Killswitch Engage - Alive or just breathing
1. Numbered Days (3:35)
2. Self Revolution (3:08)
3. Fixation on the Darkness (3:38)
4. My last Serenade (4:13)
5. Life to Lifeless (3:17)
6. Just barely breathing (5:42)
7. To the Sons of Man (1:58)
8. Temple from the within (4:04)
9. The Element of One (4:08)
10. Vide Infra (3:28)
11. Without a name (1:45)
12. Rise Inside (5:54)
Genre: Hardcore
Jahr: 2002
Beschreibung:
- Ich lege die Scheibe ein (genauer: ich klicke auf die Winamp-Playlist). Ein hartes Riff schmettert mir entgegen. Doublebassdrums sind gar nicht nötig, auch so zieht einen das starke, grovige Riff in seinen Bann. Spätestens das wütende Rumgebrülle macht aufmerksam (und seis nur in dem völlig zum Scheitern verurteilten Bemühen, die Texte zu verstehen). Spätestens beim Refrain ist der Groove gefunden, und wie von alleine rollte der Kopf auf dem Nacken gefühlvoll vor und zurück. Wer hier noch nicht mitnickt, ist vermutlich bereits seit zweieinhalb Wochen im Koma. Bis zur Bridge nach dem zweiten Refrain ist auch das deutlich schnellere Drumming gefunden, nix mehr groove, hauptsache aufs Maul. Ein netter Vorgeschmack, weiter gehts wiederum mt der angenehm zu nickenden Strophe, nettes Wechselspiel zwischen clear/shout.
- Self Revolution setzt gefühlvoll da an, wo der erste Track aufhörte. Hätte ich nicht auf die Anzeige geachtet, wär mir der Übergang erst gar nicht aufgefallen. Schnellerer Track, der aber trotzdem massich Groove hat, schon allein wegen dem großartigen Basslauf, den man kurzfristig alleine nur mit Drum-begleitung bewundern darf.
- Fixation on the Darkness beginnt mit einem Crashbecken zum einzählen, eine verzerrte Gitarre und DoubleBassdrum-Rhythmen machen klar, dass die Leute wissen, wo ihre ehemaligen Wurzeln liegen. Ab hier ist die DoubleBass auch nicht mehr wegzudenken, immer wieder unterhaltsame Betonungen auf der drei machen das wirklich angenehm hörbar. Dann der Refrain: Ein böses Break im ersten Moment. Unverzerrte Gitarre, keine Doublebass mehr, clearer Gesang, fast schon zum mitsingen. Interessante Kombination, was ich da hören darf. Allerdings entschädigt die Strophe für alles, was man an dem Refrain an Härte evtl vermisst haben könnte.
- HÄ? WAS IST DAS DENN? Eine Frauenstimme mit gefühlvollem "aaaaahaaaaaahaaaa", dazu Akustikgitarre? Hab ich die CDs verwechselt? Ach nö, mit Doublebass und verzerrter Gitarre, einem Wechsel von Shout und Gekreische gehts nach dem netten Intro auch bei "My last Serenade" auf die Fresse. SCHICK. Ganz klar, jeder hat den Track in den letzten zwölf Monaten schon im verrauchten Metal/Crossover-Schuppen der persönlichen Wahl gehört. Extrem kraftvolle Strophe, richtig guter Refrain zum mitgröhlen, ausserdem absoluter Ohrwurm für die nächsten 3 Tage. Es gibnt nicht viele Bands, deren Musikstil auf -core endet, die echte Mitsing-Ohrwürmer hinbekommen, Respekt. Auch das Outro passt tierisch gut dazu, alles in allem der perfekte Diskosong, jeder von Crossover bis Deathmetal kann damit was anfangen.
- Life to Lifeless. Großartiger Song, allein schon ein arschgeilwütendes Intro, dass mich persönlich irgendwie immer an "Seasons in the Abyss" denken lässt, eines der besten Intros aller Zeiten. Noch son Track mit richtig wütender Strophe, und großartigem Mitsing-Ohrwurm-Refrain, clear gesungen, versteht sich. Allerdings ist ganz klar Life to Lifeless der aggresivere Song, fiesere Strophe, deren Riffing fast schon an echten Metal erinnert, insgesamt ist "My Last Serenade" der deutlich bessere Clubplayer.
- Just barely Breathing kommt langsam daher, man vermutet eine Ballade. Und bekommt sie auch, soweit Hardcore überhaupt zu Balladen fähig ist. Ein (für Hardcore-Verhältnisse) sehr langsam-schleppendes Riff, ich bin versucht, den Begriff des Doom-Hardcores zu erfinden, dass dann aber doch nach 1:31 überraschend sehr schnell wird, zur schnellsten Stelle der Platte bisher. Übergang von Refrain zu Strophe ist kaum noch wahrnehmbar, clearer Gesang ist echt sehr unschick grade, offensichtlich mußte sich da mal jemand ein gutes Paket Wut von der Seele schreien (was hat der dann das bisherige Album über getan?). Übelstes Gekreisch in der Strophe, cleares Gebrüll im Refrain, clearer Gesang (dann später irgendwann) in der Bridge. irgendwie ist der Aufbau des Songs deutlich komplizierter als die Songs davor. Wut/Gewalt wechselt mit Enttäuschung/trauriger Wut. Ein bewegender Song. Wie gesagt, eine Ballade, soweit Hardcore überhaupt zu einer Ballade fähig ist.
