• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

Die Taverne "Zum lachenden Eber" - ein Nachruf

Kyprioth und Shar'Tel saßen im Zimmer und schwiegen sich an. Jeder konzentriert auf seine Arbeit. Der Nekromant nähte und sie schliff ihr Schwert. Mit ihrem Daumen testete sie dazu, an welchen Stellen die Klinge abgestumpft war. Anschließen polierte sie es sorgfältig. Natürlich fiel ihr auf, dass dies keinen Sinn hatte, sie sah keinen Unterschied in dem was sie tat. Aber sie braucht etwas um die Zeit zu vertreiben.
 
Kyprioth hatte eine Naht fertig.
Er sah auf.

  "Hat Dir schonmal wer gesagt, daß Du dich verdammt gut von allen anderen abschottest?"




Kora ging vor die Tür.
Draußen vor der Tür blieb sie stehen.
Es war kalt, und die Schneeschicht war über Nacht dicker geworden.
 Tolle Idee, um diese Jahreszeit zu reisen, dachte sie.
 wir sollten uns lieber über den Winter irgendwo einbuddeln.
Wo blieb Eran?
Sie hatte nicht gewollt, daß er so etwas mitbekam.
Sie hatte ihn nicht verletzen wollen.
Er verstand nicht...
Sie würde ihm erklären müssen, was mit Kyprioth war.
Aber erst mußte sie es selber richtig verstehen.
 
Mt dem Fuß schob er den Schnee beseite und setzte sich auf den nackten Boden. Azrael setzte sich hin und stieß seinen durch die Zähne aus und zog sein Schwert. Die schwarze Klinge war merkwürdig warm und er konnte Wellen aus Hitze auf seinen Gesicht spühren. Er fuhr mit ihr kurz über den Schnee, hörte das Zischen und atmete Wolken aus Wasserdampf ein.
Hitze ... sehr viel Hitze. Feuer. Ein kleines Knistern machte sich bemerkbar. Er sog einen Handschuh aus und näherte seinen linken Zeigefinger der Klinge, er zog ihn sofort wieder zurück. Er hatte einen Stromschlag bekommen. Er steckte den Finger in den Schnee und steckte das Schwert zurück. Feuer und Blitz also ...
Azrael lehnte seine Sense gegen seine rechte Schulter und hörte dem leisen Platschern das Flusses zu.
 
Lith war die ganze Nacht draußen gewesen. Auch wenn es bitterkalt war, man kam so auf reine Gedanken.

Sie sah Azrael am Fluss sitzen.
Es scheint so, als würde er mehr sehen, als wir alle... auch wenn er blind ist. Und das liegt sicher nicht nur an seinen übrigen geschärften Sinnen...
Interessiert beobachtete sie ihn, während er sein Schwert "begutachtete". Dann ging sie weiter.

Sie kam zur Taverne.
Im Schankraum war nichts von den anderen zu sehen, also ließ sie sich in der Nähe des Kamins nieder. Das Kaminfeuer verdunkelte sich kaum merklich, als sie dort ankam. Vergnügt stellte sie in Gedanken fest:
Ich kann es immer besser kontrollieren...
Dann bestellte sie sich beim Wirt einen kleinen Laib Brot und eine Kanne Wasser und fing an zu essen.
 
Azrael zog sich seinen Handschuh wieder an und ärgerte sich ein wenig über die feuchte Kälte, die sich in ihm gebildet hatte.
Lith's Aura entfernte sich und verschwand dann vollends in der Tarverne. Um diese Frau herum wallen Flammen wie ein Vulkan Rauch absondert. Ein leichtes Schauern durchlief ihn als ihm der Wind die harten Eiskirstalle ihm ins Gesicht schmiss. Er streifte sich den Eis-Wasser-Matsch vom Gesicht, stand auf und ging in die Tarverne hinein.
 
nerienna schrieb:
     "Hat Dir schonmal wer gesagt, daß Du dich verdammt gut von allen anderen abschottest?"

Bei diesem Satz stopte Shar'Tel abrupt in der Bewgung, als hätte sie schlagartig vergessen, was sie gerade tun wollte. Sie sah den Nekromanten an. Er hatte einen wunden Punkt getroffen.

     Wie meint er das? War das als Vorwurf formuliert? Ganz bestimmt!

Sie legte Poliertuch und Schleifstein beiseite. Ihr war von jetzt auf gleich die Lust an konstruktiver Arbeit vergannen. Wut kochte in ihr hoch...

