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Die Taverne "Zum lachenden Eber" - ein Nachruf

Azrael zuckte mit den Schultern und packte das Tuch in seinen Beutel.
Kora ... Ynvgar. Ynvgar, dieser, zugegeben, sehr kryptische Name erinnerte ihn an die, der Necros.

´Merkwürdig...`

Van´els Stimme.
Azrael stand auf und ging zu ihn hin.

´Was ist den so bedenkenswert?´
 
"Nun," erwiderte Van´el, "Wenn ich sonst meditiere, fühle ich mich danach etwas erfrischt, mehr aber auch nicht. Aber diesmal...", er besah seine Hände, "Durchfließt mich eine fast nicht zu bändigende Kraft. Es fühlt sich fast so an, wie wenn...", er brach ab, denn er wollte Azrael dieses Geheimnis nicht auch noch preisgeben.
"Jedenfalls habe ich keine Ahnung, warum das diesmal so...anders ist. Ihr vielleicht?", fragte er Azrael.
 
"Ich weiß auch nicht wirklich mehr über Lith als du"
Ethir Stimme klang unfreundlich.

"Mir ist sie aber auch nicht geheuer...ich denke man sollte sie nicht aus den Augen lassen - den sie lässt uns nicht aus den Augen. Sie Spioniert..."

Er wollte weiter sprechen, doch wurde er plötzlich von einem Husten Anfall geschüttelt.
 
´Ihr habt das Gefühl, dass euch nach dem Meditieren eine unbändige Kraft durchströmt?´ Azrael lachte leicht. ´Urmagie. Ihr seid ein Druide und die Natur kümmert sich um ihre Kinder.´ Antwortete er dann lächelnd. Auf seine Sense gestützt setzte er sich hin und sprach Arnold an, obwohl er nicht wusste wo er saß.

´Na Arnold, eine polierte Waffe hat nichts gegen eine scharfe auszusetzten.´

Er holte einen Wetzstein aus seinen Beutel und hielt in der linken Hand.
 
Kora packte den Elb am Arm und schleifte ihn zurück zur Feuerstelle.
Dann machte sie sich daran, Wasser zu erhitzen.
Sie gab einige Kräuter dazu, kochte diese ein wenig mit, ließ das Gebräu mit ein paar anderen noch ein bischen ziehen.
Zum Abschluß filterte sie die Kräuter heraus und mischte die dunkle Brühe mit etwas Honig.
Das gab sie dann Ethir.

  "Schmeckt nicht sonderlich, sollte aber Deinem Hals gut tun."
 
Ethir schnupperte an dem "Gebräu", dann umspielte ein kleines wehmütiges Lächeln seine Lippen.
Mit einem Zug leerte er den Becher - und schüttelte sich, es schmeckte wirklich nicht gut.
Kora blickte dem Elben ins Gesicht - dunkle Schatten langen unter seinen Augen, waren sie gerade schon da gewesen?

"Kann ich mir wohl eine von Kyprioths decken ausleihen?"

Eigentlich wiederstrebte ihm das aber...
 
"Nein, danke. Arnold nicht brauchen schleifen Axt, denn Axt von Arnold seien immer scharf. Wurde gemacht aus ganz doll seltenes Metall, das niemals zerbrechen oder stumpfen ab", erklärte Arnold.

Unterdessen dachte Van´el darüber nach, was Azrael ihm gesagt hatte.
"Macht das denn SO einen Unterschied, wenn ich näher an der Natur meditiere? Ich sollte mir dann zu Hause wohl einen Wintergarten zulegen.
Er setzte sich zu Azrael und Arnold, welche sich über Arnolds Axt unterhielten.
 
Kora nickte.

  "Nimm Dir, was Du brauchst, ich hab meine eigenen."

Die Gesichtsfarbe des Elben gefiel ihr gar nicht.
Sie warf ein paar Holzstücke nach, damit das Feuer gut wärmte.
Sie musterte Ethir, der sich mit abwesender Miene in mehrere Decken wickelte.

Er wirkte - hilflos.
Konte so jemand...
Natürlich.
Sie hatte ihn oft genug als Monster erlebt, und Kyprioth hatte erzählt, Ethir hätte gelacht, als er damals Anci gefunden hatte.

