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The one and only Mucke Thread (Nur Rezensionen)

Enthroned - Carnage in worlds beyond

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Es gibt sie noch! Die bitterbösen, schwarz-weiß bemalten Schwarzbrenner! Dachte man sich in letzter Zeit, das Keyboard-laster Black Metal der einzige wäre, der noch gespielt wird, so belehren uns Enthroned eines Besseren. Und wie! Ultrafettes Geschrabbel, prügelnde Schießbude, ein kreischender Gesang. Satan als Hauptthema, Corpsepaint der Marke grimmig. Richtiger Black Metal eben. Und das nicht aus Norwegen, sondern von unseren belgischen Nachbarn!

Waren die Songs der ersten vier Alben von Enthroned eher im Marduk´schen Gewand "Kennste einen, kennste alle" verpackt, so strotzt Carnage in worlds beyond vor Abwechslung. Gekonnte Breaks, Doubleblast Attacken geben sich mit MidTempo Parts die Klinke in die Hand. Das alles ergibt einen genialen Schwarzbrenner, von denen es in letzter Zeit leider viel zu wenige gab.

Von den 10 Songs ist besonders der Opener "Boundless demonication" hervorzuheben, der eine Gefahr für jeden Nacken darstellt. Also, wer auf straighten Schwarstahl steht, MUSS zugreifen! :top:

Hörproben



Aber die Belgier halten nicht alleine das Banner des Black Metals hoch:

Thornspawn - Wrath of war

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Tjaja, auch die Amis brettern in dieser Kategorie rum. Allerdings nicht bei weitem so eingängig wie Enthroned. Die US-amerikanischen Schwarzmetaller sind schon immer mehr dem Weg des Black Metals Anfang der 90er Jahre gefolgt, besonders Mayhem und Darkthrone haben dort offensichtlich viele Fans gefunden. Und Thornspawn klingen auf ihrem neuesten Output genauso wie Mayhem zu Zeiten von Pure fucking armageddon. Ganz spezielle Musik für eine ganz spezielle Zuhörergemeinde eben.
Melodiefetischisten werden von der Musik verschreckt sein, da es ein einziges Geballer ist, es wird durchgehend UpTempo gezockt. Äußerst brutal und aggressiv geht es hier zur Sache, selbst Marduk werden weggepustet. Natürlich geht das nur auf Kosten der Kreativität, aber mal ehrlich: Erwartet das jemand bei dieser Form des Black Metals? ich nicht. Ich mags halt primitiv. Und Wrath of war trifft damit genau meinen Nerv. Allen den es ähnlich geht, sollten mal antesten.

Hörporben


Und auch eine deutsche Underground-Legende ist mit einem neuen Album am Start:

Desaster - Divine blasphemies

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The black thrashing hell is back! Studioalbum Nummero 5 von Desaster. Und was soll ich sagen: ES REGELT!
Schon allein der Opener "Divine blasphemies" ist eine Klasse für sich: Gnadenlose Riffs, pumpendes Drumming, herrliche plakative Lyriks, und der neue Shouter Sataniac brüllt sich die Seele aus dem Leib, wie es barbarischer nicht geht. Da is jeder WC/BO Barb Kindergarten gegen. ;)
Nicht anders gehts mit "Symphony of vengeance", wobei hier dann auch mal MidTempo gezockt wird. Song Nummer 3, "Beasts of wrath and victory" wartet mit dem für Desaster so typischen (und soooooo genialen) Medieval-Riffing auf, der Song hat einen großartigen Chorus. Ähnliches Riffing gibts auch bei "...of impurity" zu vernehmen, der Song ist fast nur MidTempo. Und dann folgt einer der fettesten Stampfer der letzten Zeit: "Alliance to the powerthrone". Ultrabarbarisches Riffing und eine derb pumpende Schießbude. Heavy! Für den nächsten Song, "Nighthawk" konnte man Mille Petroza als Gastshouter gewinnen, der sich Strophe für Strophe mit Sataniac abwechselt. Dazu noch sehr flottes Riffing, klasse Kombination. "Shadowwinds" trumpft mit einem richtig geilen Refrain auf, bei dem man die Klappe nicht halten kann und einfach Mitgröhlen MUSS! ...Arise...Shadowwinds...Strike back...Shadowwinds... Göttlich! Und der letzte Song, "Spare no coward" lässt das Album gut ausklingen (ok, es folgt noch ein Outro). Standart Desaster Song sach ich mal, überfordert weder Nacken noch Stimmbänder. ;)

Desaster Fans kaufen sich das Album sowieso, alle anderen mit Faible für Old School Black Thrash ala Destruction testen einfach an.

Keine Hörproben aufzutreiben. ;)
 
Um mich für den Fehltritt von vorhin zu entschuldigen ;)
und wieder etwas "göttliches Licht" in die Welt des schwarzen Nichts zu bringen:

:angel: Stratovarius - Intermission :angel:
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1. Will My Soul Ever Rest In Peace?
2. Falling Into Fantasy
3. The Curtains Are Falling
4. Requiem
5. Bloodstone
6. Kill The King
7. I Surrender
8. Keep The Flame
9. Why Are We Here
10. What Can I Say?
11. Dream With Me
12. When The Night Meets The Day
13. It´s A Mystery
14. Cold Winter Nights
15. Hunting High And Low (live)


Wenn ich laut STRATO schrei, so sollte jeder wissen worums geht. Stratovarius sind irgendwie doch kleine Götter und haben ihren Musikstil geprägt wie niemand sonst.
Ach Nacheiferer wie SONATA ARCTICA & Co. greifen noch immer gern zu alten Strato-Riten zurück.

Intermission ist ne Pflichtscheibe! Es is alles drauf was das Herz begehrt:
Von brauchbaren Cover-Versionen (z.B. Bloodstone) über die mal etwas ruhigeren Balladen mit Geheule(What can i say, Dream with me) bis zu dem klassischen Riff-/Trommelfeuer (The Curtains...) es is alles dabei.
Die ganze CD is eigentlich eher langsamer gehalten, endet mit der Strato-Hymne "Hunting High And Low" und gibt der Seele wieder mal richtig Kraft um Gegen Dämonenhorden, oder Slipkont loszuziehen...
Wem die CD gefällt: Besorgt euch die anderen! Strato ist eher dem klassischen Stil treu, wird nur einfach immer besser.
Natürlich kann man alles hassen, aber ich würd mal sagen, dass Intermission SEHR vielseitig jeden ansprechen könnte.

Wer also noch nix von Stratovarius gehört hat *brrrr* und etwas softeren Powermetal zur Berauschung konsumieren möchte: STRATOVARIUS - INTERMISSION!!!

Nebenbei sei bemerkt, dass man in "Will my soul ever rest in peace" Timos (scheinbar heißen 10% aller Finnen Timo) doch noch leicht vorhandenen Akzent raushört *g*.

