Finrod
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so, eins vorab: ich hab in die übersicht geschaut, die allerdings nur bis seite 33 geht. wenn das nun behandelte album in dem bereich zwischen seite 33 und ende auftaucht, so bitte ich zu entschuldigen, dass ich mit isdn nicht all die bilder und seiten laden wollte.
und ein zweites vorab: ich bezeichne mich selbst, wie wohl viele andere menschen für vieles anderes, als größten zep-fan aller zeiten. das ist nicht anmaßend, sondern ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand anders diese musik mehr liebt, als ich. dass es aber leute gibt, die sich zigmal besser auskennen, was musik-theoretisch und praktisch dahinter steht, was die geschichte der band und der alben und anderes angeht, das glaube ich aufs wort. deswegen bin ich niemandem böse, dessen zep-rezensionen ich bisher gelesen habe, dass ich manche dinge anders zu wissen glaube, und das erhoffe ich mir auch umgekehrt.
lest euch einfach durch, was ich zu sagen habe, und nehmt es an oder lehnt es ab. aber seid mir nicht böse
bisher rezensiert sind ja bereits die III, IV, houses of the holy, the song remains the same und how the west was won. bleiben also noch einige. aus diesen einigen wähle ich eins, das bei vielen leuten, die zep kennen und schätzen, oft nicht auf liebe stößt. viele, inklusive meines vaters, der mich erst zu dieser musik brachte, haben spätestens nach physical graffiti der band den rücken gekehrt, weil die musik sich deutlich verändert hatte. ich, als jemand der nicht unter dem einfluss des jeweiligen zeitgeistes der erscheinungsdaten steht, kann das werk aber in seiner gänze lieben.
das tolle an zep ist für mich, dass ich alle 14 tage ein neues lieblingsalbum habe. und ich ergreife nun die gunst dieser woche und rezensiere:
Led Zeppelin - Presence
erschienen 1976 ist dieses album wieder eine neue selbsterfindung von zep. ich will euch hier aber nicht großartig mit langweiligen fakten nerven, die ihr leicht überall im internet recherchieren könnt. z.b. wie es dazu kam, das dieses cover erschien oder in welchen umständen und verfassungen die bandmitglieder im einzelnen waren. defakto ist presence ein eher hartes album, weit entfernt von dem folkloristischen sound der III oder dem bisweilen psychedelischen sound auf HotH. und weil alle andern worte über das werk so schwierig zu finden sind, bespreche ich mal die für mich stärksten stücke des albums in absteigender reihenfolge.
Achilles Last Stand
als opener der platte und eine der längsten zep-studioaufnahmen (10min 25sec) ist dieses für mich _der_ knaller der platte. ein ruhiger verhaltener anfang -nur durch gitarre- langsam steigend, dann abbruch und ein einzelner schlag von bonham eröffnet die unheimlich schnelle und gleichmäßige folge der gittaren- und baßriffs. wer bei dem treibenden beat dieses songs nicht auch liebend gerne mit einem schwert in der hand und einem schlachtruf auf den lippen einen strand stürmen will, der ist durch und durch pazifist. bonhams schlagzeug ist in der lage den eigenen herzrrhythmus zu ändern und der jones´ baß tut sein übriges, damit der hörer zep fühlt, denkt, atmet und liebt. plants gesang und pages gitarre lassen sich gegenseitig genügend platz für die volle eigene entfaltung. die anfangsworte "it was an april morning, when they told us we should go. as i turned to you you smiled at me. how could we say no?" sind mir so ins gedächtnis gebrannt, dass ich sie eigentlich wenigstens einmal am tag vor mich hinsumme. im mitttelteil gibt es ein wenig spielerei aller bandmitglieder, bis langsam der nicht zu kurze (~4min) schlussteil eingeleitet wird. das stück hat immernoch trieb und plant jault allerherrlichst vom guten alten atlas, der uns davor bewahrt, dass uns der himmel auf den kopf fällt. auch gegen ende flacht das stück keineswegs ab. plants ewiges "aha-ha" mag nicht für jedermann so lang zu ertragen sein. aber es gehört zum stück und es passt. das stück schafft dann auch wirklich nahtlos den ringschluss und hört auf, wie es begann: mit einer leisen gitarre.
Nobodys Fault But Mine
das zepstück mit dem wohl kürzesten text überhaupt startet mit einer leisen, verzerrten gittare. zu dieser gesellt sich platn, abermals mit seinem "aha-a", diesmal allerdings nicht treibend, sondern beschwichtigend. fast exakt nach einer minute wird diese symbiose von einem wechsel im gitarrenspiel erschüttert, in den schlagzeug und baß einspringen. das stück bekommt für kurze zeit ein vollkommen anderes gesicht. es wird ruckartiger, stärker, lauter. zwei strophen werden gesungen und verklingen jeweils mit einer art schrei von plant. dann wird der anfangsteil wieder aufgenommen, jedoch gestärkt durch die zwischenzeitlichen ausbrüche von kraft und wut. brüche, stopps und herrlichste klänge wechseln sich weitere rund 4 minuten ab, nur um am ende eines der wildesten zep-stücke zu hinterlassen. und für mich definitiv das, mit der besten einzelleistung von robert plant. wenn er uns fragt " How to roll the log tonight", dann antworten wir nicht, wir schreien mit.
