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Wunderbare Welt der Schwerkraft-- Teleport und die Sorc im Spiegel der Zeit

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3000er Post :D

So ich und Spicy haben und jetzt darauf geeinigt, das wir den Guide zusammen geschrieben. Ok, ich hab ihn nicht gefragt, sondern einfach nur rein editiert ^^ aber das ist ja fast das gleiche wie geeinigt :p

btw, hi :hy: all :angel:

so long

Caro
 
@Spicy

Ich glaube du unterschätzt den Wert der Olympischen Spiele. Das ist wie ein Nobelpreis. Und dass ohne mit 'ner Million Dollar dotiert zu sein. Diese Sportler richten ihr Leben auf den Sport aus. Und das Ziel schlechthin sind die olympischen Spiele. Das größte Ereignis der Welt. In erster Linie natürlich die Sommerolympiade, aber ich denke, dass man das in diesem Fall gut zusammenfassen kann, die Wertigkeit in den Sportarten ist genauso.
Von den olympischen Sportarten stellt da nur Fußball eine Ausnahme dar, die haben ihre eigene WM als "höchstes Gut".

@tehP
Leichtathletik und Randsportart? :eek:
Leichtathletik hat nach wie vor 'ne massive Bedeutung, selbst bei Disziplinen wie den 800m der Frauen - die wirklich nicht medienwirksam sind - verdient man ein Schweinegeld. Maria Mutola (So heißt die gute richtig;))
Von 'nem 100m Lauf der Männer bei Olympia wollen wir ja gar nicht reden.
Die Dopingkontrollen sind da mittlerweile auch sehr, sehr intensiv. Und Mutola wurde nunmal nicht positiv getestet. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nimmt sie irgendwas, mit noch höherer Wahrscheinlichkeit ist das aber nicht illegal.
 
Natürlich steht es bei den Spielen immernoch als Nummer1 da, das ist klar. Man kommt auch nicht drum herum. Kannst du mir dann aber sagen, warum immer weniger Leute zuschauen im Stadion? In Leipzig bei den Deutschen Jugendmeisterschaften (Halle) war nicht einmal die halbe Arena gefüllt. Auch die Zahlen des Nachwuchses in den Vereinen nimmt ab. Deswegen kommen jetzt ja auch große Vereine wie Bayer dazu, Werbung für den Nachwuchssport zu machen. Und gerade solche Vereine wie Bayer oder Wattenscheid, leisten überhaupt keine Nachwuchsförderung, sondern kaufen nur ein.
Auch die Entwicklung im Schulsport ist klar zu erkennen. Mitlerweile gibt es nurnoch ein paar Kinder die rückwärts laufen können, ohne hinzufallen. Dass die Popularität von so nem großen Event nicht von Bedeutung verliert ist klar, gibts ja auch schon seit zich tausend Jahren. Dennoch nimmt die Leichtathletik als Breitensport ab. In einigen Kreisen werden nichtmal mehr bestimmte Disziplinen ausgeschrieben, weil es einfach zu wenig Leute gibt die dafür melden. Insofern verliert die Leichtathletik an bedeutung. Und gerade dieses Jahr wird ein Jahr der Stagnation (wenn überhaupt noch ein Wachstum vorhanden ist, ich behaupte ja mal dass nicht..), weil die Fußball WM alles überdeckt.
 
Da liegt Deutschland in 'nem Zwiespalt.
Die eine Seite sind die "armen" Länder, insbesondere Kenia, Äthiopien und co.
Dort ist der Sport oftmals der Ausweg aus der Armut.
Die andere Seite sind Länder mit massiver Sportförderung bzw. ein starkes Sportsystem im Bildungssystem. Zum Bleistift die USA, aber auch China, die frühere Sowjetunion, DDR und Konsorten. Wobei bei einigen der "Armutsfaktor" noch hinzukommen kann.
In Deutschland traut sich kaum jemand sein Leben auf Leistungssport auszurichten. Da heißt's (sinnvollerweise): "Ich mach doch lieber mein Abitur/Studium und trainier nebenher."
Und das ist in sehr, sehr vielen Fällen das Quentchen, was zur absoluten Weltspitze fehlt. Von viel zu wenig Schulsport und Kinderfettleibigkeit will ich gar nicht reden, da reg ich mich nur auf..
 