- Kommen wir zum kürzesten Song der Platte. Mehr gibts auch nicht zu sagen, außer dass ich mich immer frage, wies die Gitarristen schaffen, ihre FInger wieder auseinander zu knoten. Ich bin mir SICHER, nach sonem Riff MÜSSEN einfach Knoten in den Fingern sein! Kurz, hart, Geschrei, schnelles Riffing, brutal, hart. Schlicht aufs Maul. Aktivitäten, die ich mir gut dazu vorstellen kann: Kneipenschlägerei, Pogokreis (ist das was anderes? ach ja, die Kneipe aussenrum fehlt), der Fight Club, die Schlachtenszenen aus Braveheart.
- Hä? Das ist schon der nächste Song? Die Riffs passen zueinander, es beginnt im selben Tempo wie der vorhergehende aufhörte. Doch "Temple from within" kommt mit mächtig groove im Riff daher, auch mal wieder der nette Wechsel zwischen Gekreisch und clearen Vocals (Dabei fällt mir auf, war der Sänger auf der Roadrage-tour letztes Jahr nicht noch schwarz? Jetzt isses ein Weißer... tja, was sich so alles tut). Der Song kommt mit der am coolsten groovenden Bridge des ganzen Albums vorbei, wers jetzt noch schafft, seinen Kopp davor zu bewahren, wie eine Jojo in der Horizontalen vor und zurück knallen zu lassen, muß mindestens tot sein. Mann, mein Hirn fängt an sich zu beschweren, das kullert grad scheints ziemlich in der Gegend rum. Wen kümmerts, dieses Riff ist zu gut zum still sitzen bleiben.
- The Element of One beginnt wieder mit einer Akustikgitarre, man meint zuerst "Hä, der Song kam doch schonmal?". Insgesamt bleibt nach dem Bericht über "My Last Serenade" und "Life to Lifeless" kaum was neues über diesen Song zu sagen, das Riff ist in der Strophe etwas schneller, insgesamt kommt der Song mit mehr Power rüber, der Unterschied zwischen gekrischener Strophe und ruhigem clearen Gesang im Refrain ist extremer als bei den beiden erstgenannten. Der Refrain geht nicht so ins Ohr, obwohl er gut ist. Insgesamt erneut ein guter Song, erfüllt alle Kriterien, die das Album bisher vorgelegt hat.
- Der völlig unverständliche Titel "Vide Infra" lässt vermuten, dass der Track ebenso unverständlich ist. Bingo! Laut, aufs Maul, brutal, und richtig ordentlicher Hardcore ohne weitergehende Ansprüche. Brüllt euch mal schön aus, Jungens. Passt gut zu "The sons of man"; am Ende denkt man fast, man ist bei Death Metal angekommen, so langes DoubleBassdrum gabs bisher nicht, mit soviel rumgekreisch.
- Without a name. Hey, zwei Balladen auf einem Hardcore Album? Gehts noch? Das dritte mal Akustikgitarren? Seid ihr bescheuert, euch nicht an die Konventionen zu halten? Verdammt, wir sind schon bei einer Minute und 8 von 1:45, und immernoch kein Geschrubbe? Gehts noch? Okay, zur Aufklärung, es ist ein reines Instrumental, und meine Ohren beschweren sich überhaupt nicht gegen diese kleine Erholungspause.
- Insgesamt is der Track aber nicht mehr als die Einleitung für den Finisher "Rise Inside", in dem nochmal alle Gesangsarten munter durcheinander gewürfelt werden, langsames, metalartiges, stark basslastiges Riff in der ersten Strophe wird immer schneller, um denn doch bei richtig schön krachiglautem Hardcore anzukommen. Großartiger Track, besticht durch Groove, Metal, Hardcore, Gekreisch, Gebrüll, Clearvoice, einfach alles, was man überhaupt wollen können kann. Zum Ende hin nochmal ein kleiner Ausflug in Gefilde, die meine zarten, mittlerweile arg strapazierten Gehörgänge in den Bereich Death einordnen wollen, nur um danch Akustikgitarren in die Hardcore- DoubleBassdrum-Attacken einzubauen. Verdammt, ein richtig guter Abschlußtrack. Sogar das Ende mit dem schleppenden Endlosriff passt.
Fazit: WOW. Wasn Album. Das Rockt tierisch was weg, jede Emotion wird irgendwie bedient, es sei denn, man ist grade frisch verliebt. Summa summarum: KAUFEN!!! SOFORT!!!! Verdammt.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.