Die Sorceress schüttelte den Kopf und ging ihre Heilkräuter-Vorräte durch.
Thymian war fast zuende, sie würde bald neuen suchen müssen, wenn sich Ethirs Husten nicht besserte...
 
Ethir wickelte sich in die Decke, seine Augen brannten und wurden schwer. Er war Plötzlich so müde, völlig kraftlos und ausgelaugt.
Er schlief ein, ein Alptraum - wie er ihn noch nie erlebt hatte, überkamen ihn.

Er rannte, versuchte wegzurennen.
Doch vor ihm auf dem weg stand Yngvar, Ethir wandte ich um, rannte über die Schulter blickend in die entgegengesetzte Richtung.
Als er wieder nach vorne schaute stand dort aber schon wieder Yngvar. Die Lippen des Necromancers umspielten ein spöttisches lächeln.
Ethirs Herz hämmerte, in Panik wandte er sich wieder um - und stolperte. Er blickte sich nach dem um, was dort auf der Erde lag . Die toten Augen einer Frau blickten ihn an.
Er schrie. Und wachte auf.

Er wusste nicht wo er war - oder was er war, er schrie immer noch.
Rote ringe tanzten vor seinen Augen.
 
Kora zuckte zusammen.
Da stimmte etwas gar nicht.
Sie sprang zu dem Elb, der mit blicklosen Augen etwas anstarrte, das sie nicth sehen konnte, und schrie, als wollte ihn jemand umbringen.
Sie packten ihn an den Armen und schüttlete.

  "Ethir. Ethir. Ethir! ETHIR! ETHIR!"

Erst eine Ohrfeige brachte ihn zum Verstummen.
Kora ließ seine eiskalte Hand los.
Das Gesicht war glühend heiß.

Sie stellte ihm einen Becher hin.
Es war Weidenrindentee, den sie inzwischen gekocht hatte.
Nach kurzrm Zögern stützte sie mit einer Hand seinen Kopf ab und hielt ihm mit der anderen den Becher an die Lippen.
Mühsam schluckte der Elb die bittere Flüssigkeit.

Kora setzte sich neben ihn.

  "Verflixt, Ethir, was soll ich mit Dir machen? Wenn ich Dich hier liegnelasse, stirbst Du. Kyptioth wäre nicht erfreut..."
 
Ethir war sehr schwach. Er schaffte es nicht einmal den Kopf zu heben.

"...Es ist nie angenehm wenn eine Figur vom Schachspiel fehlt. Das Spiel wird doch gleich viel langweiliger..."

Ein Hustenanfall schüttelte ihn.

"...lass mich ruhig hier liegen, du hasst mich...du solltest dich nicht um mich kümmern...niemand sollte sich um mich kümmern...Das habe ich nicht verdient..."

Ihm fielen die Augen zu, doch sofort waren da wieder die Bilder seines Alptraums - er riss die Augen wieder auf.

"Wie viel Zeit ist vergangen? Vor ein paar Stunden war ich noch ein gesunder Mann. Und nun bin ich wohl am ende meiner Kräfte...jetzt waltet die Gerechtigkeit, nicht war?"

Er schaffte es den Kopf anzuheben und Kora anzuschauen.
 
Die Augen der Sorceress funkelten ihn wütend an.

  "Niemand verdient es, auf so eine Art und Weise zu enden."

Ethir hustete.
Kora fasste nach seiner Hand.
Sie war eisig.
Der Elb zitterte immernoch.
Ein schlechtes Zeicht, das Fieber schien trotz der Weidenrinde weiter zu stergen, obwohl es schon so hoch war, daß nur noch der Kernbereich des Körpers richtig durchblutet war.

  "Verurteile ihn nicht, er..."

Sie brach ab.
Sie konnte doch nicht einem von Yngvars Handlangern Kyprioths Schwachstellen offenlegen.
Sie suchte schnell nach einer Ablenkung.

  "Was hast Du geträumt? Du hast geschrien..."
 
Ethir kostete es viel kraft zu sprechen, seine Worte waren nur noch ein Flüstern:

"Da...da war überall Yngvar...sein lächeln...es...es war so..."

Seine Stimme brach ab.

"Ich bin gerannt, doch er war...überall...überall."

Er Hustete

"Dann...dann bin ich gestolpert...ihre Toten Augen haben mich angeblickt... ich...ich bin ein Monster...ihre Toten Augen...Kora...ich bin ein Monster. Ich hab den Tod verdient..., niemand wird trauern..."
 
