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Die Taverne "Zum lachenden Eber" - ein Nachruf

Azrael fasste sich an den Kopf, er pochte schrecklich und ein Tuch lag darauf, es fühlte sich wie Seide an. Er zog sich en Lederbeutel mühsam vom Rücken und griff hinein. Seine Finger fanden spitzte, lange Blätter de schmerzhämmend wirkten. Er nahm zwei raus und schob sie sich in den Mund und kaute. Erst jetzt bemerkte er, dass es still in seinen Kopf war.

´Ethir, wie hast du das gemacht, dass ich die Gedanken anderer nichtmehr hören kann?´ Fragte er erstaunt.

Eine tiefe Stimme in seinem Kopf.

´Trang ´Oul du alter Bastard!´
 
"Ich habe nichts gemacht - bedanke dich bei der Zauberin."
Die Stimme des Elben hatte einen seltsamen rauen Unterton. Plötzlich stieg in ihm der Wunscha auf allein zu sein - und gleichzeitig sehnte er nach Menschen die ihn verstanden, ihn nicht als Monster sahen.
Er setzte sich auf die Erde und starrte lange vor sich hin - kaum mehr auf dem Mann achtend dem es besser ging.
"Kora..."
Ethirs Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
"Ich habe schlimme sachen getan - ich würde sie gerne alle auf Yngvar schieben - doch ich kann nichts rückgängig machen, so gern ich es tun würd. Ich bin ein Monster, nicht war?"
 
´Danke ... Zauberin. Was hast du denn gemacht?´

Die tiefe Stimme von Trang ´Oul hallte immer noch in seinen Kopf, er hatte sich dem Glauben schon vor langer Zeit abgewandt. Er zog sich das Tuch vom Gesicht, sofort wurde die Stimme lauter, schnell breitete er es wieder auf dem Gesicht aus. Die Stimme wurde wieder leiser.
Falls du mich töten willst... nur zu, ich bin mir deiner Drohungen leid.
 
Kora schien die an sie gerichtete Frage und den Dank nicht zu hören.
Ihre Gedanken waren ganz woanders.
Irgendwann verzog sie das Gesicht und schüttelte den Kopf, wie um sich selber wieder zurück in die Realität zu bringen.
Sie griff nach Ethirs Arm.

  "Yngvar ist das Monster. Er hat uns alle zu Monstern gemacht..."

Sie zog die Hand weg.
Sie wirkte plötzlich wie ein verunsichertes Kind, während sie ihre Hände anstarrte.
Aber das dauerte nicht an.
Schnel hatte sie sich gefangen und war wieder eine erwachsene Frau.

Sie sah Ethir an.

  "Werden wir jemals das Blut an unseren Händen wieder loswerden?"
 
"An meinen Händen wird auf ewig Blut kleben - noch vor wenigen Tagen hätte mich das nicht interessiert. Doch was ist mit mir passiert? Warum habe ich mich geändert? Warum...Nein..."

Die Stimme des Elben wurde hart.

"Aber DU sollst mich wahrscheinlich auch nur für Kyprioth aushorchen. Als ob er nicht genug von mir wüsste. Was musst du für ein Mensch sein um es mit ihm auszuhalten. Kann man dann noch überhaupt ein Mensch sein? Es ist nicht die Liebe die euch verbindet stimms?"
Seine Stimme hatte nun einen fiesen klang.
 
Koras Hand bewegte sich schneller, als die anwesenden gucken konnten.
Mit einem lauten Klatschen traf sie Ethirs Gesicht und hinterließ einen deutlich sichtbaren Abdruck.
Ihre Augen funkelten wütend.

  "Du hast keine Ahnung davon, was uns verbindet. Du siehst eh nichts als Dich selber, Du arrogantes..."

Die Sorceress brach ab.
Sie starrte ihre zitternden Hände an, diesmal nicht, als würde sie Blut daran sehen, sondern als könnte sie mit irgendwelchen geheimen mentalen Kräften diese Teile ihres Körpser davon abhalten, den Elben zu erdrosseln.

Konzentriert und leise fing sie an, zu zählen.
 
Ethir fuhr mit den fingern, über die stellte seines Gesichtes, wo immer noch Koras Handabdruck rot Prangte.
In ihm tobte ein Innerer Kampf. Zwei Parteien Kämpften verbittert gegeneinander.
Beide machten ihm Angst, oder war es einfach nur der Wahnsinn der nach ihm griff?
Wie konnte er es sich erlauben an seinem Meister zuzweifeln?
Weil du zweifeln musst!
Konnte man die Seite die nun die Oberhand gewann die gute nennen?
Leise fing Ethir an ein Elben lied zu singen - er hatte es schon fast vergessen. Und seine eigene raue aber wohlklingende stimme bereitete ihm sehnsucht.
 
Irgendetwas weckte eine Erinnerung.
Die Melodie...
Es war nicht das gleiche Lied, aber an einigen Stellen waren ähnlichkeiten in der Melodie...

Kora vergrub das gesicht in den Händen.
Leise summte sie selber ihre eigene Melodie, und in ihrem inneren Ohr hörte sie Kyprioth die zweite Stimme singen.

