ihrer Abwesenheit hatten sich wohl Nager im Inneren des Sessels gemütlich gemacht. Das würde ein gutes Stückchen Zeit kosten!
Im hintern Teil des Raumes begannen die Lehmziegel zu Granitfelswänden überzugehen.
Ein dicker Teppichvorhang versperrte die Sicht auf eine kleine, bauchige Höhle, die noch einmal in drei Bereiche unterteilt war.
Im ersten Bereich zur Rechten befand sich die Schlafstätte, das Bett war auf einem natürlichen Podest, welches Naeemah nur etwas hatte abmeißeln müssen, errichtet. Kerzenstumpen am Kopfende der Lagerstatt und Fackeln an den Wänden sorgten für Licht, falls es benötigt wurde.
Oft brannten die Fackeln nicht, wie man an den nur schwach rußgeschwärzten Felsen erkennen konnte.
Links hatte Mellilah den Kochbereich eingerichtet, da sich ein bereits vorhandenes Loch in der Höhlendecke perfekt als Rauchabzug eignete.
Naeemah hatte extra für Mellilah eine Kochgrube ausgehoben, in welcher das Feuer geschürt wurde.
Um das Essen vorzubereiten, setzte man sich auf den Boden, denn Naeemah hatte extra kleine Tische als Arbeitsfläche gebaut.
Viele Küchengeräte standen nicht mehr in dem Kochraum, das meiste hatte Naeemah vor ihrer Abreise im hinteren Teil der Höhle, dem Vorrats- und Lagerraum untergebracht.
An sich hatte sie alles, was man zum Kochen benötigte.
Sie konnte sogar ihr eigenes Mehl mit einem großen Mahlstein mahlen, wenn sie es wünschte.
Im Lagerraum hinter der Küche stand eine zusammengeklappte Darre und viele Amphoren und Krüge mit getrockneten Nüssen, Pilzen, Korn, Öl und auch Gewürzen.
Mellilah hatte alles gewissenhaft verkorkt und die Pfropfen mit Talg eingeschmiert, so dass die Vorräte luftdicht verschlossen waren.
Als Naeemah die Vorräte besichtigte, begann sich ihr Magen zu melden und sie beschloss, sich im Tal etwas zum Essen zu fangen.







PS: nicht über die Kürze meckern, ich muss hier erstmal nachproduzieren - ihr lest mir die Haare vom Kopf! :D
 
Hallihallo Engel!

… war ihre Tür ihres Hauses … die?

… der Küche stand eine zusammengeklappte … Flüchtigkeit

Boah, das ist ja richtig langweilig, keine Fehler, die man berichtigen muss. Aber mal einen Glückwunsch, dass du einen Betaleser gefunden hast. Wer ist es denn geworden?

Ansonsten ist ja nicht viel passiert. Habe ich mich doch glatt geirrt. Aber wäre ja auch zu offensichtlich gewesen mit der Verfolgung.

Aber auch schön, endlich das Zuhause der Hauptperson kennen zu lernen.

Mach weiter so. Aber lasse dich bloß nicht hetzen. Lieber etwas mehr Zeit lassen, aber dafür Qualität abliefern.

Bis dann denn
Skuhsk
 
Skuhsk schrieb:
Hallihallo Engel!

… war ihre Tür ihres Hauses … die?
Nein nein, das sollte so schön stark betont werden. IHRE Tür IHRES Hauses ;)
… der Küche stand eine zusammengeklappte … Flüchtigkeit
? Bin ich plöhde oder finde ich nicht, was du als Flüchtigskeitsfehler betitelst?
Boah, das ist ja richtig langweilig, keine Fehler, die man berichtigen muss. Aber mal einen Glückwunsch, dass du einen Betaleser gefunden hast. Wer ist es denn geworden?

Ansonsten ist ja nicht viel passiert. Habe ich mich doch glatt geirrt. Aber wäre ja auch zu offensichtlich gewesen mit der Verfolgung.
Man ja auch nicht wirklich Interesse an dem *schwerfälligen Vieh* von Pferd ;)
Aber auch schön, endlich das Zuhause der Hauptperson kennen zu lernen.

Mach weiter so. Aber lasse dich bloß nicht hetzen. Lieber etwas mehr Zeit lassen, aber dafür Qualität abliefern.

Bis dann denn
Skuhsk

Der liebe Herr Betaleser soll sich hier ruhig selber melden, eigentlich er ist nicht gerne präsent und bleibt lieber im Hintergrund, deswegen habe ich absichtlich seinen Namen nicht verraten - wenn er mag, kann er sich ja melden ;)

Ja, heute war ich brav, hab wieder ein paar Seiten produziert und bin auch noch dabei (sogar brav Horrorfilme für diverse Anregungen geguckt) - tja, vielleicht kommt ja mal ein friedlicher Abschnitt, wer weiß? Wozu guckst dann Horrrofilme? Hmhmhm... lass dich überraschen, Samstag gibts ja wieder mehr.
 
Hallihallo Engel!

Dafür schreibe ich die Fehler doch immer Fett. Nein, das stand, muss eigentlich standen heißen, da es sich um Plural handelt. Es standen dort eine Darre und Amphoren. Aber es hört sich vielleicht auch etwas komisch an (ist aber glaube ich, richtig).

Tja, dann bin ich mal gespannt, ob sich der Herr (die Dame?) hier mal meldet.

Bis dann denn
Skuhsk
 
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