Kora lies die Hand des Elben los.
Plötzlich fror sie selber.
Sie biß sich auf die Lippen, bis sisich Blut in ihrem Mund sammelte.
Der metallische Geschmack brachte sie wieder zur realität zurück.

 bin ich ein Monster, weil ich mich geweigert habe, sie gehen zu lassen?

Sie schüttelte den Gedanken ab.
Aber sie hatte es sehen können, es war kein Leben mehr in den Augen ihrer Schwester gewesen.
Anci hatte auch nicht mehr gesprochen.
Sie war umhergelaufen, wie ein Gespenst.

  "Es war Yngvar!" stieß Kora nach einer Weile aus.
 
„Es war auch meine Schuld – so vieles ist meine Schuld!“

In Ethirs Stimme lag, seltsamer weise, Angst und Panik – und etwas was Kora nicht einordnen konnte.

„Ich hab so oft gemordet, so viele Leben zerstört. Doch am schlimmsten habe ich wohl mein eigenes Leben geschändet.“

Nun rannen Tränen sein Gesicht herab.

„Mir hat es Spaß gemacht Menschen zu quälen…zu töten. Ihr leid war meine Freude…Es hat mir solchen Spaß gemacht Familien zu zerreißen – ich hatte sowas nie…dann durfte die anderen das auch nicht haben.
…Ich bin so alleine, nie hat jemand mein Herz berührt…
…Die Götter werden über mich richten, wie gern würde ich alles wieder gut machen – es geht nicht, ich kann nicht…“

Alles tat ihm weh, doch trotzdem kam ihm sein Körper taub vor.
Seine Hand suchte Koras.

„Ich habe es verdient…lass mich schlafen – für immer nur schlafen…ich will nicht mehr an all die Sachen denken müssen. Ich will den Schmerz nicht mehr fühlen…es tut doch so weh.
Mein Herz ist schon Kalt bevor es aufhört zu schlagen, denn nie hat es eine Frau berührt, nie habe ich richtig geliebt.
Was ist das Liebe?“

Ethirs Augen fielen zu, sein Atem ging nur noch sehr flach.
 
Lith beobachtete die Szene skeptisch. Das war nicht gut, der Elb schien kurz vor dem Verrecken zu sein. Auch wenn er sich in letzter Zeit sehr sonderbar verhalten hatte, war sie sich noch nicht sicher, ob Ethir wirklich die Seiten gewechselt hatte und so zu ihrem Feind wurde. Wenn sie sich täuschte.. was würden Gwath und besonders Yngvar dann mit ihr selbst anstellen?

Im Kopf versuchte sie Kontakt zu Gwath aufzunehmen, um ihn um Rat zu fragen, doch es wollte ihr nicht gelingen. Also zog sie ein Bündel mit seltsam geformten getrockneten Blättern hervor und zerrieb sie zwischen den Fingern.
Dann trat sie an Ethir heran - sie würdigte Kora keines Blickes - und streute die zermalenen Blätter auf den am Boden liegenden Körper.
Ein kleines Handzeichen genügte und kleine schwarze Flammen züngelten sich am Körper entlang. Ethir schrie schrill auf. Diese Behandlung war nicht gerade das angenehmste.

Als Lith wieder aufblickte bemerkte sie erheitert Koras Gesichtsausdruck.
Jaja, immer diese verbotenen Techniken. Zu mächtig, zu "böse" sollen sie sein. Doch was soll gut und böse, Anstand und Verrat in dieser Welt noch bedeuten? Besser eine tote Seele, als ein toter Körper!
Ein letzter spöttischer Blick traf Kora und Lith verließ den nun mit einer Schicht silbriger Asche bedeckten Ethir.
"Nichts zu danken!" murmelte sie mehr zu sich selbst als zu irgend jemand anderem.

Sie setzte sich wieder an ihren angestammten Platz in einiger Entfernung zu den Anderen, von dem sie alles mitbekam, was in der kleinen Gruppe geschah, und beobachtete fasziniert eine Krähe, die sich gerade über die letzten Reste des Ebers hermachte.
 