ES WIRD HÖCHSTE ZEIT, DASS DIE ALTEN HERRN MAL WIEDER WAS NEUES RAUSLASSEN!

Heißer Tip im Winter: Fackelt eure Häuser ab stellt euch oben drauf und lasst "What can i say" raus.
 
Ups, jetzt muss ich mich aber beeilen. ;)

Dream Theater - When Dream And Day Unite

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Eins vorweg: Für mich ist das die beste von DT. Ich weiß, dass das eine Außenseitermeinung ist (auch der All Music Guide verreißt die CD doch ziemlich deutlich), aber ich versuche mal zu erklären, wieso das so ist.

1. Der offensichtlichste Unterschied zwischen WDADU und allen DT-CDs ist der Sänger. Auf der ersten - und nur auf der ersten - sang ein Typ namens Charlie Dominici, und die Fachwelt ist sich einigermaßen einig über die Tatsache, dass Charlie kein besonders guter Sänger ist. Ich gebe das zu, mag aber seine Stimme dennoch ganz gut leiden. Er ist nicht gerade dominant, seine Stimme ist auch etwas unterproduziert, aber tut, was ein Sänger eben tun kann, wenn er vor 4 reinen Solisten singen muss. Denn das ist und bleibt der Knackpunkt bei DT: Drummer, Bassist, Keyboarder und Gitarrist spielen alle auf einem derartig hohen Niveau und mit so viel Spielfreude, das man stellenweise 4 Musiker nebeneinander solieren hört. Vor dieser Kulisse ist wenig bis gar kein Platz für einen Sänger. Dominici macht das beste aus seinen Möglichkeiten und dem Platz, den die Band ihm lässt und singt teilweise herzergreifende Lieder. "Afterlife", "Status Seeker" - in den ruhigen Passagen ist er auch immer Herr der Lage. Wenn's allerdings wild wird - "Light fuse and get away", A fortune in lies" - ist er überfordert.

2. WDADU ist ein typischer Erstling: Roh und ungeschliffen, man spürt, dass hier noch keine abgezockten Produzenten- und Label-Profis ihre Hände im Spiel haben. Die Platte ist teilweise _total_ unkommerziell. Wild, durcheinander, und sie klingt auch manchmal ein bisschen dürr. Aber die Songs - so finde ich jedenfalls - waren niemals stärker als hier. Der Refrain von "Afterlife" - hört euch die Gitarre im Hintergrund an! - der Anfang von "Only a matter of time" und natürlich das klassische "Ytse Jam"-Thema - hier musizieren und komponieren Leute auf allerhöchstem Niveau. Der einzige Song, den ich nicht heiß und innig liebe, ist "The killing hands", aber wenn ich ihn jetzt auflegen könnte, wäre ich trotzdem sein Fan. :)

3. und damit zurück zum Sänger: Ich finde James LaBrie - den Sänger aller anderen DTs - zum Kotzen. Im Ernst: Er hat mir sämtliche Konzerte, die ich von DT gesehen, versaut und nimmt mir auch die Freude an solchen Überkiller-Songs wie "The Mirror" oder "Pull me under". Er ist letztlich der Grund, dass ich "When Dream And Day Unite" zu meinen 5 All-Time-Favorites zähle, und das ist ja auch eine Leistung. :)
 
netter Thread :top:

Ich schreib a bissel was über Lacuna Coil
Lacuna Coil is ne itallienische (!) Gothic Metal Band die aus 6 Bandmitgliedern besteht, wobei optisch am schönsten sicher Leadsängerin Christina Scabbi is :rolleyes:.

Die Alben sind:

"In a Reverie"
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sry habs net größer gefunden ;)

Tracklist:

01 Circle
02 Stately lover
03 Honeymoon suite
04 My wings
05 To myself I turned
06 Cold
07 Beverie
08 Veins of glass
09 Falling again

Eigentlich purer Gothic-Metal der allerdings extrem melodisch is. Falling Aigan und Honeymoon Suite sind die melancholischsten Tracks auf dem Album, aber das ganze Ding is eher "langsam" (bis auf My Wings... das geht ab ;))
Das ganze wird eigentlich ziemlich von Christina (s.o. ;)) und Andrea Ferro dominiert. Die beiden teilen sich das Mikro...und das nichtma schlecht :D.


"Unleashed Memories"
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Tracklist:

01 Heir of a dying day
02 To live is to hide
03 Purify
04 Senzafine
05 When a dead man walks
06 1.19
07 Cold heritage
08 Distant sun
09 A current obsession
10 Wave of anguish

Insgesamt ein großer Schritt nach vorne. Die Riffs wurden besser auf Christinas Gesang abgestimmt, was instegsamt einen deutlich runderen Klang erzeugt. Das Album is einfach schön und sehr atmosphärisch. :rolleyes:


"Comalies"
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Es ist nicht mehr "lupenreiner" Gothic Metal, was aber der Klasse dieses Albums keinen abruch tut. Das Album wurde noch eine ganze Ecke melodischer als Unleashed Memories. Die ganze Scheibe lädt zum entspannen und träumen ein auch wenns doch noch hart bleibt.


Insgesamt zählt Lacuna eindeutig zu meinen All Time Faves :)
 
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Joy Division - Closer

... Joy Division sind leider längst tot. Die Band starb 1980 mit dem Selbstmord des charismatischen Leadsängers Ian Curtis der sich, kurz nach Beendigung und einige Monate vor der Veröffentlichung des Meilensteins "Closer" erhängte. Ihre Musik jedoch konserviert einem kleinen Hörerkreis immer noch die Stimmung der ausgehenden 70er Jahre, in denen es überraschenderweise NICHT nur Bombast-Rock und freie Liebe gab. Schwarz ist diese Platte, durch und durch. Streckenweise absolut furchteregend, kalt und demzufolge auch nicht unbedingt für labile Seelen gedacht.

Dass Joy Division zu den Heroen der düsteren Musik gehören, ist unbestritten. Dies bestätigen auch immer wieder Umfragen unter Szene-unabhängigen Musikjournalisten: "Closer" ist eine der besten Scheiben der letzten Jahrzehnte. Der Vergleich zu anderen Grössen der Szene wie Depeche Mode oder The Cure fällt jedoch schwer. Joy Division zeigten in ihrem musikalischen Gesamtwerk die viel schwärzeren Bereiche und Abgründe der menschlichen Seele, untrennbar verbunden mit dem charismatischen Ian Curtis. Curtis prägte die Musik von Joy Division sowohl thematisch als auch durch seinen durchdringenden, kalten Gesangsstil. Hoffnung- und Perspektivlosigkeit spiegelte sich immer wieder in seiner selbst. So wird "Closer" zu einer Reise in die Untiefen, in die Abgründe der menschlichen Seele.

"Isolation" und Konfusion zieht sich wie ein roter Faden durch die Songs, untermalt von der minimalistischen und tiefdüsteren Atmosphäre der elgischen Kompositionen. Es ist schwer, sich der Faszination zu entziehen, wenn einmal der Zugang zur Grundstimmung des Albums gefunden ist. Joy Division zeigen gnadenlos die Ziel- und Rastlosigkeit des alltäglichen Lebens auf, ohne in gängige Klischees zu verfallen. Zu Anfang ist es ziemlich schwer mit den wirklich arg depressiven Botschaften der Band umzugehn. Geradezu lebenslustige Menschen werden demnach auch nich den Sinn dieses Meisterwerks entschlüsseln können.

Generelle Hörtipps kann und will ich bei diesem Album nicht geben, da es auch ohne eine, in den meisten Fällen, nicht vorhandene Verknüpfung der einzelnen Stücke, wie eine einzige mörderisch depressive Komposition klingt.
Skippen verboten!!!

In jedem Falle ist "Closer" nicht zur beiläufigen Beschallung geeignet. Zu intensiv ist die Musik, und zu wertvoll.

Zum Abschluss möchte ich noch den Erstling "Unknown Pleasures" empfehlen, der für viele Fans immer noch als Zenit dieser Band steht. Ich mag beide sehr gerne, doch verbinde ich mit "Closer" noch einige Dinge die über den Musikalischen Bereich hinausgehn

10/10

Hörproben
 
So geschafft:

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Dream Theater - Images & Words

Ganze drei Jahre liessen sich die Jungs von Dream Theater zeit um ein Nachfolgealbum zu WDADU rauszu-bringen. Als schon viele Stimmen sie als One-Hit-Wonder verschrieben hauten sie dieses wahnsinns Album raus. Die auffallenste Veränderung zum Vorgänger ist der neue Sänger James Labrie und er drückt diesem Al-bum gleich seinen Stempel auf, im positiven und negativen Sinne. Einerseits kann man sagen dass man ihn nach I&W nie mehr so Leidenschaftlich hat singen hören, andererseits übertreibt er's hier deutlich mit der Theatralik (befragt mal Yonder dazu;)) Im grossen und ganzen muss ich aber sagen dass Labrie einiges besser zum Gesamtsound der Truppe passt als sein Vorgänger. Er weiss wenigstens wie er es anstellen muss um nicht neben den anderen unter zu gehen und an seinen eigenwilligen Gesangsstil kann man sich gewöhnen, mir gefällt er jedenfalls ziemlich gut. Das Album an sich beginnt mit dem 8-Minütigen Hammer "Pull Me Un-der", ein treibendes Stück das (wie eigentlich alles auf diesem Album) ein DT-Klassiker ist. "Another Day" ist wohl neben "The Spirit Carries On" die schönste Ballade die DT je geschrieben hat und enthällt sogar ein Sa-xophon-Solo, "Take The Time" beginnt recht funky und wird heftiger gegen Ende. "Surrounded" ist imo der stärkste Track des Albums und strotzt vor kreativität. "Metropolis Pt. 1" liefert so ne Art musikalisch-kreative Vorgeschichte zu "Metropolis Pt.2. Scenes..." Dazu noch das mystisch angehauchte "Under A Glass Moon", die etwas kürzer geratene Ballade "Wait For Sleep" und am Ende noch ein weiterer Hammer, das über 11-Minütige wunderbare "Learning To Live"

Neben "Scenes..." das beste Album von DT. Das Album strotzt vor Kreativität und Innovationen und ist heute noch eine schwer erreichbare Messlatte im Prog-Metal Bereich.

10 / 10


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Dream Theater - Awake

Dass Dream Theater auch in kurzer Zeit ein Hammer-Album abliefern kann zeigen sie mit ihrem dritten Album das nur ein paar Monate nach I&W erschienen ist. "Awake" ist mystischer, dunkler und härter als die beiden Vorgänger. Es startet mit "6:00" das klar von Portnoys Drumms dominiert wird und ziemlich treibt. "Caught In A Web" glänzt durch harte Riffs und als Kontrast ein Gänsehaut-Refrain. "Innocence Faded" ist etwas "wärmer" als die ersten beiden. "Erotomania", "Voices" und "The Silent Man" bilden die "I Minde Beside Itself"-Trilogie die sich auch als Live-Klassiker entpuppt hat. "Erotomania" ist ein Instrumental mit den schnellsten und unglaublichsten Soli die Petrucci je gespielt hat. "Voices" ist ein bombastischer Song der etwas unter Labries Gesang zu leiden hat. "The Silent Man" ist ein wahnsinns Akkustik-Stück wiederum mit Gänsehaut-Feeling. Für "The Mirror", "Lie" und "Scarred" gilt in etwa das gleiche wie für "Voices". "Space Dye West" ist das Highlight des Albums. Unglaublich simpel von der musikalischen Seite her betrachtet, aber de Song hat eine dunkle atmosphärische Dichte die ihres gleichen sucht. Kevin Moore, der DT nach diesem Album verlassen hat, zeigt hier was in ihm steckt. "Lifting Shadows Of A Dream" geht eher in die Balladen-Ecke und ist von der atmosphärischen Dichte nur knapp hinter "Space..." anzusiedeln.

Ein nettes Feature ist, dass man mit etwas Phantasie zu jedem Song eine symbolische Darstellung auf dem Cover entdecken kann, manchmal leichter (The Mirror), manchmal schwieriger zu entdecken (Innocence Faded). Insgesamt ein weiteres wahnsinns Album.

10 / 10


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Dream Theater - A Change Of Seasons

Eigentlich ist das Ganze nur eine EP, kommt aber trotzdem auf eine länge von 60 Minuten. Das Album enthält den wohl besten Track den DT jemals geschrieben haben. "A Change Of Seasons" ist ein 23minütiger Wahnsinnstrack der alles beinhaltet was DT ausmacht. Harte Riffs, Gänsehaut-Refrains, geniale Soli, freakige Instrumentalpassagen. Die restlichen Tracks sind Live-Cover-Versionen die ihre Orginalinterpreten mehr als blass aussehen lassen. Funeral For A Friend/Love Lies Bleeding von Elton John, Perfect Strangers von Deep Purple, ein Led Zeppelin Medley und ein Pink Floyd/Yes/Queen-Medley.

10 / 10 für A Change Of Seasons
9 / 10 für die Spass-Live-Tracks

So, jetzt fehlt nur noch "Falling Into Infinity" aber bevor ich dieses Album rezensieren kann muss ich es noch besser kennenlernen.
 
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Pain Of Salvation - The Perfect Element Pt.1

Ich habe mir dieses Album nach diveresn Lobeshymnen ohne anzuhören gekauft. Das war eindeutig ein fehler. Dieses Album gehört ganz klar in die Kategorie "grossartige Musik die durch schlampige Produktion zunichte gemacht wurde", mehr dazu später. PoS sind quasi die schwedische Antwort auf Dream Theater. Vertrackte Songstrukturen werden hier mit unglaublich kreativem Songwriting verbunden. Technisch sind die Jungs ebenfalls perfekt, zwar bei weitem nicht so virtuos wie DT aber durchaus zweckerfüllend. Wenn man sich das Bild der Jungs ansieht denkt man wohl zuerst: "Was die spielen doch nicht etwa dieses grässliche Nu-Metal-Zeugs?" Dieser Verdacht erhärtet sich noch während den ersten Sekunden des Openers "Used", die klingen doch schwer nach Korn. Doch plötzlich schlägt das ganze um in wunderbare sanfte Melodien und man denkt einfach nur WOW!! Doch schon kurze Zeit später kommt die Ernüchterung, die Produktion ist so ziemlich das Gegenteil von glassklar. Nur mit Mühe kann man die einzelnen Stücke ausmachen und der wirklich gute Sänger geht jämmerlich unter. Wirklich schade, ich habe es bis jetzt nicht geschafft das ganze Album am Stück zu hören, so sehr hab ich mich darüber geärgert. Grosse Musik wurde hier vernichtet. Nun, ich werde dem Album natürlich noch eine zweite Chance geben, denn rein vom musikalischen Aspekt gesehen ist das Album einfach unglaublich. Bleibt nur zu hoffen dass beim Pt. 2 besser abgemischt wird.

Wegen der wirklich miesen Produktion nur : 5 / 10


Und nochmal was völlig anderes:

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Mark Knopfler - Local Hero [OST]

Eins vorweg, dieses Album ist mit abstand das beste was Knopfler auf seinen Solo-Pfaden bisher veröffnetlicht hat. Hier passt einfach alles. Die Stimmung die hier übermittelt wird ist einfach grandios und man denkt "Kann das Leben noch schöner werden?" Die wunderbar ruhigen Instrumentals "The Rocks And The Water", "The Rocks And The Thunder", "The Ceilidh And The Northern Lights" und "The Mist Covered Mountains" halten genau das was ihre Namen versprechen, man kann sich die Landschaft glassklar vor dem geistigen Auge vorstellen. Und dazu sind diese Sound-Schnippsel etwas vom entspannendsten was ich jemals gehört habe. Dazu gesellen sich wunderschöne Balladen wie "The Way It Always Starts", die angenehm kitschig sind :D und das Hillbilly-Gedudel "Free Flyer". Und am Ende kommt das absolute Highlight: Going Home: "Theme Of The Local Hero" dieses Instrumental ist wohl das verdammt nochmal schönste Stück Musik das ich bisher in meinem Leben gehört habe!! So etwas wunderbares gibt es kein zweites Mal (Ok, vielleicht noch Dream Theater's "The Spirit Carries On"). Holt euch die CD, hört euch dieses Stück an (den Rest natürlich auch) und last sie nie wieder los. Zu meiner Schande muss ich sagen dass ich ein Zehntel so gut ist wie dieses Album gehört er zu meinen Lieblingen.

10 / 10



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Steve Vai - Passion And Warfare

Eins vorweg, bevor Jeff Beck's "You Had It Coming" war "Passion And Warfare" das wohl innovativste Gitarrenalbum der letzten paar Jahre. Nur muss ich sagen dass die Songs nur teilweise gelungen sind bzw. mir einzelne Stücke zu freakig daherkommen ohne dass ich irgendwie einen Sinn in ihnen sehe. P&W ist ein Album mit vielen Hochs, wenig Durchschnitt und vielen Reinfällen. Zu den Höhen zählen sicher einmal die beiden bombastischen Balladen "Liberty" und "For The Love Of God" wobei letzteres ein absolut emotionsgeladenens Stück ist mit wunderbaren Melodien. Da zeigt Vai klar aws für ein Feeling in im steckt. "Erotic Nightmares" gehört zu den freakigen Stücken die dennoch nachvollziehbar sind. Das Stück wird getragen von ein paar wirklich geilen Riffs. "Answers" ist eines der besten Stücke die ich je von einer Solo-Gitarre gehört habe. Man merkt richtig wie viel Spass es steve gemacht haben muss dieses Stück zu spielen. Das wars in etwa mit den Höhen. "Animal", "Greasy Kids Stuff* und "The Riddle" sind imo absolute reinfälle. Ich bin ja sonst freakiger Musik aufgeschlossen aber diese Stücke kann ich einfach nicht nachvollziehen. Der rest liegt irgendwo dazwischen.

Die Unregelmässigkeiten dieses Albums verunmöglichen eine gerechte Benotung. 6 / 10 wäre für Stücke wie "Answers" oder "For The Love Of God" eindeutig eine Beleidigung, für "Animal" jedoch viel zun hoch, darum lass ichs hier.



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Joe Satriani - Live In San Francisco

Der Mann in Schwarz mit Glatze und Sonnenbrille ist zwar bei weitem nicht so innovativ wie sein ehemaliger Schüler Steve Vai, dafür liefert er auch keine totalen Reinfälle ab. Dieses Live Dokument ist quasi auch als Best Of Album zu betrachten. Die Soundqualität ist absolut top, Satriani und seine Supporter strotzen wie immer vor Spielfreude. Die Stimmung im Publikum geht in Ordnung obwohl der Bassist manchmal unverständlicherweise ausgebuht wird...naja, vielleicht klingt das auch nur so. Sowohl für Satriani-Einsteiger als auch für diejenigen die eh schon alles von ihm im Regal haben absolut empfehlenswert.

9.5 / 10

PS: Man war ich heute produktiv :D
 
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Aphex Twin - Selected Ambient Works 85-92

Dj. und Eigenproduzent Aphex Twin ist nicht vergleichbar, mit jeder "normalen Electro Band", die evtl. durch irgendeine phantasielose Melodie den Weg der Masse wählt. Er setzt in seiner Musik ganz andere Massstäbe: Diese Ambient-Kompositionen kommen ohne Drums oder einen besonderen Rhythmus aus. Eher werden die Gefühle wach. Er nutzt die musikalischen Elemente sehr gekonnt aus und ihm gelingt es meistens dem Zuhörer eine düstere, sogar ängstliche Stimmung durch unheimliche Klänge zu verleihen.

Im Kontrast dazu steht desöfteren eine träumerische Atmosphäre, wohl mit dem Wort "schön" zu betiteln. Exzellent zum chillen geeignet.
Das tolle an seiner Musik ist die Vorstellungskraft, das Kino im Kopf. Statt nebensächliches Zuhören und Mittanzen, lädt Aphex zu musikalischen Bildern ein: Hört man ein Lied, kommt einem bald das passende Bild in den Kopf (z.B.: das Plätschern eines Brunnens oder ein heftiges Sturmwetter). Aphex Twin hält seine Musik sehr monoton, um die Vorstellungskraft zu verstärken, langweilig wird diese Monotonität jedoch nie.

Kurzum: Für mich ist "Selected Ambient Works I" eine nette Sammlung von Chill Out Tracks, die in manchen Situationen leben retten kann. ;) Das Nachfolgeralbum "Selected Ambient Works II" ist ebenfalls sehr zu empfehlen, obgleich es allerdings eine Prise experimenteller und demzufolge anstrengender ausgefallen ist, als der Vorgänger.

7,5/10

Hörproben
 
Pain of Salvation : The Perfect Element 1 Revisited

Da war ich wohl etwas zu heftig mit meinem Urteil über die Produktion. Ich habe mir die Scheibe jetzt nochmal ein paar mal angehört und muss sagen, dass die schlechte Produktion sich nur auf den Tracks 1,3 und 4 schmerzlich bemerkbar macht. Bei den anderen Tracks muiss ich sagen "es ist gar nicht mal so schlecht", trotzdem ging es noch einiges besser. Der Sänger Gildenöv (oder so ähnlich) hat mich insgesamt am meisten beeindruckt. Obwohl er wie schon erwähnt streckenweise etwas unter geht muss ich doch zugeben dass ich selten eine derart perfekte Leistung am Mikro gehört habe. Imho lässt er sogar Geoff Tate von Queensrÿch hinter sich. Vom Klang seiner Stimme her würde er sogar ausgezeichnet zu Dream Theater passen. Ich korrigiere die Wertung auf eine 8 wobei mit einer durhwegs guten Produktion deutlich mehr dringelegen wäre.
 
Na dann noch mal was von Mir:

Red Hot Chili Peppers - By the Way
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Hier also das neueste Album der Red Hot Chili Peppers. 16 Tracks, die einem fast eine Stunde gute Unterhaltung bieten, von Balladen wie z.B. "I could die for You " bis hin zu erheblich schnelleren "Rockigeren" Stücken, wie z.B. "Can't stop" wird alles geboten. Die Stilmischung ist erheblich bunter als auf Californication, und auch der Einsatz Elektronischer Instrumente (Synthesizer) hat enorm zugenommen.
 
Jubiläumsalben sind so sicher wie Weihnachten. Dummerweise kriegt man bei letzterem oft mehr. ;) Denn meistens kriegt man nur ein schnödes Best-of Album mit vielleicht einem oder zwei neuen Tracks. Reine Geldmacherei eben. Aber, aber, aber...es gibt auch positive Gegenbeispiele....


Impaled Nazarene - Decade of decadence

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Wie man sich beim Titel sicher denken kann, erschien dieses Jubiläumsalbum, als sich das Bestehen des "Gepfählten Nazareners" zum zehnten mal jährte. Das Album enthält die Demos Shemhamforash und Taog eht fo htao eht, die EP´s Goat perversion und Sadogoat, Aufnahmen aus zwei Studio-Sessions und die beiden Bonus-Songs der LP Version des ´98er Outputs Rapture. Man sieht, es wird viel geboten.

Das erste Demo Shemhamforash zeigt schon auf, warum nicht Mayhem, nicht Bathory, nicht Beherit, sondern Impaled Nazarene als musikalische Erfinder des Black Metal gelten (zumindest bei mir ;)): Infernalische Riffs, höllisch schnell, Gesang direkt aus der Irrenanstalt, und das noch gemixt mit wahnwitzigen Soundsamples (Beschwörungs-Gegrunze, Babygeschrei, etc.). Neun Songs werden geboten, die Spielzeit beträgt allerdings nur rund 15 Minuten. Die soundtechnische Qualität ist für ein Demo recht gut, wenn auch nicht überragend.

Das zweite Demo Taog eth fo htao eht (Rückwärts lesen, damits nen Sinn ergibt ;)) geht noch ne Ecke kompromissloser zur Sache. Sauberer produziert als das erste Demo, wird auch hier nicht an Soundsamples gespart (hauptsächlich allerdings nur Chöre). Mit "Condemed to hell" und "Morbid fate" finden auch zwei Songs des ersten Demos Wiederverwendung, hier aber in neuem Soundgewand (was den Songs auch sehr gut getan hat). Auch hier sinds wieder neun Songs, diesmal mit rund 16 Minuten Spielzeit.

Die EP Goat perversion enthält fünf Songs, wovon einer, nämlich "Damnation (Raping the angel)", auch schon beim zweiten Demo zu hören war. Musikalisch fühlt man sich ein klein wenig an Deicide erinnert, wozu auch Mika´s Gesang einiges beiträgt. Klingt wie Glen Benton auf Drogen (im positiven Sinne). Das Markenzeichen von Impaled Nazarene (zu der Zeit), die Soundsamples, kommen natürlich auch hier wieder zum Einsatz, die Musik ist infernalisch wie immer.

Die beiden Demos und die erste EP stammen alle aus dem Jahre 1991. Die zweite EP Sadogoat erschien ein Jahr später (1992 dementsprechend ;)). Allerdings bietet sie vom Umfang her nicht viel. Zwei Songs an der Zahl, aber dafür sind sie richtig gut. Nummer eins ist das Jonny Cash Cover "Ghostriders (in the sky)" in einer absolut eigenwilligen und durchweg genialen Version. Nummer zwei nennt sich "Sadogoat", und so klingt er auch. ;)

Die beiden Bounstracks der LP-Version von Rapture setzen sich aus zusammen aus "Burst command ´til war" (Sodom-Cover) und "Nuclear metal retalliation". Das Sodom Cover ist mehr oder weniger 1:1 übernommen worden, hat aber seinen Reiz. Zu dieser Zeit ließen sich die besessenen Finnen schon längst nicht mehr von den Grenzen des Black Metals halten, es klingt mehr nach Thrash gemix mit Punk. Aber eben richtig geil.

Aus der Studio-Session für Rapture entstammen auch die restlichen Songs. Voll auf die Fresse geht "Kill yourself", hier wird ohne Vorwarnung oder Gnade losgeknüppelt. Der Song mit dem kultigsten Namen, "I am the killer of trolls" hat auch den kultigsten Anfang: Man hört kleine (Troll-)Kinder rumtollen, ein MG ballert los und mit ihm auch der Song. Die spinnen, die Finnen!
Die restlichen drei Songs sind reine Instrumentals, die es nicht geschafft haben, in vollständige Songs gewandelt zu werden. Was ich beim zweiten dieser Songs recht schade finde, da er ein echt gutes Riffing aufweist. Na sei es wie es sei.

Insgesamt ein gelungenes Jubiläumsalbum, welches vieles rares Zeug bietet (Shemhamforash z.B. war seinerzeit auf 120 Kopien limitiert). Sehr empfehlenswert, auch für jene, die mal hören wollen, wie Impaled Nazarene "damals" klangen.



