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Die Taverne "Zum lachenden Eber" - ein Nachruf

Ethir ging in die andere Richtung davon, am Fluss entlang bis er auf Azrael traf. Der Blinde Mann spürte das Ethir aufgewühlt war.

"Kann ich etwas für dich tun...?"

In Azraels stimme lag Besorgnis.

"Ja - du kannst mich in den Fluss schupsen"

In der Stimme des Elben lag Bitterkeit - aber auch eine Spur Sarkasmus.
 
Kora saß auf ihrem Bett, die Arme um die Kniegeschlungen, als Kyprioth eintrat.
Er setzte sich zu ihr.

  "Ich habe mit Ethir gesprochen. Ich glaube, er hat verstanden, was ich ihm sagen wollte. Aner er schien nicht glücklich darüber zu sein."

Die Sorceress rieb sich die Augen.

  "Ich sollte ihn suchen, oder?"

Kyprioth zog die Schultern hoch.

  "Ich weiß nicht, ob ich das kann..."

  "Es liegt an Dir. Du kannst ihm nachgehen, oder warten, bis er zurückkommt. Und..."

Zögernd breitete Kyprioth seine Arme aus.
Kora vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter.
 
Wie langweilig, können die sich nicht mal ein bisschen bekämpfen? Ich schlaf hier ja gleich ein...
Das dauernde Beobachten ermüdete Lith zusehens und sie fing zum Spaß an, per Fingerzeichen Insekten zum Explodieren zu bringen. Die übrig bleibende Asche, die sich federleicht in die Luft erhob, zog Lith genüsslich mit jedem Atemzug ein.
Der Geruch erinnerte sie an früher, als sie noch keine Befehle entgegennahm, sondern alleine die Welt unsicher gemacht hatte.
Das hier wird mein letzter Auftrag, danach werde ich mich und meine Fertigkeiten nicht mehr verkaufen!
schoss es ihr durch den Kopf und in ihren Augen brannte das schwarze Feuer, das sie als einziges Wesen in dieser Welt noch beherrschte.
 
´Dich in den Fluss werfen?´ Azrael legte den Stock weg. Soviele unterdrückte Wünsche ... ´Setzt dich zu mir.´
Ethir ließ sich neben ihm nieder. Azrael konnte spüren, dass es ihm sehr schlecht ging. Negative Gedanken wallten um ihn herum und es erstaunte Azrael, dass der Elb keine Selbstmordgedanken hatte. Ich hab genug Menschen gekannt, die sich schon längst ins Schwert gestürzt hätten.

´Ethir ... ´ , er stockte jetzt schon, ´... aufgeben ist nie eine gute Möglichkeit. Du solltest dich zum erfolg hinarbeiten und nicht sofort Ergebnisse haben wollen. Es ist das gleiche wie beim jagen. Du schleichst dich an deine Beute ran und wartest, falls du dir sicher bist, dass sie dich nicht sieht schlägst du zu. Falls du zu schnell vorgehst flüchtet sie, falls du zu langsam warst verpasst du wohl den richtigen Augenblick. Ich hab euch drei lange genug ... gefühlt um vorsichtig sagen zu können, dass du Kora viel zu sehr ... bedrängst.´ Azrael beugte sich vor und wölbte seine Hände um sie zu einer Schale zu formen. Er tauchte sie in den kalten Fluss und trank das Wasser auf.
´Elben sollen doch eine legändere Fähigkeit zur selbstbeherrschung haben, setzt sie ein.´ , schloss er.
 
Ethir lachte trocken.

"Selbstbeherrschung... im Gegensatz zu früher... ich weiß nicht wie viele Frauen ich Vergewaltigt habe, wenn man die mitzählt die sich einfach nur gefügt haben. Es sind zu viele... Ich habe mich verändert, ich schäme mich dafür doch ich kann es nicht wieder gut machen. Kora würde ich niemals anfassen wenn sie es nicht wollte."

Sein blick war voller Traurigkeit - und hass gegen sich selbst.

"Ich lebe nur noch wegen Kora...mir ist klar geworden was ich für ein Monster bin...
Ich weiß nicht wie alt ich damals war 2-3 Jahre vielleicht - Mein Vater, mein eigener Vater hat mich an Yngvar verkauft, meine Seele ist fortan an diesen Mann gebunden. Ich kann keinen direkten Befehl von ihm verweigern, ich sterbe wenn er stirbt - und ich kann mich nicht selbst töten.
Doch was das schlimmste ist, ich wurde von ihm - und teilweise von seinen leuten - erzogen.
Es ist keine Entschuldigung für meine taten. Mir wurde anerzogen das töten ein Spaß ist...mich wundert nur das ich jemals meinen Irrtum einsehen konnte."
 
