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The one and only Mucke Thread (Nur Rezensionen)

Weils grad läuft und ich immer ganz wehmütig dabei werde, möchte ich Euch mein erstes eigenes Vinyl vorstellen:

Iron Maiden - Powerslave

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Ich weiß noch wie heute, wie ich 1984 (zu meinem 16. Geburtstag; Danke, Tantchen :kiss: )) die Scheibe aus dem Geschenkpapier gerissen habe und erstmal das Cover beglotzt habe. Endlich war ich auch Besitzer einer dieser Scheiben mit den supercoolen Covern :top: Schon wegen der Maiden-Cover habe ich immer bedauert, daß CDs so klein sind....

Nun ja, wie dem auch sei: Als das Gästepack (endlich) weg war, gings schnurstracks zum Plattenspieler und los gings :D
Schon der Opener Aces High hat mich damals wie heute vom Stuhl gehauen :) Einfach nur Maiden at its best :top: Uptempo, aber trotzdem melodisch. Zwei Gitarristen, die sich gegensseitig nix schenken, Nickos absolut treibender Schlagwerksunterbau, Steve am Baß in der unnachahmlichen Art und Weise und über allem thront die Stimme von Bruce Dickinson, den man wohl mit Fug und Recht als den damals besten Metalsänger bezeichnen konnte (er hat übrigens nichts verlernt ;)).
Der nächste Song, Two Minutes To Midnight (die Single-Auskopplung) nimmt dann das Tempo etwas zurück und überzeugt auch durch seine Tempowechsel.
Als nächstes eines der seltenen Maiden-Instrumentals Losfer Words (Big 'Orra). Hier kommt Steves Baß besonders gut zur Geltung; was dieser Mann an seinem Instrument leistet, ist einfach grandios!
Das folgende Stück Flash Of The Blade war übrigens im Soundtrack von Phemomena zu hören. Eigentlich nix besonderes (der Film war ein mittelmäßiger Horrorfilm mit ner Menge ekliger Szenen), aber mir isses halt im Gedächtnis geblieben, weil der Film bei der Party eines sehr netten Mädels lief und diese.... naja, lassen wir das :angel:
Song No 5, The Duellists ist wieder ein typischer Maiden-Song aus dieser Zeit,geprägt durch das lange gemeinsame Solo (ist das überhaupt noch ein Solo?) von Dave und Adrian.
Es folgt Back In The Village Bei dem Song ist mir die Gitarrenbegleitung irgendwie zu nervig: Immer dieses Geschrubbel :rolleyes: IMHO der einzige Schwachpunkt der Scheibe, obwohl vielen meiner Bekannten dieses Stück recht gut gefällt. So verschieden sind eben die Geschmäcker....
Aber das wird wieder mehr als wettgemacht durch den nächsten Track: Powerslave Ein richtig atmosphärischer Song, bestens geeignet als Titeltrack. Ich weiß nicht warum, aber für mich paßt er einfach zum LP-Cover!
Aber der absolute Hammer folgt zum Schluß: Rhime Of The Ancient Mariner Meiner bescheidenen Meinung das mit weitem Abstand beste Stück von Maiden!! Wie sagt Bruce so schön bei der Ankündigung des Songs auf der "Life after Death": "This is what not to do, if a bird shits on you!" :D Ein Meisterwerk: Episch (alleine schon von der Länge), abwechslungsreich, stimmungsvoll, technisch brilliant.....*schwelg*

Powerslave ist auf jeden Fall eine der besten Maiden-Scheiben. Welche jetzt genau die Beste ist (Killers, Number of the Beast, Piece of Mind oder Powerslave) ist wohl Geschmacksache, aber aus der fruchtbarsten Periode der Gruppe stammt sie allemal.

9 von 10 Punkten
 
Oh, Hannes packt die Classics aus. Na da zieh ich gleich mal mit.
Achja @Hannes: Phenomena ist eines der genialsten Werke des italienischen Horrorkinos. ;)

Morbid Angel - Altars of madness

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Auch wenn das Album 5 Jahre jünger ist als obengenanntes "Powerslave", ist es ein Meilenstein seines Genres. Und vermutlich auch DAS Album, das die zweite Welle des Death Metals losbrach und ihr zu einem ungeahnten Höhenflug verhalf.
Das Album umfasst 10 Songs mit einer Gesamtspielzeit von ca. 52 Minuten. Geboten wird Death Metal der alten Schule, der auch heute noch zu begeistern weiß. Fette Gitarren, gnadenloses Geknüppel, ein dem Erstickungstod naher Sänger. Das war damals revolutionär. Heute ist das Standart. Das die Songs auch heute noch faszinieren, liegt an den hervorragend struckturierten Songs. Die Breaks sind passend eingesetzt, hier und da wird auch mal n E-Gitarren Solo eingesetzt. Herausragend aus den Songs ist das Dreigestirn Maze of Torment, Lord of all fever and plagues und Chapel of ghouls. Echte Brecher!
Wer dieses Album noch nicht kennt, sollte wirklich mal reinhören.
 
"Evil Empire" halte ich für die schlechteste Rage-Platte, "Powerslave" und "Altars of Madness" habe und mag ich auch, aber jetzt zur einer Platte, die ich unter fünf anderen auf die einsame Insel mitnehmen würde:

Rush - Moving Pictures

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Einleitend folgende Geschichte: Vor ein paar Jahren habe ich irgendwo ein Interview mit Neil Peart, dem Drummer von Rush, gelesen. Da hat er erzählt, wie gut es ihm geht. Ein halbes Jahr Rush - diese Band kann machen, was sie will, es wird in Nordamerika Platin - und ein halbes Jahr Familie. Er hat von seinen Bandkumpels erzählt, davon, wie schön es ist, wenn Geddy Lee seine Texte - bei Rush schreibt der Drummer alle Lyrics - singt und wie geil das Leben halt ist.
Jo, dachte ich, guter Typ, der soll schon ein gutes Leben haben.

Drei Monate später lese ich: Neil Pearts Frau und Tochter sind gegen einen Brückenpfeiler gefahren - beide tot.

Jo, dachte ich, da springt dir das Leben mit seinem nackten, hässlichen Arsch direkt ins Gesicht.

Aber jetzt zu "Moving Pictures". Als das Album 1981 erscheint, sind Rush schon lange Stars in den Staaten. Sie haben schon einige erfolgreiche Prog-Rock-Scheiben rausgebracht, sind von Presse und Fans gleichermaßen geliebt, aber IMHO ist MP ihr Meisterstück. Lasst mich über drei Songs reden:
1. Tom Sawyer - einer ihrer größten Hits. Einfach der perfekte Rock-Song. Leute, die Rush nicht können, müssen sich wahrscheinlich an Geddys hohe Stimme gewöhnen. Für mich ist sie wie Honig :). Und die Stelle, an der Neil Peart nach dem Gitarren-Solo das lange Break beendet macht mich jedesmal erzittern.
2. Witch Hunt - dunkel, mystisch, geil! Einer meiner Lieblingssongs ever. Erst dieses Xylophon-Vorspiel, dann das stockdunkle Riff. Und am Ende:

"Quick to judge, quick to anger, slow to understand
Ignorance, and prejudice, and fear walk hand in hand"

Yep.

3. Vital Signs - Kann sein, dass ich diesen Song noch ein ganz kleines bisschen lieber mag. Klinisch, knochentrocken kommt er daher, fast unterproduziert. So als wollte Neil Peart wie ein Drum-Computer klingen. Aber der Chorus zerreißt mir das Herz!

"Everybody got to deviate from the norm"

Yep. So ist es.
 
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Queens of the Stone Age - Songs for the Deaf

Mit ihrem nunmehr dritten Album, legt das Musikerkollektiv um Josh Homme und Nick Oliveri ein, in allen Albumteilen meisterhaftes Werk vor. Doch der eigentliche Star dieses Albums ist Ex-Nirvana Drummer und Foo Fighters Frontmann Dave Grohl, der einem hier die wohl tigthesten Drumbeats der letzten 10 Jahre um die Ohren bolzt. Warum dieser Mann nicht Zeit seines Lebens Drummer geblieben ist, wird wohl nur er selbst wissen. Los geht es auf der Scheibe mit "You think i ain`t worth a dollar, but i feel like a millionaire" von den berühmten "Dessert Sessions", wo sich diverse Menschen mitten in der Wüste trafen, um einfach nur so drauf los zu jammen. Und so klingt der Song auch, rauh, brutal und mit einem sehr coolen Gesang Oliveris in das Mikro gerotzt.

Insgesammt gibt es 3 Sänger auf diesem Album; Josh Homme, Nick Oliveri und Mark Lanegan. Jeder hat so seine eigene Art. Daraus resultiert ein Abwechslungsreichtum, der schöner nich sein kann. Zweiter Song ist die Single "No one Knows". bei der vor allem die unglaublich läßigen Gitarrenbreaks nur so vor Spielfreude strotzen. So geht es Schlag auf Schlag, und das Niveau der Platte wird mit jedem Durchlauf besser. Lose zusammengehalten werden die Songs von einer Art Radioprogramm, bei dem sich z.B. Twiggy Ramirez (Ex-Marilyn Manson) als DJ versuchen darf. Ein Album zum Verlieben, zum immer wieder hören und (für mich) schon jetzt ein heißer Anwärter, auf den Titel "Platte des Jahres 2002". Die Queens of the Stone Age setzen hiermit zum größten Quantensprung ihrer Bandgeschichte an.

9/10

Hörproben
 
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Mudhoney - Superfuzz Bigmuff plus Early Singles

Stoisch werkelten sie über Jahre hinweg an ihrer eigenen Version von Rockmusik und ließen sich selbst, von der plötzlich über sie hereinbrechenden Grungewelle nicht von ihrem Weg abbringen. Selbst mit Major-Plattenvertrag veröffentlichten sie weiter ihre 8-Spuraufnahmen mit wildem Garagenrock, Fuzz-Breitseiten, übersteuertem Bass und Mark Arms unverwechselbarer „Anti“-Stimme. Mit ihrer Anti-Haltung, sind sie für mich einer der Inbegriffe, der Grunge-Bewegung. Erfolg existierte in ihrem Kontext nicht. Eher wurde dieses "Rockstartum" noch persifliert (The Money Will Roll Right In vom Singles-Soundtrack, oder ein lauthals herausgeschrienes "Fuck me I`m rich" im Übersong "Touch Me I`M Sick"). Superfuzz Bigmuff ist der Klassiker in ihrem Schaffen.
Songs wie "You Got It (Keep It Outta My Face)", "Touch Me I`M Sick" oder das Dicks-Cover "Hate the Police" strotzen nur so vor Kraft und Energie.

8,5/10

Hörproben
 
Keith Jarret - The Köln Concert

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Passt weder zum Spiel noch zu dem was ich sonst höre, oder dem was hier sonst so gehört wird.
Aber zur Rezension.

Wie fragt man sich kann ein man jemanden für eine Stunde aus der normalen Welt herausholen, und ihn einfach nur noch an die Musik denken lassen? Der vorliegende Live-Mittschnitt eines Live Konzertes von 1975 kann es. Eine Stunde lang spielt Jarret, der wohl genialste Pianist ever seine Improvisationen. es ist alles dabei, fliegende Passagen in denen ein Akkord den anderen jagt, aber auch sehr langsame Teilstücke. Alles in allem ein geniales Album.

10/10 Punkten

hörproben
 
Bendediction - The dreams you dread

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Dieses Album habe ich damals kostenlos bei ner Mailorder Bestelllung zugekriegt. Und nach dem Anhören muss ich sagen: Ich hätt sie mir auch gekauft. Das Album erschien zu einer Zeit, als der Death Metal Höhenflug schon wieder beendet war. Aber wer wie Benediction von Anfang an dabei war, den juckt sowas eben nicht. Tonnenschwere Riffs, antreibende Drums, ein Sänger der nicht grunzt (ich erwähnte ja bereits, das ich das hasse ^^). "Down the whores" stimmt mit langsamem Riffing schonmal richtig gut ein, man spürt förmlich, das Großes naht! Der Kopf beginnt auch schon langsam selbstständig zu nicken. ;)
"Certified...?" und "Soulstream" sind feine Uptempo Kracher. Dann folgt mit "Where flies are born" eine astreine Death n´Roll Nummer. Geile Breaks, ne Art Solo am Ende, absolutes Highlight!
"Answer to me" ist ein Mix aus Doubleblast Passagen mit tierisch langsamen Abschnitten. Lädt auch zum sofortigen Midbangen ein. "Griefgiver" beginnt schleppend und endet schleppend. Dazwischen passiert auch nichts anderes. ^^
Der nächste Song, "Denial", startet mit langsam lauter werdendem Gitarrengeschrappel, welches in schepperndes Mid-Tempo übergeht. Auch ne sehr geile Nummer. Im Midtempo gehts auch mit "Negative growth", erst "Path of the serpent" ist wieder eine schnellere Nummer. Der Gang wird mit "Saneless theory" allerdings auch gleich wieder zurückgeschalten. Was auch gut so ist, denn so hat man genug Zeit, für den letzten Track nochmal Luft zu holen und Kraft zu sammeln: "The dreams you dread" ist ein echter Moshpitauslöser mit Mitgröhltext. Und mit den letzten Klängen enden dann rund 48 Minuten Death Metal in der besten Form. :)
 
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Radiohead - Amnesiac

Kaum zu glauben, dass Amnesiac ein "Abfallprodukt" des Vorgängeralbums "Kid A" sein soll, denn es übertrifft das Hauptwerk so mancher angesagter Kollegen um Längen. Zwar merkt man schnell, dass die einzelnen Songs nicht in einer "Beziehung" zueinander stehen (sprich: das Album eher eher zusammengewürfelt wirkt), aber das ist eigentlich eher nebensächlich und sogar positiv, denn es erhöht ja so oft die Stil-Vielfalt.

Die seeligen "Pablo Honey"-Zeiten scheinen endgültig vorbei, die Gitarren fungieren zumeist nur noch als Hintergrundinstrumente. Radiohead sind weg vom Gitarrenpop-Sound der 90er, den ihre Epigonen à la Coldplay immer noch verzweifelt zu kopieren versuchen, mit Erfolg und auch oft mit Qualität (das muss man zugeben), während die Vorbilder schon längst in der Zukunft angekommen sind. Die Songs auf "Amnesiac" bieten eine unglaubliche Tiefe und offenbaren ihre wahre Größe erst nach mehrmaligem Hören. Gleich der Mid-Tempo-Opener "Packt like Sardines in a Crusht Tin Box", mit dem Kuhglocken-Sample, den Computer-Drums und der verzerrten Stimme von Thom Yorke, besticht durch seinen kühlen, ultra-spartanischen Sound. Der "Pyramid Song" (für mich einer der 5 besten Songs, die Radiohead jemals geschaffen haben) ist das komplette Gegenteil - emotional, tiefschwarz, mit einem traurigen Sänger am Piano, während "Pulk/Pull Revolving Doors" wieder völlig aus dem Computer stammt, inklusive "Alien-Stimme" am Gesang, und es dennoch fertig bringt, wahre Gefühle zu übermitteln.

Von fremdartigen Synthi-Sounds wie "Like Spinning Plates" über die 2001-meets-Beatles-Version "You and Whose Army?", Quasi-Pop-Songs ("Knives Out"), psychotische Orchester-Sounds ("Dollars and Cents") bis hin zu Jazz-Anleihen ("Life in a Glasshouse"), fast alles ist vertreten. "Amnesiac" ist eine Platte, die beim ersten Hören befremdet (bis eben auf die paar Ausnahmen, der "normalen" Songs) und gerade dadurch zum Entdecken eines ganzen Song-Universums einlädt. Nach mehrmaligem Hören offenbaren sich allerdings auch die, zugegeben, wenigen Schwächen eines "Abfallalbums". So gibt es doch ein oder zwei Songs, die trotz ihrer Qualität über den Halbzeitwert nicht ganz hinauskommen. Ganz nebenbei sei erwähnt das ich "Ok Computer", das Lieblingsalbum vieler Radiokopf hörer, natürlich auch sehr gerne mag. Und wer wissen möchte, woher Coldplay ihren Sound haben, sollte sich ruhig letzgenanntes Meisterwerk zur Gemüte führen. (Der Großteil aller Indie-Fans hat das Ding aber eh schon im Cd-Regal stehn.;))

Richtig revolutionär und eigenständig wurden Radiohead meiner Meinung nach aber erst zu "Kid A" Zeiten. "Amnesiac" führt diesen Weg konsequent fort. Ganz großes Kopfkino.

9/10

Hörproben
 
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Slash's Snakepit - Ain't Life Grand

Schon zum zweiten mal zeigt Slash dem Axl wer bei Guns N'Roses die Hosen an hatte. Man fühlt sich direkt an die "Appetite For Destruction" Zeiten zurückversetzt. Will nicht heissen, dass ich die beiden "Use Your Illusion"-Alben nicht toll fand, aber hier kann sich Slash mal wieder richtig austoben. Die Scheibe rockt! Die gemässigteren Stücke klingen teilweise etwas wie Soundgarden auf "Down To The Upside". Das liegt wohl auch daran dass die Stimmen der zwei Sänger sehr ähneln. (Da dachte ich doch im ernst, der Slash hätte den Soundgarden Sänger unter seine Fittiche genommen:)) Allerdings sind die Stücke nicht soooo eingänglich wie auf "Appetite..." und auch Axl's Stimme fehlt mir ein bisschen....aber fertig mit den GNR-Vergleichen. Diese Band ist völlig eigenständig und spielt richtig dreckig-bluesigen Hard-Rock so wie wir ihn schon lange nicht mehr gehört haben.

Anspieltipps:

- Been There Lately: IMO das beste Stück der Platte. Toller Mitgrölrefrain.
- Serial Killer: Ein etwas längeres Stück das kräftig unter die Haut geht

Hörproben

8.5/10


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Queen - Queen Rocks

Normalerweise wiederstrebt es mir über solche Compilations zu schreiben, da diese ja wohl hauptsächlich aus kommerziellen Gründen veröffentlicht werden,aber da mir die Queen'schen Balladen nie wirklich zusagten, aber die rockigen Stücke liebe kam mir diese Sammlung gerade recht. Bis auf eine neue (geniale) Version von "I Can't Live With You" und der von Brian May gesungenen Schnulze "No-one But You" wird auch nix neues geboten. Aber der Rest ist endgeil. " I Want It All", "Hammer To Fall" und "One Vision" gehören zu meinen All-Time- Favourites. Die ganze Scheibe rockt, aber in einem anderen Sinne als die Obrige (wohl klar ;)) Die Tracks sind alle etwas künstlerisch, getragen von Mercurys fantastischer Gesangskunst und den Gitarren. Dazu die typischen mehrstimmigen Gesangsparts. Wem es wie mir geht, der kommt sollte bei dieser Scheibe zugreifen.

Hörproben

9/10
 
Hier sollen ja nicht nur gute Alben vorgestellt werden, sondern auch mal ein paar Reinfaller. So fangen wir denn auch mal an mit:

Sepultura - Roots

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Neben Load von Metallica und dem weiter unten vorgestellten Immortal Album mein schlimmster Fehlkauf. Bis zu diesem Album habe ich Sepultura regelrecht vergöttert. Danach sind sie für mich gestroben. Eigentlich hätten mich ja schon einige Songs des Vorgängers Chaos A.D. warnen sollen, in welche Richtung die Musik von Sepultura abdriften würde. "Bissel ausprobieren muss man den Jungs zugestehen" dachte ich. Tja, Arschlecken. Nix wars. Agressiv sind sie auf Roots immer noch. Wenn da nicht diese schrecklichen Urwald Samples wären. Nervt einfach nur noch. Zumal die Songs noch mehr Richtung Hardcore gehen, was einem Fan der ersten Alben um so mehr vor den Kopf stösst. Bähhhhhh!
Also, wer eingeschworener Fan der ersten Alben ist, lässt die Finger von diesem Schund und jedem folgenden Album. Genauso wie von den Alben des Rumhüpf-Ablegers Soulfly. Ihr würdet nen Kauf bereuen. Defenitiv.

P.S.: Vor kurzem habe ich mir die Chaos DVD gekauft. Alle 3 Videos der Band (Under siege, Third World Chaos, We are what we are) zusammen auf einer DVD. Der Teil mit We are what we are ist defekt. Hat mir die Arbeit erspart, den selbst zu zerkratzen.


Und Nummero 2 der Flopliste:

Immortal - Damned in black

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Tjaja...ein Album, das ich sowohl erwartete, als auch befürchtete. An den Vorgänger, At the heart of winter, konnte ich mich auch nur sehr schwer gewöhnen. Aber als ich es dann als musikalisches Konzept Album abtat, das nicht mit dem vorherigen Schaffen von Immortal zu tun hatte, gefiel es mir sogar. At the heart of winter war kompositorisch hervorragend. Damned in black ist es nicht. Die Songs wirken wie eine Resteverwertung, so als wären sie für den Vorgänger nicht gut genug gewesen. Vielleicht ist dies sogar der Fall, da die Zwischenzeit zwischen den Releases recht kurz war. Einzig der Titeltrack "Damned in black" weiß zu überzeugen, der Rest ist völlig uninspiriertes Rumgeholze. Tjo, auch hier ist wieder ne Band für mich gestorben. Denke mal ich bin auch nicht der einzige Fan, dem es so ging. Aber wie schon bei Sepultura gibt es genug klasse Vorgängeralben, die immer noch durch den CD-Wechsler rotieren.
 
So, genug der schlechten Alben, auf zu den Guten:

Immortal - Battles in the north

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Oh yeah, was habe ich mich auf dieses Album gefreut. Und ich wurde wahrlich nicht enttäuscht. Der Vorgänger Pure holocaust war schon klasse, ließ aber noch Platz für Verbesserung. Und diese schlugen sich dann Konsequent in eben jenem Battles in the north wieder. Noch schneller, noch kompromissloser als der Vorgänger waren die zehn Songs. Nur der letzte Song, "Blashyrkh (Mighty ravendark)" fährt Midtempo, der Rest ist genialstes Highspeed Geballer. Und bei aller Geschwindigkeit lassen die Songs doch einen Hauch Melodie nicht vermissen, so das es nicht in ein reines Gebolze wie bei Gesinnungsgenossen wie Enthroned oder Ildjarn ausartet. Das leidige Drummer Problem war auch hier nicht behoben, so das wieder Abbath ran musste. Für Live Auftritte wurde Hellhammer engagiert, gereicht hat es dann aber doch nur für einen Auftritt im Video zu "Grim and frostbitten kingdoms".
Zu den Songs im einzelnen brauch man eigentlich gar nichts weiter sagen, da sich alle gleich charakterisieren lassen: Schnell, hart, kalt. Hochgestimmte Gitarren, pumpende Drums, und ein Abbath, der so klingt wie ein Troll wohl klingen müsste. Einfach Hammer, dieses Album. Wieder mal ne defenitive Kaufempfehlung.



Burzum - Burzum/Aske

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Man kann ja über Varg Vikernes/Burzum denken was man will. Musikalisch sind sie aber unantastbar. Im Januar 1992 erschien Burzum´s selbstbetiteltes Debut. Eingespielt wurde es in den Grieghallen Studios, allein von Varg Vikernes/Count Grishnackh. Es bescherte dem noch jungen Label DSP einen echten kleinen Hit, da dieses Album wie ein Fegefeuer durch den Underground tobte. So etwas wie dieses Album hatte man vorher noch nie gehört. Nicht von Bathory, nicht von Mayhem. Es war ein völlig eigenständiges Meisterwerk. Anders als bei vielen kommenden Black Metal Alben ist hier auch der Bass zu vernehmen (neben den typisch hohen Gitarren). "Feeble screams from forest unknown" beginnt auch gleichmal passend, eine tief in den Gehörgang schneidende Mischung aus Raserei und MidTempo. Varg´s heisere Stimme wird zum Markenzeichen Burzum´s. "Ea, Lord of the depths" ist mein Fav auf diesem Album, ein thrashiger Nackenbrecher mit geilem Solo im Mittelteil. "Spell of destruction" ist ein äußerst anstrengender, äußerst langsamer Song, der fast schon doomig Geschwindigkeit hat. Mit "Channeling the power of souls into a new god" folgt eines der drei Instrumentals des Albums. Am Ende des Songs haucht Varg "Worship me...". Der fünfte Song, "War", könnte dann doch von Bathory gewesen sein, das Riffing kommt einem zumindest sehr bekannt vor. "The crying orc" ist das zweite, sehr kurze Instrumental. Eine einzelne Gitarre schwingt von kurz nach laut. Man kann nochmal Luft holen. Denn dann folgt der längste Song des Albums, "My journey to the stars" (8:10), der eine perfekte Symbiose von allem ist, was Burzum ausmacht: Raserei, schleppende Parts, Vargs heisere Stimme, ein klasse Solo in der Mitte. Genial! Der letzte Track, "Dungeons of darkness" ist dann wieder ein reines Instrumental. Wobei Instrumental eigentlich nicht passt, da hier nur diverse Geräusche zusammengemischt wurden.

Im Sommer ´92 erschien dann die EP Aske. Das Cover "ziert" die Brandruine einer der Kirchen, die Vikernes in Flammen gesetzt hat (bin der Meinung, das es die Kirche in Stavanger ist). Neben drei Songs enthielt das Album zudem Streichhölzer. Eingespielt wurde die Scheibe wieder im Grieghallen, diesmal erhielt Vikernes Unterstützung in Form von Samoth, der den Bass übernahm. "Stemmen fra taarnet" ist ein genialer UpTempo Track, der mit einem klasse Zusammenspiel von Gitarre und Bass aufwartet. "Dominus Sathanas" ist das komplette Gegenstück, da es hier sehr schleppend und düster zu geht. Gäbs nicht einige Gesangsfetzen am Anfang, könnte es auch ein Instrumental sein. Song Nummer 3, "A lost and forgotten sag spirit", beginnt auch recht träge, steigert sich dann aber wieder in Raserei. Und das 10 Minuten lang. Ebenfalls ein "must have".