For Your Life
da ist sie wieder, die gute alte limone von der zwei. als sinnbild von plants primären geschlechtsorganen musste sie bereits mehrmals herhalten, hier nun heisst es: "You said I was the only, With my lemon in your hand ". womöglich als vertonung eines kokain-rausches gedacht, verstehe ich das stück allerdings einfach nur als ausgezeichneten rock. wie immer räumt page sich selbst genug platz innerhalb des songs ein, um glänzen zu können. alle anderen glänzen mit ausgezeichnetem handwerk. von der rhythmusabteilung ist man nichts anderes gewöhnt und auch plant ergeht sich diesmal nicht in endlosen schreiarien. auch wenn der komplette verzicht darauf natürlcih nicht möglich ist.
der rest der platte geht ähnlich ab, und wenn ich über jedes der anderen stücke auch ebenso lang schreiben könnte, wie über die o.g., so lasse ich dies und schreibe über die einzige ausnahme, gewissermaßen den ausreisser, dieser platte:
Tea For One
zep zeigen, all der kraft der übrigen stücke zum trotz, dass sie den blues nicht verloren haben. wer sich bei "since i´ve been loving you" an der quietschenden fußmaschine stört und dennoch den langsamen zep-blues liebt, der sollte sich in den klanggefilden dieses stückes längere zeit aufhalten. er wird sich wohl fühlen.
und das ist das großartige an diesem album: es ist aufgebaut, wie ein gutes trainingsprogramm: achilles führt uns in kurzer zeit aber dennoch sanft an die gewalt der msuik der platte heran. und tea for one entläßt uns komplett entspannt und ausgeglichen. erschöpft aber glücklich. ein durch und durch gelungenes album bei dem leute, die nach 4 oder 6 aufgehört haben zep zu hören, so einiges verpasst haben, was mehr als hörenswert ist.
und den noch-nicht-kennern wollte ich folgendes nicht vorenthalten, was sicherlich mit eine rolle spielte, bei vielen, die sich von zep zurückzogen:
über geschmack lässt sich eben doch streiten
und ein zweites vorab: ich bezeichne mich selbst, wie wohl viele andere menschen für vieles anderes, als größten zep-fan aller zeiten. das ist nicht anmaßend, sondern ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand anders diese musik mehr liebt, als ich. dass es aber leute gibt, die sich zigmal besser auskennen, was musik-theoretisch und praktisch dahinter steht, was die geschichte der band und der alben und anderes angeht, das glaube ich aufs wort. deswegen bin ich niemandem böse, dessen zep-rezensionen ich bisher gelesen habe, dass ich manche dinge anders zu wissen glaube, und das erhoffe ich mir auch umgekehrt.
lest euch einfach durch, was ich zu sagen habe, und nehmt es an oder lehnt es ab. aber seid mir nicht böse
bisher rezensiert sind ja bereits die III, IV, houses of the holy, the song remains the same und how the west was won. bleiben also noch einige. aus diesen einigen wähle ich eins, das bei vielen leuten, die zep kennen und schätzen, oft nicht auf liebe stößt. viele, inklusive meines vaters, der mich erst zu dieser musik brachte, haben spätestens nach physical graffiti der band den rücken gekehrt, weil die musik sich deutlich verändert hatte. ich, als jemand der nicht unter dem einfluss des jeweiligen zeitgeistes der erscheinungsdaten steht, kann das werk aber in seiner gänze lieben.
das tolle an zep ist für mich, dass ich alle 14 tage ein neues lieblingsalbum habe. und ich ergreife nun die gunst dieser woche und rezensiere:
Led Zeppelin - Presence
erschienen 1976 ist dieses album wieder eine neue selbsterfindung von zep. ich will euch hier aber nicht großartig mit langweiligen fakten nerven, die ihr leicht überall im internet recherchieren könnt. z.b. wie es dazu kam, das dieses cover erschien oder in welchen umständen und verfassungen die bandmitglieder im einzelnen waren. defakto ist presence ein eher hartes album, weit entfernt von dem folkloristischen sound der III oder dem bisweilen psychedelischen sound auf HotH. und weil alle andern worte über das werk so schwierig zu finden sind, bespreche ich mal die für mich stärksten stücke des albums in absteigender reihenfolge.
