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Die Taverne "Zum lachenden Eber" - ein Nachruf

Kora lächlete.
Für Ethir war es, als würde die Sonne aufgehen.

  "Da bist Du ja, Ethir hat sich eben schon gewundert, wo Du abgeblieben bist..."

Das wiederum wirkte ähnlich wie ein Eimer kaltes Wasser.
Kyprioth klopfte dem Elb auf die Schulter.

  "Netter Aufzug, grün steht Dir."

Dann ging er zu Kora und legte den Arm um sie.

  "Lass uns hier verschwinden, dieser Ort geht mir mal wieder ziemlich auf die Nerven."

Die Sorceress nickte.

  "Ethir meinte, nicht weit von hier gibt es eine ... nette Taverne. Die könnten wir uns ja mal ansehen..."
 
Der Weg zur Taverne war wirklich nicht weit.
Sie war recht voll und ziemlich belebt - Da sie in der nähe einer Flussbrücke lag. Solche brücken waren selten - und deswegen sammelte sich in der "Taverne zum löchrigen Viadukt" viel Volk.
Als Kyprioth, Kora, Ethir und Azrael die Taverne betraten klangen laute Stimmen und Gesang an ihre Ohre. Es herrschte eine heitere Stimmung im Schankraum - und bis auf einen Tisch, an den sich die Vier setzen waren auch alle Tische gut besetzt.
Viele neugierige Blicke folgten ihnen, dachten sich aber nichts dabei. Hier achtete niemand besonders auf andere.
 
Shar'Tel stellte am darauf folgenden Morgen fest, dass die Höhle, die sie gefunden hatte ideal war. Sie war klein und deshalb gut zu verteidigen. In der Nähe plätscherte ein Bach vor sich hin, der sie mit frischem Quellwasser versorgte. Die Höhle war am Waldrand gelegen und man blickte auf eine hügeliege Graslandschaft mit Lehmboden. In diesem Gebiet gab es auch noch andere Höhle, davon mindestenz eine große, die sie noch nicht erkundet hatte.

Frühstück gab es an diesem Tag auch schon, denn am Morgen geriet sie in einen Schwarm von Blutfalken, von denen sie einige erwischen konnte.
 
Kora stand auf und ging zum Wirt.
Sie stritt sich eine ganze Weile mit recht ausladender Gestik mit dem Mann, bevor sie an den Tisch zurückkehrte.

  Gar nicht so einfach, eine vernünftige Mahlzeit zu bestellen. Um Schlafplätze kümmert sich weranders!"

Sie setzte sich zwischen Ethir und Kyprioth.
Der Necromancer legte sofort wieder den Arm um sie.
 
Ethir beobachtete interessiert die Menschen in der Taverne als plötzlich eine Wohlklingende Frauen Stimme ertönte.

  "Guten Abend..."

Ihr Blick glitt von Kyprioth, der Kora einem Arm um die Schulter gelegt hatte, über Azrael zu Ethir - dort blieb ihr Blick hängen.
Der Elb musterte die Frau, ihre Kleidung war sehr freizügig.

  "Na, schöner Mann - wie heißt du"

Während sie sprach kam sie auf Ethir zu - sie lachte - und setze sich mit einer raschen Bewegung auf Ethirs Schoss.
Er hob abwehrend die Hände - doch die Frau beugte sich zur Seite und Flüsterte ihm etwas ins Ohr.

  "Nein...danke..."

Ethir lächelte doch in seiner Stimme lag eine gewisse kühle - unsanft schob - hob - er die Frau von seinem Schoss so das sie fast hinfiel.
Die Blickte ihn böse an und verschwand zwischen den ausgelassenen Menschen.
 
Auf dem Gesicht des Necromancers machte sich ein Grinsen breit.

  "Zu bilig?"

Der elb schnaubte.

  "Zu abgenutzt."

Kora hustete.
Es war ein dezenter Hinweis, daß sie eine so herablassende Art Frauen gegenüber nicht dulden würde.
Beide Männer sahen sie leicht beschämt an...
 
Shar'Tel wusste genau wass sie brauchte. Sie hatte eigendlich alles gelernt, was man zum überleben in der Wildnis wissen muss, nur hatte sie von diesem Wissen noch keinen Gebraucht gemacht.

Es gab viel zu tun, doch sie war glücklich dabei. Das ewige Nichtstun vorher, an Tagen, an denen sie nur darauf wartete, dass dieser vorrüber ging, hatte ihr nicht gut bekommen.
Als erstes suchte sie sich einen großen Vorrat an Feuerholz zusammen und noch frische Zweige, die sie zu einem Gitter zusammen flechtete.
Vor ihrer Höhle schuf sie eine Feuerstelle in genügend großem Abstand zu brennbaren Materialien, wo für der Lehmboden gut geeignet war. Nachdem sie mit den ersten trockenen Ästen ein Lagerfeuer entfacht hatte, stapellte sie die restlichen Holzstücke auf das Zweiggerüst und lehnte dieses so neben das Feuer, dass es selbst nicht anfing zu brennen, aber in dessen Nähe gut trocknen konnte.
 
