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Die Taverne "Zum lachenden Eber" - ein Nachruf

Kora verzog das Gesicht.

  "Und der Raum Nebenan, Kyprioths Zimmer, das ist der Raum..."

sie holte tief Luft.

  "Man könnte sagen, daß meine Schwester in jenem Raum gestorben ist. Auch wenn sie noch 3 Jahre geatmet hat und herumgelaufen ist..."
 
Die Hände des Elben bebten - nur ganz leicht doch Kora spürte wie sehr er lit. Und er spürte wie sehr ihr das alles Schmerzte nur hatte sie sich wohl besser unter Kontrolle.

"...Es ist meine Schuld..."

Er biss sich auf die Lippen.
 
Kora schüttelte den Kopf.

  "Wie willst Du schuld daran sein, daß Yngvar ein Soziopath ist, der seinem Sohn seine Macht beweisen will? Er weiß, daß es ein Fehler war, den er auch nicht wiederholen wird. Er ist ja nicht dumm - im Gegenteil."
 
Der Elb ließ sich rücklings auf das Bett sinken und blickte die Decke an.

"Yngvar ist schlau - zu schlau und dennoch macht er ständig fehler... Seine Leute - es ist seltsam, manche unter ihnen waren mal relativ anständige Burschen doch...sobald man einmal dabei ist kehren sich die schlimmsten seiten eines Menschen heraus."

Er machte eine kurze Pause.

"Was ich mich wirklich Frage ist ob die Seelenfessel gebrochen ist."
 
Kora schüttelte den Kopf.

  "Ich glaube nicht. Aber viellecith kann ich sie umgehen. Ich möchte es nicht versuchen - nicht solange ich nicht dazu gezwungen bin, also nicht, bevor er Dir einen direkten Befehl gibt. Aber ich glaube, ich könnte Dich an mich binden, statt an ihm."

Sie schwieg einen Moment.

  "Ich fühle mich nicht gut dabei, eine solche Verantwortung zu übernehmen..."
 
"Ich habe Angst...was wenn er mir Befiehlt dich zu töten oder mir eine andere Aufgabe zuweißt, mich weit weg schickt...ich kann mich dagegen nicht auflehnen was ist wenn es dann zu spät ist?"

Eran blickte Kora nicht an.

"Yngvar soll Sterben - er soll darum winseln zu Sterben"

Seine Stimme war so voller Hass das Kora fröstelte.
 
Kora schloss die Augen.
Sie wollte es nicht.
Die Macht über die Sele einer anderen Person zu haben, das war zu viel für sie.
Es tat weh, es war eine übermäßige Verantwortung.
Aber wenn sonst Yngvar die Macht hatte...

  "Ich werde es nicht rückgängig machen können. Bist Du bereit, Dich mir dermaßen auszuliefern?"
 
"Auszuliefern? Für mich das Falsche Wort dafür doch bist du bereit die Verantwortung zu Tragen?

Er hatte Angst - Was wenn Kora damit nicht fertig wurde? Bedenken dass sie ihn dadurch unter ihrer Kontrolle hatte wenn sie wollte hatte er keine.
 
Kora schüttelte sich.

  "Ich bin nicht bereit, irgendeinen Menschen quasi zu meinem Sklaven zu machen. Aber bevor ich Dich Yngvar überlasse..."

Sie rückte ein Stück weg von ihm und wandte sich ihm zu, so daß sie ihm in die Augen blicken konnte.
Dann ergriff sie die Hände des Elben.
Die Sorceress hatte Angst - die Verantwortung, die sie damit übernehmen würde, war eine große.
Würde sie ihr gerecht werden?
Wenn sie eines nicht wollte, dann war das einen Mann, den sie liebte, zu verletzen...

  "Eranedyn Sidh, bei dem Namen, den der Älteste Deines Volkes Dir gab, Du hast mir Dein Herz geschenkt und Deinen Körper, jetzt erhebe ich Anspruch auf Deine Seele...."

Sie brach ab und wischte sich eine Träne aus dem Auge.

 "Und bei meiner Liebe zu Dir schwöre ich, daß ich Dich nie zwingen werde, irgendetwas zu tun, was Du nicht willst."
 
Auch Eran standen die Tränen in den Augen - diese wunderbare Frau musste ihn wirklich Lieben,...dass sie das für ihn getan hatte....

"Ich weiß...ich weiß...Danke..."

Mehr brachte er nicht hervor dann küsste er Kora.
Eine direkte Veränderung fühlte der Elb nicht aber wenn er in sich hineinhorchte war da nicht mehr das leichte aber schmerzhafte ziehen.
Ja es war ein deutlich anderes Gefühl - freier.

Er Gähnte.
 
Kyprioth betrat die kleine Hütte vor Shar'Tel.
Die Frau dort war schwer einzuschätzen.
Ihr altersloses Gesicht war von dunklem Haar eingerahmt, das von feinen silbernen Fäden durchzogen war.
Sie musterte die Beinden eindringlich, dann ging sie zu einem Regal und nahm eine Kerze von dort.
Die drückte sie Kyprioth in die Hand.

  "Tu mir den Gefallen und bring die Anci, die alte dürfte fast aus sein."

Der Necromancer nickte und verließ das Haus.
Shar'Tel wollte ihm folgen, doch die Frau hielt sie zurück.

  "Gib ihm den Moment alleine. Ich glaube, diesmal wird er sich endlich verabschieden. Auch wenn es nicht aufhören wird, weh zu tun..."

Dann sah sie die Amazon etwas genauer an.

