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The one and only Mucke Thread (Nur Rezensionen)

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Mich wundert es etwas, dass ich Pearl Jam mit Ten noch nicht in der doch recht langen Liste an Reviews gesichtet habe....

Das konnte ich nicht so stehen lassen, denn für mich ist TEN das beste Album der Gruppe. Klassiker wie "Alive", "Jeremy", "Evenflow", ... sprechen eigentlich schon für sich. Wer dieses Album nicht kennt/besitzt versteht nicht, rein gar nicht die Kraft der Musik.

Das einizge Manko ist vielleicht der Sound. Mit dem alten Producerteam hat die Arbeit nicht ganz so perfekt funktioniert, wie das bei den späteren Alben der Fall war. Dennoch ist TEN ein Meilenstein der Musik und wer perfekt gemischten Sound möchte, kann sich ja immer noch an diverse LIVE-Aufnahmen wenden.

Edit: 10/10

(schwammige Formulierung geändert :angel: )
 
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Odin's Court - Driven By Fate

Odin's Court sind eine (noch) relativ kleine Localband aus Maryland. Ich bin eigentlich nur auf sie aufmerksam geworden, da ich den Bandleader/Sänger/Gitarristen Matt Brookins schon länger aus den Dream Theater Foren kenne. Als dann vor 2 Monaten ihre Debut-CD bestellbereit war hab ich zugegriffen. Odin's Court spielen Riff-orientierten Heavy-Metal mit diversen Einflüssen aus Prog- und klassischem Metal à la Iron Maiden, Judas Priest etc. Das Album ist unterteilt in drei längere Stücke (Driven By Fate, H3, Paradise Lost)die jeweils in 3-5 Parts unterteilt sind. Das Ganze klingt frisch und besonders Paradise Lost glänzt besonders mit seiner Atmosphäre.
Natürlich hat auch dieses Debut noch seine kleinen Kinderkrankheiten. So wirkt besonders das Schlagzeug etwas drucklos und auch die Riffs könnten einen tick kraftvoller daherkommen. Matt hat eine sehr charismatische Stimme, liegt aber besonders in den hohen Lagen ab und zu ein wenig daneben. Kann man diese Schwächen auf dem Nachfolgealbum beheben, dann wird das ein Hammer, denn Driven By Fate ist, was das Songwriting anbelangt, klasse. Atmosphäre, Abwechslung, packende Melodiebögen, wunderschöne Solo's. Diese Band hat grosses Potential und ich werde ihren Weg garantiert weiter verfolgen.

Wer mehr wissen will: www.odinscourtband.com

8 / 10
 
Juhu, schwarzer Hintergrund!

ISENGARD - Vinterskugge

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Tjaja, man lernt nie aus. Das es zwei Isengard Alben gibt, hatte ich bis vor kurzem überhaupt nicht realisiert, ich war stets in der Annahme, das Hostmorke das erste und einzige Isengard Album war. Erst im Mucke Thread hat mich Mirtha auf Vinterskugge gestossen :hy:.

Nun, "Album" ist vielleicht auch etwas übertrieben, handelt es sich bei Vinterskugge um eine Ansammlung von Demos. Das Album setzt sich aus drei Kapiteln zusammen, die Songs aus den Jahren 1989 bis 1993 enthalten. Ich muss allerdings sagen, das mich bei den '89er Songs das Gefühl beschleicht, das Fenriz hier altes Darkthrone Material unter anderem Namen veröffentlicht wurde, zu sehr erinnern die Songs an Thulcandra / Cromlech.

So, beginnen wir bei Kaptiel 1: Vandreren. Die Aufnahmen sind aus dem Jahre 1993. Gespielt wird "Norse Folk Black Metal", was im Endeffekt schwarzmetallisches Riffing gebündelt in hymnenartigen Kompositionen ohne Kreischgesang bedeutet. Hier wird man dem kleinen Aufkleber auf dem Digipack, der "Epic project album" verlauten lässt, sehr gerecht. Der Opener "Vinterskugge" ist so, wie ich mir Norse Folk Black auch vorstelle. Versteht sich dann auch von selbst, das hier nur auf Norwegisch gesungen wird. Der zweite Song ist ein Burzum-inspiriertes Gitarren Instrumental, während beim Dritten der schwarzmetallische Anteil an Isengard richtig durchschlagen darf. "Ut I Vannets Dyp Hvor Morket Hviler" ist ein purer, schwarzer Gassenhauer, allerdings nicht so frostig wie man vermuten könnte. "Dommedagssalme", Song Nummer vier, geht wieder in die epische Richtung, sehr langsam vorgetragen, fast schon doomig. Ansprechender Song, könnte man als Hintergrundmusik für Rollenspiele nutzen. Der fünfte Song ist wieder ein Instrumetal, welches mich auch leicht an Burzum erinnert. Diesmal keine Gitarren, sondern ein...uhm...anderes Instrument (ka was für eins ^^). Auch der Sechste kommt ohne Gesang aus, wobei hier Gitarren, Bass und Drums vorhanden sind...nur der Gesang fehlt halt. ^^
Der abschließende Song dieses Kapitels, "Naglfar", fällt wieder in die Kategorie "epische Hymne". Vom Mid Tempo getragen, mit den üblichen Gitarrenläufen, nicht so üblichen Hörnern im Hintergrund, einem im Vordergrund erklingenden Bass (!), normal singende Stimme mit ein ganz klein wenig Gekreische, und zum Abschluss kommt noch ein Rülpser (ja, ehrlich!). Der Songs ist an sich relativ wenig metallisch, aber dadurch nicht weniger gelungen.

Nun folgt Kapitel 2: Isengard Demo - Spectres over Gorgoroth. Die Aufnahmen sind vom August '89, und eben hier beschleicht mich das Gefühl, das ungenutzte Darkthrone Aufnahmen verwendet wurden. Schlichter Death Metal ohne Höhepunkte wird hier gebolzt, die Qualität der Aufnahmen lässt auf Kassettenrecorder schließen, die verschiedenen Instrumente sind mal lauter, mal leiser zu vernehmen. Die Songs tragen allesamt englische Titel, Lyriks sind keine vorhanden, aber ich denke mal, das es allgemein um HDR geht. Naja, abhaken.

Beim dritten und letzten Kapitel, Horizons, kann man nicht so genau sagen, aus welchem Jahre es stammt. Nur "The fog" weißt aus, das es aus dem Frühjahr '91 stammt, so klingt der Song allerdings auch. Sehr langsamer Death Metal, der auch noch richtig mies produziert wurde. Allerdings wirft schon der zweite Song, "Storm of evil" so einige Fragen auf: Warum ist die Produktion bei dem Song so gut? Sogar besser als auf Hostmorke? Warum rockt der Song so untypisch? Und warum rockt der auch noch so geil? Tja, Fragen über Fragen, es bleibt nur zu sagen, das der Song ein ziemlich grooviges Riffing hat, und sich von Zeit zu Zeit mal ein Syntesizer meldet. Und wenn man will kann man sogar den Text verstehen. ^^ Der dritte Song, Bergtrollets Gravferd ist dann ein weiteres Instrumental, diesmal erinnert es mich allerdings nicht an Burzum. Da der Song nicht allzu lang ist, kommen wir gleich zum letzten Song des Kapitels: "Our lord will come". Tjor...nu wirds schwieirg. Oper? Mercyful Fate? Schwarzer Doom Metal? Irgendwie alles zusammen, würde ich sagen. Langsam, mit normaler Stimme vorgetragener Gesang, dazu ein psychedellisches 70er Riffing...der Song ist wirklich strange.



Abschließend sei gesagt, das man Vinterskugge nicht zwingend haben muss. Wem aber Nordavind von Storm schon gefallen hat, der kann es sich besorgen, da das erste Kapitel ein gutes Stück "Norse Folk Black Metal" enthält.



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Originally poested by M4rc
Mich wundert es etwas, dass ich Pearl Jam mit Ten noch nicht in der doch recht langen Liste an Reviews gesichtet habe....

Wenn Du den Thread so eingehend inspiziert hast, sollte Dir eigentlich aufgefallen sein, das Chartalben hier selten sind.
 
So wie versprochen jetzt die rezension von "The Black Album" dem vorgeblichen Abschiedsalbum. Weil ich jetzt nur eine Rezi schreibe bespreche ich Track für Track.

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1.) Interlude: Produziert von: Just Blaze: Ein Instrumental mit Hintergrundgemurmel, klingt verdächtig wie die Neptunes, gelungene Bassline, ansonsten eher langweilig. Kann man skippen

2.) December 4th: Produziert von: Just Blaze: Der Eröffnungstrack ist sehr gelungen, in dem Jigga über einen gelungenen Just Blaze Beat von seinem Leben erzählt. Anstell eines Refrains erzählt Shawns Mutter über ihren Sohn als Kind. Recht tiefsinnig und wie das gesamte Album nicht "5000MW-Anlagen-im Auto-Cruiser" kompatibel.

3.) What more can I say: Produziert von: The Bucannans: Die zweite Single (Kommt nach dem im Moment recht häufig zu sehenden "Change Clothes" raus) fängt mit einem "Gladiator" Zitat an. Der Beat ist ein ziemlicher Slammer, v.a. der Chorus brennt mit einem ziemlichen geilen Vokalsample. Der Text ist vom Inhalt her nichts besonderes, aber wie (fast) immer genial gerhymed.

4.) Encore: Produziert von: Kanye West: Kanye West beweist auf diesem Track warum er im Moment so verdammt hot ist. Ein visionäres Hornsample stiehlt Jay-Z fast schon die Show, wenn Mr. Carter im Refrain allerdings sein Reimtempo aufdreht ist die Sache wieder ausgeglichen.