Auch von mir: Glückwunsch! :)

Baroness Canazara schrieb:
@krümelchen: mit hitlervergleichen sollte man sehr vorsichtig sein. man begibt
sich damit, egal wie der vergleich gemeint war, immer auf hauchdünnes eis.
nichts, was bisher in der menschheitsgeschichte passiert ist, lässt sich mit der industriellen
vernichtung von sechs millionen menschen vergleichen. punkt.

Mit der Behauptung wäre ich ebenfalls vorsichtig. Natürlich war Adolf kein Vegetarier, aber es gab noch ganz andere Fleischfresser sozusagen. Das soll nichts schönreden, geschweige denn etwas rechtfertigen oder gar entschuldigen, aber es muss auch konstatiert werden dürfen, dass unsere russischen Nachbarn in in Friedenszeiten nach dem ersten Weltkrieg weitaus mehr Menschen getötet und durch Getreideverkäufe, deren Erlös dem Aufrüsten für einen Angriffskrieg dienten, haben verhungern lassen, als sie im ersten Weltkrieg insgesamt an Verlusten zu beklagen hatten. Mit anderen Worten: Dort war die Friedenszeit zwischen den Weltkriegen verlustreicher als der Krieg selbst.

Ich finde, das lässt sich durchaus mit einer industriellen Massenvernichtung vergleichen. Ob ich die Menschen nun in Unmengen hinrichten lasse oder sie in Massen verhungern lasse, um ein industrielles Aufrüsten betreiben zu können, der Unterschied ist nicht mehr so sehr groß.

auch wenn sich dein vergleich nicht darauf bezieht, impliziert ein solcher vergleich, dass - in diesem fall - die usa eine ähnliche intention haben und sie ähnlich durchziehen würden. nämlich die komplette ausrottung einer gesellschaftsgruppe.

Die USA führen ihren "Krieg gegen den Terror". Unsere Vorväter nannten es Glaubenskriege. Natürlich ist Terror von einer anderen Qualität, da es bei Terrororganisationen letztlich vordringlich um die Durchbrechung des staatlichen Gewaltmonopols geht. Damals war es eine andere Durchbrechung, die mit Gewalt in diesem Sinne nichts zu tun hatte. Eine komplette Beseitigung einer Gesellschaftsgruppe mit bestimmtem Glauben bzw. bestimmten Zielen haben beide zum Ziel.

Natürlich hat ein derartiges Verhalten immer etwas andere Ziele, selten sind zwei Kriege so derartig inhaltsgleich im Rahmen politischer Hintergründe, wie die beiden Weltkriege des letzten Jahrhunderts.

abgesehen davon gab es damals in den usa leider keinen aufschrei. antisemitismus
war in den 30er jahren weltweit eine "populäre einstellung".
so wiesen die usa z.b. 1939 die ms st. louis mit 937 jüdischen flüchtlingen
(zum großteil kinder!) aus deutschland ab (vorher wurde das schiff schon von kuba
abgewiesen...)
ein zweites beispiel: bei den olympischen spielen 1936 wurde der vorsitzende des
amerikanischen olympischen komitees gefragt, was er davon halte, dass es in
deutschland juden verboten sei, in sportvereine einzutreten: "in meinem golfclub
gibt es auch keine juden"...