Und sie wollte sich nicht daran erinnern, wo sie da gestanden hatten...
 
Eine Träne rann die Wange des Elben herab.
Er sehnte sich danach aufzustehen und in den Wald zu gehen. In die Wälder die er so liebte. Er wollte endlich wieder auf den Wald hören. Wie lange hatte er den Geschichten der Bäume nicht mehr gelauscht.
10Jahre oder noch mehr?
Aber fast noch Stärker war die Sehnsucht nach jemanden der seine Arme um ihm schlang und ihn einfach mal gern hatte.
Reiß dich zusammen!, du darfst nicht sentimental werden.
 
Ethir entschied sich, dass es wohl besser für alle währe, wenn er erst einmal einbisschen Abstand gewinnt. Damit könnte er verhindern sich noch mehr Blöße zu geben und sich zu sammeln und dann anderen fällt dann möglicher Weise auch nicht ein, dass sie ihm an die Gurlgel wollen.

Er stand auf mit den Worten
     "Die Atmosphäre ist mir hier zu Emotionsgeladen."
und ging in Richtung Wald.

Auf einem Baumstumpf sitzend fand er Shar'Tel, die vor sich hin grübelte.
 
Kora schüttelte sich.
Sie war geübt darin, Erinnerungen, die sie ablenkten, abzustrefen wie ein Kleidungsstück.
Sie grub kurz in ihrer Tasche, holte ein Paar Gegenstände heraus, und begann, in aller Ruhe, Ausführlichkeit und Sorgfalt ihr Schwert zu polieren.

(grummel, sowas gemeines, im englischen hätte ich das perfekte Wort parat gehabt, auf deutsch ist das einfach nicht elegant zu formulieren...)
 
Die Worte des Elben trafen Van´el wie ein Schlag. Wie konnte der es wagen, so mit ihm zu reden? Der Druide war drauf und dran, den Elben zu attackieren, als sich seine Vernunft meldete:
Lass es sein! Das ist doch genau das, was er von dir will! Zeig ihm deine mentale Stärke und ignorier ihn einfach!
Dies war sehr einfach für Van´el, da der Elb sich mittlerweile sowieso von ihm abgewendet hatte und mit der Zauberin namens Kora sprach.

"Hat er vielleicht Recht?", sprach Van´el leise zu sich selbst, "Sind meine mentalen Kräfte so gering? Dann muss ich sie wohl oder übel trainieren."
Er begann zu meditieren.

Unterdessen verließ der Elb den Schauplatz in Richtung Wald und Arnold beobachtete die Zauberin dabei, wie sie ihr Schwert polierte. Nach einiger Zeit nahm Arnold all seinen Mut zusammen und sprach sie an:

"V-Verzeiht bitte, aber dürfen Arnold sich ausleihen einen eurer Polieturlappen wenn ihr seien fertig? Arnold nämlich haben vergessen seinen zu Hause und er haben auch Waffe zu polieren." Er deutete auf die gigantische, blutverschmierte Axt neben ihm.
"Ihr würdet tun Arnold wirklich großen Gefallen damit!"
 
Eine Fliege flog direkt auf Lith zu und setzte sich auf ihre Nase. Die junge Zauberin fuhr hoch und stieß ihren Kopf mit voller Wucht gegen einen hervorstehenden Balken. Laut fluchend erhob sie sich.
"Verdammte Scheiße!! Warum steht da dieses dämliche Stück Holz raus?!?"
Dann besonn sie sich und lächelte entschuldigend ob des von ihr verursachten Lärms.
Sie schien über viele Stunden geschlafen zu haben, die anderen waren bereits wach und hatten alle eine mehr oder weniger sinnvolle Beschäftigung gefunden.

Du dumme Nuss! Warum bist du nur eingeschlafen? wer weiß, was du jetzt alles für Informationen verpasst hast... Dieser elende Fremde mit seiner langweiligen monotonen Stimme!

Es war kalt geworden, eisiger Wind kündigte den Winter an. Lith zog ein innen mit Fell versehenes schwarzes Kleid an, was zwar ihre Haut bedeckte, ihrer Schönheit aber keinen Abbruch tat.
Sie sah sich um, ihr "Auftrag" schien gerade nicht anwesend zu sein , dafür war diese andere Zauberin zu der Gruppe gestoßen.

Ich muss vorsichtig sein. Die könnte mir gefährlich werden... Wenn ich innerhalb der Zauberinnenclans immer noch gesucht werde, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie mich erkennt.

Lith setzte sich etwas entfernt von Kora hin und aß etwas von dem Honigkuchen, den sie gestern während ihres Ausflugs "gefunden" hatte.
Sie fand einfach nichts wichtiges heraus und so würde es langsam Zeit werden von hier zu verschwinden.
 
Die Blätter zeigten ihre Wirkung, die Kopfschmerzen ebbten ab und hinterließen nur ein leicht unangenehmes Pochen.
Er versuchte nochmals, seine Finger hoben das Tuch von seinen Gesicht.
Dich töten? Nein. Ich brauche dich noch.
Für was Riesenechse?