Beide Alben gibt es übrigens zusammen auf einer CD als Digipack zu kaufen.


Vikernes ist ein Spinner, keine Frage. Aber wie ich eingangs schon sagte: Musikalisch ist er über jeden Zweifel erhaben....
 
Liquid Tension Experiment - LTE 2

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Jaja, ich weiß, was ihr denkt. Frickler, nur was für Kritiker und Instrumental-Fanatiker, kein Herz, nur Technik - Kopfgeburten. Stimmt auch alles in gewisser Hinsicht, ist aber trotzdem ganz anders. ;)

Liquid Tension Experiment bestehen aus Mike Portnoy (dr) und Joh Petrucci (g) von Dream Theater, dem später ebenfalls bei Dream Theater aktiven Keyboarder Jordan Ruddess und Tony Levin, Bassist bei Peter Gabriel und einer der wenigen echten Könner am sogenannten Chapman-Stick (www.chapmanstick.com), einer ziemlich durchgeknallten Bass-Abart. Diese Vier machen - logisch - progressiven Rock, genauer gesagt, das wohl intensivste, technisch höchststehende Notenwirrwarr, das es in diesem Genre gibt. Es ist komplett instrumental, was für meine Ohren eine große Entlastung ist, da ich Dream Theaters Vocals verabscheue. Überhaupt leiden IMHO die meisten Bands, die sich in dieser verkopften Musik umtun, an ihrem theatralischen Frontmann, LTE dagegen weiß das und bleibt streng instrumental.

LTE 2 bietet wie schon sein 98er Vorgänger LTE folgende Trademarks: Rasend schnelle Läufe auf Gitarre und Keyboards, beide superkonzentriert und exakt. Einen mächtigen Drumsound, der so straight rockt, das man kaum merkt, dass hier gekreuzte 5/6tel gegen 4/5tel und zurück laufen. Dazwischen ruhige Klangsphären, die diesem merkwürdigen Bass Raum zur Entfaltung geben. Es sind nicht wirklich Songs, die hier gespielt werden, eher Fragmente und Experimente, manchmal - Song 914 - auch einfach im Studio improvisierte Läufe und Linien.

Wer Dream Theater, Spock's Beard, Transatlantic, evtl. auch die alten Meister Yes oder Gentle Giant gut findet, der sollte mal ein Ohr wagen.
 
Da hat mich Yonder glatt auf ne Idee gebracht:

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Spock's Beard - Snow

Nun ist es also soweit, auch die Prog-Kapelle Spock's Beard hat nun ihr eigenes Konzept Album. Wenn man bedenkt wieviele Alben Mastermind Neal Morse in den letzten 4 Jahren mitgewirkt und veröffentlicht hat (da wären 2 Solo Alben, das letzte SB Album "V", 2 mal Transatlantic wo er Hauptsongwriter war und ein Weihnachtsalbum) muss man sich fragen, wann sich der Mann mal eine Pause gönnt. Doch weit gefehlt, nein, statt einer Pause kommt nun "Snow" ein Doppel-Konzept-Album mit knapp 2 Stunden Spielzeit.

Die Story dreht sich um den Albino-Menschen Snow der durch Berührung in die Seelen seiner Mitmenschen sehen kann und er durchlebt sämtliche Höhen und Tiefen die das Leben zu bieten hat. Musikalisch hat sich manches verändert. Zwar haben alle Songs diesen unvergleichlichen Morse-Touch doch 25 Minütige Stücke welche ich auf "V" so liebte sucht man vergebens. Das ganze erinnert eher an "Day For Night". Auch wurde deutlich weniger "gefrickelt" wie es so schön heisst. Zwar gibt es immer noch freakige Instrumentalparts wie zum Beispiel bei "2nd Ouverture", aber trotzdem wurde der Anteil am Gesamten etwas reduziert. Dafür zeigt man ich deutlich experimentierfreudiger als auch schon. Stücke wie "Welcom to New York City", "I'm Sick" oder "I'm The Guy" kommen härter daher als alles bisherige von SB. Und so mancher Die-Hard-SB Fan kam mit diesen Stücken nicht klar. Für mich jedoch machen sie gerade das Tolle an dieser Platte aus. Auch ein Novum ist, dass Nick D´Virgilio diesmal zwei Gesangsparts hat. um einen das kitschig-geniale "Carrie" und das von ihm selber geschriebene "Looking For Answers". Meiner Meinung nach ebenfalls eine Bereicherung für die Band (dazu später mehr). "Stranger In A Strange Land", "Long Time Suffering" und "Wind At My Back", vereinen sämtliche Trademarks der Band; Gänsehaut Melodien, das spezielle Gitarrenspiel von Alan etc.

Fazit: Mit Dream Theaters "Metropolis Pt.2: Scenes From A Memory" das wohl beste Konzept-Album der letzten 25 Jahre. Musikalisch absolute Spitzenklasse, nur die Story kann man knicken aber was solls. Alles andere als die Höchstnote wäre Blasphemie.

10/10

Noch eine Bemerkung: Unbedingt die Limited Edition kaufen wenn noch möglich, der Aufpreis ist es allemal wert. Die CD's kommen in einer Kartonbox daher und als Extras gibts drei ~10x10 Aufkleber plus eine Bonus CD mit nochmal etwas mehr als 50 Minuten Musik, nämlich einer Unplugged-Version von "The Light" und "Looking For Answers", einem Yes-Cover, Demos und "Working On It"-Aufnahmen diverser Tracks des "Snow"-Albums.

Leider, leider wird dies das wohl letzte Album von SB MIT Neal Morse sein, da er nach diesem Album der Musik komplett den Rücken zugekehrt hat um seinen spirituellen Weg vortzusetzen und dieser sich nicht mehr auf der selben Strecke wie die Musik befand. Ich wünsche ihm an dieser Stelle viel Glück und alles Gute wärend dieser wohlverdienten Auszeit(Ich bin da optimistisch und bin mir sicher dass es irgendwann ein grandioses Comeback geben wird). Laut offiziellem Statement wir die Band allerdings weiterbestehen und Nick D'Virgilio hat ja seine Singer/Songwriter Qualitäten schon angedeutet. Mal schauen was die Zukunft für die beste Band der Gegenwart(:D) bringt...