Ich meinte gar nicht damals, sondern eher heute. Die ganze Welt regt sich zu gerne (und auch sehr zu recht) über die jüngere Vergangenheit unseres Landes auf. Und zumindest ich persönlich empfinde es so, als ob dabei mit kaum einem Wort erwähnt wird, dass es in anderen Staaten in Friedenszeiten mindestens ebenso verwerfliche Vorgänge gab, wie hier in Kriegszeiten und teils heute noch gibt. Da muss man gar nicht weit schaun: Nehmen wir die ethnischen Säuberungen eines gewissen Herrn Putin her - und das im 21igsten Jahrhundert. Mit soetwas verbringt unser Ex-Kanzler dann seinen 60igsten Geburtstag. Saddam verfluchen sie, dabei hat der Kerl nix anderes gemacht, als all die Jahre zuvor, nur da war es den USA recht und sie haben ihn (wie auch die Gegenseite) fleißig subventioniert - und für ein Gleichgewicht der Kräfte gesorgt, an mehr waren sie doch eigentlich nicht interessiert. Dann hat Saddam die Himmelsrichtung geändert und eine andere Nachbardiktatur überfallen. Und schon wurde er über Nacht zum neuen Hitler .. so (be)schrieben es ja seiner Zeit die Zeitungen. Hitler scheint auch das Einheitsmaß zu sein in solchen Fällen.
Hätte der wirklich die Waffen gehabt, von denen uns die Amis weis machen wollten, er hätte sie ... der wäre auch auf Schröders 60igsten Geburtstag eingeladen worden. :D

ohne pearl harbor wären die usa wohl nie in den zweiten weltkrieg eingetreten.

Bin ich mir nicht sicher. Natürlich brauchten die USA einen Grund, aber Stalins Plan war es ja, möglichst zuletzt in diesen von langer Hand geplanten Krieg einzusteigen, um das westliche Europa regelrecht zu überrollen, nachdem sich die Westmächte gegenseitig geschwächt hatten. Man muss sich auch fragen, was wäre passiert, wenn das funktioniert hätte und Hitler nicht auch die Sowjetunion angegriffen hätte, wodurch diese ihre gesamte Rüstungsindustrie erstmal komplett von Angriffskrieg auf Abwehrkrieg umstellen musste.
Wie ewig hätten sich die USA das angesehen? Hätten sie sich eine regelrechte Auslöschung der westlichen Mächte in Europa leisten können? Auf lange Sicht wohl kaum.

allerdings zeigten die bilder aus den vernichtungslagern im nachhinein, dass die
entscheidung, doch in den krieg einzutreten, moralisch richtig/wichtig war.
in dem zusammenhang darf aber nicht verschwiegen werden, dass auch die usa
damals konzentrationslager unterhielten (nicht zu verwechseln mit den deutschen
vernichtungslagern!), in denen ohne gerichtsbeschluss japanisch-, italienisch- oder
deutschstämmige personen inhaftiert wurden. allerdings ist den usa zugute zu halten,
dass sie die häftlinge nicht folterten oder ermordeten.
guantanamo bay (wer weiß, warum den usa ein stück kuba gehört kriegt nen :keks: ;)),

Militärabkommen zwischen USA und Kuba .. Anfang des letzten Jahrhunderts abgeschlossen auf unbestimmte Zeit. Vorteil für Kuba war eine Verpflichtung der USA zur Verteidigung der Unabhängigkeit Kubas. *mampf*

steht in dieser "tradition", auch wenn hier mindestens eine psychologische folter der inhaftierten stattfindet. mit den genfer konventionen kommt man dem lager nicht bei. sie beziehen sich im wesentlichen auf die verschonung der zivilbevölkerung im krieg und die behandlung von kriegsgefangenen. da die usa die gefangenen nicht als soldaten betrachtet (was sich im eigentlichen sinne wohl auch nicht sind), steht ihnen keine behandlung nach den konventionen zu....und da eine inhaftierung in den usa den häftlingen "zumindest" menschenrechte einräumen würde, wurden sie in einen rechtsfreien raum verschleppt. moralisch in jedem fall verwerflich, rechtlich noch nicht abschließend geklärt (mal wieder so ne sache, wo recht nicht gleich "gerecht" bedeutet :().