5.) Change Clothes (feat. Pharell Williams): Produziert von: the Neptunes: Nun ja die meisten Leute dürften das Lied schonmal gehört bzw. das Video gesehen haben. Dieser Track ist im Prinzip die raplastigere Fortsetzung von " Frontin' ", ohne jedoch an das Original ranzukommen (finde ich jedenfalls). Trotzdem ein sehr angenehmer Track zum chillen.

6.) Dirt off your shoulder: Produziert von: Timbaland: Der obligatorische Timbaland-Track ist auch wieder vorhanden (Ich glaube seit dem Riesenerfolg von "Big Pimpin" war auf jedem Jay-Z album einer drauf) und diesmal wieder so richtig geil! ("Hola Hovito" auf "the Blueprint" konnte mich nicht überzeugen. "The Bounce" auf "the Blueprint Vol. 2" war schon ein schritt in die richtige richtung. Dieser Beat hingegen reisst einiges und bei clubtracks ist inhalt unwichtig solange man on beat rappt, was Jay-Z definititiv kann.

7.) Threat: Prodziert von: 9th Wonder: Ah, der 9th Wonder ist der breiten öffentlichkeit eher unbekannt, ich kannte den namen zwar hatte aber auch noch nichts von ihm gehört, dieser Track hört sich im Prinzip aber nicht schlecht an. Er basiert auf einem Sample von R.Kelly "A Womans Threat" allerdings ist das Original anrührender und melodischer. Lyrisch wird gebattled bis zum gehtnichtmehr, aber sehr intelligent, fließend und kompliziert.

8.) Moment of Clarity: Produziert von: Eminem: Nach "Renegade" und "8 Miles and runnin" ein weiters mal Jay-Z auf einem Eminem-Beat. Nachdem die ersten beiden Tracks zu meinen absoluten favs zählen ist dieser "nur noch" recht gut. Eminem selber rappt nicht, was ich schade da er meistens am besten über seine (sich leider zu ähnlichen) beats rappen kann. An sich ist der beat gar nicht übel, ähnelt allerdings den anderen Eminem beats zu sehr. Jay-Z's Strophen sind sehr geil, den Refrain halte ich für etwas öde, ist aber geschmackssache.

9.) 99 Problemes: Produziert von: Rick Rubin: Mit Gitarrensample, eine fortsetzung von "Guns & Roses" mit Lenny Kravitz auf Blueprint Vol.2. Je öfter ich den Track höre desto mehr mag ich ihn. Teilweise sehr gutes Storytelling (der Part mit der Verkehrskontrolle ist genial).

10.)Public Service Announcement (Interlude): Produziert von: Just Blaze: Das zweite (und letzte) Interlude, diesmal mit Text und Rappart, kein weiterer tieferer Inhalt dafür eine der beste Zeilen des Albums:
"let me tell you dudes what I do to protect this/
shoot at you artists like movie directors"

11.) Justify my thug: Produziert von: DJ Quik: Der Refrain ist eine nachgesungene version von Madonnas "Justify my love". Der Beat pumpt sehr stark. Ansonsten guter durchschnitt.

12.) Lucifer: Produziert von: Kanye West: Ah mein momentaner Lieblingstrack dieses Albums. Ein absolutes Brett. Mit Reggaesample aus dem Jahre 1976 ("I chase the devil" von Max Romeo) Hier stiehlt Kanye West Mr. Carter endgültig die Show, bei diesem Track wird man automatisch beatfixiert weil der beat das highlight dieses Tracks ist.

13.) Allure: Produziert von: the Neptunes: Nach dem Vorgängertrack braucht man eine Pause, dieser Track ist ideal er ist so unauffällig dass man ihn fast schon als Supermarktmusik benutzen kann, sehr ruhig aber wenn man in der richtigen stimmung ist, sehr angnehem.

14.) My 1st Song. Produziert von: Aqua und Joe "3H" Weinberger: Mit diesem Track schlägt Jay-Z die Brücke zu seinem Debüt. Er benutzt nämlich den Flow (--> Reimstil) wie auf seinem Debüt "Reasonable Doubt". Sehr gelungen, aber recht schwer zu verstehen, da die sätze sehr merkwürdig intoniert werden.

Alles in allem bekommt das Album von mir 9/10 Punkten "Lucifer" "What more can I say" und "Encore" stechen besonders heraus. Aber auch die anderen Tracks würden auf manchen aktuellen Rapalben (--> G-Unit "Beg for mercy :rolleyes: ) das absolute Highlight darstellen, hier passt aber alles wunderbar zusammen. Ein würdiger Abschluss einer großen Karriere.

Ragnar
 
RagnarWolfsfang schrieb:
Na gut, da hip-hop hier chronisch untervertreten ist muss ich mal was dafür tun:
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Jay-Z: Vol.2 Hard Knock Life:

O.k. das dritte Album von Jay-Z wenn ich mich nicht irre und eines seiner schwächeren. Zwar sind einige gute Tracks vorhanden, dadurch das bei 12 von 14 Tracks verschiedene Gäste gefeatured sind erweckt das Album aber den Anschein dass es eher ein Sampler von Liedern ist, wo sich der Jiggaman ehr zufällig auf jedem Lied widerfindet. Das Album liegt zwischen seinen beiden Meilensteinen (dem Debüt "Reasonable Doubt" und "The Blueprint") und das wohl nicht ohne Grund. Dieses Album hat den Hip-Hop nicht im geringsten Beeinflusst (Wie es "Reasonable Doubt" Raptechnisch und "The Blueprint" beattechnisch tat). Die Titelsingle scheint jeder ausser mir zu mögen, mir ging sie nach drei mal hören auf die Nüsse.

Somit 5,5/10 Points

Anspieltips: Hard Knock Life, A Week Ago, Nigga what Nigga who?, Reservoir Dogs, Money ain't a thang (<-- für die Blingbling-Fraktion).

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Jay-Z: The Blueprint:

Das 8. Album von Shawn Carter gilt nicht zu unrecht als Meilenstein der letzten Jahre, da es die gepitchten Vocals als Refrain bei Rapliedern populär machte und zwei Produzenten (Kanye West und Just Blaze) an die Spitze von N.Y.'s Produzentenriege katapultierte. Allein schon der Eröffnungstrack "The Ruler's back" besticht durch ein geniales Trompetensample und intelligenten Text. Auf "the Takeover" schießt Jay-Hova verbale Attacken gegen Nas, Mobb Deep und Konsorten ging jedoch gegen Nas' Antworttrack "Ether" gnadenlos unter. Die beiden Singles "H to the Izzo" und "Girls Girls Girls Girls" sollte jeder kennen, da sie auf MTV auf heavy rotation liefen. Allerdings repräsentieren sie das Album auf keinen Fall wieder, da sie zwar partytauglich sind, jedoch nicht die tiefe der resttracks aufweisen könne, in die selbe Kerbe schlägt übrigens auch "All I need". Im gegensatz zu diesen eher seichten Tracks stehen Banger mit Tiefe wie "Song Cry" "Ain't no love" und "Blueprint". Der letzte Track auf den ich gesondert hinweise ist "Renegade" mit Eminem. Da eminem ebenfalls den minimalistischen Beat beisteuerte kann man sich auf die lyrische Perfektion der beiden MC's konzentrieren die wirklich sehr beeindruckend ist.

9/10

Ragnar

P.S.: Vielleicht schreibe ich morgen eine Kritik zu "The black Album", dem (angeblichen) Abschiedsalbum von Jay-Z. Im Moment bin ich dafür zu müde.

Gut' Nacht

/Edit: hmmmmmmmmm. eigentlich wollte ich ja nur die bilder einfügen aber irgendwie hab ich den ganzen beitrag kopiert.

@ Mods: der ohne bilder kann weg!
 
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Acid Bath - Paegan Terrorism Tactics

Alice In Chains trifft Type O Negative trifft Carcass ... oder auch, kurz und bündig: Sludge Metal. Ist in etwa zu verstehen, als eine Symbiose aus schleppenden Stoner und dreckigen Grunge, oft untersetzt mit schnellen Death'n Roll. Genau wie zb. Eye Hate God, verstehen es auch Acid Bath ruhige, doomige, zeitweise ausschließlich akustische Passagen, in ihre ansonsten vornehmlich sehr schnellen Konzepte einzubringen. Sänger Dax Riggs neigt dabei zeitweise zur Schizophrenie. Auf der einen Seite klingt er dem, leider verstorbenen, Alice In Chains Frontmann Layne Staley sehr ähnlich. Auf der anderen Seite glaubt man, in Momenten, in denen Dax wütend wird, einen Pennywise Verschnitt (ne Affinität zu "Clowns" scheint generell gegeben, man beachte die Band-Hp) vor sich zu haben. Der Umschwung in seiner Stimme läuft manches mal nahtlos und verspricht nicht nur da, großen Abwechslunsgreichtum.

Generell sei gleich gesagt, dieses Album ist nix für Heulsusen und Warmduscher. Auch wenn nicht immer Schnelligkeit Trumpf ist, herrscht hier doch ausnahmelos das ganz üble Böse in Form der Lyrics, des Sounds. Ja, der ganzen Atmosphäre. Wer hier Hoffnung und Freude sucht, ist an der falschen Adresse. Viel dazu bei, trägt wohl die Handschrift des 80ér Jahre Grunge (obwohl dieses Album mitte der 90ér produziert wurde), also noch weit weg vom späteren Sound Nirvanas, die nach ihrem grandiosen "Bleach" anfingen, das Genre durch popige Einschübe für den Massenmarkt kombatibel zu machen. Eher hällt man sich hier an die Pioniere, wie zb. den Melvins. Eine dreckige, ein wenig nach Garage klingende Produktion tut da ihr übriges.