Ethir Spielte mir einem kleinen Päckchen - das er gerade aus seiner Tasche geogen hatte und nun in der Hand wog.
Er steckte es wieder weg als der Wirt auf den Tisch zu steuerte - was wirklich eine Herausforderung war - bei dem Großen Tablett und den vielen Menschen.
Der wird war am Tisch angekommen und stellte das Tablett ab.

"Haben sie noch Zimmer frei?"
 
Der Wirt sah mißmutig von einem zum anderen.

  "Alle Zimmer belegt. Ihr seht doch, was hier los ist!"

Kyprioth legte eine Münze auf den Tisch.
Der Wirt starrte das Geldstück mit hungrigem Blick an.
Schließlich griff er danach.

  "Vielleicht lässt sich was arrangieren, ich glaube, in meinem größten Zimmer wollten die Leute heute ausziehen..."

Er machte sich daran, Fleisch, Gemüse und Beilagen auf den Tisch zu stapeln.

Kyprioth zog die Schultern hoch.

  "Wir haben den ganzen Weg hier her ein Lagerfeuer geteilt, warum sollen wir nicht auch ein Zimmer teilen..."
 
Ethir nahm ein paar schlucke von seinem Bier.

"Also, ich möchte nicht mir dir ein Zimmer teilen..."

Der Wirt kam zurück - bevor dieser noch etwas weiteres sagen konnte hatte er zwei weitere Münzen in der Hand.

"Das immer ist dann wohl für mir Reserviert. Naja Azrael, für dich habe ich da sicher auch ein plätzchen. "
 
Kyprioth zog eine Augenbraue hoch.

  "Die Gesamtsumme sollte mittlerweile eigentlich für 3 Zimmer reichen. Insofern... bist Du sicher, daß nicht noch ein Zimmer frei ist? Ich meine, Kora und ich, wir schlagen auch ein Lager im Wald auf, wenns nicht anders geht, aber dann ziehen wir auch direkt morgen weiter..."

Die Finger des Necromancers klimperten in der Tasche mit ein paar Münzen.
Der Wirt wechselte schnell ein paar Worte mit einem Dienstmädchen.
Dann kam er zurück zu seinen Gästen.

  "Ich habe soeben erfahren, daß meine beiden besten Zimmer gerade freigeworden sind! Welch glücklicher Zufall! Ich hoffe, daß es den Herren und ihrer Begleitung bei uns gefallen wird."
 
Ethir lachte Trocken.
Er nahm noch ein paar Schlucke von seinem Bier.
Schon wieder hatte er das kleine Päckchen in einer Hand.
Ein Älterer Elb hatte es Ethir in Casaorn gegeben, in Auftrag seiner toter Mutter - er ahnte was sich in dem Päckchen befand - hatte Angst es zu öffnen.

"Das essen wird kalt...und ich habe Hunger!"
 
Kora sah von ihrem Teller auf.

  "Warum isst Du dann nicht? Also, wenn ich auf euch warten würde, dann würde ich ja bald nur noch aus Haut und Knochen bestehen -"

Sie warf Kyprioth einen Seitenblick zu.
Der schüttelte den Kopf.

  "Ne, das ist Veranlagung bei mir. Die Männer aus meiner Familie sehen alls so aus, Du kennst ja Yngvar..."

Er nahm sich eine große Portion und begann zu essen.
Ethir tat es ihm gleich.
Immerhin bekam auch der Necromancer hin und wieder Koras spitze Zunge zu fühlen...
und er schien es zu genießen!
 
Shar'Tel durchsuchte derweil nach und nach die Höhlen um sie herum. In einer davon lagen auffällig viele Steine. Zumindest dachte sie, es seien Steine, bis sie mit dem Fuss dagegen stieß und an dem klappernden Geräusch erkannte, dass es sich um Knochen handelte. In diesem Moment nah sie auch den Verwesungsgeruch war, der in der Höhle lag. Beim verlassen eben dieser, wurde ihr bewusst warum:
Ein Bär hatte sie aus Winterresidenz auserkoren und eifrig Vorräte gesammelt.
Wenig erfreud über den Eindringling und sich in der klar überlegenen Posistion fühlend, griff das Pelztierchen die Kriegerin an. Mit mäßigem Erfolg für Meister Petz. Shar'Tel schnitt ihm mit wenigen Schwerthieben die Kehle auf und freute sich über ihren neuerworbene Pelz.