     "Ich schotte mich also ab?!
Ich gebe mich nur nicht mit Personen ab, die mir zu verstehen geben, dass ich nicht erwünscht bin.
"

...wurde mit Aggressivität übertüncht...

     "Ich bin so verdmant froh, dass wir in einer Welt leben, in der man eine sichtbare Grenze zwischen - an statt 'gut' und 'böse' sage ich - 'auf meiner Seiter' und 'nicht auf meiner Seite' gibt. Wenn mir jemand dumm kommt, dann kann ich ihm einfach den Kopf von den Schultern schlagen, oder ihm wenigstenz ein paar aufs Maul hauen."

...und schlug schließlich in Verzweiflung um.

     "Ich will mich nicht abschotten. Ich gehe auf die Menschen zu."

Tränen rannen ihr Gesicht hinunter. Die Trauer übermannte sie.

     "Ich will doch nur glücklich sein. ...jemanden haben, den ich lieben kann. Jemand, der mir das Gefühl gibt, dass diese Welt eben keine riesengroße Fikalientonne ist."

Föllig aufgelöst stand sie mitten im Zimmer. Sie wollte das Zimmer verlassen, um Abstand zu gewinnen, sie wollte aber genauso wenig damit Kyprioth in seinem Vorwurf bekräftigen.
 
Kyprioth stand mit einer ruckartigen bewegung auf und ging zu Shar'Tel.
Er versetzte ihr eine heftige Ohrfeige.
Die Amazon starrte ihn entgeistert an, während er sie an den Armen packte und festhielt.

  "Wenn Du nicht erwünscht wärest, würde ich dann zwei Tage damit verbringen einen Mantel für Dich zu nähen? Würde Kora sich dann so sehr freuen, wenn Du nach Wochen wieder auftauchst? Und würde ich Dich dann darauf ansprechen?"

Er ließ sie los, legte ihr nur sanft eine Hand auf die Schulter.

  "Tut mir leid wegen der Ohrfeige, aber Du warst grad dabei hysterisch zu werden. Ich mußte sichergehen, daß Du mir zuhörst."

Damit drehte er sich um, griff sich wieder den Mantel und fädelte einen neuen Faden ein.
Eine kurze Weile nähte er schweigend, dann fügte er noch eine Kleinigkeit leise hinzu, mehr, als würde er es zu sich selber sagen.

  "Es it für keinen von uns gerade einfach. Kora wird irgendwann merken, daß diese gegenseitige Abhängigkeit, in der wir da stecken nichts haltbares ist..."
 
Shar'Tel sah ein, dass sie überreagiert hatte. Die Ohrfeige holte sie zurück. Sie lächelte. Das hatte sie gebraucht. Darüber hinaus hatte Kyprioth gerade ausgedrückt, dass ihnen Shar'Tel eben nicht egal war, dass sie sogar gern mit ihr zusammen waren.

     "Ich bin dir nicht böse. Ich habe nicht gemeint, dass ihr mir zuwider seid. Wenn das so rüber gekommen ist, dann entschuldige ich dafür.
     Es ist nur so, dass mir bis jetzt noch nicht sehr viel Herzlichkeit entgegen gebracht wurde und wenn, dann nur um mich hinterher auszunutzen, oder sich über mich lustig zu machen. Ich versuche nur zu vermeinden, dass man mir wehtut. Vielleicht habe ich diese Vermeidungstechnik in letzter Zeit zu oft angewendet.
     Eine Frage die ich mir schon oft gestellt habe:
'Wie wirke ich eigendlich auf andere Personen?'
"
 
Eran lief zurück in Richtung Taverne - er achtete nicht viel auf seine Umwelt als er auf Kora traf, verwundert zog er die Augenbrauen hoch.

"Was machst du den hier, so alleine? "

Er blickte sich um - es war wirklich weit und breit niemand zu sehen.
 
Kyptioth vernähte sorgfältig das Ende des Fadens.
Dann hielt er den Mantel hoch und begutachtete ihn, bevor er Shar'Tel wieder ansah.

  "Abweisend. Aber einsam."

Damit stand er auf und hängte ihr den Mantel um die Schultern.
Er passte sich perfekt ihren Körperformen an und umhüllte sie mit wohliger Wärme.
Kyprioth betrachtete sein Werk kritisch.
Dann nickte er.
Er ging zu seinem Stuhl und setzte sich wieder.

