Kapitel 12 – Ein kurzes Wiedersehen
Der General hält Trang-Ouls Helm in Händen, eine Knochenfratze, deren leeren Augenhöhlen er mit bedenklich liebevollem Blick begegnet, als würden die Schatten dahinter zu ihm sprechen. Er dreht ihn um, hebt ihn hoch, und ich verspüre für einen Moment den nahezu unwiderstehlichen Drang, ihm den dunkelgoldenen Schädel aus den Händen zu schlagen, all meine Kraft dafür aufzuwenden, das ekelhafte Seelengefängnis zu zerschmettern.
Er trägt ihn, und der Drang wird durch das mir jetzt schon zu vertraute Gefühl immer näher rückenden Grauens ersetzt.
Lange hat die Reise des Totenbeschwörers auf dem Rücken seines treuen Dieners nicht gedauert; gerade genug Zeit, dass ich an Gajarafs Beerdigung teilnehmen konnte, in schuldiger Stille. Mich wortreich entschuldigen konnte von der Arbeit, den Ruf der Pflicht im Nacken, ohne mich schuldlos zu fühlen. Und dem unschuldigen Angebot von Hratli, einen schönes Metallornament für das Grab zu schmieden...natürlich nicht umsonst...eine Absage zu erteilen. In Form eines Fußtritts, für den ich ausnahmsweise gar keine Schuldgefühle empfinde.
Vom Oberkiefer des Schädelhelms geht eine Metallplatte aus, in denen leichte Vertiefungen eine Zahnreine andeuten. Sie verdeckt den Mund des Generals halb, sodass ich seinen Gesichtsausdruck nicht lesen kann, als er tonlos spricht: "Er passt wie angegossen..."
"Ändern nicht viele magische Gegenstände ihre Form, sodass sie immer perfekt passen?", sage ich schwach, aber die Bilder meiner perfekten Erinnerung verraten mir, wie sinnlos dieser Versuch ist, mir selbst Hoffnung zu machen; keinen Millimeter hat sich das Metall verschoben, im Gegensatz zu dem alten, heller goldenen Helm, den der General bisher getragen hat. "Kann schon sein...", gibt er zurück, aber wir wissen wohl beide, dass er das nur tut, weil er gerade keine Lust hat, mir zu widersprechen. Ich versuche, das zu bestätigen, indem ich die Gefühle aus seinen Augen lese, wie ich es nach all der Zeit, die wir miteinander verbracht haben, eigentlich können sollte...aber seine Augen sind jetzt die schwarzen Höhlen des Helms. Nicht das leiseste Funkeln dringt daraus hervor.
"Siehst du überhaupt etwas darin...?", frage ich ihn, und er antwortet mit einem kalten Lächeln in der Stimme, das ich nicht sehe kann hinter Trang-Ouls Verkleidung. "Klarer als je zuvor."
Er schnippt mit den Fingern und ich folge ihm zum Wegpunkt. Ormus, der alte Magier, kommt uns entgegen.
"General!
Ich hörte, Ihr wärt zurück gekommen! Dorelem war uns eine so große Hilfe, und ich bin mir sicher, die Leute würden sich gerne auch dafür bei Euch bedanken..."
Der General unterbricht ihn mit einer erhobenen Hand. "Das ist schön, Ormus, aber wir arbeiten leider unter Zeitdruck. Ich war nur hier, um etwas abzuholen...du verstehst hoffentlich. Das Böse wartet nicht. Vielleicht hat Dorelem irgendwann wieder einmal Zeit, hier auszuhelfen, aber nicht jetzt. Einen schönen Gruß an alle, die einen hören wollen."
Er lässt Ormus etwas verdattert zurück. Ich bleiben stehen. "Ormus...es tut mir Leid."
"Was hat er sich denn da für ein fürchterliches Ding aufgesetzt, Dorelem? Ormus konnte ihm nicht einmal in die Augen sehen..." So verwirrt ist er, dass er seinen alten, unter Folter geborenen Sprachfehler wieder annimmt. Leider kann ich nur den Kopf schütteln. "Mir gefällt es auch nicht, alter Freund...", aber bevor ich weiter sprechen kann, packt mich der Zug der Teleportation um die Körpermitte, als der General den Wegpunkt benutzt und mich meine Bindung an ihn mitreißt.
Wir stehen in einem reichlich kahlen Feld, in dem nur noch ein paar Holzpfähle stehen, eine alte Feuerstelle und links von uns eine Brücke über ein Flüsschen. Hier und da noch Zeichen, dass die Gegend einmal bewohnt war, aber schon sicher seit Monaten verlassen.
"Schätze, die Jägerinnen sind wieder in das Kloster gezogen, nachdem du Andariel daraus vertrieben hast?", bemerke ich trocken. Der General sieht mich schief an. "Ja, das gibt natürlich Sinn. Aber trotzdem ist musste ich erst im Lager nachsehen. Tamo-Hochland!"