Mit Hilfe des Zweiggerüstes, das zu einem Schlitten umfunktioniert wurde, zerte sie das massige Tier zu ihrer Behausung. Es viel ihr, ob der Größe der Beute doch erstaunlich leicht.
 
Als Ethir am nächsten Morgen aufstand und in den Schankraum ging um sich etwas zu Frühstücken zu organisieren war seine Laune schlecht um nicht zu sagen richtig mies.
Er hatte schlecht geschlafen - erst hatte er Stundenlang wach gelegen - und dann hatte ihn wieder ein Alptraum gequält. Er wusste nicht was schlimmer gewesen war. Das was ihm durch den Kopf gegangen war als er wach gelegen hatte oder der Alptraum.
Im Schankraum lagen noch ein paar "Schnapsleichen" des gestrigen Abends - Der Wirt war noch nicht zu sehen. Aber ein Dienstmädchen nahm Ethirs Bestellung entgegen.
Müde ließ er sich an einen Tisch nieder.
Und wieder hatte er das kleine Päckchen in den Fingern.
 
Es war deutlich später, als Kora und Kyprioth sich zu ihm an den Tisch setzten.
Beide sahen abscheuich ausgeschlafen und fröhlich aus.
Kora warf einen Blick auf die aufgetischten Sachen.

  "Das kann doch nicht deren Ernst sein!"

Damit stand sie auf und verschwand in richtung Küche.
Kyprioth grinste Ethir an.

  "Na, gut geschlafen?"

Der Blick des anderen war mörderisch.
Kyprioth runzelte die Stirn.
Er zupfte den Elb am Ärmel.

  "Das alles - die neuen Sachen, Deine Frisur - Du hast das nicht nur wegen Dir getan..."

Er warf einen Blick in die Richtung, in der Kora verschwunden war und seufzte.

  "Vergiß es. Sie ist zu jung für Dich. Sie ist zu jung für mich, und Du bist älter. Abgesehen davon werde ich sie nicht kampflos aufgeben."
 
Shar'Tel machte sich daran, dem Bären das 'Fell über die Ohren' zu ziehen. Dazu schnitt sie ihm den Bauch auf, entnahm die Innereien und breitete das Tier mit dem Fell nach oben auf einer grasbewachsenen Stelle aus. Scwanz und Kopf legte sie beiseite. Das abgetrennte Fell wurde im Bach gewaschen um es von Blut und Hautresten zu befreien und anschließen zum Trocknen aufgehengt.

Eine nahegelegene weitere Höhle hatte ein schmales Loch in der Decke. Diese Höhle war zu klein um darin zu schafen aber bestens geeignet für ihre Zwecke. Sie stabelte die getrockneten Äste und Holzstücke unter die Öffnung und entfachte ein Feuer. Mit Zweigen und Pflanzenfasern hängte sie in dieser Höhle einen Großteil der Fleischstücke auf.

Ein in der Bärenhöhle gefundener Kesselhelm diente ihr Kochtopf, in dem sie erst den Schwanz und den Kopf, des Bären - der passte natürlich nicht im Ganzen hinein - auskochte und anschließen entnahm. In die Brühe, die sich von den Knochen abgesondert hatte, gab sie Kräuter sowie Herz, Leber und Nieren. Letzteres war nicht ganz einfach, da sie sich bei der Bestimmung der Zutaten auf Geruch und Tastsinn verlassen musste.
 
Ethirs Stimme war nur ein Flüstern

"Ich muss um sie Kämpfen - das ist der Sinn warum ich noch hier bin - hier in dieser Welt."

Lauter - und ich einer völlig anderen, heiteren, Tonlage fügte er hinzu.

"Seltsam"

Er hielt Kyprioth das kleine Päckchen vor die Nase, welches er ständig in der Hand gehabt hatte.

"Ich traue mich einfach nicht es zu öffnen...was hatte Kora am essen zu bemängeln?"
 
Kyprioth legte den Kopf schief.

  "Kein Käse, keine Marmelade kein Obst. Das Brot sieht aus, als sei es von gestern, und bei der Wurst fehlt die Auswahl. Wenn wir hier schon die am Besten zahlenden Gäste sind, wollen wir auch entsprechend behandelt werden... und wenn Du Angst vor so einem kleinen Päckchen hast - soll ich es für Dich aufmachen?"

Er sah Ethir tief in die Augen.

  "Du weißt aber, Du bist der Grund, warum ihre Schwester nicht mehr lebt."
 
"Daran brauchst du mich nicht erinnern."

Ethirs Stimme war kalt. Er schwieg kurz dann streckte er Kyprioth das Päckchen entgegen.

"Pack es doch aus. Vielleicht gibt es dir ja den Anlass mich noch an viel mehr zu erinnern."
 
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