Kora wischte vorsichtig die Asche von dem Gesicht des Elben und schüttelte die oberste Decke aus.
Sie konnte es sehen, was auch immer für einen Zauber die andere Sorceress gewirkt hatte, er würde nicht helfen.
Aber auch nicht schaden.
Ethir war bereits zu weit entfernt von allem, was ihn mit dieser Welt verband.
Sie packte ihn an den Armen.

  "Verdammt, Ethir! Mobilisiere Deine Selbstheilungskräfte! Einen Infekt kann ich behandeln, aber wenn Du nicht anfängst, um Dein Leben zu kämpfen..."

Ihre Stimme wurde leise.

  "Anci hätte das nicht gewollt. Sie wollte zwar selber nicht mehr leben, aber sie wollte niemanden anderen sterben sehen."

Ethirs Hand tastete wieder nach Kora.
Sie war eiskalt.

 Das Mädchen - Anci - wer war sie?

 Sie war meine Schwester.
 
Azrael dachte nach Van´els Frage lange nach. Nicht, weil er die Antwort nicht wusste, er wollte nicht zu viel sagen.

´Die Natur ist überall, es gibt kein "Näher an der Natur sein". Ich weis zwar nicht so viel über diese Dinge aber eins kann ich euch ans Herz legen. Alles kann töten, sogar die friedlichste Magie der Welt.´ Obwohl ich bezweifele, dass Magie wirklich gut ist ... damit kann man nur töten.´

Er stand auf und wieder in den Wald hinein. Er hatte Ethir sehr lange nicht mehr gesehen und wollte ihn noch ein paar Sachen fragen.
Gedanken bündeln um mit jemand auf mentaler Ebene sprechen zu können? ... versuchen wirs.
Azrael lehnte sich gegen einen Stamm, die Rinde war rau und bemoost. Er stellte sich Ethirs Stimme vor, in allen Klängen in der er sie schon einmal gehört hat.

Ethir, wo bist Du?`
... Stille in seinen Kopf.
Vllt sollte ich etwas warten.
Azrael stoß sich von Stamm ab und spazierte weiter durch den Wald, die Sense über das Gras streifen lassend.
 
  "...deine Schw...ester..."

Ethirs Stimme war so schwach, das Kora ihn kaum mehr verstand.

Kora musterte Ethir besorgt, er war sehr sehr Schwach, sie rechnete nicht damit, dass er noch länger als eine Stunde lebte. Die angehörigen seines Volkes starben schnell, wenn sie aufgehört hatten um ihr Leben zu Kämpfen.



Ethir spürte das seine kräfte am ende waren - und das sein Herz es leid war zu Schlagen.
Er schloss wieder die Augen - es schien ihm als würde etwas Körperloses schwarzes ihn mit sich ziehen.
Sein Herz tat seinen letzten Schlag und blieb stehen.

Doch.

Die Schwärze wurde Plötzlich zerrissen. War das der Tod?
Er sah sich mit einem Kind auf dem Schoss - ein kleiner Junge der lachte - und neben ihm - Kora. Eine Kora die ihn glücklich anlächelte.

  Ist das die Zukunft? - Wenn ja...

Sein Herz fing wieder an zu schlagen, kräfte flossen in seinen Körper.
Er wollte leben.
 
Kora erinnerte sich an die Leere, die sie 3 lange jahre lang in den Augen ihrer Schwester gesehen hatte.
Bevor Anci ihr entwischt war.
Danach...
Sie hatte sich ein Schwert gesucht und hatte Kyprioth angefleht, sie mitzunehmen.

Sie wollte Yngvar tot sehen, und sie wollte dabei sein, wenn er fiel.

Ethirs Tod würde das ganze nicht einfacher machen.
Vor Allem nicht, da keiner der Anwesenden wohl bereit wäre, ihr zu helfen, ein Grab zu schaufeln.
Azrael vielleicht - der würde vielleicht helfen...

Sie sah zu Ethir hinüber.
Seine Augen waren klar und lebendig, und als sie seine Hände un sein Gesicht anfasste, waren die gleichmäßig warm.
Er lebte.
Die junge Sorceress lächelte, dann setzte sie sich ans Feuer und kochte einen neuen Tee.
Mit viel Honig.
Diesmal eine etwas andere Kräutermischung, die neue Kräfte aufbauen sollte.

Vorsichtig stützte sie Ethirs Kopf und hielt ihm den Becher an die Lippen damit er trinken konnte.
 
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