Der großartige "Paegen Love Song" leitet das Album relativ harmonisch ein, so ab der Mitte, glaubt man sich zeitweise in einem Type O Negative Song. Mal langsam wälzende Gitarrenwälle, unterbrochen von Breaks und etwas schnelleren Passgen, dazu Riggs Stimme, die für den Großteil des Songs clean bleibt. Hat man sich gerade an diesen, doch nich alltäglichen Rock/Metal Sound gewöhnt, können auch Kompositionen wie "Bleed Me An Ocean" und "Diäb Soulé" (letzterer geht schon um einiges härter zur Sache) gefallen. Ganz besonders hervorheben möchte ich aber die drei recht ruhig arrangierten Songs auf diesem Album, die da wären, "Graveflowers", "New Death Sensation" und der Abschlußtrack "Dead Gir"l. Jeder, der eben aufgezählten Songs, besticht durch eine sehr schöne, akustische Gitarrenperformance und nicht zuletzt der fantastischen Vocalarbeit seitens Dax Riggs. Für die Death'n Roll Fraktion warten dann "Locust Spawning", "13 Fingers" und "New Corpse" auf, allesamt gewaltige, schnelle, melodische Abrißbirnen.

Kauf- oder zumindest ersteinmal Hörempfehlung, geht an all die raus, welche nicht mit knüppelhartem, schnellen Sludge-Metal auf Kriegsfuß stehen.

8/10
 
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Nargaroth - Herbstleyd (1993)

Endlich einmal eine deutsche Band, die zeigt, daß die einheimische Black-Metal-Szene nicht nur aus Stümpern wie Dunkelgrafen oder Andras besteht. Nargaroth spielen rohen, unkommerziellen Black Metal wie aus den frühen Neunzigern und klingen dabei ein bißchen wie eine Mischung aus Burzum und Graveland, sind aber durchaus eigenständig. In Zeiten, wo dieser Stil fast ausgestorben scheint und in Norwegen nur noch von Darkthrone und Carpathian Forest fabriziert wird, ist diese CD eine Wohltat, denn so und nicht anders sollte haßerfüllter Black Metal klingen. Aus deutscher Sicht können qualitativ höchstens noch Desaster und Nagelfar mithalten.
 
THY NEMESIS - Forgotten dreadful legends

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Forgotten dreadful legends ist auch wieder sehr zufällig in meinen Besitz gekommen. Schuld daran war ein unaufmerksamer Mitarbeiter beim Twilight Vertrieb, der statt einer von mir gewünschten Thy Majesty CD eben diese CD von Thy Nemesis in das Paket legte. Ums gleich vorweg zu nehmen: Ein würdiger Ersatz für Thy Majesty sind Thy Nemesis nicht.

Laut Homepage spielen Thy Nemesis "True Austrian Black Metal". Und da geht das Stutzen schon los. Denn in Östereich hat man offensichtlich eine andere Defenition von "True Black Metal" als im Rest der Welt. BM-untypisches Riffing, eine saubere Produktion und Keyboards werden hier geboten. Thy Nemesis erinnern mich persönlich an eine Mischung aus Mystic Circle zu Zeiten von "Morgenröte", Abyssaria und Dark Fortress. Sprich fettes Riffing, nachvollziehbare, nicht zu verschachtelte Melodien, ein bisschen Geklimper (welches sich aber dezent im Hintergrund hält, Pluspunkt), und eine Stimme, die nicht kreischt und auch nicht brüllt. Perfekte Live Musik, da man zu den Songs hervorragend seine Mähne kreisen lassen kann. Acht Songs werden geboten, alle in englischer Sprache. Alle Songs bewegen sich im Bereich zwischen Mid- und UpTempo. Die Produktion ist wirklich sehr, sehr fett. Wenn die Thy Nemesis das so auch Live umsetzen können, muss ich sie mir unbedingt mal angucken.

Nunja, Fazit: True Black Metal Fans machen einen großen Bogen um Thy Nemesis. Aber Freunde von melodischem, fett produziertem Schwarzbrenner seien Thy Nemesis uneingeschränkt ans Herz gelegt.


So, und weils so kurz war, noch was Kürzeres hintendran:


VORNAT / HELLFUCKED - Split EP

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Eine Platte, zwei Seiten. Ein Song pro Band und Seite. So einfach ist das.

Vornat - Unholy evil one

Die Finnen von Vornat belegen eine Seite mit ihrem Song "Unholy evil one". Der viereinhalb Minuten lange Song beginnt doomig schleppend, und wird im Verlauf auch nur bedingt schneller, Mid Tempo bleibt angesagt. Die Melodie ist nachvollziehbar, das Riffing treibt den Song sehr gut vorran, ein Synthesizer ist ebenfalls mal zu hören, er unterstreicht die Melodie hervorragend. Doch über allem thront die Stimme des Sängers. Purer Wahnsinn! Er klingt wie Varg Vikernes, nur um vieles, vieles verzweifelter und wütender. Das ist State of the Art, und macht "Unholy evil one" zu einem must-have Song!
Ich hoffe, das sich ein Label für Vornat findet, denn ich will mehr von ihnen hören!


Hellfucked - Verstehen oder zerstören

Hellfucked sind ein Nebenprojekt von Cryogenic, und mir persönlich allein schon wegen des kultigen Bandnamens sympathisch. Und das Inlay verrät: "Hellfucked creates Anti-sophisticated Blackmetal exclusively". Na so wollen wir es auch haben. "Verstehen oder zerstören" ist brachiale Gewalt. Up- und Mid Tempo wechseln sich ab, mitbangen ist Plicht! Der Sänger kreischt sich die Seele aus dem Leib (auf deutsch übrigens), als gäbs kein Morgenwerden, Gitarren und Drums scheppern wüst durch die Gegend. Eben so, wie man es von einer Band mit dem Namen Hellfucked auch erwartet.
Der Song ist für mich auf jeden Fall Anreiz genug, mir demnächst das Album Gods of negativity zu besorgen.
 
Brainstorm - Soul Temptation
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Tracks:
1. Highs without lows
2. Doorway to survive
3. The Leading
4. Nunca nos rendimos
5. Fading
6. Shiva's tears
7. Fornever
8. Soul temptation
9. Dying outside
10. To the head
11. Rising


Ok ok, ich gebe es ja zu. Ich kenne diese Band noch nicht sehr lange. Ich weiß nicht wie viele Alben sie bis jetz herausgebracht haben und ich kenne auch nicht den Namen, das Alter, Geburtsort/Tag/Uhrzeit und die bevorzugte Zahncremesorte jedes einzelnen Bandmitglieds auswendig, wie es sich für einen richtigen Fan gehört. Des Weiteren ist das gesamte Power Metal Genre für mich relatives Neuland. Erwartet also bitte nicht, dass ich Vergleiche zu anderen Bands oder älteren Alben von Brainstorm ziehe. Wie ich schon sagte ich habe keine Ahnung. Alles was ich habe ist mein Eindruck von ihrem aktuellen Album „Soul Temptation“ und der ist, um es mal vorweg zu nehmen, mehr als gut. Aber nun erstmal von Anfang an:

Schon der Opener „Highs without lows“ macht hochgradig süchtig. Bei diesem Lied passt einfach alles und spätestens beim Refrain, der geradezu zum mitgröhlen auffordert, beißt sich der Ohrwurm in den Gehörgängen fest und wird auch nach mehrmaligem Auswaschen diesen Platz nicht verlassen. „Doorway to survive“ überzeugt vor allem durch sein höheres und hochgradig aufpeitschendes Tempo, welches Brainstorm wirklich bravourös beherrschen. Ein martialischer Eröffnungsschrei läutet die dritte Runde und damit „The leading“ ein. Hier wird das Tempo wieder etwas heruntergeschraubt, was allerdings nicht für das sehr hohe Niveau gilt. Auch „The leading“ mit einem eingängigen Refrain bestückt. Nur die sehr laut und hoch gesungene Textstelle „…wehn emotions all have left my…“ sticht beim ersten Hören etwas im Ohr. Bei Minute 5 endet auch dieses Lied und macht den Weg frei für eines der absoluten Highlights des Albums. „Nunca nos rendimos“ beginnt wie „The leading“ mit einem Eröffnungsschrei, bei dem man allerdings das Gefühl hat, das er sich wie ein riesiges Monument vor einem aufbaut. Der zunächst etwas langsamer startende Track schaltet nach der Einleitung gleich mal 2 Gänge hoch um dann in einen Refrain zu münden bei dem man faktisch gar nicht anders kann als aufzustehen und so laut wie möglich mitzubrüllen. Einfach klasse und mein persönlicher Favorit auf der Scheibe. Nach fast sechs Minuten ist auch dieses Klangfeuerwerk abgebrannt und Track fünf des Albums, „Fading“ beginnt. Es gibt zu dem Song eigentlich nichts weiter zu sagen, außer „Verdammt is das geil!“ besonders das Gitarrensolo von Minute 3:23 bis 4:13(!) überzeugt. „Shiva’s Tears“ ist ein eher langsamer Track bei dem mit einigen orientalischen Klängen experimentiert würde, die auf dem gesamten Album zu finden sind. Die Qualität rangiert wieder extrem weit oben und durch bei diesem Track wird wieder unterstrichen, wie gut es Brainstorm verstehen Refrains zu bauen, die einen einfach aus dem Sessel reißen. Der darauf folgende Track „Fornever“ ist eine 5 Minuten-Dröhnung bei absolutem Kickdown im sechsten Gang. Headbangen ausdrücklich erlaubt ;). Der Titeltrack und gleichzeitig Nummer acht auf dem Album „Soul Temptation“ bremst das tempo wieder etwas herunter, gehört aber zweifelsohne zu den Highlights des Albums. „Dying outside“, der neunte Titel auf der Scheibe sticht wieder mit einem martialischen Eröffnungsschrei und einem weiteren Mitgröhlrefrain aus der Menge. Die Nummer zehn, „To the head“ vertritt wieder die etwas schneller Gangart, kann aber das durchweg sehr hohe Niveau des Albums nicht ganz halten. Dieser leichte Knick in der Aufwärtslinie wird allerdings durch „Risnig“ sofort wieder ausgeglichen. Im Double-Digipack ist des Weiteren neben einer DVD auch der Bonustrack „Amarillo“ enthalten. Da ich allerdings nur das normale Album habe, kann ich diesen leider nicht bewerten.