Kyprioth stand auf.
Er nahm Koras Hand.

  "Komm."

Die Sorceress folgte Kyprioth.
Der Necromancer lief an Lith vorbei, ohne sie zu beachten.
Er führte sie zielstrebig in Richtung Fluß.
Dort standen Ethir und Azrael, was nicht unbedingt das was, Kyprioth sich gewünscht hatte.
Er hätte Ethir lieber alleine gehabt.
 
Obwohl Ethir Kyprioth und Kora bemerkte wannte er sich nicht zu ihnen um.
Er blickte Azrael an - und schwieg.
Er schwieg immer noch als die beiden hinter ihm standen.
Nach mehreren Minuten des Schweigens drehte er sich dann doch um.
 
Azrael konnte fühlen, daß bei den dreien die Wut verflogen war.
Übrig war nur Schmerz.
Er merkte, daß er hier überflüssig - störend - war, und daher beschloss er, ein wenig die Stadt zu erkunden.
Ethir stand einfach nur da.
Er sah Kora an.
Ja, Kyprioth hatte es richtig ausgedrückt, sie war wunderschön, wenn ihre Schönheit auch nicht die war, nachder die normalsterblichen suchten.
Kyprioth stand hinter der Sorceress.
Er hatte ihr die Hände auf die Schultern gelegt.

  "Ich erwarte von Dir nur eines: Daß Du ehrlich bist. Ich war ehrlich, jetzt ist es an Dir, mit Kora zu sprechen. Und sie muß eine Lösung finden, mit der sie leben kann. Wir alle leben können..."

Damit schob er Kora in Richtung des Elben und ging selber ein stück weg.
Er blieb allerdings in Rufweite.
 
Ethir fühlte sich unwohl in seiner Haut - es war an ihm etwas zu sagen.
Nur was?
Er sollte ehrlich sein... schwer...
Er suchte nach Worten, doch er fand sie nicht.
So machte er einen Schritt vor und nahm Kora in den Arm.

  " Kora, ich liebe dich. Ich sehne mich danach mein Leben mit dir zu teilen - alles würde ich für dich tun. Doch ich habe Angst, teilweise vor mir selber, teilweise vor der Situation. Es fällt mir schwer dies alles einzuschätzen.
In mir brennt der Hass vor meinen früheren selbst aber auch die Eifersucht gegenüber Kyprioth."

Er ließ sie los, blickte ihr ins Gesicht.

"Ähm...ich..."
 
Kora lächlete shwach.

  "Ich denke mal, Regel Nr. 1 fällt bei Dir inzwischen nicht mehr ins Gewicht - Du wirst uns nicht schaden wollen. Nummer 2 und 3 - ich glaube ich habe sie aufgestellt, um so etwas zu vermeiden. Aber es ist zu spät..."

Ethir erschrag, als die Sorceress plötzlich vortrat und sich gegeb ihn lehnte.
Zögernd legte er die Arme um sie.
Leise konnte er ihre Stimme, gedämpft durch den Stoff seines Hemdes, bvernehmen.

  "Ich will Dich nichtmehr verlieren, nicht, nachdem wir zusammen gelacht haben."
 
Nun waren auch die letzten Worte aus seinem Gehirn gewischt - doch gleichzeitig hatte er das Gefühl etwas sagen zu müssen.
Er spürte das sein Herz raste.

  "ich will dich auch nicht verlieren - verlieren ist wohl das falsche Wort, um etwas zu verlieren muss man es haben - aber ich möchte das du glücklich bist.
Es tut mir leid wenn das die falschen Worte sind - ich ...ich kann es nicht einschätzen...es tut mir leid..."
 
Seelenbindung? dachte Azrael während von einem Stand mit Nahrungsmitteln zu einem anderen ging. Er stirbt, falls Ynvgar stirbt ... wie bei einem Blutgolem ... Er kam bei einem Bäcker vorbei und kaufte sich dort einen Apfelstrudel. Seelenbindung ist höhere Nekromantie ... oder mit einem Ritual besiegelt worden, hier wäre es der Handel mit einer Seele ... Er spührte ein Gefühl, das er schon fast vergessen hat, Mordlust ... und dann drängte sich noch der Wunsch zu helfen bei ihm ein. Ich werde ihm helfen ... ja ... Er schob sich den Rest des Gebäcks in seinen Mund und klopfte sich die Krümel von seinen Kleidern.
Mit langen Schritten, fast überhastig, ging wieder zurück zur Tarverne und ging in sein Zimmer. Dort nahm sich die Handschuhe ab und begann.
 