Carpathian Forest - We´re going to hell for this - Over a decade of Perversion

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Noch einen Schritt weiter gingen die durchgeknallten Norweger bei ihrem Jubiläumsalbum. We´re going to hell for this enthält ausschließlich unveröffentlichtes Material. Das nenne ich Fan-freundlich!

Die ersten vier Songs sind beste Carpathian Forest Manier: Rock´n Rolliger Black Metal mit geilstem schwarzem Humor, Venom hätten ihre ware Freude dran gehabt. Bei Song-Titel wie "The angel and the sodomizer" oder "Bloody fucking nekro hell" kann man sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen. Und den Nacken kann man erst recht nicht still halten, die Zunge sowieso nicht ("...Death...Torture...Bloodshed...and more..."....Mitgröhlen ist angesagt!). "I am possessed" bietet am Ende sogar nen Weihnachts-Chor, am Anfang von "Bloodlust and Perversion" zählt ein weiblicher Sklave genüsslich seine Peitschenschläge mit! Die Jungs sind einfach einzigartig.

Die nächsten drei Songs bestehen aus Coverversion: "The possibilities of life´s destruction" von Discharge, "In the shadow of the horns" von Darkthrone und "In league with Satan" von Venom werden hier misshandelt. Alle Songs sind 1:1 umgesetzt, aber da die eh schon gut waren, ists nicht weiter schlimm. Vor allem das Venom-Cover ist in der CF Version wirklich gelungen!

Tja, und jetzt wird es abgefahren: "The good old enema treatment - Part II". Eine Art Weihnachtslied! Zumindest singt das ein Chor im Vordergrund. Im Hintergrund hört man die oben bereits erwähnte Sklavin schreien und stöhnen, eine düstere Stimme säuselt irgendwas. Ziemlich verstörend, das Ganze.

Die nächsten neun Songs sind Live-Mitschnitte von Auftritten in Pratteln und beim Inferno Festival (wo immer das war). Als da wären: "Morbid fascination of death", "Sadomasochistic", "Mask of the slave" (kommt sehr geil), "Knokkelmann", "Bloodcleansing", "Return of the freezing winds", "Doomed to walk the earth as slaves of the living dead", "He´s turning blue" und "Carpathian Forest". Die Qualiät ist sehr gut...zumindest hört man die Instrumente und den Sänger sehr gut. Was man leider kaum hört ist das Publikum. Da kommt keine wirkliche Live-Atmosphäre auf.

Und der letzte Song im Bunde ist eine Demo-Version von "Death triumphant" (der Song erschien dann auf dem ´98er Album Black shining leather). Sehr atmosphärisch und mit angenehm schlechten Sound ist es ein würdiger Abschluss für dieses Album.

Doch halt...da is ja noch einer...Ok, "Song" kann man das nicht wirklich nennen. Offensichtlich wurde da ein Teil aus nem SM-Porno genommen. Saxophon und Meister/Sklave Konversation, unterlegt von einem böse klingenden Basslauf. Extrem surreal...

Fazit: KAUFEN!
 
Possessed - Seven churches

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Als Seven churches 1985 erschien, setzte es die Meßlatte für den Härtegrad der schwarzen Zunft mit einem Schlag weit nach oben. Die bisherigen Spitzenreiter Venom und Slayer hatten dem nichts, aber auch gar nichts entgegenzusetzen. Possessed hatten einen Stil geschaffen, der dem späteren Death Metal schon sehr nahe kam. Roh, primitiv, rasend, mit der extremsten satanischen Lyrik, die es zu diesem Zeitpunkt gab:

Seven chruches

Seven churches down in hell
In the land where Satan fell
Vows of Satan's sacred scripts
Bring out the evil from its crypts

Seven churches
Seven priests
Seven hearts on which they feast

Watch the gods take revenge
Rot in hell for your sins
Sacrifice, to the sky
Terror strikes, you will die

Taste the blood of the dead
As the sky turns to red
Rot in heaven, rot in hell
Reach for the land from which he fell

Seven bibles
Seven crosses
Seven saints mourn for their losses

Watch the gods take revenge
Rot in hell for your sins
Sacrifice, to the sky
Terror strikes, you will die

Die zehn Songs gehen auch heute noch sofort ins Blut über, ums mitbangen kommt man nicht herum! Besonders hervorheben kann man keinen Song, da erstens alle ähnlich strukturiert, und zweitens gleich genial sind. Das es die Jungs mit der Satansanbetung nicht wirklich ernst nahmen, tut der Sache keinen Abbruch. ;)

Fazit: Auch heute noch defenitiv nen Kauf wert!

Hörpröbchen
 
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Pj Harvey - Stories From The City, Stories From The Sea

Polly Jean, ist in meinen Augen (besser; Ohren), bis heute eine der schwierigsten und außergewöhnlichsten Musikerinnen, denen ich als Zuhörer begegnen durfte. Ihre Songs und ihre Performance sind zumeist rauh und ungeschliffen, dabei aber gleichermaßen direkt und intensiv. Sie ist, wie es scheint, ständig auf der Suche nach einem Sinn für dieses Leben ... für ihr Leben. Polly Jean zweifelt spürbar an allem, was sie erlebt oder tut. Sie braucht die Musik als Ventil um sich zu orientieren; sie braucht ihre Musik, um in einer für sie fremden Welt zu überleben. Sie stellt Fragen und gibt kaum Antworten, und die Interpretation der Songs, so sagt sie es zumindest in Interwiews, überläßt sie sowieso dem Zuhörer.

In ihrer Intensität und Ausdruckskraft erinnert Polly Jean oftmals an Musiker wie Tom Waits oder ihrem seelenverwandten Nick Cave. Mit eben diesem Nick Cave ist ihr 1996 auf seiner "Murder Ballads"-CD eine sagenhaft schöne Ballade gelungen. "Henry Lee" erzählt vom Wind, der durch die Bäume streift und von kleinen Vögeln, die Walzer in den Wolken tanzen ... während die Welt unter ihnen zugrunde geht. Welch schöner Song und doch schon wieder ein Lied von Tod und Verderben, dem leidigen Lieblingsthema beider Protagonisten.

"Stories From The City, Stories From The Sea" ist in meinen Augen eine der herausragenden CD´s des schon längst vergangenen Jahres 2000; eine CD, mit vielen verschiedenen Klangfarben und Stimmungen; eine CD, die fesselt und begeistert, ohne dabei jemals in einen seichten Hintergrund zu verfallen; eine CD, die den Hörer verstört, fordert und fesselt; eine CD mit Tiefgang und Substanz; eine CD mit überraschenden Momenten, mit kleinen, aber auch großen Melodien; vor allem aber eine CD, die Leidenschaft transportiert.