Fazit: Unglaublich! Auch wenn ich es noch so sehr versuche, finde ich einfach keine gravierenden Mängel an dieser Scheibe. Alles was noch zu sagen ist, ist „Bravo Jungs! Die Zehn Punkte habt ihr euch mehr als verdient.“ Beide Daumen ganz weit nach oben. Ein absolutes Muss!

10/10
 
So, dann will ich mich auch noch mal an einer Rezi versuchen...

Deathstars - Synthetic Generation

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Tjo, hier ist es nun, das Debut-Album der vier düsteren Schweden, und ohne zuviel vorweg nehmen zu wollen, es ist ein echter Kracher geworden. Aber kurz zurück zu den Deathstars selber. Das Line-Up besteht aus Whiplasher (Gesang), Nightmare Industries (Bass, elektronische Effekte), Beast Electric (Gitarre) und Bone Machine (Drums). Die Band entstand Anfang 2000 aus der ehemaligen Death-Metal Formation „Swordmaster“, aber die Deathstars haben sich in ihrer Musik deutlich von Swordmaster entfernt. Es sind zwar nach wie vor Death-Einflüsse zu hören, die sich aber jetzt verstärkt mit Electro- bzw. Industrial-Einflüssen vermischen. Dadurch bekommen die Deathstars einen absolut einzigartigen Sound, der sie von allen anderen Bands die ich bisher gehört habe wohltuend abhebt.

Der Opener der „Synthetic Generation“ heißt „Semi-Automatic“, und hier folgt sofort die erste Überraschung als Whiplasher die ersten Worte über seine Lippen bringt. Seine Stimme klingt überhaupt nicht deathig, was man aufgrund seines Aussehens und der Herkunft der Band eventuell vermuten könnte, sondern er hat eine klare, tiefe, melodiöse, aber gleichzeitig auch düstere Stimme, die mich entfernt an Peter Steele von Type O Negative erinnert. Semi-Automatic ist auch gleichzeitig einer der besten Songs der Scheibe, hervorragend als Opener geeigent, er weist den Weg, zeigt wo es auf dieser CD langgeht. Sämtliche folgenden Songs sind im selben Stil gehalten. Der zweite Track, „Synthetic Generation“ ist der Titeltrack dieser Scheibe, er ist recht Elektronik-lastig, und in den Strophen recht ruhig, mit einem tollen Refrain, kommt aber meiner Ansicht nach leider nicht an „Semi-Automatic“ ran. Dies schafft der dritte Track „New Dead Nation“ aber dann wieder mit Leichtigkeit. Ein fantastischer Song, druckvolles Opening, finstere Keyboard-Untermalung in der Strophe, und zum ersten Mal zeigt Whiplasher seine Death-Herkunft ohne zu weit von seinem bisherigen Stil abzuweichen. Mit „Syndrome“ folgt einer der ruhigeren Tracks der „Synthetic Generation“. Gitarre und Bass treten in den Hintergrund und überlassen dem Keyboard das Feld. Der Song ist im Mid-Tempo gehalten, mit toller Keyboarduntermalung im Refrain. „Modern Death“ heißt das fünfte Stück, wo die Deathstars die Geschwindigkeit wieder anziehen. Die Strophe ist wie so oft auf der „Synthetic Generation“ ruhig, ohne Gitarre, dafür dominiert vom Keyboard. Der Refrain dagegen entfaltet wieder seine volle Power, auch wenn er leider nicht so druckvoll und eingängig daherkommt wie bei „New Dead Nation“. Auf „Modern Death“ folgt „Little Angel“, ein Song bei dem vor allem der Anfang und die Strophe wie aus einem Horrorfilm entnommen wirkt. Das Keyboard generiert eine fantastisch düstere Atmosphäre, der sanft hauchende, kaum wahrzunehmende weibliche Chor im Refrain erzeugt dieselbe Gänsehaut-Stimmung. Track Nummer sieben, „The Revolution Exodus“, ist mein persönliches Highlight der Scheibe. Ein Song im Up-Tempo bei dem alles stimmt. Der Refrain ist eingängig, die Strophen sind ausnahmensweise mit Gitarre versehen, und er enthält eine tolle Einlage einer weiblichen Sängerin, bei der Gähnsehaut garantiert ist. Whiplasher lässt bei diesem Song mal wieder seine Death-Herkunft erkennen, wird aber durch angesprochene Sängerin und einen zweiten Sänger unterstützt. Fast so gut geht’s mit „Damn Me“ weiter. „Damn Me“ beginnt sehr elektronik-lastig, aber das ist vergessen sobald die Gitarre mit ihrem markanten Riff zum ersten mal einsetzt. Der Refrain ist wieder einmal Deathstars-typisch eingängig, mit einer tollen Melodie versehen, und rockt ziemlich, ohne dabei aber irgendwie zu hart zu wirken. Das neunte Stück „The Rape of Virtue“ beginnt völlig untypisch für die Scheibe mit einem Gitarrenriff, und damit ungewöhnlich druckvoll. Strophe und Bridge sind wieder ruhiger gehalten, im Refrain bekommt Whiplasher wieder Unterstützung, diesmal aber in Form eines männlichen Sängers. Ein guter Song, der aber leider nicht die Klasse und Perfektion eines „The Revolution Exodus“ hat. „Genocide“, Track Nummer zehn, ist wieder solide Deathstars-Arbeit. Er haut mich nicht wirklich vom Hocker, hat aber auch keine großartigen schwächen, eingängiger Refrain, schöne Melodien, unheilvolle Keyboard-Untermalung, und Whiplashers Stimme wirkt wieder etwas deathiger. Den Abschluss bildet „No Light to Shun“, in meinen Augen leider der schwächste Track der CD. Er ist extrem elektronik-lastig, der Refrain klingt in meinen Ohren nicht besonders und es wirkt alles sehr unharmonisch. Eine dominantere Gitarre und etwas mehr Harmonik hätten diesem Song gut getan, darum ist er meiner Meinung nach leider ein Fehlschlag, zum Glück aber der einzige der Scheibe!

Fazit: Wer sich auch nur ein wenig für etwas elektroniklastigen Metal begeistern kann sollte hier unbedingt zugreifen, auch wenn die Qualität gegen Ende etwas abnimmt. Im Großen und Ganzen ist die „Synthetic Generation eine absolute Top-Scheibe, ich habe ihren Kauf keine Sekunde bereut.

Killing Songs: Semi-Automatic, New Dead Nation, The Revolution Exodus
Flop Songs: No Light to Shun

9/10
 
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Probot - self titled.

Gute 3 1/2 Jahre, hat sich David Grohl Zeit gelassen für seinen ganz persönlichen Metal Tribut. Nicht mitgezählt, wie lange ihm die Idee schon im Kopf herumspukte. Wer Grohl kennt weiß, dieser Mensch ist nicht nur ein sympatischer Kerl und sehr begabter Multiinstrumentalist. Nein, er ist dazu noch ziemlich umtriebig was Bands und insbesondere auch Musikstile angeht. Zumindest bei einer Sache, da is sich der gute Herr Grohl immer sicher.

Wenn´s nicht rockt, ist es fürn Arsch! Erste musikalische Erfolge und schon gleich den Legendenstatus inne, als der in Fleisch gewordene Drumcomputer, beim ehemaligen Grungemonster Nirvana. Danach weitere Chartplazierungen mit seiner eigenen Alterna. Band, den Foo Fighters. Eher konventioneller Rock, aber immer mit der besonderen Note Grohls und somit locker über dem Durchschnitt. Zwischendrin und außerdem, immer mal wieder ein Seitensprung. Sei es als "One Night Stand" Drummer für "das" Album der QOTSA ("Songs For The Deaf") oder für die Wiederkehrer letztes Album, Killing Joke. Als wäre das nicht schon genug, übt er sich neuerdings auch gerne ma als Co-Producer, nebst großen Namen wie Nigel Godrich für sexy Melissa Auf der Maurs neues Album. Was soll man noch großartig sagen, der Kerl ist mindestens so ein Genie wie es Mike Patton ist. Jetzt steht Probot in den Läden. Und obwohl alle Grohl in den Himmel lobt, fragt man sich doch insgeheim ... Darf der sowas?

Jo, darf er. Aufgewachsen mit Bands wie Venom, King Diamond, Cathedral und Motorhead. Im Herzen schon immer ein kleiner Metaler und sowieso ... hört man bei frühen Alben wie Nirvanas "Bleach" nicht alte Metal Roots?

