fancything
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Anglagard - Hybris
Vorgeschichte: Als ich mal wieder durch meine Lieblingswebpage, die babyblauen Seiten stöberte, stiess ich auf eine Band die, ähnlich wie Skymind von Taal, durchsband von sämtlichen Rezensenten hervorragende Reviews erhielt. Klar, dass ich da mal reinhören wollte. Der logische Schritt war also, mich an eine weitere exzellente Prog-Rock Ressource im WWW zu wenden: http://www.progarchives.com/ Et voilà, man konnte einen Track anhören. Jördrock hiess das Ding und ich hörte es mir wieder und wieder an. Ein sehr atmosphärisches, komplexes, 10 minütiges Instrumentalstück. Ich war schlichtweg begeistert. Nun ergab sich allerdings ein Problem. Keine der mir bekannten Online-Versande hatte das Ding im Angebot und auch die von den Babyblauen-Seiten vorgeschlagenen Mail Order lieferten entweder nicht in die Schweiz, oder akzeptierten keine Kreditkarten. Tja, musste ich mich eben mit Jördrock begnügen. Ein paar Monate später erfuhr ich allerdings, dass die beiden Alben der Band (Das Debut Hybris von '92 und der Nachfolger Epilog von '94) vor kurzem wiederveröffentlicht wurden und direkt beim Label in Schweden zu bestellen sind. Natürlich habe ich nicht lange gezögert und die Dinger bestellt. Tja, knapp 8 Monate und diverse Beschwerdemails später sind die Dinger immer noch nicht angekommen. Das Geld habe ich leider auch nicht wieder gesehen. Aber ich wollte diese Scheiben unbedingt, UNBEDINGT! Es blieb mir also nix anderes übrig, als mich Ebay zuzuwenden. Nach diversen Auktionen in denen der Preis meine Vorstellungen bei weitem überschritten hatte, gelang es mir dann doch endlich, zumindest Hybris zu einem einigermassen erschwinglichen Preis zu erstehen.
So und nun zum Album. Die Anleihen an die Genregrössen der 70er sind deutlich, aber gepart mit typisch nordischer Melancholie klingt das Ganze doch Eigenständig genug, um nicht als Nachahmer oder gar Klon abgestempelt zu werden. Die fünf Stücke sind grösstenteils Instrumental gehalten. Nur ganz selten tritt eine Stimme in den Vordergrund. Was allerdings erstaunlich ist: Die hälfte der sechs Musiker hatte zum Zeitpunkt der Aufnahme das 18. Lebensjahr noch nicht überschritten. Eine erstaunliche Leisten, wenn man bedenkt wie perfekt das ganze Album durchkomponiert ist. Und auch an technischen Fähigkeiten mangelt es den Jungs bei weitem nicht. Der Spannungsbogen stimmt bei jedem der fünf Songs und der bereits mehrmals erwähnte Opener Jördrock erhällt von mir den Titel "Kurzweiligstes 10+ Minuten Instrumentalstück der Proggeschichte". Nicht nur für mich eines DER Proghighlights der vergangenen Dekade. Für jeden der auf den klassischen Prog-Rock der 70er steht, ist dieses Album uneingeschränkt zu empfehlen. Ich für meinen Teil bin immer noch auf der Suche nach Epilog
10 / 10