Polly Jean hat wie üblich alle Titel auf "Stories From The City, Stories From The Sea" selbst komponiert und getextet, sie singt die Vocals, spielt Gitarre, Piano und Keyboards. Gemeinsam mit ihren alten Weggefährten Rob Ellis (Piano, Drums, Keyboards, Backing-Vocals, etc.) und Mick Harvey (Bass, Keyboards, Backing-Vocals etc.) übernimmt sie darüber hinaus auch noch die Produktion der zwölf Tracks. Alle Kompositionen sind in düsteren Farben gehalten. Sie handeln vom Leben, dem Tot, Liebe, Hass,...das alles ganz ohne Pathos. Anders als noch auf ihren Vorgängeralben agiert sie dabei nicht mehr ganz so verschroben, sperrig, sondern läßt eine gewisse Eingängigkeit zu, ohne jedoch auch nur annährend ins Mainstreamhafte zu verfallen. Sie ist also wesentlich näher an Björk als an Alanis Morissette. Wer Nick Cave kennt und mag wird in Polly Jean sein weibliches Abbild finden... und vermutlich sehr glücklich mit ihrer Musik werden...

8/10

Hörproben
 
Und nun widmen wir uns mal einer Band, die Anfang/Mitte der 90er Jahre zusammen mit Emperor ohne Einschränkung zur Elite des norwegischen Black Metals gezählt werden kann: Satyricon.

Satyricon - The forest is my throne

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1993 erschien das zweite Demo von Satyricon. Mastermind Satyr bezeichnete es als erstes Demo der "richtigen" Satyricon (das erste Demo hatte eine fast komplett andere Besetzung). The forest is my throne umfasst drei Song und hat eine dafür beachtliche Spielzeit von fast 18 Minuten. Der Sound ist für ein Demo recht brauchbar, aber nicht zu gut. Was allerdings auch gut so ist, denn die Songs bauen eine klasse Atmosphäre auf, die durch besseren Sound so nicht möglich wäre. Musikalisch ist schneller, symphonischer Black Metal angesagt, der noch etwas ungeschliffen wirkt, nichts desto trotz aber zu Begeistern weiß. Song Nummer drei, "Min hyllest til vinterland" ist ein reines Instrumental, welches von einer Akkustikgitarre getragen und mit Windgeräuschen untermalt wird. Und über allem thront der mächte Titeltrack "The forest is my throne". Wahnsinnig atmosphärisch.

Das Demo wurde später zusammen mit dem Yggdrasill Demo von Enslaved auf CD wiederveröffentlicht. Von jener CD stammt auch das Cover dort oben. Als Bonus enthält die CD noch den vorher unveröffentlichten Song "The Night of the Triumphator".


Satyricon - Dark Medievil Times

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Bereits ein Jahr später, 1994, erschien das Full-Lenght-Debüt von Satyricon. Das Booklet erklärt worum es geht: "Dark Medival Times is a concept based upon the middle ages, Shartdahen 1349, and when the vikings ruled the northern land." Aha. Das Mittelalter hat für Satyr also nur im Norden stattgefunden. Nun gut.
Der musikalische Stil, der auf dem Demo eingeschlagen wurde, wird hier konsequent fortgeführt: Infernale Riffs, trebendes Getrommel von Forst, Satyr´s Gekeife, es passt alles wieder wunderbar. Auch zu Soundsamples wird wieder gegriffen, natürlich sind diese mittelalterlicher Art. Die Songs sind atmosphärisch wie eh und je, und begeistern ohne Ende. Der Sound ist klarer als noch auf dem Demo, aber eben zum Glück nicht zu klar. ;)
Und auch auf diesem Album gibt es wieder einen Song, der über allen anderen thront: Nein, nicht "Walk the path of sorrow" (wie so oft genannt), sondern für mich "Into the mighty forest". Sechs Minuten pure Atmosphäre. Genialst!

Hörpröbchen



Satyricon - The shadowthrone

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Ende 1994 erschien dann schon das zweite Album, The shadowthrone. Bestiegen wurde dieser diesmal nicht nur von Forst und Satyr. Samoth von Emperor half für die Aufnahmen an Gitarre und Bass aus. Der Stil wurde leicht geändert, es geht um einiges frostiger und direkter zur Sache. Die Songs sind alle mal wieder für Black Metal-Verhältnisse ungewöhnlich lang, der kürzeste hat fünf Minuten Spielzeit, der längste neun. Lyrisch bleibt man wieder dem düsteren Mittelalter aus der Sicht von Satyr treu (sprich Wikinger). Das Tempo ist auch etwas verhaltener als noch zuvor, es wird recht oft im MidTempo gezockt, die Soundsamples sind ebenfalls spärlicher geworden (aber geschickt eingebunden). Aber es ist mal wieder genial geworden. Satyricon sind einfach Könner. Oder besser sie waren es zu der Zeit. ;)
Und ja, auch hier gibts ihn wieder, den Übersong: Passenderweise trägt er auch den Titel "The king of the shadowthrone". Denn das waren Satyricon zu der Zeit wirklich. Deep bows.

Hörpröbchen


Eine Review zu Satyricon´s dritten (und meiner Meinung nach letztem guten) Album Nemesis devina ist auf Seite 9 in diesem Threat zu finden.
 
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Gary Moore - Wild Frontier

Ach was waren das für Zeiten als Mister Gary "I've got the Blues" Moore den Blues eben noch nicht hatte. Hier wird in bester "Out In The Fields"-Tradition gerockt was das Zeug hält. Moore kombiniert auf dieser Scheibe gekonnt sehr eingänglich mitsing-Rocknummern mit Folk Elementen. Das hört man schon aus dem Opener "Over The Hills And Far Away" heraus. Dieser wurde übrigens von Nightwish nahezu 1:1 gecovert (nur etwas bombastischer). Danach folgt sogleich der mit Abstand stärkste Track der CD: "Wild Frontier" ist gleich in zwei Versionen enthalten und ist die Hymne schlechthin. Das ist genau so ein Song den man sich am Morgen anhören sollte wenn es einem nicht gut geht. Die Laune schnellt sofort in die Höhe und man bekommt Lust sich ein Pferd zu schnappen und gegen den Sonnen(auf-)untergang zu reiten. "Take A Little Time" und "Thunder Rising" erinnern beide an "Out In The Fields" aus Garys zusammenarbeit mit Thin Lizzy und sind solide aber nicht herausragend. Das zweite Highlight der CD ist "The Loner", ein unglaublich gefühlvolle s und leidenaschaftliches Instrumental das einem vor dem geistigen Auge eine weinende Gitarre erscheinen lässt. "Johnny Boy" ist Irish Folk pur. Mit seinem aktuellen Album "Scars" bewegt sich Gary zum Glück wieder weg vom Schmalz-Softie-Blues aber ob seine Musik jemals wieder die Qualität und das Feuer dieser Platte erreichen wird, wage ich zu bezweifeln.
9 / 10


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Transatlantic - Bridge Across Forever