Alle Songs auf "Probot", sind von Grohl selbst geschrieben. Sowohl Lyrics als auch die Musik selbst. Bei genauerer Betrachtung, eine wirklich nicht ganz einfache Aufgabe. Wer solch eine Anzahl unterschiedlichster Metal Charaktere um sich schart und versucht, jedem einzelnen sein ganz eigenes Gesicht, seinen Stil, ja eben diesen gewissen Wiedererkennungswert zu geben, der muss schon einiges auf dem Kasten haben.

Grohl hats und zwar reichlich. Wenn der rumpelige, gar schon primitive Thrashsong "Centuries Of Sin" Grohls "Tributkunst" einleutet, dazu dann noch Cronos grummelige Stimme alle Zweifel hinwegfegt, da fühlt man sich gleich wie in einem alten Venom Song. Göttlich! Das schöne an diesem Album ist aber, es bleibt so abwechslungsreich, weil Grohl sich nicht auf einen Metal Stil festlegt, sondern, getreu den ganzen illustren Studiogäste, viele verschiedene abdeckt. Hier gibts, neben den schon erwähnten thrashigen Künsten, Southern, Heavyrock, vereinzelt aber auch einige Goth Ansätze, relativ "normales" und Doom zu hören. Probot ist, so gesehn, schon fast das kleine 1x1 des Metals. ;)

Wie erwartet, gefallen mir dann auch die schleppenden Doom Stücke am besten, klare Highlights in einem Meer voll guter Songs. Zum einen hätten wir da "Icecold Man", gesungen von Lee Dorrian (Cathedral). Sehr emotionsgeladener, magischer Doom, wie man ihn auch von seiner Hauptband kennt und liebt. Wino wendet sich danach dem Heavyrock zu, für seine Verhältnisse in einem ziemlich ordenlichen Tempo, "The Emerald Law" heißt das gute Stück, erdiger, harter Rock in Blues getränkt, sphärischen Gitarrensounds, welche in fast schon psychedelischen Gefilden abdriften. In dröhnender Manier gehts dann auch weiter. Tom Warriror von Celtic Frost besingt den "Big Sky", netter Düstermetal, tendenz "eingängig". Wer übrigens ganz genau hinhört, kann ein Foo Fighters ähnliches Riffmuster erkennen, sehr lustig. ;)

Unser guter alter Lemmy, konnte es sich natürlich auch nicht nehmen lassen, einen Track auf Grohls Scheibe einzusingen. "Shake Your Blood", bekannt als erste Single, ist dann auch, zur freude aller, ziemlich gelungen. Die immer leicht "nöööölige" Stimme Lemmys verbindet sich wunderbart mit dem treibenden Rock´n Roll seitens Grohl und seiner Band. "My Tortured Soul" sowie "Sweet Dreams". Ersteres eingesungen von Eric Wagner (Trouble), ist ein kongenialer Cocktail aus coolem HeavyRock und Groove, ein Stück erstklassige Musik. Welches mithilfe von Wagners "Caramelstimme" nur so dahinschmilzt. *Wooohoo*. Danach, der Abschlußtrack. King Diamond gibt sich die Ehre. Ruhig, düster, eher schleppend und ein leichtes Bluesfeeling. Dazu diese unverwechselbare Stimme, das einem die Gänsehaut packt.

Natürlich ist aber auch nicht alles Gold was glänzt. Wenn man sich Schreihals Cavalera ins Studio einlädt, kann man schon fast erwarten, dass typischer "Soulfly" Metal folgt. Wer endlich mal wieder eine Sepultura typische Thrash Granate erwartets liegt also falsch. Richtig schlecht, ist "Red War" aber trotz allem nicht. Nur, im Gegensatz zu manch anderem Stück auf dieser CD verblasst es doch gehörig.

Frage ist nun, was ist es denn jetz eigentlich das gute, an der Probot CD? Ist es Grohls Leistung, eigene, teils wirklich gut durchdachte Metalsongs zu komponieren und sie dann auch entsprechend gekonnt einzuspielen? Oder ist es die Riege an Gastsängern, die jedem einzelnen Song, diese gewisse Würze und Eigenständigkeit und Abwechslungsreichtum verleiht ... mhh ;)

"Probot" ist Grohls Geschenk an sich selbst und dem Metal. Sein Name steht vorne drauf, er hält sich aber dezent im Hintergrund. Schenkt seinen Gästen Mikro, ein ihnen bekanntes Soundkostüm und lässt seine alten Helden nochmals zur Höchstform auflaufen. Das Album ist keine Revolution ... es ist viel mehr Geschichtsstunde.


8/10
 
Killswitch Engage - Alive or just breathing

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1. Numbered Days (3:35)
2. Self Revolution (3:08)
3. Fixation on the Darkness (3:38)
4. My last Serenade (4:13)
5. Life to Lifeless (3:17)
6. Just barely breathing (5:42)
7. To the Sons of Man (1:58)
8. Temple from the within (4:04)
9. The Element of One (4:08)
10. Vide Infra (3:28)
11. Without a name (1:45)
12. Rise Inside (5:54)