Azrael spührte beinahe wie die Präsenz von Trang ´Oul aus seinen Kopf verschwand.
Feigling.

´Zauberin? Ich würde dich ja gerne beim Namen nennen... hier dein Tuch.´

Er hielt das Tuch in die Richtung aus der ein leichter Duft nach Politur zu ihm hinwehte.
 
Kora schüttelte den Kopf.

  "Behalte es, dann kannst Du vielleicht wenigstens nachts schlafen. Ich hab noch mehr davon, hab so meine Quellen..."

Sie packte Politur, Steine und Lappen wieder ein, wischte ihre Hände mit einem sauberen Lappen gründlich ab, dann streckte sie dem anderen die Hand entgegen.

  "Kora wrde ich genannt. Mit vollem Namen spricht mich Yngvar an, und den mag ich ... nicht sonderlich. Insofern wäre ich Dir sehr verbunden, wenn auch Du diese Abkürzung nutzt."

Erst jetzt warf sie dem Barbaren, der sie immernoch ansah, einen ungehaltenen Blick zu.

  "Spezialzeug, gebe ich nicht aus den Händen. Besorg Dir Deine Politur selber - ich hab 2 Straßen weiter eine Waffenschmiede gesehen. Frag da."

Sie stand auf und sah sich um.
Lith schien ihr Mißtrauen zu erwiedern - der Blick der anderen Sorceress war alles andere als freundlich.
Fast, als würde sie sich ein Wenig fürchten.
Eine Ausgestoßene?
Möglicherweise sogar mit einem gewissen Kopfgeld?
Würde einiges vereinfachen, schließlich war sie selber in ihrer Heimat nicht mehr gerne gesehen, seit sie sich Kyprioth - und damit Yngvars Gefolge - angeschlossen hatte.
Allerdings war ihr die andere vollkommen fremd, insofern konnte sie es wohl nicht wissen...
 
"Oh, Arnold nicht haben gewusst, dass Schmiede sein in Nähe. Er bitten vielmals um Verzeihung für Stören und machen sich sofort auf den Weg", entschuldigte sich Arnold bei Kora.
Kurz darauf verschwand er mit seiner Tasche und seiner Axt in Richtung Schmiede.
Nach einigen Minuten kam er freudestrahlend zurück und trug eine blitzblank polierte, golden schimmernde Riesenaxt auf dem Rücken.
Im selben Augenblick erwachte sein Meister aus seiner, durch Meditation verursachten, Trance und fühlte sich...

"...Merkwürdig..."
 
Kora ging langsam in Richtung Wald.
Ethir sollte nicht denken, daß sie ihm hinterherlief.
Aber Kyprioth hatte sie gebeten, auf den Elb und Shar'Tel aufzupassen, wenn jetzt beide außer Sichtweite waren, war das ein wenig suboptimal.
Nach einer Weile herumstöbern - und einem Beutel voller schmackhafter Pilze, die sie nebenher gefunden hatte - trat sie auf eine Lichtung.
Shat'Tel saß auf dem Stamm eines umgefallenen Baums.
Eine leichte Bewegung am Waldrand ließ Kora genauer hinsehen.
Tatsächlich, da stand Ethir ud sah ein Wenig unschlüssig aus...

 Ausgesprochen praktisch... dachte Kora, damit hab ich gleich beide auf einmal erwischt!
 
... ca hundert Meter von Kora entfernt, lag das Baby, schätzungsweise ein 3/4 Jahr alt, immer noch in dem langsam trocknenden Matsch und schrie ...
 
In Ethir tobte schon wieder, oder besser gesagt immer noch, ein innerer Kampf. Seine blicke hingen an Shar'Tel.
Was sollte er tun?
er hörte ein Geräusch und blickte sich um und erspähte Kora.
Ethir lehnte sich gegen einen Baumstamm, es war ein alter Baum - und sofort nahm der Elb sein raunen wahr.
Warum hatte er es so lange schon nicht mehr gehört?

Ich verdammter Narr
 
Eine Welle von Feuer glitt kurz über Kora.
Die Aktion, ihre Waffen und Angriffe jetzt zu verzaubern war nicht nötig - aber es war eine Warnung an Ethir.
Der Elb sollte wissen, daß sie gedachte, jeden Angriff auf sich oder Shar'Tel abzuwehren.
Und daß das wenn nicht todlich, dann doch in jedem Fall ziemlich schmerzhaft für ihn sein würde.
Die abheilenden Spuren der Brandwunden in seinem Gesicht sollten Warnung genug sein, sich mit ihr anzulegen...

Kora runzelte die Stirn, dann verzauberte sie auch die Amazon.
Ein bischen zusätzlicher Feuerschaden würde auch ihr nicht schaden...

Dann sah sie Ethir an.
Sie verzog leicht das Gesicht, bevor sie ihre Frage stellte.

  "Kannst Du mir sagen, wer Lith ist? Irgendetwas ist faul an ihr. Abgesehen davon, daß sie mich meidet wie der Teufel das Weihwasser."
 
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