Ich will ja nicht dem Lager an sich mit den Genfer Konventionen beikommen, sondern es geht um die Auffassung, dass man in einem Krieg Gefangene machen kann, die weder als Soldaten, noch als Zivilbevölkerung gelten. Es gibt auch Gruppen, die von den Konventionen ausdrücklich ausgeschlossen sind (z.B. Spione), aber diese treffen auf "Glaubenskrieger" auch nicht zu. D.h. hier wird eine zwar Soldaten in ihrer Funktion gleichgestellte Gruppe erschaffen (was dem Soldatenbegriff iSd. Konventionen durchaus entspräche), die nicht Soldat ist, aber auch nicht Zivilbevölkerung. Meines Wissens hat diese Gruppe bisher ebensowenig einen Namen wie Rechte.
Und wer sich selbst zum Führer der freien Welt ernennt, der sollte imho eine derartige Auffassung nicht haben. Oder die Freiheit zu Foltern gehört zu den schützenswerten Freiheitswerten - ich kann mir gut vorstellen, dass die Amis das mit der Rechtfertigung des Schutzes ihrer Nation auch noch begründen.

bei der unterscheidung zwischen den "ungesetzliche kombattanten" und regulären soldaten schauen die amis wohl nur, ob jemand mit ner knarre in der hand eine uniform trägt oder nicht... :rolleyes:

Genau so isses.
 
tehP schrieb:
Natürlich steht es bei den Spielen immernoch als Nummer1 da, das ist klar. Man kommt auch nicht drum herum. Kannst du mir dann aber sagen, warum immer weniger Leute zuschauen im Stadion? In Leipzig bei den Deutschen Jugendmeisterschaften (Halle) war nicht einmal die halbe Arena gefüllt. Auch die Zahlen des Nachwuchses in den Vereinen nimmt ab. Deswegen kommen jetzt ja auch große Vereine wie Bayer dazu, Werbung für den Nachwuchssport zu machen. Und gerade solche Vereine wie Bayer oder Wattenscheid, leisten überhaupt keine Nachwuchsförderung, sondern kaufen nur ein.
Auch die Entwicklung im Schulsport ist klar zu erkennen. Mitlerweile gibt es nurnoch ein paar Kinder die rückwärts laufen können, ohne hinzufallen. Dass die Popularität von so nem großen Event nicht von Bedeutung verliert ist klar, gibts ja auch schon seit zich tausend Jahren. Dennoch nimmt die Leichtathletik als Breitensport ab. In einigen Kreisen werden nichtmal mehr bestimmte Disziplinen ausgeschrieben, weil es einfach zu wenig Leute gibt die dafür melden. Insofern verliert die Leichtathletik an bedeutung. Und gerade dieses Jahr wird ein Jahr der Stagnation (wenn überhaupt noch ein Wachstum vorhanden ist, ich behaupte ja mal dass nicht..), weil die Fußball WM alles überdeckt.

Ein Leichtathlet. :) :hy:

Ist unterschiedlich. Als ich mal norddeutsche hatte, war das Stadion praktisch leer, mag an den knapp 40° im Schatten gelegen haben und er Tatsache, dass das Stadion mitten in der Pampa war, kein Schattenspender weit und breit, keine Tribünen, nichts - das war Anfang der 90iger.

Bei den Jugendmeisterschaften selbst ... die sind noch nicht so interessant. Vielleicht hast Du ja mal die Gelegenheit, an den Deutschen Jugendmeisterschaften mit einer Staffel teilzunehmen, die sind (glaube sie sind es noch, zumindest damals waren sie es) mit den deutschen Männer- und Frauenmeisterschaften zusammengelegt. Und mal im Münchener Olympiastadion vor rund 30K Menschen zu laufen, die alle schrein, was das Zeug hält (bei den 4x400m ist ja egal wo immer ordentlich Stimmung) ... das hat schon was.

Insgesamt hast Du aber Recht: Der Nachwuchs im Bereich der Leichtathletik ist nicht mehr so groß. Ist wahrscheinlich nicht cool genug, heute sind da Modesportarten sehr viel präsenter.
 
Bei den Kindern gehts mir genauso, bloß nicht weiter drüber sprechen..
Und was du mit dem Faktor "ich mach lieber ne Ausbildung oder Studiere nebenben" meinst ist ja nur logisch. Damit kommen wir ja auch wieder zum Punkt der Förderung.

Ist man gut -> Förderung, obwohl das meiste ja auch nur von der Sportfhilfe oder den Ausrüstern kommt, vom Verband ja nicht so.
Ist man schlecht -> abgesägt.

Und wer gibt die Garantie dass man nicht mal nen Fehler macht? Knickste um, biste schlecht, wirst rausgeworfen. Läufst gegen ne Hürde, wirst letzter, biste raus. Salto nullo, nicht gerne gesehen. Und auch gerade der Sprung von Deutscher -> Europäischer -> Weltspitze ist ja nicht gegeben. Wer gibt denn alles auf um diesen Sprung zu versuchen? Das zieht ja auch Konsequenzen mit sich. Siehe Marc Blume, der muss heute immernoch laufen, weil er nicht wie Stefan Striezel oder sein Bruder ne Ausbildung geholt hat.
Stefan Striezel ist das beste Beispiel. Großer Kandidat in Seoul 400m Hürden, läuft im Hotel den schwedischen Mädels hinterher, knickt auf der Treppe um mit 3fachem Knorpelschaden. Da steckt man viel Geld in so einen Menschen hinein, wo es in Bruchteilen einer Sekunde alles dahinpuffen kann. Und was hat man noch, wenn man ausschließlich sich mit Sport beschäftigt hat? Nix!

Die Leute in den angesprochenen ärmeren Ländern haben ja soweit nichts zu verlieren. Da haben sie ja auch garnicht die Alternative die uns gegeben ist. Und dann machen sie halt das was sie am besten können: laufen


Edit: das Gleiche ist bei den Erwachsenen. Gut, die Staffeln sind auch immernoch nen Event, da kommen ja auch schon durch erhöhte Anzahl von Aktiven erhöhte Anzahl von Zuschauern alleine durch Familie und Freunde. Aber von deinen Zahlen "30.000" kann der heutige Sport nur träumen. Und der Traum eines jeden Aktiven ist heutzutage Karlsruhe, da laufen die ganzen Leichtathletik-Verrückten rum. Aber ob Norddeutsche, Süddeutsche, Deutsche, Europameisterschaften -> es sind überall viele Plätze frei..
 
Keineswegs unterschätze ich die olympischen Spiele in ihrem sentimentalen Wert für die Sportler, aber die materiellen Dingen kommen nicht von einem Gewinn dort sonder wie gesagt über Sponsoren und Werbeverträge, und die haben diese Leute unabhängig davon ob sie jetzt gewinnen oder wegen eines Dopings verlieren.

Dass es ein großer Verlust ist die Medaille zu verlieren ist verständlich ( auch wenn die Athleten sie ersetzt bekommen wenn irgendwer des Dopings überführt werden sollte), aber als praktisches Beispiel: Ein Bankräuber wird auch schlimmer bestraft als einer, der Omis Selbstporträt von 1934 mit hohem persönlichen Wert für den Besitzer, aber gerinem materiellen Wert stiehlt. Und grundsätzlich finde ich das auch nicht so schlecht.
 
Keineswegs unterschätze ich die olympischen Spiele in ihrem sentimentalen Wert für die Sportler, aber die materiellen Dingen kommen nicht von einem Gewinn dort sonder wie gesagt über Sponsoren und Werbeverträge, und die haben diese Leute unabhängig davon ob sie jetzt gewinnen oder wegen eines Dopings verlieren.
Ich frage mich, ob du diesen idealistischen Kram wirklich glaubst. Landest du bei den Top-Wettkämpfen nur unter "Ferner-Liefen", bist du ein Mitläufer, und Mitläufer werden höchstens noch von der örtlichen Kreissparkasse gesponsort. ~

Ich gebe mal ein Beispiel: Vor vier Jahren hat der amerikanische Short-Track-Athlet Apolo Anton Ono (Short Track ist diese modifizierte Form des Eisschnellaufes) in Salt Lake City sensationell die Goldmedaille in einem der Wettbewerbe gegen die bis dahin haushoch überlegenen Koreaner gewonnen. Das Medienecho war überwältigend, er wurde in sämtlichen wichtigen Talkshows rumgereicht, durfte an der Oscar-Verleihung teilnehmen und hat Millionen von Dollar an Sponsorengeldern eingestrichen. Die Amis stehen ja ganz besonders auf solche Stories. Der Sport an sich, Short Track, interessiert bis heute keinen so richtig.

Das sentimentale "Dabeisein-ist-alles"-Motto gilt für die wirklich ambitionierten Athleten schon seit Jahren nicht mehr. Ich rede hier nicht von irgendwelchen äthiopischen Skilanglauf-Exoten, den Eddy-the-Eagles der Neuzeit. All jene Sportler, die ihr Geld professionell oder semi-professionell verdienen, haben ein überwältigendes Interesse daran, gut abzuschneiden. Und das werden mit Jahr zu Jahr mehr.

Natürlich gibt es auch Sportarten wie das Curling oder Frauen-Eishockey, wo keine Vollprofis agieren. Aber die Sportler dort stehen ja auch eher selten unter Dopingverdacht. ;)
 
Nehmen wir mal als Beispiel die Skifahrer, dei haben bis auf die Amateure schon mehrere Sponsoren, ganz egal wie erfolgreich sie sind. Alleine die ganze Ausrüstung, man sieht ja ihre Skie, Stöcke, Helme alles im Fernsehen was schon kräftig Geld einbringt, ohne das könnten unerfolgreiche Sportler überhaupt nicht überleben. Klar wirklich reich wirst du nur mit großen Erfolgen, aber kann man jemanden Strafen dafür dass er indirekt einen Werbevertrag gestohlen hat? Ich glaube nicht.
 
Solche Verträge sind aber individuell verhandelt, Martin. Wenn Du nicht auch entsprechende Erfolge vorzuweisen hast (und nur durch die wird man in der Regel im Fernsehen auch eingeblendet), klebst Du Dir Deine Stöcker viel mehr zu, um neben dem Rest nicht so armselig auszusehen. Zudem bezieht sich die Förderung gerade in den semiprofessionellen Bereichen viel mehr auf Material, als denn auf Bares. Wirklich leben können von Fördergeldern nur die, die auch weiter oben zu finden sind. Die allerdings können davon dann auch mehr als gut leben.
 
Daniel Schnelting hat einen Sponsorvertrag über 2.000€uro im Monat -> Ausrüstung! Wer braucht Sportklamotten oder Schuhe im Wert von 2.000€uro im Monat? Meine Freundin die Schuhe, okay, aber das ist doch unmenschlich. Bares hingegen ist wirklich dagegen Mau und kommt, wie bereits gesagt, doch eher von in der Region liegenden Firmen.
Und wenns da gut laufen soll, dann braucht man auch einfach Beziehungen, auf einen zu kommen die nie.

Heute in der Bild steht zum Beispiel die einzelnen Einküfte der Sportler. Wobei es von 3k-100k geht. Was davon allerdings Werbe-, Sponsoring-, Fördergelder sind ist auch fraglich..
 