Genre: Hardcore

Jahr: 2002

Beschreibung:
- Ich lege die Scheibe ein (genauer: ich klicke auf die Winamp-Playlist). Ein hartes Riff schmettert mir entgegen. Doublebassdrums sind gar nicht nötig, auch so zieht einen das starke, grovige Riff in seinen Bann. Spätestens das wütende Rumgebrülle macht aufmerksam (und seis nur in dem völlig zum Scheitern verurteilten Bemühen, die Texte zu verstehen). Spätestens beim Refrain ist der Groove gefunden, und wie von alleine rollte der Kopf auf dem Nacken gefühlvoll vor und zurück. Wer hier noch nicht mitnickt, ist vermutlich bereits seit zweieinhalb Wochen im Koma. Bis zur Bridge nach dem zweiten Refrain ist auch das deutlich schnellere Drumming gefunden, nix mehr groove, hauptsache aufs Maul. Ein netter Vorgeschmack, weiter gehts wiederum mt der angenehm zu nickenden Strophe, nettes Wechselspiel zwischen clear/shout.
- Self Revolution setzt gefühlvoll da an, wo der erste Track aufhörte. Hätte ich nicht auf die Anzeige geachtet, wär mir der Übergang erst gar nicht aufgefallen. Schnellerer Track, der aber trotzdem massich Groove hat, schon allein wegen dem großartigen Basslauf, den man kurzfristig alleine nur mit Drum-begleitung bewundern darf.
- Fixation on the Darkness beginnt mit einem Crashbecken zum einzählen, eine verzerrte Gitarre und DoubleBassdrum-Rhythmen machen klar, dass die Leute wissen, wo ihre ehemaligen Wurzeln liegen. Ab hier ist die DoubleBass auch nicht mehr wegzudenken, immer wieder unterhaltsame Betonungen auf der drei machen das wirklich angenehm hörbar. Dann der Refrain: Ein böses Break im ersten Moment. Unverzerrte Gitarre, keine Doublebass mehr, clearer Gesang, fast schon zum mitsingen. Interessante Kombination, was ich da hören darf. Allerdings entschädigt die Strophe für alles, was man an dem Refrain an Härte evtl vermisst haben könnte.
- HÄ? WAS IST DAS DENN? Eine Frauenstimme mit gefühlvollem "aaaaahaaaaaahaaaa", dazu Akustikgitarre? Hab ich die CDs verwechselt? Ach nö, mit Doublebass und verzerrter Gitarre, einem Wechsel von Shout und Gekreische gehts nach dem netten Intro auch bei "My last Serenade" auf die Fresse. SCHICK. Ganz klar, jeder hat den Track in den letzten zwölf Monaten schon im verrauchten Metal/Crossover-Schuppen der persönlichen Wahl gehört. Extrem kraftvolle Strophe, richtig guter Refrain zum mitgröhlen, ausserdem absoluter Ohrwurm für die nächsten 3 Tage. Es gibnt nicht viele Bands, deren Musikstil auf -core endet, die echte Mitsing-Ohrwürmer hinbekommen, Respekt. Auch das Outro passt tierisch gut dazu, alles in allem der perfekte Diskosong, jeder von Crossover bis Deathmetal kann damit was anfangen.
- Life to Lifeless. Großartiger Song, allein schon ein arschgeilwütendes Intro, dass mich persönlich irgendwie immer an "Seasons in the Abyss" denken lässt, eines der besten Intros aller Zeiten. Noch son Track mit richtig wütender Strophe, und großartigem Mitsing-Ohrwurm-Refrain, clear gesungen, versteht sich. Allerdings ist ganz klar Life to Lifeless der aggresivere Song, fiesere Strophe, deren Riffing fast schon an echten Metal erinnert, insgesamt ist "My Last Serenade" der deutlich bessere Clubplayer.
- Just barely Breathing kommt langsam daher, man vermutet eine Ballade. Und bekommt sie auch, soweit Hardcore überhaupt zu Balladen fähig ist. Ein (für Hardcore-Verhältnisse) sehr langsam-schleppendes Riff, ich bin versucht, den Begriff des Doom-Hardcores zu erfinden, dass dann aber doch nach 1:31 überraschend sehr schnell wird, zur schnellsten Stelle der Platte bisher. Übergang von Refrain zu Strophe ist kaum noch wahrnehmbar, clearer Gesang ist echt sehr unschick grade, offensichtlich mußte sich da mal jemand ein gutes Paket Wut von der Seele schreien (was hat der dann das bisherige Album über getan?). Übelstes Gekreisch in der Strophe, cleares Gebrüll im Refrain, clearer Gesang (dann später irgendwann) in der Bridge. irgendwie ist der Aufbau des Songs deutlich komplizierter als die Songs davor. Wut/Gewalt wechselt mit Enttäuschung/trauriger Wut. Ein bewegender Song. Wie gesagt, eine Ballade, soweit Hardcore überhaupt zu einer Ballade fähig ist.
- Kommen wir zum kürzesten Song der Platte. Mehr gibts auch nicht zu sagen, außer dass ich mich immer frage, wies die Gitarristen schaffen, ihre FInger wieder auseinander zu knoten. Ich bin mir SICHER, nach sonem Riff MÜSSEN einfach Knoten in den Fingern sein! Kurz, hart, Geschrei, schnelles Riffing, brutal, hart. Schlicht aufs Maul. Aktivitäten, die ich mir gut dazu vorstellen kann: Kneipenschlägerei, Pogokreis (ist das was anderes? ach ja, die Kneipe aussenrum fehlt), der Fight Club, die Schlachtenszenen aus Braveheart.
- Hä? Das ist schon der nächste Song? Die Riffs passen zueinander, es beginnt im selben Tempo wie der vorhergehende aufhörte. Doch "Temple from within" kommt mit mächtig groove im Riff daher, auch mal wieder der nette Wechsel zwischen Gekreisch und clearen Vocals (Dabei fällt mir auf, war der Sänger auf der Roadrage-tour letztes Jahr nicht noch schwarz? Jetzt isses ein Weißer... tja, was sich so alles tut). Der Song kommt mit der am coolsten groovenden Bridge des ganzen Albums vorbei, wers jetzt noch schafft, seinen Kopp davor zu bewahren, wie eine Jojo in der Horizontalen vor und zurück knallen zu lassen, muß mindestens tot sein. Mann, mein Hirn fängt an sich zu beschweren, das kullert grad scheints ziemlich in der Gegend rum. Wen kümmerts, dieses Riff ist zu gut zum still sitzen bleiben.
- The Element of One beginnt wieder mit einer Akustikgitarre, man meint zuerst "Hä, der Song kam doch schonmal?". Insgesamt bleibt nach dem Bericht über "My Last Serenade" und "Life to Lifeless" kaum was neues über diesen Song zu sagen, das Riff ist in der Strophe etwas schneller, insgesamt kommt der Song mit mehr Power rüber, der Unterschied zwischen gekrischener Strophe und ruhigem clearen Gesang im Refrain ist extremer als bei den beiden erstgenannten. Der Refrain geht nicht so ins Ohr, obwohl er gut ist. Insgesamt erneut ein guter Song, erfüllt alle Kriterien, die das Album bisher vorgelegt hat.
- Der völlig unverständliche Titel "Vide Infra" lässt vermuten, dass der Track ebenso unverständlich ist. Bingo! Laut, aufs Maul, brutal, und richtig ordentlicher Hardcore ohne weitergehende Ansprüche. Brüllt euch mal schön aus, Jungens. Passt gut zu "The sons of man"; am Ende denkt man fast, man ist bei Death Metal angekommen, so langes DoubleBassdrum gabs bisher nicht, mit soviel rumgekreisch.
- Without a name. Hey, zwei Balladen auf einem Hardcore Album? Gehts noch? Das dritte mal Akustikgitarren? Seid ihr bescheuert, euch nicht an die Konventionen zu halten? Verdammt, wir sind schon bei einer Minute und 8 von 1:45, und immernoch kein Geschrubbe? Gehts noch? Okay, zur Aufklärung, es ist ein reines Instrumental, und meine Ohren beschweren sich überhaupt nicht gegen diese kleine Erholungspause.
- Insgesamt is der Track aber nicht mehr als die Einleitung für den Finisher "Rise Inside", in dem nochmal alle Gesangsarten munter durcheinander gewürfelt werden, langsames, metalartiges, stark basslastiges Riff in der ersten Strophe wird immer schneller, um denn doch bei richtig schön krachiglautem Hardcore anzukommen. Großartiger Track, besticht durch Groove, Metal, Hardcore, Gekreisch, Gebrüll, Clearvoice, einfach alles, was man überhaupt wollen können kann. Zum Ende hin nochmal ein kleiner Ausflug in Gefilde, die meine zarten, mittlerweile arg strapazierten Gehörgänge in den Bereich Death einordnen wollen, nur um danch Akustikgitarren in die Hardcore- DoubleBassdrum-Attacken einzubauen. Verdammt, ein richtig guter Abschlußtrack. Sogar das Ende mit dem schleppenden Endlosriff passt.

Fazit: WOW. Wasn Album. Das Rockt tierisch was weg, jede Emotion wird irgendwie bedient, es sei denn, man ist grade frisch verliebt. Summa summarum: KAUFEN!!! SOFORT!!!! Verdammt.

Bewertung: 9 von 10 Punkten.
 
TAAKE - A night of fog...

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Tjaja, Live Alben. Der beste Beweis, ob Musiker ihre Instrumente beherschen oder nicht. Bei denen, die sie nicht beherschen, wird im Studio kräftig nachbearbeitet, um die Schwächen zu kaschieren (siehe Linkin Park "Live in Texas"). Und bei denen, die ihre Instrumente beherschen...tja, bei denen kommen unheimlich atmosphärische Live Alben raus (siehe Iron Maiden "Live after death", uva.). So siehts an der Oberfläche aus. Doch was macht der Underground? Nun, der Underground nimmt größtenteils Abstand von offiziellen Live Aufnahmen, weswegen auch so viele nicht-offizielle Bootlegs um Umlauf sind (Mayhem's "Live in Leipzig" oder Darkthrone's "Roots of evilness" seien hier genannt). Taake's A night of fog... sieht nach Bootleg aus, und hört sich an und für sich auch so an. Ich weiß nun nicht, ob die Qualität der Aufnahmen Absicht war, oder einfach nur durch fehlende Technik zustande gekommen ist. Denke mal es war eine Mischung aus beidem. Wenn man die Augenschließt und der Musik lauscht, bekommt man das Gefühl, man stünde in der Mitte des Clubs, in dem das Konzert statt gefunden hat - einmalig. Die Atmosphäre ist wirklich klasse. Kleine Soundprobleme, johlendes Publikum, teilweise auch einfacher Soundmatsch, aber auch wiedererkennbare Songs (was bei Liveauftritten in Clubs nicht immer gegeben ist). Die Songauswahl beschränkt sich auf die letzten beiden Taake Alben Nattestid (Part I, II, VI, VII) und Bjoergvin (Part I, II, IV) plus Intro und dem Celtic Frost Cover "Return to the eve", ergo alles knackige Nackenbrecher. Vor allem "Nattestid Pt.VI" und "Bjoergvin Pt.IV" (das Soli am Ende! Purer waaaaaaaaaaaahnsinn!!!) gehen derbe ab.
Als besonderes Schmankerl (und das ist wahrscheinlich der für Fans besonders interessante Teil) wurde das erste Demo von Taakes Vorgängerband Thule Der Vinterstormene Raste auf die CD gepackt (die übrigens mal wieder auf 666 Einheiten limitiert ist). Es besteht aus den beiden Songs "Rasekrig" und "Et Skaldekvad I Hellig Blod". Nun, beim hören der beiden (recht langen) Songs wird einem schnell klar, warum Taake bei Live Auftritten Celtic Frost covern. Bis auf die Vocals, die kehlig-kreischend sind, kommen einem die Songstrukturen ein wenig bekannt vor, wobei man den Musikern aber zugestehen muss, das sie genug Eigenständigkeit mit reingebracht haben. Songtexte liegen nicht vor, was vielleicht auch gar nicht so schlecht ist, wenn man sich allein die Songtitel anschaut.

Nunja, abschließend sei gesagt, das A night of fog... auch wieder ein Album ist, das ansich nur der Fan braucht.
 
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Threshold - Critical Energy (DVD + Double Live CD)


Wer noch nie das Glück hatte Threshold live zu erleben, kann das nun wenigstens ein bisschen nachholen. Aufgenommen wurde Critical Energy in Holland und glänzt besonders durch eine erstklassige Songauswahl. Einziger Wehmutstropfen in dieser Hinsicht ist, dass The Ravages Of Time auf der CD-only-Version nicht vorhanden ist (aber der echte Fan kauft sich eh die ltd. Edition und da befindet sich dieser Hammertrack im Bonus-Material, mitgeschnitten während dem Progpower Festival 2002 in den USA). Die Scheibe ist also ein Quasi-BestOf und somit bestens für Threshold-Einsteiger geeignet. Leider, leider wurde hier ziemlich viel nachbearbeitet und die Live-Versionen unterscheiden sich kaum von den Studio-Versionen, einzig Drummer Johanna James setzt einige neue Akzente und die sind durchwegs positiv. Nichts desto trotz ist dieses Package jedem Fan und denen die es werden wollen wärmstens zu empfehlen. Extras: Progpower '02 footage, Tour-Doku (während den Ausschnitten vom Konzert in der Schweiz, ist mein Handrücken zu sehen!!! ;)), Kommentare von Karl Groom (Gitarre) und Richard West (Keys), sowie ein paar Pics.

Gibts auch als Doppel-Cd und DVD only Version.
 