  "Ich weiß, daß mich die Leute schlecht einschätzen können. Das ist teilwise so gewollt, aber so gut antrainiert, daß manchmal nichtmal Leute, die mich so gut kennen wie Kora - oder mein Bruder - erkennen können, was Maske ist und was nicht. Ich will ehrlich mit Dir sein. Es ist nicht einfach, in meiner Gesellschaft durch die Gegend zu ziehen, aber es würde mich ehrlich freuen, wenn Du bei uns bleiben würdest..."





Kora sah Eran erschrocken an.
Sie hatte ihn nicht bemerkt.

  "Ich habe Dich gesucht..." sagte sie schließlich zögernd.
 
Hätte sich Shar'Tel auf ihre Art bei Kyprioth bedankt, dann währe es bei einem einfachen 'Danke.' geblieben. Statt dessen umarmte sie ihn herzlich und sprach die Worte aus.
Dann küsste sie ihn auf die Wange.

     "Und der ist für den Mantel."

Kyprioth hatte heute mehr für sie getan, als nur einen Mantel genäht.
 
Kyprioth starrte die Amaozon überrascht an.
Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit so einer Reaktion.
Eher mit einem blauen Auge für die Ohrfeige.
Daß sie ihn stattdessen umarmen oder sogar küssen würde...
Noch überraschter war er allerdings darüber, daß ihrer Berührung nicht der Geruch von Blut angehaftet hatte, oder das Gefühl von Angst oder Schmerz.
Mit einem Lächeln streckte er die Hand aus und berührte leicht ihr Gesicht.

  "Ich muß mich bei Dir bedanken, Du hast mir soeben etwas anderes wichtiges gezeigt. Ich muß da mal ein weilchen drüber nachgrübeln..."
 
Eran lachte:

"Schön dich zu sehen"

Es fing gerade wieder an zu schneien, der Elb fuhr sich durch seine langen Haare.
Dann legte sich plötzlich Ernsthaftigkeit in seinen Blick:

"Und wie komme ich zu der ehre, dass du mich suchst?"
 
Kora strekte eine Hand aus und fucht leicht die Kontur seines Gesichts nach.

  "Du hast so unglücklich ausgesehen. Und Kyprioth ist eh grad beschäftigt. Und..."

Kora brach ab.
Wie sollte sie etwas erklären, was sie selber nicht verstand?
 
Eran zog sie an sich.

"Was ist den...?"

Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

"Jetzt siehst du nicht gerade glücklich aus..."
 
Kora schüttelte den Kopf.

  "Eher verwirrt. Irritiert. Ich verstehe einiges nicht. Ich glaub, ich muß Kyprioth danach fragen..."

Sie sah, daß Erans Miene sich beim Klang von Kyprioths Namen schon wieder verfinsterte.

  "Es betrifft ihn. Und mich. Insofern muß ich mit ihm darüber sprechen, bevor ich Dir davon erzählen kann."
 
Shar'Tel verließ das Zimmer und ging nach draußen in den Schnee. Als sie an Kora vorbei lief gab sie ihr ihren Schleifstein zurück und bedankte sich.

     "Kyprioth ist in seinem Zimmer?

Die Amazone nickte.
Ihr Mantel hielt den Wind ab und sie warm. Sie genoss die klare Luft.
 
  "Bin ich nicht."

Der Necromancer trat ins Freie.
Er sah Koras fragenden Blick.

  "Heute Abend, oder vielleicht morgen. Ich muß vorher ein Wenig grübeln..."

Dann warf er Eran einen Blick zu.

  "Ich denke mal, wir werden alle lernen, mit der neuen Situation umzugehen..."

Damit angelte er eine Hand voll Schnee und warf sie dem Elben mit einem dämonischen Grinsen ins Gesicht.
 
Eran wischte sich den Schnee aus den Augen - angelte ebenfalls nach einer Handvoll Schnee und warf zurück.
Da Er dafür nur höchstens eine Sekunden, eher weniger, gebraucht hatte traf er auch.

Nun war es an den Elben zu Grinsen.
- Doch plötzlich trafen blitzschnell hinter einander Eran dann Kyprioth Schneebälle.

Kora stand da und lachte.
 
Kyprioth warf Eran einen Blick zu, der nickte unmerklich.
Zwei Schneebälle trafen Kora simultan.
Alle drei brachen in Gelächter aus, und schon wieder war die Schneeballschlacht in vollem Gange.
Shar'Tel stand etwas abseits, aber Kyprioth winkte ihr zu.

  "Komm, mach mit!"
 
Zurück
Oben