• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

Die Taverne "Zum lachenden Eber" - ein Nachruf

Es tat gut Koras Hände zu spüren, die seinen Kopf stützen, es machte ihm klar das er wirklich nicht tot war.

Ethir war immer noch sehr schwach, und würde es auch einige Zeit lang bleiben - doch strömten seine Kräfte langsam aber stätig zu ihm zurück.

Er dachte an das was er gesehen hatte - als...
Dieses Bild,...er dachte an die glückliche Kora die auf das Kind herablächelte und plötzlich spürte er etwas was er noch nie in einer solchen Intensität gespürt hatte.
Es war ähnlich wie das was er für Shar'Tel gefühlt hatte nur viel viel stärker.

Ethir wusste nicht was er tun sollte wenn er wieder gänzlich gesund war, doch er schwor sich nie, nie wieder sich so grausam zu verhalten, wie er es bis vor kurzem getan hatte. Er würde nie mehr leichtfertig eine Waffe erheben.
Und.
Er würde für Kora Kämpfen.
 
Etwas war anders.
Kora konnte nicht recht definieren, was, aber es irritierte sie.
Sie war froh, als der Bescher leer war.

  "Tu mir den Gefallen und mach sowas nicht nochmal mit mir. Ich war schon am Überlegen, wen ich bitten kann, mir beim Grab ausheben zu helfen..."

Sie setzte sich ans Feuer und machte sich daran, Essensreste zusammenzusuchen.
Die Sorceress konnte Ethirs Blick fühlen.
Es war beunruhigend.

 hoffentlich kommt Kyprioth bald hier her... dachte sie
 
Ethir Hustete - sein Blick klebte an Koras rücken.

  "Ich Danke dir..."

Er räusperte sich.

  "Es wird bald kalt werden - der Frost ist nicht mehr fern..."

Er zögerte kurz.

  Gottseidank hat meine Ausrüstung das Feuer überstanden, doch was soll ich tun wenn es mir besser geht. Mich Kyprioth an schließen? Auf jedenfall bleib ich in seiner - Koras - nähe
 
Kora warf dem Elb einen ärgerlichen Blick zu.
Also doch.
Yngvars Leute waren ja dafür bekannt, daß sie immer nur an eines dachten, wenn sie ein weibliches Wesen sahen.
Gut, im Zweifelsfall fragten die auch nicht lange, da war diese plumpe Anmache noch recht erträglich dagegen...
Aber er war ja auch zu schwach.
Ihre Stimme klang scharf, als sie antwortete.

  "Wenn Du jetzt denkst, daß ich, nur weil Kyprioth gerade nicht da ist, mit dem nächstbesten ins Bett krieche, dann hast Du Dich geschnitten. Ich habe Winterausrüstung dabei - und Du has einen ganzen stapel überschüssiger Decken von Leharas bekommen."
 
Ethir wirkte zutiefst verwirt

  "Was...? Ich...ich...nein...Ich habe das doch nicht so Gemeint."

   Ich Dummkopf - Ich hätte tausend andere Sachen sagen können aber ich sag ausgerechnet das was eindeutig   zweideutig ist.

  "Es tut mir wirklich leid - bitte..."

Es fiel ihm schwer Gefühle in seine Stimme zu legen er war es nicht gewohnt.
 
Koras schiefer Blick drückte Verachtung aus.

  "Nenn mir einen Grund, Dir so etwas zu glauben."

Damit widmete sie sich wieder einem Stück Brot und Käse.

  "Ich werd noch wahnsinnig bei dem Fraß hier. Wenn ich nicht bald frisches Gemüse zwischen die Zähne bekomme, dann dreh ich noch durch!"

Sie sah Ethir an.

  "Heute passe ich lieber noch auf Dich auf, aber morgen suche ich mir was besseres zu futtern. Oder gleich ein Dach überm Kopf!"
 
Ethir seufzte.

  "Erstens wäre ich zurzeit viel zu schwach dafür und zweitens..."

Er stockte.

  "Und zweitens würde ich dich nicht so respektlos behandeln."

Ethir betrachtet einen Käfer der vor ihm auf dem Boden rumkrabbelte - er wollte nicht aufblicken.
 
Shar'Tel saß immer noch auf ihrem Baumstumpf am Waldrand. Ihr Schwert hatte sie mit dem Griff nach unten in den Boden gesteckt und erwärmte sich an der glühenden Klinge, dessen Energie durch Kora verstärkt worden und noch nicht abgeebbt war.
Zwischen durch hatte sie auch ein wenig geschlafen, jedenfalls hatte sie nicht mitbekommen, warum die Zauberin den Elben wieder fortgezerrt hatte.