Ooops...they did it again! Die Mannen Morse (Spock's Beard), Portnoy (Dream Theater), Stolt (Flower Kings) und Trewavas (Marillion) haben sich ein zweites mal ins Studio begeben und wiederum ist ein Prog-Rock Meisterwerk entstanden. Jeder der vier Musiker hat spürbar Einfluss auf den Gesamtsound der Platte. Trotzdem kann man nicht mit bestimmtheit sagen: "Ahh...Dream Theater oder Ahh...Marillion". Das Kernstück dieser CD sind die beiden Ultra-Lang-Tracks "Duel With The Devil" und "Stranger In your Soul" mit jeweils mehr als 26 Minuten. Man hätte auch gut einen einzigen 70 Minütigen Song aus den Vieren machen können, Themen wiederholen sich, tauchen mal am Anfang dieses Songs auf, mal am Ende des nächsten. Die Stilvielfalt ist wiederum unglaublich aber das kennt man ja bereits von den jeweiligen "Haupt"-Projekten der Jungs. Da finden sich mal Killer-Riffs gefolgt von jazzigen Akkordfolgen, funky Grooves, minutenlange Instrumentaleinlagen, dann wieder nur das Klavier und Morses charismatische Stimme. Ich bekomme auch nach zig-maligem hören noch Gänsehaut wenn es heisst "Whatever you're looking for, stand up cause this is your time...". (die genialsten 5 Sekunden die ich je gehört habe :D) Wieder einmal gilt: kaufen, hören, lieben, nie wieder loslassen.

10 / 10
 
Luca Turilli - Prophet Of The Last Eclipse

Sieh mal einer an. Nach dem Hören dieser frisch auf dem Markt erschienenen Scheibe beschleicht mich der Verdacht, daß Herr Turilli seiner Stammband Rhapsody die besten Kompositionen zugunsten seines Soloprojekts vorenthält. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum die Rhapsody-Scheiben nach dem grandiosen Debut (Legendary Tales) nicht mehr so recht bei mir zünden wollten.

Aber mal von vorn: Versuche, Metal mit Elementen aus der klassischen Musik zu verbinden, gab es schon lange. Die erste Band, der das mit Erfolg (auch kommerziell) gelungen ist,einen ganzen Longplayer Düstermetal mit Klassik zu komponieren, war afaik Therion mit der Scheibe Theli. Die italienische Combo Rhapsody hat das weiterentwickelt und Melodicmetal mit klassischer Musik unter Einsatz von Streichern, Bläsern, einem Kammerorchester und Solosängerinnen vereint. Hauptkomponisten von Rhapsody sind Luca Turilli und Alex Stavropoli.
Kurze Zeit nach Veröffentlichung der zweiten Rhapsodyscheibe erschien die erste CD von Turillis Soloprojekt, und er mußte sich daraufhin den Vorwurf mangelnder Unterscheidbarkeit zu den Rhapsodyscheiben gefallen lassen.

Was wird nun auf der zweiten CD Turillis geboten?
Kurz gesagt: Sehr gelungener Melodicmetal,frisch und energiegeladen, kombiniert mit Elementen der klassischen Musik (Streicher, Bläser,klassische Chöre), im Mid- und (überwiegend) Uptempobereich. Im Vergleich mit dem Erstling sind die Songs ein wenig experimenteller, da auch oftmals Computer-/Synthisizersounds eingesetzt werden.
Ein Ausfall gibt es: Der an sich recht gut gelungene Song "Rider of the Astral Fire" wird in der Mitte durch wortwörtliches Lalala-Geträller verhunzt.
Das Highlight (für mich): Der Song "New Century´s Tarantella", bei dem der Mann vor nichts zurückschreckt. Eröffnet wird der Song mit Panflöte (!!!) und Akkustikgitarre, geht über zu einer Art schneller Metalpolka mit Akkordeon(!!!)begleitung, und erst dann beginnt der eigentliche Song. Die Akkordeonpassage taucht dabei mehrfach auf. Spitze.
Auf die Frage, was das Ganze noch mit Metal zu tun hat sei nur gesagt, daß die Basis der Kompositionen trotz aller Spielereien immer noch melodischer Metal ist. Definitiv.

Kurzum: Von mir eine fette Kaufempfehlung!!
 
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Nine Inch Nails - The Downward Spiral

Sehr schwierig. Technisch kalt und emotional warm zugleich. Das ist wohl die perfekte Art, "TDS" zu beschreiben. Nine Inch Nails Mastermind Trent Reznor hat mit seiner zweiten Scheibe, nach dem großartigen Debüt "Pretty Hate Machine", etwas noch größeres erschaffen und sich selbst als Industrial Gott und einer der wichtigsten Musiker der 90s etabliert. Die Scheibe wird allgemein als wichtigste Industrial-Platte aller Zeiten betrachtet, was ich vollends unterschreiben kann. Aufgenommen, in dem Haus, in dem ein gewißer Charles Manson früher seine Taten ausheckte, kreierten Trent NIN´s einmaligen Stil: Die Musik ist praktisch fast zu 100% aus der Maschine, außer den Gitarren und ein paar Keyboards. Dazu singt, nein vielmehr schreit und flüstert Trent seine fesselnden tief emotionalen Lyrics.

Für den "Normalo Hörer", ist es schon verdammt schwer, in diese Teufelsplatte einzusteigen. Schon gleich der Beginn, "Mr. Self Destruct", blässt einen dermassen aus den Schuhen, das der Großteil, ob von soviel Noise und komisch unstrukturierten Geräuschen, entnervt das Weite suchen. "Pig" ist dann wieder das genaue Gegenteil. Ruhig? Ja! Entspannend? Nicht wirklich ... Unter der Oberfläche brodelt es gewaltig und dies liegt nicht nur an den bitterbösen Lyrics. Man könnte sagen; die Hymne für Amokläufer. Kein Scherz.

"Heresy" haut dann wieder mächtig auf die Industrial Pauke und hätte so, auch super auf die "Antichrist Superstar" gepasst. "March of the Pigs" wechselt zwischen heftigem Industrial und Pianoeinlagen mit wunderschönem Gesang munter hin und her. Die Single "Closer" fesselt durch schönen Rhythmus, ein wenig orientalisch anmutende Keyboardeinlagen und Trents, wie immer bitterbös, sarkastischen Lyrics.

Ein glanzvoller Höhepunkt ist das absolut klinisch kalte "Eraser", welches mit seinem Monsterriff und dem, jetzt schon legendärem "Aufzählreim" alles in Grund und Boden stampft. Nichts allerdings, gegen das wohl emotionalsten Lied der 90´er Jahre. "Hurt" ...leis intonierte, in Schmerz und Pein gesäuselte Lyrics, begleitet von einer Akkustik und einem bedrohlichem Keyboard Teppich, welcher sich zum Höhepunkt immer weiter steigert. Und wenn man dann dieses endgültige Riff vernimmt kann man sich sicher sein, einen ganz ganz großen Moment in der Musikgeschichte erlebt zu haben.
Klassiker!

10/10

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