Ist ja nicht mit anzusehen wie der Thread versackt, deswegen nerve ich euch mit einer weiteren Genesis-Rezi ;)

Genesis - Nursery Cryme

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Ihr drittes Album Nursery Cryme aus dem Jahre 1971 war das erste Album mit der "klassischen" Genesis-Besetzung Gabriel (voc), Collins (drums), Banks (keys), Hackett (guitar) und Rutherford (guitar, bass). Somit waren Genesis zu voller Stärke erstarkt (dummer Satz :D ).
Das Album beginnt mit einem der Klassiker schlechthin, The musical box. Die Geschichte dieses Songs ist absolut bekloppt (Mädchen köpft Jungen mit Croquetschläger, dessen Geist wandert in eine Spieluhr, Mädchen öffnet Spieluhr, Geist erscheint, altert rasend schnell, macht sich an Mädchen ran, Kindermädchen geht dazwischen und zerstört Spieluhr :irre: ), die Umsetzung absolut genial. Eine wahnsinns Instrumentalpassage in der Mitte des Songs, wow. Und das Ende: der Hammer! Gabriels flehendes "Why don`t you touch me, touch me, now, now, now..." jagt mir jedesmal einen Schauer über den Rücken.
Es folgt For absent friends, mit nichtmal 2 Minuten eher ein netter Lückenfüller, aber schön.
Dann wird`s noch bekloppter: The return of the giant hogweed! Ein wildes, giftiges Unkraut erobert Großbritannien. Wie kam Gabriel nur auf solche Ideen. Musikalisch bietet Hogweed auch einiges, flott, tolle Soli, wunderbar verstellte Stimmen, besonders im Schlussteil ("Giant hogweed lives!").
Seven stones ist dann eher wieder wie Genesis auf Trespass: wunderbar melodisch, großartiger "Refrain", klasse Keyboardspiel.
Zeit für den nächsten verrückten Scherz. Der nennt sich Harold the Barrel. Es geht irgendwie um einen Restaurantbesitzer der sich in den Tod stürzen will und dies auch tut ("Take a running juuuuummmmp!"). Was Genesis uns mit diesem Song sagen wollen weiß ich nicht, auf jeden Fall haben sie das ernste Thema in ein lustiges Gewand gepackt, irgendwie scheint das Lied echt ein Joke zu sein.
Harlequin ist wie For absent friends wohl eher ein kleines, nettes Zwischenspiel, bevor dann mit The fountain of Salmacis mein persönlicher Albumfavorit kommt. Dieser Song ist so unbeschreiblich schön, da fehlen mir echt fast die Worte. Ruhiger Anfang, überirdische Instrumentalisierung, göttliche Leadvocals (imo Gabriels beste Leistung ever), perfekter Backroundgesang, geniale, schnellere Instrumentalpassage, einfach perfekt (das Lied handelt vom Göttersohn Hermaphroditus der mit der Wassernymphe Salmacis zu einer Person verschmilzt).
Mir fällt nur ein Kritikpunkt zu diesem Album ein, und das ist die kurze Spieldauer von knapp 40 Minuten. Ansonsten :top:
Wer auf melodischen, schönen, klassischen, fantasievollen Prog-Rock steht wird (wie bei allen alten Genesis-Alben) seine Freude haben.

Hörproben

PS: Hab mal ein paar Bilder hochgeladen, vielleicht interessierts ja wen ;)
Genesis Live 1
Genesis Live 2
Gabriel bei der Schlusssequenz von "The musical box"
 
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Ayreon - Universal Migrator Pt. 1: The Dream Sequencer


Hinter Ayreon steckt ein Mann: Arjen Anthony Lucassen (ehem. Gitarrist bei Venegance). Für sein Projekt Ayreon versammelt er regelmässig ein who-is-who der Metal Sänger um sich. So richtig auf dieses Projekt aufmerksam wurde ich nach bekanntgabe der "Teilnehmer" für sein im mai diesen Jahres erscheinendes 7. Album. Da werden u.a mit dabei sein: Mikael Akerfeld (Opeth), Devin Townsend (Strapping Young Lad, The Devin Townsend Band), James Labrie (Dream Theater), Devon Graves (Psychotic Waltz, Dead Soul Tribe) und viele mehr. Also eine absolute Prog-Metal All-Star Truppe. Da ich aber schon im vornherein wissen wollte, was mich da musikalisch in etwa erwartet, hab ich mir das sich über zwei Alben hinwegziehende Konzeptwerk Universal Migrator zugelegt. (Das eigentliche Ayreon Referenzwerk Into The Electric Castle liess sich leider nirgends auftreiben).

Im ersten Teil wirken u.a. mit:

Keybords:

Clive Nolan (Arena)
Erik Norlander (Rocket Scientist)

Gesang:

Johan Edlund (Tiamat)
Floor Jansen (After Forever)
Lana Lane
Edward Reekers (Kayak)
Mouse (Tuesday Child)
Jacqueline Govaert (Krezip)
Damian Wilson (ex-Threshold)
Neal Morse (Spock's Beard, Transatlantic)

Musikalîsch entsprach das Album so gar nicht meinen Erwartungen. Während ich mich auf ein bombastisches Prog-Metal Gewitter einstellte, schallten mir schwermütige, Synthie-lastige Space-Rock Nummern mit starkem Pink Floyd Touch in die Gehörgänge. Das musste ich erstmal verdauen. Als ich mich dann auf diese Musik eingestellt habe, offenbarte sich mir ein fast schon magisches muikalisches Erlebnis. Dies ist kein Album, das man so eben mal nebenbei hört. Diese Musik geniesst man am besten mit Kopfhörer, geschlossenen Augen während einer stillen Stunde. Das Highlight dieses Albums findet sich eindeutig am Schluss. And The Druids Turn To Stone ist ein wahnsinnig schöner Song und Damian Wilson hat eine Stimme zum verlieben, so unglaublich warm und charismatisch. Anschliessend folgt The First Man On Earth und auch dieser Track lebt von der genialen Stimme von Neal Morse.

Was ich etwas schade fand, war, dass jedem Sänger quasi ein Song zugeordnet war. (Dies soll sich auf dem neuen Album ändern. Dialoge mit bis zu zehn Sängern sollen keine Seltenheit sein). Zwischendurch hat das Album auch ein paar kleinere Längen, die aber nicht besonders tragisch ins Gewicht fallen. Insgesamt ein traumhaftes Album aus einem Guss.

9.5 / 10




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Ayreon - Universal Migrator Pt. 2: Flight of The Migrator

Diesmal mit dabei:

Keyboards:

Clive Nolan (Arena)
Erik Norlander (Rocket Scientist)
René Merkelbach
Gary Werkamp (Shadow Gallery)
Keiko Kumagai (Ars Nova)

Gitarre:

Michael Romeo (Symphony X)
Oscar Holleman (Venegance)
Gary Wehrkamp (Shadow Gallery)

Gesang:

Sir Russel Allen (Symphony X)
Ralf Scheepers (Primal Fear)
Andi Deris (Helloween)
Bruce Dickinson (Iron Maiden)
Fabio Lione (Rhapsody)
Timo Kotipelto (Stratovarious)
Robert Soeterboek (Wicked Sensation)
Ian Perry (Elgy)
Damian Wilson (Threshold)

Diese Line-Up deutet schon an, dass es im zweiten Teil etwas deftiger zur Sache gehen wird. Und genau so ist es auch. Allerdings wirken sämtliche Tracks (wirklich sämtliche) etwas drucklos und uninspiriert. Die Magie des ersten Teils geht praktisch völlig verloren. Auch die Auswahl der Gastmusiker ist nicht so gelungen wie in Teil 1. Bruce Dickinson ist ein rotes Tuch für mich, ich kann seine Stimme NICHT AUSTEHEN (ok, sehr subjektiv). Michael Romeo mag zwar ein hervorragender Gitarrist sein, aber mit seinem stark neo-klassisch angehauchten Stil konnte ich mich noch nie so richtig anfreunden. Russel Allen muss man live erleben. bisher hat es noch kein Album geschaft die Energie dieses Mannes einzufangen. Die ganzen Power-Metal Kastraten (Scheepers, Deris, Lione, Kotipelto) haben keinerlei Charisma und Damian Wilson darf nur Background-Vocals beisteuern (und das auch nur auf einem Track). Insgesamt eine grosse Enttäuschung, besonders im direkten Vergleich mit dem ersten Teil. Hoffentlich kann sich Lucassen auf dem kommenden Album songwriterisch wieder steigern.

4.5 / 10
 
Ich bitte um Vergebung, wenn ich einen Grundsatz dieses Threads ("Schwerpunkt Alben") einmal leicht verletzte und stattdessen über ein Konzert berichte:

Opeth (Irving Plaza, NYC, 27/02/2004)

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New York an einem Freitag abend, ca. 19.00 Uhr. Vor dem Irving Plaza Theatre (Irving Plaza, Ecke 16th Street) steht eine lange Schlange schwarz gekleideter Menschen. SOLD OUT. Auf den ersten Blick: Fast alle unter 20, meine Liebste bemerkt süffig, dass ich mit Abstand der älteste Anwesende bin. ;)
Einlass. Das Irving Plaza ist ein in NYC für Metal, Punk und Underground bekannter Club, ca. 800-1000 Leute passen in den Innenraum, eine hohe Galerie mit dem VIP-Bereich läuft oben um das Gebäude. Sehr schöner Laden und eine angenehme Abwechslung zu der ansonsten total verhiphoppten Stadt.