Sie saß da, tief in Gedanken versunken und beobachtete die vor ihren Augen tanzenden Bildpunkte.

Sie fühlte sich als müsste sie sich jemandem anvertrauen. Asrael schien da einen guten eindruck zu machen, er wirkte ebenso seriös wie Kyprioth. Und er traut sich etwas zu. Er hatte ohne umschweife den anderen mitgeteilt, dass er blind sei.
Sie hätte so etwas nicht gekonnt.

     Andere Seits...
Was ist wenn er kein Geheimnis für sich behalten kann?


Ihre Gegner würde sich vervielfachen, wenn ihre Schwäche bekannt wird.
 
Kora lachte.
Sie lachte, bis ihr die Tränen über das Gesicht liefen.

  "Ich erinnere mich an eine kleine Begebenheit vor noch nicht einmal einer Woche... Aber das war ja gar nicht so gemeint, was?"



Kyprioth hatte mittlerweile Shar'Tels Lichtung betreten.
Der Necroancer ging auf die Amazon zu und setzte sich neben sie.
mit einer Kopfbewegung deutete er auf das glühende Schwert.

  "Kora."

Es war keine Frage, es war eine Feststellung.
 
Ethir sammelte alle seine Kräfte - und drehte sich um, sein rücken deutet nun in Koras Richtung.
Lange sagte er kein Wort, doch als er dann sprach klang seine raue stimme traurig.

"Vor einer Woche...habe ich die Welt noch mit anderen Augen gesehen. Verdammt. Ich...wie soll ich es nur sagen...dinge änderten sich, ich änderte mich. In mir haben innere Kämpfe getobt, sie sind immer noch da - Ich habe erkannt was ich bin - ein Monster.
Mir ist klar geworden was ich getan habe, wie grausam ich bin. Das ich es nie wieder gut machen kann was ich anderen Wesen angetan habe.
Ich...ich hätte vor kurzem fast aufgegeben, ich habe keinen sinn mehr im leben gesehen....doch..."

Die Stimme brach ihm ab.

"ich würde dir jetzt gerne den Grund sagen warum ich mich dazu entschlossen habe weiter zu leben - doch ich kann es nicht und es ist der falsche Zeitpunkt..."
 
     "Ach so heißt sie also.
Sie versteht sich recht gut auch das Feuer, habe ich recht? Das ist ihr Element...

Schön übrigens, dass du mir Gesellschaft leistest.
"

Kyprioth saß eine Weile neben Shar'Tel und beide genossen die Stille.

     "Mir ist langweilig."
stellte die Kriegerin fest.
     "Da fällt mir etwas ein. Ich habe ja noch den Mantel von dir. Könnte mir selbst einen schneidern. Ich weiß, wie das geht, aber ich habe es noch nie gemacht. Der Winter naht und ich brauche etwas warmes. Hab nur keine Lust wie so ein grobschlächtiger Nordmann einen unbehandelten Tierhautfetzen anzu ziehen. Das Blut daran lockt nur lässtige Insekten an. (Im Winter nicht, aber das is jetzt egal) Das wird einige Zeit dauern, solange würde ich den Matel gerne noch behalten..."
     "Nur zu."
     "Danke.
Wenigstens habe ich dann etwas zu tun.
"

Shar'Tel lächelte den Nekromanten zu frieden an. Ohne ein Wort zu sagen, hatte er sie auf eine Idee gebracht.
 
Diesaml war es Kora, die sich umdrehte und den Elb ansah.

  "Bist Du mir böse, wenn ich Dir das nicht so einfach glauben kann?"

Sie senkte den Kopf.

  "Ich kenne Yngvar. Und ich weiß, wie seine Leute sind. Meine Güte, ich kenne Kyprioth, und ich weiß, was er von seinem Vater gelernt hat."

Sie wandte sich wieder ab.

  "Es tut mir leid."
 
  "Es muss dir nichts leid tun...Ich würde es mir ja selbst nicht glauben...doch...Bei allen Göttern..."

Eine Träne lief unglaublich langsam Ethirs Gesicht hinab.

  "Ich weiß nicht was ich tun machen - es wirbelt alles durcheinander, ich habe noch nie so viel auf einmal Gefühlt. Sonst war da immer nur Hass... Verachtung... Machthunger. Aber nicht ...dass und...was dass schlimmste ist, ich bin immer noch an Yngvar gebunden. Ich fühle die Fesseln - es tut Plötzlich so weh, es reißt an meinem Herzen.
Es tut mir leid, das ich dich damit belästige..."

Er schluckte.
 
  "Lass gut sein, Ethir, ja?"

Koras Stimme war ruhig aber bestimmt.