Ich denke, in Bezug auf Sponsorengelder muss man schon unterscheiden, ob es sich um eine beliebte oder eine Randsportart handelt, wobei einige Sportarten Dauerbrenner sind, andere Modeerscheinungen und wieder andere quasi nur alle 4 Jahre mal in Erscheinung treten. Wer guckt denn bitteschön Curling außerhalb der Olympiade? Wer überträgt das überhaupt?

Die Sponsorengelder richten sich natürlich nach der Leistung und noch viel mehr nach der Medienpräsenz. In Zeiten, wo quasi jeder Skisprungwettbewerb im Fernsehen übertragen wird, und zwar in voller Länge, können auch die hinteren Plätze ihre Ski hochhalten und ein bisschen kassieren.

Aber wer von den Shorttrack-Läufern kann denn in Europa von seinem Sport gut leben? Und dazu kommt ja noch, dass die Leute ohne Ausbildung maximal 10-15 Jahre Zeit haben, ihren Lebensabend zu verdienen. Da empfinde ich 100.000 im Jahr nicht als viel Geld, auch wenn das eine große Zahl ist

Wenn ich mir so Wettbewerbe wie Pistolenschießen, Segeln, Military, Judo oder Sportgymnastik ansehe, glaube ich sofort, dass für die ein Olympiasieg oder auch die bloße Teilnahme der absolute Knaller ist. Und da ist der Anreiz, zu diesem Wettbewerb besonders fit zu sein, auch ziemlich groß. Ein gut verdienender Tennis-Profi ist bei Olympia kaum mehr motiviert als bei einem Grand Slam. Ein Radfahrer kaum mehr als bei der Tour de France. Viele der Profis nehmen ja gar nicht erst bei Plympia teil, weil es "nicht in ihren Traingsplan passt".


Klar wirklich reich wirst du nur mit großen Erfolgen, aber kann man jemanden Strafen dafür dass er indirekt einen Werbevertrag gestohlen hat?
Ich denke, das können anwesende Rechtsexperten besser sagen, aber es dürfte unter den Punkt Betrug fallen. Sich durch Betrug eine finanzielle Unterstützung erschleichen ist natürlich strafbar. Eine angemessene Strafe muss also sein. Was angemessen ist, da gibt es im gesamten deutschen und internationalen Strafrecht so viele Ungereimtheiten, dass ich da lieber nicht drauf eingehe.
 
Betrug ist ein reines Vermögensdelikt, das Erlangen eines Vermögensvorteils oder eines vermögensgleichen Vorteils ist also Tatbestandsvoraussetzung.

Grob gesagt sind 4 Punkte bei Betrug auf der Tatbestandsseite zu prüfen:

1. Täuschungshandlung
2. Irrtumserregung oder -unterhaltung (kausal bedingt durch die Täuschungshandlung)
3. Vermögensverfügung durch den Getäuschten (kausal bedingt durch den Irrtum)
4. Vermögensschaden (kausal bedingt durch die Vermögensverfügung)

(Im Übrigen ist das auch der Grund, warum es nie einen "Selbstbetrug", ein Begriff, der ja gerde in Punkto MH-Nutzung nur zu gern verwendet wird, geben kann: Man kann sich nicht selbst täuschen)

Jetzt versteh ich ehrlich gesagt nicht ganz, was Martin gesagt hat. Wie kann man einen Werbevertrag stehlen? :confused:

Ahja, da war noch die Strafmaßfrage offen .. 3 Jahre .. *blätter* .. fallen z.B. als Höchststrafmaß an bei Delikten wie Störung der Totenruhe, Verletzung der Unterhaltspflicht, Ausbeutung von Prostituierten (schade, da fällt mir doch glatt auf, dass Üble Nachrede "nur" zwei Jahre gibt :D), Schwangerschaftsabbruch (§ 218 I, kennt man aus den Medien), Beteiligung an einer Schlägerei (klingt etwas hart - in der Schlägerei muss aber mind. eine schwere Körperverletzung begangen worden sein), Nötigung ... das ist so die Kragenweite für maximal 3 Jahre. Mir fällt spontan auch keins davon als Verbrechen ein, das sind imho alles nur Vergehen, also im Mindeststrafmaß unter einem Jahr Freiheitsstrafe.