Einige Bemerkungen noch zur New York: 1. Rauchverbot in der ganzen Halle und tatsächlich laufen auch Massen von Ordnern durch die Gegend, die die Einhaltung des Verbots kontrollieren. Ich rauche zwar selber nicht mehr, finde diese radikale Anwendung aber dennoch merkwürdig. Wäre ich nochmal 20, ich würde den Teufel tun, einen Nichtraucher-Ort zu besuchen.
2. Alkohol nur gegen Ausweis. Ich selber bin zwar klar über 30 und auch als solcher zu erkennen, hatte aber keinerlei ID bei mir. Und da die Amis weder Kompromiss noch Gnade kennen, kriege ich kein Bier. Basta. Fuck.
3. Das Publikum ist anders als in Europa. Viel jünger und außerdem viel mehr Glatzen und Baseball-Kappen-Träger in der Halle. Wenig Langhaarige. Mit einem Wort: Old Europe ist mir lieber. :)

21.00 - Devildriver auf der Bühne. Mit einem Wort: Devildriver sucken. Eine uninspirierte, unintelligente und dämlich-aggressive Band spielt Metal Core ohne Sinn und Verstand. Der Sänger - ein Unsympath vor dem Herren - kann eine Art Growl und eine Art hohen Schrei, die er abwechselnd zum Besten gibt. Diese Band wurde im Opeth-Forum schon ausgiebig geflamed, also soll es das von mir gewesen sein.

22.00 Moonspell - Schon klar besser und auch viel besser zu Opeth passend. Der Sänger ist für meinen Geschmack zwar ein bisschen übertheatralisch und fuchtelt unter anderen dauernd mit seinem Micro-Ständer rum, aber die Portugiesen bringen ihren Melodic-Gothic-Metal doch ganz gut an den Mann und werden mit viel Beifall verabschiedet.

23.00: Opeth

Masters Apprentices
The Drapery Falls
The Moor
In My Time of Need
Deliverance
April Ethereal
Blackwater Park
Encore: Demon of the Fall

Was für eine großartige Setlist! Opeth waren ja 2003 schon auf Lamentations-Tour in den USA, hatten also ihren Damnation-Part schon abgeleistet. Daher jetzt dieses sehr harte Set mit den beiden noch niemals oder selten auf einer Tour gespielten "The Moor", "April Ethereal" und "Blackwater Park". "Masters Apprentices" - IMHO einer der am wenigsten inspirierte Song von Deliverance - rockt zwar gut und hart, ist aber zu laut und leicht übersteuert. Überhaupt war der Sound den ganzen Abend nicht gut. Was bei weniger erfahrenen und technisch versierten Bands wie Devildriver und Moonspell zu Soundbrei führt, führt bei Opeth immerhin noch dazu, dass man den Growl nicht immer versteht. :)

Aber egal: The Drapery Falls ist einfach ein perfekter Song, und kommt genau wie auf DVD. Der erste richtige Hammer: "The Moor". Im Gegensatz zur CD-Version etwas verändert, stark gestrafft und heavy wie die Sau. Die ruhigen Instrumental-Passagen kommen sauber und herzzerreißend schön. *schwelg*

Vor "In My Time Of Need" wird von einem gut aufgelegten, immer witzigen und einfach netten Mikael Akerfeldt mit einer kleinen Story aus Philly eingeleitet, die die Menge sofort vor Hass toben lässt. ("they said all New Yorkers were fucking cunts"). Überhaupt ist Akerfeldt mittlerweile absolut Herr der Lage. Das Publikum ist hin und weg von ihm, jede Pointe sitzt. ("Hi, we're OTEP from Stockhold, Sweden" - offensichtlich hatte der Tourveranstalter mal wieder irgendwo den Bandnamen falsch geschrieben).

Dann - kurz vor 12 (wie ich gelesen habe, muss um halb 1 Kehraus sein) - der Hammer: Akerfeldt erklärt in der Ansage den Vier-Viertel-Takt, lässt Lopez und Mendez eine kurze Demo dieses Taktes spielen, behauptet, dass dieser Rythmus perfekt zum Bangen ist und Opeth spielen: "Blackwater Park". Der erste Song, den ich jemals von Opeth gehört habe und seitdem so eine Art Liebling von mir. Ich kann nur erneut und voller Ehrfurcht betonen: Diese Band ist einfach sagenhaft gut. Opeth performen absolut perfekt, live noch deutlich härter und schärfer als auf CD, und lassen einen großen Abend dann mit dem obligatorischen Mosh-Pit-Hammer "Demon Of The Fall" ausklingen.

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Mal wieder was von mir:
Bolt Thrower - ...For Victory
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Tracklist:
1. War 1:16
2. Remembrance 3:42
3. When Glory Beckons 3:59
4. ...For Victory 4:50
5. Graven Image 3:59
6. Lest We Forget 4:37
7. Silent Demise 3:54
8. Forever Fallen 3:47
9. Tank (Mk.I) 4:15
10. Armageddon Bound 5:13

Bolt Thrower gehören für mich eh zur absoluten Oberklasse des Death Metals.
Ein Album ist stärker als das Andere (ok, von den ganz frühen Anfängen mal abgesehen ;)).
Aber dieses Stück Sound ist ohne Zweifel die Krone der Bolt Thrower'schen Schöpfung!
Die Band hat es von je her verstanden, eine besondere Atmosphäre mit ihrem Sound zu schaffen, der an Endzeit, vom Krieg zerstörte Landschaften und ähnliches erinnert.
Hier ist es besonders auffällig, ja, man könnte fast von einem Konzeptalbum sprechen.
Selten habe ich eine Scheibe gehört, deren Stimmung so konsequent durchgezogen wird. Und wie ist die Stimmung? Schaut auf das Cover, dann wißt Ihr es! Das paßt zusammen wie die Faust aufs Auge.
Karl Willets ist meiner Meinung nach der beste Shouter der Death Metal Szene (vielleicht zusammen mit Peter von Vader) und auf dieser Scheibe legt er sich so richtig ins Zeug und röchelt, daß es eine wahre Freude ist (mir sind Röchler eh lieber als Gurgler, Grunzer oder gar Rülpser :D)
Andy Whale am Schlagzeug hört man auch sofort raus (einer der wenigen Drummer mit Wiedererkennungswert). Eigentlich mag ich die Basedrum eher knackig, aber Whales "flapp, flapp" paßt einfach zu den Songs.
Und der rest der Band bildet wie immer eine kompakte Einheit.
An Song etwas herauszuheben, wäre unfair bei einer Platte ohne Schwächen, aber der Titelsong hats mir einfach angetan. Gigantisch, monumental, kollossal sind dabei Worte, die mir einfallen, dem Stück aber immer noch nicht gerecht werden.
Wer also auf Endzeit-Death der Spitzenklasse steht, kommt an dieser Scheibe nicht vorbei.
Und für Leute, die noch nichts von der Band kennen (gibts die überhaupt noch?) ist ...For Victory der perfekte Einstieg!
 
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Soulfly - Primitive

1.Back to the primitive
2.Pain
3.Bring it
4.Jumpdafuckup
5.Mulambo
6.Son song
7.Boom
8.Terrorist
9.Prophet
10.Soulfly II
11.In memory of
12.Flyhigh
13.Eye for an eye
14.Tribe
15.Soulfire
16.Soulfly


Jeder der auch nur die geringste Freude an Metal findet muss sich diese CD zulegen. Max Cavalera hat es doch tatsaechlich geschafft seine DebütCD zu uebertrumpfen. Auf Primitive geben sich unter anderem Deftones Chino Moreno, Slipknots Corey Taylor, Slayers Tom Araya und John Lennons Sohn Sean das Mikro in die Hand. Ein Meisterwerk der harten Töne, fernab vom linkin park dreck! Höre ich mir immer wieder gerne an (genauso wie ihr 1. und 3. album), Note 1 :top:

P.S. Neues album kommt warscheinlich in den next monaten, titel angeblich: Prophecy
 
CLANDESTINE BLAZE / DEATHSPELL OMEGA - Split

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Södele, dann auch mal wieder was aus dem schwarzmetallischen Lager. Clandestine Blaze aus Finnland und Deathspell Omega aus Frankreich, zwei feste Größen im schwarzmetallischen Untergrund, fanden sich 2001 ein, um diese Split einzuprügeln. Clandestine Blaze steuern vier Songs bei, Deathspell Omega drei. Fangen wir mit den Finnen an:

Side A - Clandestine Blaze

Nunja, in Finnland nichts neues. Die vier Songs sind Black Metal in Reinkultur. Wuchtige Gitarrenwände, markiges Schlagzeug, allerdings brüllt der Sänger mehr, als das er kreischt. Die Produktion ist ausgesprochen düster ausgefallen, was natürlich sehr stilvoll ist. Geschwindigkeitstechnisch wird Abwechslung geboten, mal rasend schnell ("Will to kill", "Raping the innocent"), mal thrashiges Mid Tempo ("Blasphemous lust", erinnert derb an Slayer), mal doomig schleppend ("Genocide operation", acht Minuten lang). Typisch Clandestine Blaze eben, dementsprechend auch typisch stark.

Side B - Deathspell Omega

Weniger düster, dafür um so mehr infernalisch gehen die Franzosen zur Sache. Die drei Songs sind durchgängig schnell, ohne dabei in wüstes Geknüppel auszusarten. Die Melodien sind erkennbar, und besitzen einen hohen Wiedererkennungswert. Stilistisch irgendwo zwischen "Transylvanian hunger" und "Dark medievil times" angesiedelt, behalten sich Deathspell Omega doch genug eigene Kreativität, um nicht als billige Klone durchzugehen. Die drei Songs, namentlich "Bestial orgies", "The sucide curse" und "Seal of perversion", sind für mich Grund genug, nach weiteren Veröffentlichungen von Deathspell Omega ausschau zu halten. Wirklich stark!


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So, und wenn ich mal wieder Zeit habe, folgt eine Rezi zu:

WIGRID - Hoffnungstod

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