  "Seit wann kennst Du Kyprioth? Und was weißt Du über ihn? - Du brauchst mir nicht zu antworten, aber ich wüsste es einfach gerne. Er hat noch nie jemanden hierher mitgebracht. Außer Kora, aber für die ist dies ihr Zuhause, seit ihre Eltern damals Anci rausgeworfen haben."
 
Shar'Tel wusste, dass sie auch genauso gut nichts hätte sagen können, aber sie fühlte sich, als ob es jetzt genau richtig war, diese Fragen zu beantworten.

     "Wo und wann ich ihn das erste Mal getroffen habe, kann ich nicht mehr genau rekonstruieren. Ich habe einen Teil meines Gedächtnisses verloren und bin noch dabei das Puzzel wieder zusammen zu setzten.
Auf jeden Fall haben wir uns in der Taverne zum lachenden Eber kennen gelernt.
"

     "Ja ich kenne diesen Ort. Er hat schon viele interessante Begegnungen ermöglicht."

     "Ich kenne Kyprioth eigendlich nicht so gut, aber irgendwie weiß ich, dass ich ihm vertrauen kann.
Er gibt mir ein Gefühl der Geborgenheit und der Zugehörigkeit.
Ich bin auch der Meinung das ich ihm etwas geben kann.
Er hat mich um einen Gefallen gebeten und ich werde ihn begleiten um meine Aufgabe zu erfüllen.
"
 
Die Frau lachte.

  "Du hörst Dich an wie Kora."

Sie lud die Amazon ein, sich zu ihr an den Tisch zu setzen.

  "Wenn ich mir Kyprioth so ansehe, dann wird er eher alles versuchen, um Dich da rauszuhalten. Dich von Yngvar und seinen Leuten fernzuhalten. Er hätte Dich nicht hergebracht, wenn Du ihm nichts bedeuten würdest."

Ein Becher duftenden Tees erschien vor Shar'Tel.

  "Dann hat er Kora jetzt also weggeschickt? Er hatte so etwas angedeutet, daß er das tun würde, wenn bestimmte Dinge eintreten würden..."
 
     "Weg geschickt ist vielleicht das falsche Wort. So we ich das verstanden habe, hat er ihr erlaubt sich um..."

Shar'Tel zögerte. Sie kannte diese Faru nicht und wusste nicht, wie viel sie ihr über Eran erzählen konnte, ohne den Elben dadurch zu gefährden. Auch wenn Kyprioth ihr vertraute, entschied sie sich, nichts weiter zu sagen.

     "..."
 
  "Weggeschickt. Glaub mir, ich kenne die beiden"

Kyprioth betrat wieder den Raum.
Er hatte die Worte der Frau gehört.

  "Sie hat den Zauber abgelegt. Ich weiß nicht, ob es mit Eran zusammenhängt oder nur mit ihrem eigenen Wunsch, aber ich habe bemerkt, daß sie die Kette nicht mehr trägt."

Die Frau nickte.

  "Und im Gegensatz zu Deinem ist er schwächer und wirkt nur bei Hautkontakt. Weiß sie" eine Kopfbewegung wies auf Shar'Tel "Daß Du einen solchen Zeuber trägst?"

Kyprioth lächelte schwach.

  "Sie hat nicht gefragt. Aber ich fürchte, wir müssen zurück, mein Vater wird mich zum Abendessen erwarten. Vielleicht kommen wir nochmal vorbei."
 
Eran seufzte.

"Wirst du zum Abendessen erwartet? - Ich könnte mich da raushalten wenn ich wollte doch..."

Der Elb zögerte.
 
Kora verzog das Gesicht.

  "Gutes Stichwort. Ich solte mich säubern und umziehen. Yngvar wird erwarten, daß ich auftauche."

Sie stand auf und verschwand in einer leichten elektrischen Entladung.
 
Eran stand auf und ging zu seinen Rucksack - zögernd, gar wiederwillig zog er seine alten Klamotten daraus hervor.
Es schüttelte ihn - diese Kleider waren voll von solch abstoßenden Erinnerungen.
Doch es war besser wenn er beim Abendessen in alter, für die anderen, gewohnter form auflief.
Es durfte kein verdacht geschöpft werden.
Sonst würde auch der letzte Rest trügerischer Sicherheit verschwinden.
Was würde passieren wenn Yngvar bemerkte das die Fessel nicht mehr bestand?

"Bei allen Göttern dieser Welt. Bei allen Göttern der Elben und allen anderen Völkern dieser und anderer Welten - Ynvar soll sterben."

Und damit zog er sich um und verließ sein Zimmer.
 
Azrael zog sich das Tuch wieder an und stand torkelnd wie ein Betrunkener auf. Er fühlte sich krank und fieberte wahrscheinlich.
Testend hielt er sich seine linke Hand gegen seine Wange. Sie war kalt, nicht warm.
Er schüttelte seinen Kopf und machte des Fenster auf. Er setzte sich auf den Tisch, lehnte sich gegen den Fensterrahmen und schloss seine Augen.

So friedlich...
 
Shar'Tel hatte sich zusammen mit den Anderen im Esszimmer eingefunden. Yngvar erwartete sie bereits. Auch wenn die Kriegerin ihn nicht mehr gesehen hat seit die Taverne abgebrannt war, erinnerte sie sich sofort.
Er trug ein weißes Hemd. Die spitzen Stiefel mit Metallbeschlag an den Hacken, die Hose und die Weste waren alle aus schwarzem Leder. Er hatte ebenso blasse Haut wie Kyprioth, was wohl in der Familie lag, und einen silbergrauen Fokohila.
Natürlich kannte er seine Geste und begrüßte sie mit Namen, außer seinen Sohn, der sich durch die Tür drängte und neben Koramin setzte, während Yngvar Shar'Tel die Hand küsste.
 
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