  "Dann bist Du mir nicht mehr böse?"

Ethir mußte lachen.

  "Warum sollte ich Dir böse sein?"

  "Weil ich ... mit seinem Söldner ... das Bett geteilt habe?"

Ethirs Miene verfinsterte sich etwas.

  "Das müsste doch eher Kyprioths Problem sein."

Kora verzog das Gesicht.

  "Wäre es geworden, wenn ich es nicht beendet hätte. Ethir ... ich will Dich, weil Du mir ein ganz anderes Gefühl vermittelst. Ich kann Kyprioth nicht aufgeben - aber..."

Sie hob das Gesicht und sah ihn an.
 
Ethir lächelte sie an.
Dann beugte er sich vor und Küsste sie.
Er versuchte alles was er fühlte - was er dachte - was er hoffte, all seine Liebe in diesen einen Kuss zu legen.
- er hatte aber auch Angst, angst das sie ihn abwies.
Sein Herzschlag stockte um dann doppelt so schnell weiter zu schlagen.
 
  "Ihr könntet ein Wenig Rücksicht auf mein zartfühlendes Gemüt nehmen..."

Kyprioth stand plötzlich neben ihnen.
Wiederstrebend löste sich Kora ein wenig von dem Elben.

  "Ich wollte nur sagen - ich geh ne Weile auf mein Zimmer und leg mich ins Bett. Kora - Du weißt, ..."

Er wandte sich ab und ging.
 
Auch Shar'Tel ging wieder auf ihr Zimmer. Heute war ihr nicht danach etwas zu unternehmen. Sie spürte das Glück und die Zufriedenheit, die von Ethir und Kora ausgingen und sie beglückwünschte sie dazu, doch sie spürte auch großen Schmerz. Es war, als würde sie allein alle negativen Energien von den beiden und Kyprioth aufsaugen, sodass sie von der Angeschlagenheit übermannt wurde.

Die Kriegerin versuchte sich an Situationen zuerinnern, in denen sie glücklich war.
Ihr kam der Kampf mit dem Bären vor einigen Tagen in den Sinn. Es hatte sie befriedigt seine Kehle durchzuschneiden, doch das Gefühl wehrte nur einen kurzen Moment bis das Alltagsgrau sie wieder einholte. Sicherlich war es ein zuckersüßes und erhebendes Gefühl zu töten, aber es blieb der bittere Beigeschmack eigendlich etwas Unrechtes getan zu haben.

Shar'Tel würde gern jemanden lieben, doch sie kannte dieses Gefühl gar nicht - hat es noch nicht in sich entdeckt. Sie wusste auch nicht mehr, dass sie schon einmal geliebt hat. Es fiel ihr schwer sich vorzustellen, dass sie schon einmal so richtig glücklich war, geschweigeden, dass sie sich jemals so richtig glücklich fühlen würde.
Bis dahin bleibt ihr nur die jeweils kurzzeitige Befriedung durch den Kampf.
 
Ethir blickte , über Koras Schulter, Kyprioth, der zurück zur Taverne ging, nach - dann drückte er Kora noch einmal, kurz, fest an sich.

"Es tut ihm sehr weh - nicht wahr?"

Ethirs Stimme war nur ein Flüstern - so als hätte er Angst Kyprioth könnte ihn sonst noch hören, obwohl dieser schon zuweit weg war.
 
Kora nickte langsam.

  "Mir auch. Er ist alles, was ich hatte, seid Anci tot ist."

Ethir zuckte zusammen.

  "Sie wird mich wohl mein Leben lang verfolgen."

Kora legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.

  "Wenn Du Kyprioth nicht weggeholt hätte, hätte es ein anderer von Yngvars Leuten getan. Und der hätte sich sein Leben lang keine Gedanken darüber gemacht, was er damit angerichtet hat."
 
  "Es wird für mich wohl kaum noch eine Nacht ohne Alptraum geben..."

Ethir seufzte.

  "Ist dir Kalt - du zitterst - ?"

Er wunderte sich das seine Gefühle ihn nicht überrannten - wahrscheinlich fühlte er einfach so viel das er schon wieder nichts fühlte.
 
  "Es ist nicht gerade warm heute..."

 ...und das alles hier hilft auch noch mit...
Kora überlegte sich, ob sie enfach Kyprioth nachgehen sollte und nach ihm sehen, aber andererseits - er hatte sie hier hergeschoben.

  "Lass uns reingehen, es ist definitiv zu kalt hier."
 
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