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Shades Apart - Eyewitness

Ein mächtig unterbewertete Band die wirklich gute und erfrischenden Gitarrenrock abliefert ohne dabei in die banalen Regionen der Happy-Punker Blink182 oder Sum41 abzufallen. Der Sound wird getragen von Powercord- und Ska-Gitarrenriffs die teilweise an Police erinnern, und der (wieder mal) sehr charismatischen, rauchigen Stimme des Sängers. Es gibt kaum eine CD in dieser musikalischen Region auf die der Spruch "All Killer No Filler" besser passt. Jeder der 12 Songs ist ein absoluter Kracher. Daher ist es auch schwierig hier Anspieltipps zu nennen, jeder Song ist vom kompositorischen Standpunkt her Top. Am ehesten vielleicht "Edge Of The Century" und "Stranger By The Day".

9/10


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Enchant - Blink Of An Eye

Und ein weiterer Prog-Hammer der erst kürzlich erschienen ist. Was kann man dazu sagen, ein bisschen Dream Theater, ein wenig Spock's Beard und einen Hauch Marillion. Der Opener "Under Fire" haut gleich mächtig rein und könnte glatt von Dream Theater stammen. Liegt wohl auch darin, das Enchant Sänger Ted Leonard eine gewisse stimmliche Ähnlichkeit mit James LaBrie aufweist. Allerdings ist er um Klassen besser. Danach folgt das etwas gemässigtere "Monday" das mit einem grandiosen Refrain daherkommt. "Seeds Of Hate" ist für mich das Highlight des Albums. Sehr episch mit tollem Gitarrensolo. "Follow The Sun", "Ultimate Gift" und "My Everafter" sind wunderschöne relaxende Balladen. Mit "Despicable" kommt das zweite Highlight. Tolles Zusammenspiel von Gitarre und Gesang. Das dritte Highlight gibts nur auf der Limited Edition (darum unbedingt diese kaufen): "Prognosis" ein sehr interessantes Instrumental.
Neben dem Sänger brilliert besonders Gitarrist Doug Ott. Technisch bei weitem nicht mit z.B John Petrucci vergleichbar, dafür hat dieser ein musikalisches Gefühl, das seines Gleichen sucht; das kommt vorallem bei den Solos zum Vorschein.

9.5/10
 
Dark Funeral - Dark funeral

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1994 öffneten sich die Tore der Hölle, und spuckten der arglosen Welt das Debut der vier Schweden von Dark Funeral entgegen, damals noch in der Besetzung Blackmoon (g,b), Ahriman (g), Themgoroth (v,b) und Drauger (d). Die CD enthält 4 Songs voll pechschwarzem Geknüppel. Black Metal in Reinkultur eben.
"Open the gates" kling genauso wie es heißt, eine Dampfwalze sondergleichen, die aus den Höllentoren gen Menschheit losprescht. Bei allem Gerase trotzdem noch melodisch. Nicht anders "Shadows over Transylvania", allerdings gibts hier auch mal einige MidTempo Parts. "My dark desire" gibt sich dann wieder durchgehend raserisch. Der letzte Song, "In the sign of the black horns" (diesen Namen trug übrigens das Re-Release des Debüt im Jahre 2000) springt dann ein wenig aus der Reihe, da hier die MidTempo Parts überwiegen, das ein oder andere Sample ist in diesem Song auch zu finden.
Lyrisch trät es sich in allen Songs nur um Satan, Satan, Satan und Satan. Und auch noch ein bisschen Satan. Sonst nix.

Hammerdebüt der Schweden, die dieses hohe Level auch bei allen weiteren Veröffentlichungen halten konnten.

:top:



Stormlord - Supreme art of war

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Wenn man an Metal und Italien denkt, fällt einem nicht viel ein. N Paar Power Metal Bands und die Legenden Death SS und Bulldozer, das wars dann schon. Um so überraschter war ich dann, als ich diese CD in die Hände bekam, und erfuhr, das Stormlord aus Italien sind. Das die italienischen Power Metal Bands sehr episch sind, wußte ich ja. Das sie das auch in so ein extremes Gewand verpacken können, das war mir neu. Extreme Epic Metal nennen Stormlord ihren Stil, und wenn man zwischen Epic und Metal noch das Wort War setzt, dann passt die Beschreibung wie die Faust aufs Auge. Böse verstimmte Gitarren, Knüppeldrums ohne Ende, kreischender Gesang gepart mit Männer- und Frauenchören, und auch hier und da mal dominierender Keyboardeinsatz. Anderswo aber auch mal nicht. Dazu dann noch einige Mittelalter Soundsamples.

"Where my spirit forever shall be": Genialer Song, leider für dieses Album neueingespielt und nicht ganz so stark. Diese Version hier ist von der gleichnamigen EP. Unbedingt antesten!
"A descend into the kingdom of the shades": Reine Knüppelnummer ohne Keyboards, aber mit Chören.
"Sir Lorial": Reines Instrumental mit harten Riffs und den angesprochenen Mittelalter Sounds. War auch schon auf der EP, allerdings in völlig anderem Gewand.
"Age of the dragon": Hymnischer Brecher, Chöre, Keyboards, Flöte
"War (The supreme art)": Ebenfalls ein Song von der "Where my spirit..." EP, musste zum Glück nicht so leiden wie der Titeltrack. Genialer Doublebass Brecher!
"Immortal hereos": MidTempo Song, klingt so wie es der Name erahnen lässt
"Of steel and ancient might": Pures Geknüppel, mit genialem Mittelteil (Flöte)
"Outro": Regengeräsuche und ne Akustikgitarre

Wer auf epischen Black/War Metal steht, sollte unbedingt antesten!




Und zum Schluss des ganzen noch eines der absoluten Überalben des dunkeln Metal Genres:

Dissection - Storm of the lights bane

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Der Titel ist absichtlich fett geschrieben, denn dieses Album ist einfach unglaublich. 1995 erschienen, war es wohl der erste "schwarze" Release beim Death Metal Label Nuclear Blast, und zudem der Durchbruch für Dissection auf internationaler Ebene. Und was für einer! Noch nie gab es zuvor eine derart gekonnte Mischung aus Raserei und Melodie, und das vollkommen ohne Keyboards! Der Opener "At the fathomless depths" lässt einem noch genug Zeit, die Schwester aus dem Zimmer zu schieben, die Katze in den Schrank zu sperren und seinen Nacken warm zu machen. Denn dann bricht mit "Nights blood" auch schon ein gewaltiges Gitarrengewitter auf einen ein. Höllisches Gerase mit einprägsamer Struktur und genialem Mittelteil. Nicht minder rasend ist "Unhallowed". Dann folgt die Single Auskopplung (sowieso ein halbes Novum) und der wohl bekannteste (wenn auch nicht der beste) Song der Band: "Where dead angels lie". Äußerst düster und kalt wird hier im MidTempo die Geschichte eines Engels erzählt, der von den dunklen Mächten angezogen, und dann verflucht wird. Atmosphäre pur! "Retribution - Storm of the lights bane" ist ein fetter Nackenbrecher, der Up- und MidTempo geschickt verbindet. Und dann kommt er, der Übersong des Albums: "Thorns of crimson death". Einfach nur Wahnsinn. Eingeleitet von einer Akustikgitarre, bricht eine unglaublich melodische Hymne los, die man kaum vor Faszination kaum in Worte fassen kann. Einfach anhören und genießen!
Bei so einem Song haben natürlich alle weiteren keine Chance mehr, es folgt aber auch nur noch einer: "Soulreaper" ist wieder eine sehr melodiöse Raserei, die alles enthält, was Dissection ausmacht. Das Outro, "No dreams breed in breathless sleep", ist ein reines Pianospiel, bei dem man sich von den Strapazen der Songs wunderbar erholen und sich auch gleich wieder bereitmachen kann, denn bei diesem Album ist die "Repeat" Taste einfach Pflicht!