  "Sieh zu, daß Du erstmal wieder zu Kräften kommst. Dann gehst Du Deiner Wege und ich sehe zu, daß ich meinem Weg folge. Wahrscheinlich ist bis dahin eh Kyprioth längst da..."
 
Der Elb schluckte wieder - und ohne das er es merkte lief eine zweite Träne seine Wange hinab.
In seiner Stimme war jetzt ein zittern.

"Ich will nicht alleine weitergehen. Ich kann nicht alleine weitergehen."

Ethir Hustete wieder.

"Kann ich nicht mit euch kommen?"

In seiner Stimme lag ein flehen - und irgendwie hatte Ethir jetzt etwas von einem kleinen Jungen.
 
Kora seufzte.
Sie stellte Ethir einen Becher frischen Thymiantee vor die Nase.

  "Müssen wir das jetzt klären? Im Moment ist erstmal wichtig, daß Du wieder gesund wirst."
 Und dann ich Kyprioth hoffentlich da und kann sich dieses .. Problemchens ... annehmen
  "Trink Deinen Tee, kurier Deinen Husten aus..."
 
Ethir rührte den Tee nicht an.
Er schloss die Augen - und dachte nach.
Das reden hatte Ethir, obwohl es ihm schon wesentlich besser ging, angestrengt.
Außerdem.
Wahrscheinlich machte jedes seiner Worte alles noch schlimmer. Er hatte doch keine Ahnung wie man geschickt mit Menschen umging. Normaler weise hatte er ihnen einfach sein Schwert unter die Nase gehalten.
 
... plötzlich hörte das Baby, das ein Ausenstehender mittlerweile auf 1-2 Jahre schätzen würde, auf zu schreien. Aber es war niemand da, der das Alter hätte schätzen können, niemand der von seinen Schreien Notiz genommen hätte. Und das , obwohl sich nichteinmal 100 Meter von ihm entfernt, Wesen dieser Welt aufgehalten hatten. Es war alleine ... neugeboren und allein.

"gugu?... iiiih ... iic ... ich pin ... gagag"

In diesem Moment fingen seine Augen an zu flackern ... weiss ... schwarz ... weiss ...

... das Flackern stoppte ... in einem tiefen schwarz ... für den Bruchteil einer Sekunde, bevor sie wieder ihre unschuldige grüne Farbe annahmen.

Zappelnd rollte es sich in der Lache aus fast getrocknetem Schlamm, Urin und Babykot auf den Bauch und machte seine ersten unbeholfenen Versuche zu krabbeln. Erst noch ohne Erfolg, doch nach ein paar Minuten hatte es seinen ersten Meter geschafft. Es funktionierte immer besser ...

und es krabbelte weiter Richtung des hellen Lichts, das nun seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm ...
 
Kora starrtr in die Flammen.
Wo war Kyprioth?
Ethir entwickelte sich langsam zu einem Problem.
Sie wußte nicht, was sie damit anfangn sollte, oder auch nur was sie von dem, was er von sich gab, glauben konnte.
Sollte.
Wolte.
Er war immer eine Gefahr gewesen, stets im auge zu behalten - hätte er es geschafft, sie wirklich zu greifen, hätte sie keine Chance gegen den größeren, schwereren Mann gehabt.
Ihr Vorteil lag in der Geschwindigkeit der Bewegung.
So - krank und schwach - stellte er keine Gefahr dar.
Allerdings würde sie ihre sämtlichen Besitztümer darauf verwetten, daß die Geier, die ebenfalls in der Nähe der abgebrannten Taverne lagerten, nur darauf warteten, daß sie einen Moment nicht da war.
Man könnte einem hilflosen Mann ja das wegnehmen, was er hat...
Sie verwünschte Ethir und die Situation, in die er sie gebracht hatte.
Ttatt hier Wache zu halten wollte sie in den Wald gehen, ach Shar'Tel sehen oder nur ein bischen essbares Grünzeug sammeln.
Eine nur aus Fleisch und Brot bestehende Diät war wiederwärtig.
 
Azrael ging wieder zur Lichtung zurück, er hatte Ethir immer noch nicht gefunden. Er setzte sich irgendwo hin und holte den kleinen Wetzstein raus und begann seine Sense zu schärfen. Dabei igorierte er die Kerben und fuhr stur über die Schneide. Jahrelanger Gebrauch und regelmäßiges wetzten haben der Sense Zähne verliehen, sie riss in ihre Opfer hinein und er musste sehr oft Zeit damit verbringen Hautfetzten von der Schneide abzuziehen.
Nein, aufgeben war noch nie meine Stärke.
Er stand auf ging wieder in den Wald. Diesmal fest entschlossen Ethir zu finden.
 
Zurück
Oben