Mal etwas ausschweifen hier..., war erst auf Antwort auf reality gedacht, ist aber nun weiterführend.
Unabhängig davon, wie viel Geld im WoW-Beispiel nun konkret in Blizzards Kassen fließt, haben Abonnementmodelle in weitestem Sinne einfach den für das Unternehmen riesengroßen Vorteil eines kontinuierlichen Umsatzes. Da kann man das €-AH dann durchaus mit einbeziehen, selbst wenn die Summen die das im Endeffekt in Blizzards Kassen spülen wird, wohl nicht wie bei WoW sein werden.
Zahlen habe ich dazu keine, aber den Großteil des Umsatzes seiner gesamten Lebensspanne generiert ein Spiel sicherlich innerhalb der ersten Monaten nach der Veröffentlichung. Spätere Verkäeufe machen sicher nur einen Bruchteil aus, selbst wenn man berücksichtigt, dass Blizzard im Vergleich zum Rest des Marktes ausgesprochen langlebige Spiele macht.
Bei dem was man vielleicht das klassische Modell einer Spielefirma nennen könnte, wird immer erst ein Haufen Geld für die Entwicklung eines Spieles in die Hand genommen (im Falle von Blizzard auch gerne mal ueber 3+ Jahre hinweg) und dann kommt es zum einmaligen Verkauf (im Sinne von danach wird kein weiterer Umsatz vom Kunden generiert) in den Handel. Das ist ein verdammt grosses unternehmerisches Risiko, vor allem bei den Summen um die es insbesondere im Falle von Blizzard geht.
Natürlich muss eine Firma um bestehen zu können letzten Endes gute Spiele auf den Markt bringen, die sich auch verkaufen. Wenn nur noch Schrott produziert wird, dann helfen irgendwann auch die Abonnementeinnahmen von in der Vergangenheit erschienenen Spielen nicht mehr gegen den Konkurs. Die Abos, bzw. generell die Verteilung des Umsatzes auf mehr Ebenen, helfen definitiv das Risiko abzufedern (und erhöhen oftmals auch den Gesamtumsatz, was natürlich ebenfalls klar im Interesse der Firma ist). So wird ein einzelner Flop vielleicht vom Genickbruch zum Stolperstein.
Andere Geldquellen zu erschließen ist also sicher legitim, darum verstehe ich Blizzards Motivation dahinter durchaus. Wenn das dann wie im Falle des €-AHs den zwielichtigen Plattformen, wie dem Dreisterneforum oder den Botter- und Dupershops zumindest Teilweise die Geschäftsgrundlage nimmt, dann ist das sicher auch zu begrüßen.
Dennoch bin ich da sehr gespalten, denn ich würde persönlich ganz sicher kein Geld in die Hand nehmen wollen, um an die Items zu kommen die ich haben will. Wäre ich SC-ler würde ich mich da sicher ärgern. Selbst wenn es als regelmäßig und halbwegs organisiert spielendes Individuum (zu denen hier definitiv ein Großteil zählt) wahrscheinlich möglich sein wird bei +/- Null zu sein, oder auch kleine Echtgeldgewinne einzufahren, so sträubt sich bei bir dennoch etwas dagegen. Vielleicht bin ich in der Hinsicht zu altmodisch, aber irgendwie kann ich das Prinzip nicht gut finden. Auch wenn es genau genommen nichts anderes als das gute alte "Geld regiert die Welt"-Prinzip ist. Oder vielleicht gerade deswegen.
Wer genug harte Teuros auf der hohen Kante hat, kann so eben die besten Items haben. Mein Haus, mein Auto, mein SoJ
Ok, als HC-ler könnte ich das eigentlich ignorieren, gefallen muss es mir trotzdem nicht.
Von den Neuigkeiten die heute zu D3 rausgekommen sind, gibt es aber andere die mir noch mehr missfallen:
- keine Skillpunkte. Ok, Blizzard hat das System während der D3-Entwicklung glaube ich schon mehrfach auf den Kopf gestellt, und wie sich das letzten Endes auswirken wird (sofern es in der aktuellen Form wirklich kommt) kann ich ohne tiefergehende Infos schwerlich beurteilen. Aber so wie ich das jetzt sehe ist es absoluter Schrott.
- maximal 10 Charslots (und dann sicher wie in SC2 1 Key = 1 Account) kann ja wohl nur ein verdammt schlechter Scherz sein?
- kein Offlinespiel? noch so eine Verarsche. In SC2 muss man seinen Account via Bnet aktivieren (und ich glaube auch sich zumindest alle paar Wochen oder so zumindest 1x kurz einloggen?) um Offline spielen zu können und das finde ich schon sehr hart grenzwertig. Selbst wenn Offlinespiel für mich nicht zwingend notwendig wäre, ist diese Entwicklung weder zielführend noch sonstwie positiv. DRM = Zwangsgängelung ehrlich zahlender Kunden.
- damit einhergehend natuerlich auch keine Mods, wenn es nur closed Bnet gibt, dann gibt es natuerlich auch keine Mods.
- bestimmt noch ein paar andere Sachen die ich beim in Rage schreiben vergessen habe
Fazit: Müsste ich heute die Entscheidung treffen ob ich mir D3 kaufe wäre die Antwort nein. That is all, move along.
Edith sagt: Hauptsache Blizzard verschwendet seine Arbeitszeit in so einen lächerlichen Bannerschrott, schlechter bitte