Die meisten Körperverletzungsdelikte haben bis 5 Jahre oder mehr, das ist also schon nochmal eine andere Qualität. Betrug gibt übrigens auch maximal 5 Jahre. Soweit ich weiß werden aber Höchststrafen nur recht selten ausgesprochen.
 
Nun, Fakt ist ja dass erfolgreiche Sportler eher an Werbeverträge und Sponsoren kommen als unerfolgreiche. Wenn also ein Athlet gedopt war und damit den Erfolg "gestohlen" hat , hat er auch die Verträge und so indirekt Geld gestohlen. Wenn ich dich und deinen Rechtswissenschaftlichen Kauderwelsch aber richtig interpretiert habe, ist es da kein Vermögensbetrug stattfindet nicht strafbar.
 
Stehlen hat einen anderen Unrechtsgehalt, als Du ihn gerade annimmst. Bei allem, was so Pi mal Daumen mit Diebstahl und darauf aufsetzenden Delikten zu tun hat, kommt der sog. Gewahrsamsbruch ins Spiel. D.h., der andere muss erstmal etwas gehabt haben, dass ich ihm dann sozusagen auch wegnehmen kann.

Bei Werbeverträgen kommt das nicht hin, Verträge laufen, laufen aus, werden evtl. verlängert oder auch nicht. Es scheint natürlich Unrecht, dass Sportler A seinen Vertrag nicht verlängert bekommt, weil der Vertragspartner lieber den (gedopten, weiß aber keiner) Sportler B unter Vertrag nimmt. Bei Verträgen kommt aber der entscheidende Punkt der Vertragsfreiheit dazu. Es gibt ja keinen Anspruch des Sportlers A, dass er den Vertrag wieder bekommen würde. Und solange sich die Vertragspartner an den Vertrag halten (und dann evtl. auslaufen lassen), gibt es gar nichts, worauf Sportler A klagen könnte.

So geschehen damals im schon von Nookie oben angesprochenen Fall Ben Johnson 1988. Seine Verträge wurden glaube sogar rückwirkend unwirksam, er verlor soweit ich mich erinnere rund 18mio. Dollar dadurch. Heute sind sie wieder auf dem Niveau, auf dem er schon vor über 15 Jahren lief, nur sind eben die Abstände kleiner, das Rennen bleibt weiter spannend, die Leute schauen weiter zu, die Partner kassieren weiter hunderte von Millionen Dollar an Fernsehgeldern. Vor 15 Jahren gabs EINEN, der so schnell lief, wir erinnern uns an den hochgestreckten Arm beim Zieldurchlauf, die letzten 10 Meter schon austrudelnd, kein Oberkörpereinsatz über der Ziellinie und immernoch mit Fabelweltrekord von 9,78sec, später runterkorrigiert auf 9,79, Lewis war irgendwas zwischen 3 und 5 Metern weiter hinten, im Sprint sind das Welten. Heute sind es gleich 3 oder 4, die so schnell sind. Und ich halte wirklich jeden für naiv, der meint, dass die Leute das heute sauber laufen. Gerade im Sprint gehts um viel Geld und das wird letztlich von den Veranstaltern und Vertragspartnern gemacht. Und denen ist höchstens noch die Institution Olympia wichtig, damit sie weiter Geld machen können. Wer da unten Gold und Silber holt, das interessiert höchstens noch die Sportler und ihre Trainer.
 
Dass die sauber laufen wäre möglich, aber sicher nicht sauber trainieren, sprich sie sich während des Trainingsdopen, damit der Körper schneller Muskeln aufbaut (auch die Herzmuskulatur) und man somit später beim Wettkampf legal schnell sein kann...

BTW Was ist Ausbeutung von Prostituierten?
 
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