Und wieder teleportieren wir. Was sollte das jetzt? Kann er nicht einfach zugeben, dass er einen Fehler begangen hat?
In dieser nur selten von Hügeln durchbrochenen Ebene kurzen, dunkelgrünen Grases regnet es gerade in Strömen, was man vom Standpunkt des ehemaligen Lagers aus nur durch ferne Wolken erkennen konnte. Meinen Tonkörper stört dies nicht; er ist wieder mein einziger, seit die Armee in Kurast angekommen ist. Der Zweite und ich teilen ihn wieder brüderlich gemäß unserer alten Abmachung. Und der General? Blickt in den Himmel, zuckt mit den Schultern und lässt das Wasser von der kahlen Platte auf seinem Kopf entlang der stilisierten Flügel, die über den Ohren herabhängen, abperlen. Auch seine Lederrüstung hält wohl dicht. Die Stiefel, den brennenden Boden der Hölle gewohnt, kommen mit dem Schlamm genauso klar. Ich weiß noch, wie er damals geflucht hat über das Wetter – und ich, noch stumm, ihn dafür nicht aufziehen konnte...wobei das bei dem doch eher gespannten Zustand unserer Beziehung ohnehin keine gute Idee gewesen wäre.
Ein kurzer Fußmarsch später, und wir stehen vor der großen Pforte. Zwei Jägerinnen in voller Montur bewachen sie, stoisch im Wolkenbruch. Als sie uns bemerken, läuft eine von ihnen schnell in Richtung Kloster. Die andere hebt eine Hand, die andere hält den Speer, mit dem sie bewaffnet ist, nur scheinbar locker an der Seite. "Halt! Wer seid Ihr und was wollt Ihr, Totenbeschwörer?"
Der General schüttelt den Kopf. "Also wirklich, Floria. Wir haben uns nicht unter den nettesten Umständen kennen gelernt, aber dass du gleich gar nicht mehr weißt, wer ich bin?"
Ihr Griff um das Holz der Waffe entspannt sich etwas. Warum benutzt sie eigentlich keinen Bogen?
Bogensehnen funktionieren ganz schrecklich im Regen, geschweige denn, um ein Tor wie dieses zu bewachen. Das machen doch besser die Schützen in den trockenen Türmen.
Guter Punkt. Ihre Stimme ist immer noch vorsichtig. "Bist du es wirklich, General? Unter diesem Helm kann man absolut nichts erkennen."
"Wäre er offener, wäre ich nässer. Das ist schon in Ordnung so. Ich nehme an, deine Kollegin berichtet gerade von meiner Ankunft? Denn ich würde mich gerne mit Akara unterhalten. Falls sie euch nervös machen, lasse ich die Skelette auch gerne hier."
Sie beäugt ihn von oben nach unten. "Du hast dich verändert", stellt sie trocken fest. "Die Zeit bleibt nicht stehen", ist seine Antwort.
Floria öffnet das Tor für uns. "Meinetwegen kannst du mit Akara reden. Ob sie das auch will, kann ich dir nicht sagen. Komm rein, aber lass deine untoten Diener draußen."
Er nickt, vielleicht begleitet von einem schelmischen Lächeln – es würde zu ihm passen, aber im Moment kann ich es mir nur vorstellen. Stumm gehen wir durch die Pforte – da hält die Jägerin ihn auf.
"He, ich dachte, du wolltest deine Diener draußen lassen?"
Ich sehe ihr in die Augen. "Tut er doch auch."
Sie zuckt zusammen, genau, was ich wollte. Ich bin immer noch ein wenig empfindlich was das Thema angeht, nachdem ich die anderen Golems in der Nekromantenstadt ihrem Schicksal überlassen musste. Der General zögert nicht lange. "Dorelem hier kommt mit. Keine Diskussion."
Da tritt eine Figur in lilafarbenen Roben unter einem Torbogen hervor. "General! Seid Ihr es wirklich?"
Der Angesprochene verbeugt sich. "Höchstselbst. Sehr erfreut, Euch wiederzusehen, Akara."
Sie lächelt mütterlich. "Du hast eine ganz neue Höflichkeit entdeckt! Wie wunderbar. Kommt, kommt, raus aus dem Regen. Kann ich Euch etwas anbieten?"
"Etwas zu essen wäre gar nicht verkehrt", antwortet er. "Ach ja, und freies Geleit für meinen Freund", fügt er hinzu und richtet seinen Finger auf mich. Ich verbeuge mich auch, ohne dabei das Erstaunen der Anführerin der Schwestern vom Verborgenen Auge zu verpassen. Sie hat es schnell und geschickt überspielt, als ich mich wieder aufrichte, aber das hilft ihr leider nicht gegen jemand, der geradeaus blicken kann, obwohl seine "Augen" zum Boden gerichtet sind.
"Ist er wirklich...?", murmelt sie dem General zu, als dieser neben ihr seine Schritte an ihre Führung anpasst. Wieder denkt sie, dass ich es nicht mitbekomme; aber ich nehme ihr das alles nicht übel. Ich habe sie in guter Erinnerung aus dieser ekelhaften, stummen Zeit.
"Ja, ich habe ihn wieder gefunden", erklärt der Meister mit Wärme, einer so tiefen Zufriedenheit, dass sie auch mich erfüllt. In der Tat...sein Abschied von den Jägerinnen fiel nicht gerade in die schönste Zeit seines Lebens, als ich das erste Mal vernichtet worden war im grauenhaften Kampf gegen Andariel, der schon kurz davor auch unserer Freundin Kaschya alles gekostet hatte. Als er dachte, nicht nur daran schuld zu sein, sondern auch am endgültigen Verlust seines Golems; eines Begleiters, von dem er gerade erst entdeckt hatte, wie viel mehr als ein willenloser Diener er doch war.
Das hätte ihn beinahe in den Selbstmord getrieben. Ja, es muss wirklich ein fantastisches Gefühl für ihn sein, Akara wiederzusehen und ihr sagen zu können, ja, ich habe ihn wieder, meinen Freund.
Eine Weile später hat der Meister eine vernünftige Mahlzeit aus gekochtem Fleisch und Kartoffeln hinter sich, dafür endlich den verdammten Helm abgenommen, und nach der Kost bei den Totenbeschwörern merkt man sofort, wie sehr er das hier genossen hat. Jetzt lehnt er sich entspannt in seinem Stuhl zurück und wartet darauf, dass seine dampfende Tasse Tee genug abgekühlt ist, um davon zu trinken. Akara nippt bereits an ihrem, dann beginnt sie das Gespräch.
"Also. Welchem Umstand verdanken wir die Ehre Eures Besuchs?"
Der Meister lächelt und nimmt auch erst einen vorsichtigen Schluck, bevor er antwortet. "Ich würde mich freuen, wenn wir beide zum Du zurückkehren." Auf Akaras Nicken hin fährt er fort. "Zunächst freue ich mich natürlich, dich und die anderen wieder zu sehen. Es ist viel passiert, seit ich hier meine Reise begonnen habe."
"Wir haben von deinen Taten gehört. Es beschämt uns sehr, dein Potential nicht sofort erkannt zu haben – es ist unglaublich, zu was für einem Helden du geworden bist."
"Bitte, bitte", winkt er ab. "Erst einmal musst du dich nicht entschuldigen – ich hatte nie wirklich Grund, dein Wohlwollen anzuzweifeln, und das von manch anderer habe ich mir verdient." Er verstummt kurz, die schmerzliche Erinnerung an Kaschya auf sein Gesicht gezeichnet. "Und Vorsicht mit den Komplimenten – mein Ego verträgt nicht zu viele davon, wie Dorelem mir auch immer wieder sagt", fährt er fort im Versuch, die Stimmung wieder etwas zu heben.
"Du bist Dorelem?", fragt Akara mich direkt. "Ich glaube, wir sind uns noch nicht offiziell vorgestellt worden."
"Aber kennen tun wir uns", versichere ich ihr. "Seitdem habe ich mich auch ganz schön verändert. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Entwicklung."
"Das freut mich", erklärt sie gütig. Als sie den Meister wieder ansieht, ist dessen Miene ernst. "Und dann gibt es noch einen anderen Grund, weswegen ich hier bin."
"Bitte", lädt sie ihn ein. Er nickt. "Baal ist immer noch irgendwo da draußen, und ich
weiß, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis er versuchen wird, das Werk seiner Brüder zu vollenden. Bevor ich ihn nicht auch vernichte, ist
mein Werk nicht vollendet, und alles Getane ist wertlos." Seine Hand landet auf Trang-Ouls Verkleidung. "Und da ich ausnahmsweise etwas Zeit habe, mich vorzubereiten, möchte ich das voll ausnutzen. Dies ist ein Teil eines Rüstungssets, das ich für elementar wichtig halte, und meinen Endsieg zu erreichen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass die Jägerinnen seit Generationen das Brustteil des Sets untereinander weitergeben. Ich will es."
Akara hebt eine Augenbraue. "Das ist jetzt wenig diplomatisch ausgedrückt."
Der Meister zuckt mit den Schultern. "Vielleicht habe ich doch nicht so viel über Höflichkeit gelernt, wie du dachtest."
Ach,
General. Zum Glück ist die Oberschwester vom Verborgenen Auge...diplomatischer. "Wenn diese Rüstung existiert, dann weiß ich davon nichts. Du müsstest die Jägerinnen fragen. Oder noch besser jemand, der sich gut mit Rüstungen auskennt."
Das Grinsen des Generals ist sardonisch. "Alles klar. Wo finde ich Charsi?"
"Da, wo du die zerfetzte Leiche eines großen blauen Dämons zurückgelassen hast."
Er steht auf. "Das gibt natürlich eine ganze Menge Sinn. Danke für das Essen." Im Hinausgehen setzt er den Helm wieder auf. Ich bleibe kurz zurück.
"Ihr müsst sein Verhalten entschuldigen. Er ist etwas...angespannt in letzter Zeit", bitte ich Akara. Sie verzieht das Gesicht. "Verständlich, aber vielleicht kannst du ihm vorsichtig erklären, dass Anspannung sich auch weniger brüsk ausdrücken lässt, Dorelem."
"Das versuche ich schon, seit ich erschaffen wurde, Akara..."
Weil ich ihm nicht nachlaufen will, hole ich ihn gerade ein, als wir am Ort unseres Kampfes gegen den Schmied ankommen. Gleichzeitig erreichen mich ihrerseits unangenehme Erinnerungen. Wie ich die Kontrolle verlor, und der Zweite den Dämon grausam zerriß...
An einem gewaltigen Amboß steht Charsi, die rotblonde Schmiedin der Jägerinnen. Ihre breiten Oberarme ragen aus einer Lederschürze, als sie einen goldenen Hammer auf etwas niederfahren lässt, das einmal ein Fensterrahmen werden könnte.
"Für sowas nimmst du den Horadrim-Malus?", fragt der General scherzhaft. Sie blickt überrascht auf, dann erscheint ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht. Bevor er sich versieht, haben sich ihre starken Arme um den General geschlungen.
"Du bist wieder da! Der Wahnsinn!" Er sieht ihr ins Gesicht, die Füße ein paar Zentimeter über dem Boden. "Durchaus viel Verrücktes passiert seit damals", gibt er zu. In der Tat – früher hätte ihm so etwas die Luft abgedrückt. Sie setzt ihn wieder ab, stemmt die Arme und die Hüften...und reißt ihm dann plötzlich den Helm vom Kopf. "Also wirklich, lass dich doch anschauen!", plappert sie fröhlich. Was sie dabei komplett übersieht, ist der Blick auf dem Gesicht des Generals, den ich nicht korrekt einordnen kann.
Irgendwo zwischen absoluter Panik und mörderischem Hass.
Der Moment ist nur kurz, aber mir laufen noch lange danach kalte Schauer den Rücken hinunter.
Äußerlich ist er nicht beeinflusst von diesem kurzen, schnell unterdrückten Ausbruch. Hat er es überhaupt selbst bemerkt? Charsi wendet sich mir zu. "He, Großer! Bei dir auch alles klar?"
"Immer doch", antworte ich tonlos. Sie ignoriert komplett, dass ich noch nie mit ihr gesprochen habe. Ihre...Einfachheit ist irgendwie erfrischend. Sofort redet sie weiter und überzieht den General mit Belanglosem.
Für eine Weile beantwortet er knapp ihre Fragen, erträgt ihre unschuldige Euphorie, bis er zum Punkt kommt. "Charsi, ich brauche deine Hilfe. Weißt du etwas von einer schweren Rüstung, die vom Stil her zu meinem Helm passen würde, die schon lange im Besitz der Jägerinnen ist?"
Das lässt sie verstummen, sie legt einen Finger an die Lippen und überlegt in dieser Pose lange. Endlich hellt sich ihr Gesicht auf. "Ah! Vielleicht meinst du die Drachenschuppen?"
Der General packt Trang-Ouls Helm fester. "Das klingt vielversprechend, ja."
"Hab ein Weilchen gebraucht, weil ich nicht wusste, was du mit Stiel meinst. Das Ding hat mich den Hammer gekostet!" Sie wiegt den so lächerlich kleinen Malus in ihrer Hand. "Am Tag, bevor dieser ganze Ärger losging, ist Blutrabe hier aufgekreuzt. Sie hatte das Ding im Gepäck, war seit was weiß ich wie lange an der Wand gehangen, und bildet sich auf einmal ein, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, es zu tragen. Als hätte die Hölle sie getrieben."
Ihr Gesicht wird todtraurig. "Was ja kurz darauf...", beginnt sie, aber der General unterbricht sie. "Ja, das war sehr tragisch, und es hat mir auch Leid getan, dass ich sie töten musste. Aber was wollte sie denn jetzt mit der Rüstung?"
Himmel, General, jetzt lass der armen Frau doch ein wenig Zeit! Ich sehe ihn böse an, aber er bemerkt das nicht einmal. Charsi fängt sich und redet weiter: "Na ja, die Gute war einfach nicht dafür gebaut, da reinzupassen, weißt du? Oder die Rüstung eben nicht, sagen wir, leer genug? Sie meinte, ich könnte da doch sicher für mehr Platz sorgen. Aber ich konnte klopfen, was ich wollte, das Metall hat sich nicht verbogen. Mitten in der Nacht, ich komplett fertig, kommt Blutrabe vorbei, will wissen, was das so lange dauert. Himmel! Sie wird wütend, zerrt mich mit, die Rüstung auch, der Hammer bleibt hier. Zwingt mich, sie abzubinden, damit sie doch reinpasst, und als sie endlich drin ist, geht es schon los, Dämonen überall, so viele sterben...Blutrabe versucht zu kämpfen, wir können nur fliehen..."
Das Gesicht des Generals ist finster. "Ich weiß, ich war dabei. Aber Blutrabes Rüstung war doch weiß, oder?"
"Ja schon, bemalt natürlich und mit schönen roten Ornamenten!", erklärt Charsi mit stolzen Grinsen – was dem General selbst etwas an Stolz kostet. "Und...von innen?", bringt er hervor, bewusst neutral.
Die Schmiedin deutet auf den Helm. "Könnte schon sein, dass es das gleiche Metall ist, ja."
Mit einer plötzlichen Explosion von Energie setzt sich der General Trang-Ouls Verkleidung auf. "Sehr gut. Und wo ist die Rüstung jetzt?"
Charsi ist verwirrt. "...wir haben Blutrabe mit ihr begraben? Es schien richtig."
"
Wo?", schreit er fast.
"General!", fahre ich dazwischen und packe ihn am Arm. "Wo werden die Jägerinnen wohl ihre Toten begraben? Lass deine wahnsinnige Suche nach diesen Rüstungsteilen doch mal für eine Sekunde aus deinem Kopf und
denk nach!"
Für einen Moment ist alles still, und sein Ausdruck ist natürlich unlesbar für mich.
"Du hast Recht. Ich sollte mein Hirn benutzen. Es ist nur...dieses Set zu vervollständigen ist mir wichtig. Und du weißt, warum."
"Das gibt dir kein Recht, alle Leute so vor den Kopf zu stoßen!"
"Hab ich was Falsches gesagt?", wirft Charsi ein. Sie wirkt völlig verloren. Der General atmet tief durch, dann greift er ihre Schulter – und zwar so stark, dass sie trotz all ihrer Muskeln dort überrascht zusammenzuckt. "Nein, Charsi. Du warst eine große Hilfe. Vielen Dank. Vielleicht sehen wir uns einmal wieder, wenn ich weniger in Eile bin."
Und damit ist er aus der Schmiede verschwunden. Wir beide sehen ihm hilflos nach.
Da dringt Erkenntnis durch Charsis langsame Gedanken. "Will er etwa...die Drachenschuppen aus Blutrabes Grab klauen?", haucht sie. Was soll ich...ach, egal. "Sieht fast so aus", antworte ich tonlos.
"Aber...aber das darf er doch nicht!", protestiert sie. Worauf ich den Kopf schüttle. "Ich denke nicht, dass er sich das ausreden lässt. Sag bitte Akara von mir auf Wiedersehen." Und Entschuldigung, will ich hinzufügen, aber ich bringe nicht sofort die Kraft auf, das schon zum ich weiß nicht wievielten Mal heute zu tun. Gerade setze ich zum Sprechen an, da reißt mich die Teleportation eines Wegpunktes mit.
Wir sind in der Kalten Ebene. Der Regen ist hier angekommen. Meine Füße berühren den Schlamm, und ich spüre, wie er zu mir spricht. Hier wurde ich geboren...für einen Menschen ist es nicht so lange her, wenige Monate. Aber für mich war es ein ganzes Leben...
Die Armee marschiert schon. Jetzt laufe ich aber und halte ihren Führer auf. "General, was soll das? Du kannst doch nicht einfach in den Friedhof laufen und ein Grab schänden!"
Der leere Blick aus dem Schädel trifft meinen. "Das hat dich bei den Gräbern in der Wüste auch nicht wirklich gestört."
"Da waren allerdings auch keine Freunde in der Nähe, die sich darüber beschweren können! Die Jägerinnen hätten da sicher gerne ein Wörtchen mitgeredet!"
"Oh, ganz sicher. Darum erledigen wir das hier schnell und verschwinden wieder."
Verständnislos breite ich die Arme aus. "Du stößt jeden hier vor den Kopf, der dir einmal geholfen hat!"
"So hilfreich waren sie jetzt auch wieder nicht."
"Das ist keine Ausrede, und du weißt es!"
"Dorelem..." Er wird noch kälter als bisher, und mein Tonherz zieht es zusammen, weil ich diesen Tonfall kenne. "Findest du das hier schlimmer als meinen Verrat an Lixts Gefühlen?"
"Du...wolltest doch nicht mehr darüber reden, oder?"
"Beantworte einfach meine Frage."
Tu es.
Oh, du meldest dich auch wieder?
Was gibt es zu sagen?
Seit ihr auf einmal beste Freunde seid offenbar nicht mehr viel!
Bist du eifersüchtig?
"Nein, General. Ich finde es nicht schlimmer."
"Dann sollte es dir noch leichter fallen, das hier zu ignorieren."
Und damit ist für ihn das Gespräch beendet. Ich versuche es noch einmal. "General...", beginne ich, aber meine Worte stocken. Er bleibt kurz stehen, dreht sich aber nicht um, und dann geht er weiter.
Was ist es denn, das du nicht herausbringst?
...du machst mir Angst, das wollte ich sagen.
Wie paradox. Ich hatte immer Angst davor, dass er durch seine Naivität auf die peinlichste Weise umkommt. Jetzt fühle ich mich das erste Mal seit ich mit dir hier eingesperrt bin richtig wohl, und dann fängst du mit sowas an. Wir sind wohl wirklich zu verschieden...und ich dachte wirklich, langsam hätte ich dir auch die Blauäugigkeit ausgetrieben.
Du verstehst nicht einmal ein kleines bisschen, warum ich mir Sorgen mache?
Ich denke, ich kann deine Gedankengänge nachvollziehen. Aber ich erlaube
mir nicht, sie völlig zu verstehen.
Das gibt keinen Sinn.
Was daran liegt, dass ich dir auch nicht erlaube, völlig zu verstehen, was ich meine.
Du schließt deine Augen vor der Gefahr, in der er schwebt – der Gefahr, sich selbst komplett zu verlieren?
Und du? Du rennst weg.
Ich...
Wenn er uns gleich sagen wird, dass wir das Grab öffnen sollen, Trang-Ouls Schuppen von Blutrabes Leiche reißen, wirst du es tun? Oder wirst du, wenn ich dir jetzt anbiete, es an deiner Stelle zu machen, mein Angebot annehmen?
Bis wir vor dem Steinsarg stehen, in dem sie liegt, fällt mir keine Antwort ein.
"Nun denn, würdest du bitte das Grab öffnen?"
Obwohl es kein Befehl ist, kann ich mich nicht wirklich widersetzen. Der schwere Deckel kommt sanft auf dem staubigen Boden der Krypta zum Ruhen.
Blutrabes Kopf, vom Körper getrennt durch den Hieb des Skelettes, ist zum Glück wieder in ihrem einstmals weißen Helm. Jetzt, wo ich weiß, worauf ich achten muss, sehe ich wie die schwere Rüstung nicht ganz dazu passt. Teilweise bröckelt die Farbe, und das verhasste Dunkelgold wird darunter sichtbar.
"Und wenn es dir nichts ausmacht, Dorelem..."
Mein Angebot steht.
Ich kann es nicht aussprechen, aber schaffe es auch nicht, meine Gedanken zu maskieren.
"Ich erledige das, Meister", sagt der Zweite.
Mit Hingabe putzt der Zweite die Rüstung, unsere Hand mit rauer Oberfläche überzogen; der weiße Überzug ist schon fast völlig verschwunden. Reste von...Inhalt hat er bereits entfernt. Mit übergeschlagenen Beinen sitzt der General auf einem Grab, gegen den Stein gelehnt; die Skelette halten ein Leichentuch über ihn, das wir unten gefunden haben und ihn jetzt vor dem Regen schützt.
"Hast du jetzt vielleicht Lust, mit mir zu reden?"
Kurz hält der Zweite inne, widmet sich dann aber mit neuer Energie seiner Aufgabe. Der General blickt in den Himmel, sieht nur die Unterseite des dreckigen alten Stoffs und seufzt. "Du bist immer noch unzufrieden mit mir. Ist es das?"
"Wenn du es weißt, warum tust du dann nichts dagegen?"
"Dorelem...wir haben jetzt schon so oft darüber geredet. Ich treffe meine Entscheidungen, und bin ganz allein dafür verantwortlich. Du kannst deine eigene sogar auf den Zweiten abschieben, wenn es dich so sehr mitnimmt!"
Kurz übernehme ich die Kontrolle, um mir entnervt an den Kopf fassen zu können. "Könntest du bitte den Helm abnehmen, wenn du mit mir redest? Dieser leere Blick treibt mich in den Wahnsinn."
Er stutzt. "Leerer...du kannst meine Augen nicht sehen?"
Ich nicke. "Oh", sagt er und legt das verhasste Ding endlich nieder. "Das wollen wir natürlich nicht."
So kann ich seiner besorgten Miene begegnen. Besorgt, weil es ihm Leid tut bisher aus dem Schatten gesprochen zu haben, oder weil er das Gespräch mit mir fürchtet?
"Mein Problem ist nicht, dass ich mal einen Kompromiss eingehen muss, auch wenn mir das bei der Art von Kompromissen teilweise schwer genug fällt", beginne ich. "Mein Problem ist, dass es keine Kompromisse sind. Du bist gar nicht mehr daran interessiert, mit mir zu diskutieren. Ich muss Kröte um Kröte schlucken, und du denkst gar nicht mehr darüber nach, was du da eigentlich tust."
"Meine Antwort ist immer die gleiche. Ich denke ständig darüber nach. Tag und Nacht. Es lässt mir keine Ruhe. Verstehst du nicht, was für ein Geschenk es ist, dass du dir diese Gedanken nicht zu machen brauchst?"
Mein Ausdruck wird verzweifelt. "Verstehst
du nicht, dass ich mein ganzes Leben dafür gekämpft habe, mir solche Gedanken machen zu dürfen? Dass ich eben nicht nur Befehlsempfänger sein möchte, der blind ins Verderben läuft?"
Er schüttelt den Kopf. "Nein, Dorelem. Das verstehe ich nicht. Ich wünsche mir so oft, dass ich diese Entscheidungen nicht treffen müsste. Dass ich nicht tun muss, was ich tun muss."
"Aber du
musst nicht. Du hast die Wahl, du hast
immer die Wahl. Du bist frei! Niemand zwingt dich, das zu tun!"
"Mein Gewissen zwingt mich."
"Etwa auch dazu, die Menschen um dich herum ständig zu verletzen?"
"Zählst du dich da mit?"
Mit einem dumpfen Schlag landet die Rüstung im Schlamm. Der General fährt zusammen, und wieder blitzt für einen Moment diese
Wut in seinen Augen...bis er sich erneut unter Kontrolle bringt.
"Das war eine blöde Frage, nicht wahr."
Statt einer Antwort lasse ich den Zweiten Trang-Ouls Schuppen aufheben und sie weiter säubern.
Lass den Unfug, sonst sitzen wir hier noch Stunden.
Vielleicht, wenn er aufhört, den Unfug zu lassen?
Du denkst nicht, dass die Jägerinnen eins und eins zusammenzählen können? Zumindest die, die nicht Charsi sind. Bald schauen sie hier vorbei, und davor sollten wir verschwunden sein...sonst wird das Gespräch noch mal deutlich unangenehmer.
Und für wen, und hat er nicht ganz alleine Schuld daran?
"Ja, war es", speie ich. Dann werde ich ruhiger. "Also, was ist? Wie entscheidest du, welchem Ruf deines Gewissens du lieber folgst? Das ist doch die große Frage."
Das kostet ihn kurz Zeit. "Dem, der letztlich mehr Menschen hilft", haucht er schließlich.
"Was ich nur nicht verstehe", und ich unterbreche den Zweiten kurz, um zur Betonung den Zeigefinger zu heben, "ist, warum du auf Teufel komm raus so ein Arsch sein musst dafür."
Er setzt sich so schnell auf, dass er das Leichentuch über ihm vergisst. Das Wasser, das sich darin gesammelt hat, ergießt sich über seine Hosen. Nach eine Serie von Flüchen findet seine Sprache wieder Zusammenhang. "Beleidigen muss ich nicht lassen!"
"Wie würdest du dein Verhalten Charsi und Akara gegenüber denn sonst nennen? Von einer gewissen dritten Frau reden wir nicht einmal."
"Notwendig!", brüllt er. "Unfug!", rufe ich zurück. "Wenn du dir mal bitte für einen Moment Zeit nehmen würdest und nachdenken darüber, was du heute alles für Mist gebaut hast, dann hoffe ich doch, dass du erkennst, wie viel besser du mit der Situation hättest umgehen können!"
Er verschränkt die Arme, während Skelette seine Hose auswringen. "Ich komm nicht drauf, hilf mir doch auf die Sprünge."
"War es notwendig, nicht ein nettes Wort an Charsi zu verlieren? War es notwendig, nicht einmal daran zu denken, mit Akara über die Rüstung zu reden? Notwendig, sich wie ein Dieb davonzustehlen? Definitiv zum Dieb zu werden gerade eben, war das auch nötig?"
Der General hat seine Hose wieder an. Eisig sein Blick und seine Stimme, als er fragt: "Und du, Zweiter? Denkst du auch, ich hätte es besser machen können?"
Meine Hände auf der fast komplett von Farbe befreiten Rüstung halten inne, aber nicht lange. "Es steht mir nicht zu, Euere Entscheidungen zu kritisieren, Meister. Zumal es nie den einen richtigen Weg gibt", sagt er aalglatt.
"Beantworte meine verdammte Frage! Was denkst
du?"
Danke dafür, dass Speichelgelecke dich trotz allem noch anwidert.
"Ich denke", versucht es der Zweite ganz vorsichtig, "dass sich Verbündete mit etwas behutsamerem Vorgehen gewogen zu halten durchaus auch eine gute Option gewesen wäre."
"Es war blöd von mir, Leute zu vergraulen, die mir noch nützen hätten können", übersetzt der General.
"Nicht exakt...", beschwichtigt der Zweite, aber sein Meister schneidet ihn ab. "Nein. Du hast Recht. Ihr beide habt Recht."
Er vergräbt das Gesicht in den Händen. "Danke, dass ihr noch Stimmen der Vernunft sein könnte. Ich habe einen Fehler begangen. Die Jägerinnen...sie werden mir das nicht so leicht verzeihen, oder?"
"Du könntest es noch hinbiegen", schlage ich vor.
Sein Blick hebt sich – und trifft Trang-Ouls Rüstung. "Ist sie jetzt fertig?"
"Mehr oder weniger, Meister." Seine Hand streckt sich danach. "Mach noch den letzten Schliff, während ich das Ding hier loswerde."
Hektisch wird der Zweite letzte Zeichen der Bemalung los, während der Meister die Haut des Vipernmagiers ablegt.
"Ignorierst du mich?", werfe ich ihm vor. Kopfschüttelnd richtet er sein Novizenhemd. "Ich plane."
"Wärst du so gut, mich einzuweihen?
Ausnahmsweise?"
Sein bewundernder Blick löst sich von der dunkelgoldenen Rüstung, die er hochhält, als wäre sie gewichtslos. "Aber natürlich. Ich habe mich gerade entschieden...Moment..."
Er ist schneller in der Rüstung, als ich es für möglich gehalten hätte.
"...dass es leider etwas zu spät ist, die Wogen schnell zu glätten."
"Was? Nein! Es ist doch nie zu spät, sich zu entschuldigen!"
Ganz nehme ich ihm das Bedauern nicht ab. "Vielleicht. Aber es würde dauern. Zu lange."
"Haben wir jetzt auf einmal ein Zeitlimit, oder was? Deine Hetze geht mir nicht ein!"
Der Helm ist in seinen Händen. "Ich spüre es, Dorelem. Wie eine Schlinge um meinen Hals, die mich auf einen Weg zieht, dem ich nicht entkommen kann...und eigentlich will ich das auch nicht. Es ist Baal. Er muss es sein. Irgendwo da draußen...bereit, diese Welt mit Zerstörung zu überziehen."
Langsam senkt er den Helm auf seinen Kopf. "Aber das heißt tatsächlich nicht, dass ich deswegen alle Brücken abbrechen muss. Da stimme ich dir ja zu."
"Und diese Brücke zu reparieren ist völlig unmöglich?", versuche ich es noch einmal.
"Ich kann es versuchen. Um genau zu sein, verspreche ich es dir sogar! Sobald Baal tot ist...und bevor ich mich darum kümmere, muss ich..."
Plötzlich schießt sein Blick nach Osten.
"...nach Lut Gholein."
"
Was?"
"Ein weiteres Setteil..." Die Skelette machen sich bereit, aufzubrechen. "Was würden wir nur ohne Wegpunkte machen."
Ich packe ihn bei den Schultern. "Ja, die sparen uns eine ganze Menge Zeit. Und die wirst du dir jetzt mal kurz nehmen. Hör auf, so von deiner sogenannten Mission besessen zu sein. In Lut Gholein haben wir eine ganze Menge Freunde, und ich will nicht, dass du es dir auch mit denen verscherzt."
"Ich doch auch nicht, Dorelem!"
"Dann fang damit an, nicht immer dieses fürchterliche Ding zu tragen, wenn du mit den Menschen redest. Und jetzt gib mir noch fünf Minuten, damit wir nicht eine nackte und geschändete Leiche in der Krypta zurücklassen müssen."
Er nimmt den Helm wieder ab. Runzelt die Stirn. Blickt sich um. "Wo...egal. Was hast du vor?"
Ich hebe die Haut des Vipernmagiers. "Du hast hier doch noch eine wunderschöne blaue Lederrüstung, die viele Schlachten gesehen hat und ein mehr als würdiger Ersatz für dieses Giftstück."
"Hm...in Ordnung", nickt er. "Und...warte..." Tief in unserem Gepäck findet er Schreibzeug. "Ich habe keine Zeit, mich zu entschuldigen. Aber ich kann eine schriftliche hinterlassen."
Ich lächle ihn an. Vielleicht ist da ja doch noch etwas zu retten. Er saugt kurz an der Spitze des Stiftes, bevor er ihn aufs Blatt setzt, aber hält noch einmal inne. "Weißt du, irgendwie tu ich das alles ja auch, um zu überleben. Wenn ich mir diese Hoffnung erhalten möchte, dann muss ich doch auch die Zeit nach dem Sieg über Baal im Hinterkopf behalten. Und was wäre ich ohne Hoffnung?"
Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter. "Tatsächlich nur der Schatten hinter deiner hässlichen Maske."
Fünf Minuten später in der Krypta kümmere ich mich höchstpersönlich darum, Blutrabes geschundenen Körper wieder in eine ehrenvolle Rüstung zu kleiden.