Testet es an, aber sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt. ;)
 
And now for something completely different:

Massive Attack - Blue Lines

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Warum mag ich eigentlich Massive Attack? Es ist eindeutig kein Metal. Es sind nicht mal Gitarren zu hören oder wenn dann, nur leise. Dazu singt auch noch weitgehend eine Frau. = Kann nicht meine Musik sein. Dennoch macht mich so ein Song wie "Safe from harm" total an. Jungs, diesen Basslauf müsst ihr gehört haben. Ein Kumpel von mir erzählte, dass der Lauf geklaut ist, aber das ist mir egal. Er treibt wie die Hölle. Dazu der sparsame Einsatz von Keys, lockere Drums und eine Frauenstimme, die über den Wolken schwebt. Massive Attack machen eine Musik, die man TripHop nennt, und diese Bezeichnung Wort ist nicht schlecht. Es ist Musik, die gut zu einem Trip passt, sie ist wie HipHop ohne das aggressive und hektische Moment. Hört's euch mal an:

Soundfiles
 
Articolo 31 - Domani smetto (2002)

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Der eine oder andere hat's sicher gemerkt, das is italienisch. Is im prinzip ein Hip-Hop-album, allerdings ist italienischer Hip-Hop nicht das, was man sich unter Hip-Hop gewöhnlich vorstellt. Italienischer Hip-Hop is im allgemeinen subversiver, musikalischer, scratchen und eigentlicher sprechgesang kommt weniger vor. Die alten Alben von den jungs (Articolo 31) sind noch ne spur hip-hopiger, richtig hip-hop war das aber nur am anfang.
Wie gesagt, das ganze is sehr musikalisch, schon fast was zum tanzen, Punk- und Funk-Einflüsse sind sehr stark vertreten. Im allgemeinen dreht sich alles im Album um das leben, um das erwachsen werden, Liebe ist... usw, aber auch Spaß, party, ausgehn usw. Die Jungs sind erwachsen geworden, haben nicht mehr nur die revolution im kopf, sie denken noch dran, aber es gibt viel mehr im leben als Fuck The System.
Es sind Partytaugliche Tracks drauf, relativ schnell, rockig, andere wieder melancholisch, tiefgründig. Die langsameren kommen zum schluß, wenn ne party nur eine stunde dauern würde könnt man einfach die CD reinhaun, DJ brauchts net.
Wenn man den Text versteht (was echt net schwer ist, ein italienischwörterbuch und schon versteht man, was gemeint ist) kann man's nur mögen, genauso wie die älteren sachen.

Tracks:
01 Domani smetto - geht schon fast in richtung punk, flott, spritzig, harte gitarren im hintergrund, nix intro, es geht gleich los. handelt von unserer westliche gesellschaft, eine fast perfekte welt, er (der sänger) ist aber noch lange nicht der meinung
02 Spirale Ovale - die party geht weiter, lauter, schneller: di alte story: er armer schlucker aussem getto, sie steintreiche tussi, er "entführt" sie und zeigt ihr was leben ist, ziemlich rockig, ein richtiger stimmungmacher
03 soldisoldisoldi - soldi=geld, darum gehts, daß sich in unserer gesellschaft alles nur ums geld dreht, du bist das auto das du fährst, die klamotten die du trägst, das darf so aber nicht sein, ziemlich schnell das ganze
04 Fuck You - höhrt es euch einfach an :D
05 gente che spera - mal total was anderes, das is reggae. Die "gente che spera", also "leute die hoffen", jene die früher auf die barrikaden gingen, eingesehn haben, daß es nix nützt, die dinge, die auf der welt falsch laufen sind zu viele, aber nicht die hoffnung aufgeben, leben!, es gibt noch vieles andere zB die leute, die um dich rum sind.
06 milano milano - naja, die jungs sind aus mailand, ein lied an ihre stadt, wie sie so ist: luftverschmutzung, drogen, krimialität, aber trotzdem bleibt es ihre stadt an der si hängen (ich war schon öfters mailand, die stadt hat stil)
07 l'ultima bomba in città - *gg, nö, hier geht nicht um terrorangriffe, hier gehts um das leben, nach den sinn des lebens, daß "fuck the system" nicht der weisheit letzter schluß ist, sondern Liebe, Leben, Geborgenheit. Die kleinen eskapaden in den vorigen tracks sind noch lange kein stimmgunstief, die party geht weiter, immer mehr, auch wenn die leuz mittlerweile müde sind und der großteil besoffen.
08 due su due - langsam langsam wirds ruhiger. Ein dankeschön an Ma' und Pa', für seinen kleinen bruder, es war krass am anfang, nachher war's aber nur spaß. Irgendwie ein Fuck Off an alle einzelkinder die stolz druff sind und keine plan haben, was sie da verpassen.
09 non è un film - ok, party neigt sich langsam dem ende zu, pärchen sitzen noch da und knutschen rum. tja, das leben is kein film, man weiß, man ist anders, aber denkt als kleiner junge an superman, spiderman usw, es läuft aber nicht so, die eine chance, die dir alle probleme löst kommt nicht, liebe is niemals für immer, es gibt meist kein happy end, so ist das leben, es is halt eben kein film.
10 l'altra metà - tja, das kennt jeder: man is noch klein, hängt mit nem mädchen rum, auf das steht, sie weiß das genau, macht alle anderen typen klar nur nicht einen selber. Nun, jetzt wo ich platten verkauf meldet sie sich wieder, aber du kannst mich mal, ich komm auch ohne dich klar
11 noi no - das is schon fast new metal und was den text an geht: ihr könnt uns alle mal! Fuck the system vom feinsten, die letzten partylöwen kriegen noch nen ein track, dann heißts aber ab nach hause
12 the banana splits - ein kleines lustiges intermezzo, was die genau sagen wollen peil ich net
13 la ballata di Johnny Cannuccia - das peil ich auch net, das is mailänder dialekt, is ganz lustig zu höhren, anyway, die party is aus, geht nach hause leute

Anyway, wer nur Hip-Hop höhrt sollte die finger von dem teil lassen, wer offen für neues is, wer rock, punk, metal und hin und wieder auch was melancholisches alles auf einer platte haben will soll sich das teil reißen, die Jungs haben nie was besseres rausgebraucht.

PS: hoffentlich gehn die links
PPS: Xchè sì (1999 album folgt demnächst)
 
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dEUS - The Ideal Crash

Nach dem Abgang der beiden Mitglieder der ersten Stunde, Stefan Camil Carlens und Roudy Trouvé konnte man sich mit Recht fragen, ob die Band ihren bis dahin bemerkenswerten Werdegang fortsetzen würde. Mit dem dritten Album "The Ideal Crash" bekommt man die Antwort. Es soll nicht euphorisch klingen, aber aus meiner Sicht ist Ideal Crash wohl das bisher beste, was man von dEUS hören durfte. Und das fast ganz ohne die skurrilen Noise–Attacken der ersten beiden Platten. Wie sagt man so schön: "Die Band ist erwachsen geworden". Jedes der zehn Stücke wirkt bis ins letzte Detail durchdacht, immer wieder wird mit Streichern oder elektronischen Spielereien gearbeitet, das aber alles sehr dezent und nie aufdringlich. Man wird immer wieder mit toll arrangierten Klangstrukturen überrascht, was dem ganzen eine lange Haltbarkeit gibt. Wenn man sich erst mal reingehört hat, fließt das ganze einfach nur so dahin und man wird das Album mit Sicherheit nicht so schnell in die Ecke feuern. Gutes Beispiel dafür: "Sister Dew". Ein unbeschreiblich gutes Gefühl, welches man vermittelt bekommt, irgendwie sehr entspannend. Im Grossen und Ganzen ist "The Ideal Crahs" wesentlich ruhiger gehalten, als die vorherigen Scheiben, wobei aber auch der oder andere krachende Moment zu verzeichnen ist. Es scheint so, als würde die Band niemals bei dem stehen bleiben, was bisher war. Die Veränderung über die Dauer der drei Alben ist ganz offensichtlich spürbar und man darf darauf gespannt sein, wo die Band sonst noch hinwill. Einfach grandios. Wer ins dEUS-Universum einsteigen will, sollte es mit diesem Album tun.

9/10

Hörproben




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At The Drive In - Relationship Of Command

Das ist es also, das Abschiedswerk einer Band, die ihre Segel gerade zu dem Zeitpunkt eingezogen hat, als der Wind um die Band erst so richtig am Aufkommen war. Gerade mal drei Eps und zwei komplette Alben, schmückt die Discografie dieser absolut talentierten (Ex)Band. Da fragt man sich doch...warum?

Beim ersten Hören sieht man erst einmal vor lauter Bäumen den Wald nicht, man fühlt sich mit dem Album regelrecht überfordert. Was hier aufgebaut wird, mutet zunächst wie ein bizarres Durcheinander verschiedenster Klangcollagen an, man hat das Gefühl, die Platte würde vor einem weglaufen wollen, ehe sie nach mehrmaligem Hören auf knallharten Konfrontationskurs geht und man selbst nicht mehr vor ihr wegrennen kann, sich die Fragmente herausbilden, diese Fragmente zu schlüssigen Arrangements erhoben werden, plötzlich Melodien um die Ecke spazieren, Bilder sichtbar werden, das bizarre Durcheinander dem Song weichen muss. Ein Album, dass mehr als über sich selbst hinaus wächst. Dies als sehr progressiven experimentellen Emo-Core zu bezeichnen, käme bei einer Kurzbeschreibung wohl noch am ehesten hin, trifft den Nagel aber nur zur Hälfte auf den Kopf. Derart verschobenes Songwriting so schlüssig und krampffrei auf Platte zu bannen ist mehr als "nur" Kunst. Jede Wette, dass At The Drive-In keine Sekunde auf diesen Sound zugearbeitet haben, sondern dieser vielmehr ein verinnerlichter Bestandteil der Band ist, der sich ihr selbst aufgedrängt hat. Anders ist es wohl kaum zu erklären, dass man es schaffen konnte, aus einem anfangs derart undurchsichtigen Durcheinander ein derart homogenes Gesamtwerk zu schaffen. Musik für die Ewigkeit, die man nicht kopieren kann. Dafür ist sie viel zu ehrlich. Einzelne Stücke hervorzuheben heißt, den Kontext dieses (Kunst)Albums zu zerstören. Wer auch nur annährend etwas mit Punk, Hc oder EmoCore anfangen kann, kauft sich diese Cd. Ach, kaufe sich bitte gleich die komplette Discographie dieser Ausnahmeband. Fertich!

10/10

Hörproben
 
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THE CRANBERRIES - STARS The Best Of 1992-2002

Die bestens Songs ihrer 5 Alben dazu 2 neue Songs und noch ein fantastisches Live-Bootleg.

Alles drauf, von sanften, ruhigen Tracks wie "Linger" oder "Ode to my family" über popige Songs wie "Just my imagination" , "Cannt be with you" bis hin zu kräftigen Rock-Sound mit "Salvation" und "New New York".
Dolores O'Riordans Stimme ist einfach magisch und geht unter die Haut, da krieg selbst ich noch manchmal ne Gänsehaut.
Auf dem Bootleg sind (leider nur) 5 Tracks, alle aufgenommen bei einem Konzert in Stockholm.
Dieses Album bietet einen guten Ausschnitt aus der mittlerweile 10 jährigen erfolgreichen Karriere der Cranberries. (38 Mio verkaufte Alben)
Das gute an einem Best Of ist wie der Name schon sagt, dass die schwachen Songs nich mit dabei sind, z.B. wie die meisten von ihrem 3. Album "To the Faithful Departed" welches imo ihr schlechtestes war.
Dafür sind die Highlights ihrer Alben "Everyone Else Is Doing It So Why We Cannt", "No Need To Argue", "Bury The Hatchet" und "Wake Up And Smell The Coffee" allesamt dabei.

Mein persönlicher Favorit ist einer der beiden neuen Songs, nämlich "Stars" , nachdem das BestOf benannt ist.
Reinhören lohnt auf jeden Fall

So das wars,

MfG Monkey
 
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