Achilles Last Stand
als opener der platte und eine der längsten zep-studioaufnahmen (10min 25sec) ist dieses für mich _der_ knaller der platte. ein ruhiger verhaltener anfang -nur durch gitarre- langsam steigend, dann abbruch und ein einzelner schlag von bonham eröffnet die unheimlich schnelle und gleichmäßige folge der gittaren- und baßriffs. wer bei dem treibenden beat dieses songs nicht auch liebend gerne mit einem schwert in der hand und einem schlachtruf auf den lippen einen strand stürmen will, der ist durch und durch pazifist. bonhams schlagzeug ist in der lage den eigenen herzrrhythmus zu ändern und der jones´ baß tut sein übriges, damit der hörer zep fühlt, denkt, atmet und liebt. plants gesang und pages gitarre lassen sich gegenseitig genügend platz für die volle eigene entfaltung. die anfangsworte "it was an april morning, when they told us we should go. as i turned to you you smiled at me. how could we say no?" sind mir so ins gedächtnis gebrannt, dass ich sie eigentlich wenigstens einmal am tag vor mich hinsumme. im mitttelteil gibt es ein wenig spielerei aller bandmitglieder, bis langsam der nicht zu kurze (~4min) schlussteil eingeleitet wird. das stück hat immernoch trieb und plant jault allerherrlichst vom guten alten atlas, der uns davor bewahrt, dass uns der himmel auf den kopf fällt. auch gegen ende flacht das stück keineswegs ab. plants ewiges "aha-ha" mag nicht für jedermann so lang zu ertragen sein. aber es gehört zum stück und es passt. das stück schafft dann auch wirklich nahtlos den ringschluss und hört auf, wie es begann: mit einer leisen gitarre.
Nobodys Fault But Mine
das zepstück mit dem wohl kürzesten text überhaupt startet mit einer leisen, verzerrten gittare. zu dieser gesellt sich platn, abermals mit seinem "aha-a", diesmal allerdings nicht treibend, sondern beschwichtigend. fast exakt nach einer minute wird diese symbiose von einem wechsel im gitarrenspiel erschüttert, in den schlagzeug und baß einspringen. das stück bekommt für kurze zeit ein vollkommen anderes gesicht. es wird ruckartiger, stärker, lauter. zwei strophen werden gesungen und verklingen jeweils mit einer art schrei von plant. dann wird der anfangsteil wieder aufgenommen, jedoch gestärkt durch die zwischenzeitlichen ausbrüche von kraft und wut. brüche, stopps und herrlichste klänge wechseln sich weitere rund 4 minuten ab, nur um am ende eines der wildesten zep-stücke zu hinterlassen. und für mich definitiv das, mit der besten einzelleistung von robert plant. wenn er uns fragt " How to roll the log tonight", dann antworten wir nicht, wir schreien mit.
For Your Life
da ist sie wieder, die gute alte limone von der zwei. als sinnbild von plants primären geschlechtsorganen musste sie bereits mehrmals herhalten, hier nun heisst es: "You said I was the only, With my lemon in your hand ". womöglich als vertonung eines kokain-rausches gedacht, verstehe ich das stück allerdings einfach nur als ausgezeichneten rock. wie immer räumt page sich selbst genug platz innerhalb des songs ein, um glänzen zu können. alle anderen glänzen mit ausgezeichnetem handwerk. von der rhythmusabteilung ist man nichts anderes gewöhnt und auch plant ergeht sich diesmal nicht in endlosen schreiarien. auch wenn der komplette verzicht darauf natürlcih nicht möglich ist.
der rest der platte geht ähnlich ab, und wenn ich über jedes der anderen stücke auch ebenso lang schreiben könnte, wie über die o.g., so lasse ich dies und schreibe über die einzige ausnahme, gewissermaßen den ausreisser, dieser platte:
Tea For One
zep zeigen, all der kraft der übrigen stücke zum trotz, dass sie den blues nicht verloren haben. wer sich bei "since i´ve been loving you" an der quietschenden fußmaschine stört und dennoch den langsamen zep-blues liebt, der sollte sich in den klanggefilden dieses stückes längere zeit aufhalten. er wird sich wohl fühlen.
und das ist das großartige an diesem album: es ist aufgebaut, wie ein gutes trainingsprogramm: achilles führt uns in kurzer zeit aber dennoch sanft an die gewalt der msuik der platte heran. und tea for one entläßt uns komplett entspannt und ausgeglichen. erschöpft aber glücklich. ein durch und durch gelungenes album bei dem leute, die nach 4 oder 6 aufgehört haben zep zu hören, so einiges verpasst haben, was mehr als hörenswert ist.
und den noch-nicht-kennern wollte ich folgendes nicht vorenthalten, was sicherlich mit eine rolle spielte, bei vielen, die sich von zep zurückzogen: