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Die Taverne "Zum lachenden Eber" - ein Nachruf

Kyprioth ging langsam durch den Raum.
Vor Shar'Tel blieb er stehen.

  "Es tut mir leid, ich... ich hätte mit Dir reden sollen. Aber ich hatte Angst. Angst, daß Du weggehst."

Er setzte sich auf die Bettkante.

  "Ich habe nicht viel Erfachrung mit sowas. Kora ist zu mir gekommen - wenn auch aus anderen Gründen - und normalerweise muß ich eher sehen, wie ich Frauen fernhalte, statt mich ihnen zu nähern. Und da sind diese Erinnerungen..."

Er verstummte und vergrub sein Gesicht in den Händen.



Nebenan starrte Kora auf die Wand.

  "Ich hoffe, sie macht sich die richtigen Gedanken..."
 
Eran blieb mitten in der Bewegung stehen - er hatte Kora nicht bemerkt bis sie gesprochen hatte.

"Was...?"

Weiter zog er seine bahnen durch das Zimmer - weiter. Bis Kora ihm am Arm fasste.
 
  "Kyprioth..."

Die Stimme der Kriegerin war sanft. Sie wollte ihm wirklich helfen.

  "...Ich will Dir helfen. Ich kann Dir helfen, wenn du mich lässt.
Wir müssen das Übel bei der Wurzel packen. Ich lasse nicht zu, dass du dich davon übermannen lässt."

Sie hockte sich neben ihm, hielt seine Hand fest, beschwor ihn und sah ihm in die Augen.

  "Ich weiß wie hässlich diese Welt ist und wie grausam Menschen sein können.
Es ist nicht wichtig wie groß die Armee des Gegners ist. Es ist auch nicht relevant wie mächtig seine Waffen und Zaubersprüche sind. Du musst den Kampf im Kopf gewinnen."

Sie tippte ihm dabei leicht auf die Stirn um ihren Worten mehr Ausdruck zu verleihen. Nach einer Weile fügte sie hinzu:

  "Meinst du nicht, wir können aus dieser Welt einen Ort machen, an dem zwei Menschen glücklich werden können?"
 
Kyprioth lächelte schwach.
Er griff nach den Händen der Amazon und drückte sie an sein Gesicht.
Dann hob er den Kopf, ließ aber ihre Hände nicht los.

  "Diesen Ort nicht, hier lebt zu viel ... Ungeziefer. Aber wir könnten einen anderen suchen. Sobald es sicher ist, sich von hier zu entfernen."

Er sah, daß Shar'Tel nicht begeistert von seiner Wortwahl war.

  "Hör zu, ich meine nicht Yngvar. Er ist eher etwas wie ein Rattenfänger. Sie folgen ihm blind. Aber denk mal an den Wolf und seinen Trupp..."

Er ließ ihre Hände los und griff stattdessen nach ihrem Gesicht.

  "Denk nicht daran." sagte er und küsste sie.
 
"Was ist mit Kyprioth?"

Eran blickte Kora finster an, obwohl sie auch Sorge in seinen Augen erkannte.

"Shar Tel sollte sich doch um ihn kümmern..."

Sein Ton war etwas ungehalten gewesen.

"Tut mir leid nur...ich bekomme hier nichts mit... und und..."
 
  "Nicht daran denken geht bei mir nicht."
sagte Shar'Tel und stand auf, um ein paar Schritte im Zimmer umher zu laufen.

  "Ich kann mich einfach nicht den schönen Dingen des Lebens hingeben, solange mir unmitelbar, oder mittelbar Gefahr droht."
 
Kyprioth warf einen Blick zum Fenster.
Der Mond warf ein gespenstiges Licht yuf die Winterlandschaft, ansonsten war es dunkel.

  "Es ist mitten in der Nacht. Wir sollten zumindest versuchen, noch ein paar Stunden zu schlafen. Abgesehen davon, daß jeder in diesem Haus erwartet, daß wir heute? morgen? nicht allzu früh auftauchen. Und es ist sicherer, gewisse Erwartungen zu erfüllen."

Er lächelte schwach.

  "Glaub mir, Du bist hier im Moment sicherer als sonstwo. Und ich auch. Es sind Yngvars Gegner, die versuchen, mich umzubringen."
 
  "Erst heißt es, ich soll verschwinden, weil du dir Sorgen um mich machst; jetzt soll ich bleiben, weil du dir Sorgen um mich machst.
Boah, du machst mich kirre!"

Shar'Tel setzte sich wieder ins Bett, zog die Decke hoch und machte die Augen zu, aber schlafen konnte sie nicht mehr.
 
Kyprioth erging es ähnlich.
Irbendwann streckte er die Hand aus und berührte Shar'Tels Gesicht.

  "Glaube mir, ich wollte Dich niemals loswerden. Und Du bist Yngvar aufgefalen - als jemand, der wissen könnte, auf wen die Seelenfalle, die er Deinem alten Schwert entnommen hat, fokussiert ist. Du warst also bereits in höchster Gefahr, als ich Dich das erste Mal angesprochen habe."

Langsam nahm er die Hand weg.

  "Er hat mir schon einmal das genommen, was mir von allem in der Welt am Wertvollsten war..."
 
Jetzt wo er es ansprach fiel Shar'Tel auch wieder ein, weswegen sie hier war. Yngvar stellte mit der Seelenfalle in seinem Besitz eine überregionale Bedrohung dar.
 
Irgendwann in dieser Nacht schliefen sie doch alle, keineswegs gut und recht unruhig.

Der Morgen war klar und Sonnig, dennoch bitterkalt - Kora Teleportierte wieder rüber zu Kyprioth.
Eran blieb allein zurück doch wusch er sich genauso wie die anderen, so das der Wolf nachehr nichts merken konnte.
Er musste gleich nur einen möglichst verkaterten eindruck machen dann hatte er erstmal seine ruhe, niemand würde es wagen ihn zu stören.
 
Kyprioth sah sich mißtrauisch um.
Kora, Shar'Tel und er waren alle frisch gebadet - der Wolf würde das für Höflichkeit halten.
Yngvar schien sie erwartet zu haben.
Ein durchaus reichhaltiges Frühstück wurde soeben aufgetischt.

Kyprioth zog Shar'Tel noch einmal zu sich.

  "Er wird Dir den Stein nicht geben. Aber wenn Du irgendetwas in der Hinsicht tun willst - durchforste Deine Erinnerung. Finde heraus, was Du mit dem Stein zu tun hast, warum er sich in Deinem Besitz befand."
 
  Was für ein Stein?
fragte sich die Kriegerin. Sie war die ganze Zeit lang der Meinung gewesen, es ginge um ein Schwert, welches sich durch ihren Irrtum in Yngvars Besitz befand.

Sie ließ sich nichts anmerken und genoss stattdessen das Frühstück.
 
"Oh mein Kopf...mein Kopf"

Eran taumelte herein, er sah furchtbar aus - offensichtlich hatte er sein aussehen gut präpariert - seine "Fahne" reichte immer noch bis zum Tisch.

"Oh mein Kopf...mein Kopf"

Yngvar musterte seinen Diener der von einem der anderen rausgescheucht wurde.

"Der hat immer noch genug"

Knurrte ein dunkelhaariger Mann.
 
Etwas später kam auch Azrael herein. Jedoch erschien er gänzlich ohne Umhang. Alle konnten seine Augen sehen, tiefrot und an den Seiten seiner Iriden tiefschwarz, er hatte sie geöffnet.

´Morgen.´ , sagte er freundlich und setzte sich an den Tisch.
 
Alle konnten seine Augen sehen, aber Shar'Tel nahm keine Notiz davon. Sie merkte nicht einmal, dass etwas an ihm anders war, obwohl sie durchaus hätte merken könne, dass er heute anders, heller, leuchtete.

Doch sie war mit ihren Gedanken ganz wo anders.
Schlagartig wurden ihre Gedanken wieder in die Realität zurück katapultiert, als sie ihr volles Saftglas in einer unachtsammen Bewegung umwarf.
 
Kyprioths schnelle Bewegung fing das Glas.
Trotzdem breitete sich ein farbiger Fleck langsam auf der Tischdecke aus.
Der Necromancer ließ das jetzt wieder sicher stehende Glad loß und griff nach Shar'Tels Hand.
Er sah sich um.

  "Ich muß raus aus diesem Irrenhaus. Was hälst Du von einem kleinen Spaziergang?"
 
  "Nur zu gerne."

Shar'Tel lächelte ihn an und stand vom Tisch auf, wobei sie sich im Tischtuch verfing und es beinahe herunter riss. Einige Gläser wackelten gefährlich und schwappten ihren Inhalt über den Rand.

  "Verzeihung."

Mit peinlich rotem Kopf stahl sie sich davon.
 
Kyprioth führte Shar'Tel zielstrebig in richtung des Nachbardorfs.
Die alte Heilerin sah nicht sehr begeistert aus, als die beiden ihr Haus betraten.

  "Was willst Du? Du weißt, daß Du mich in Gefahr bringst, wenn die Letze sehen, daß Du hier auftauchst."

Der Necromancer verzog das Gesicht.

  "War keiner da. Und wir haben die Hintertür genommen. Ich will auch nur, daß Du Shar'Tel ne Tasse von Deinem guten Tee gibst - und für mich will ich Koras altes Bett."

Die Frau nickte.

  "Schlecht geschlafen?"

Kyprioth schnaubte und verschwand durch eine Tür.
Shar'Tel ließ er einfach stehen.
 
Die alte Frau kam kurze Zeit später mit einer Tasse duftenden Tees und stellte sie vor Shar'Tel auf den Tisch. Diese Stand immernoch in dem dort wo Kyprioth sie hatte stehen lassen. Die Fraue bedeutet ihr mit der Hand sich zu setzten.

Sie ließ einige Zeit vergehen, bevor sie einen Schluck nahm. Als die Kriegerin an dem Tee nippte, breitete sich eine Komposition wohlschmeckender Aromen in ihrem Mund aus. Und mit jedem Schluck wurde der Nebel in ihrem Kopf ein bisschen mehr verdrängt.

  "Was bedrückt dich, Mädchen?"
  "Hn?"
  "Ich weiß, dass dir etwas auf dem Herzen liegt, sonst hätte Kyprioth dich nicht zu mir gebracht."

  Kyprioth...er und sein Vater...ich weiß nicht was für ein Spiel hier gepielt wird, aber sie machen mich kaputt.
Beide.


  "Melancholie ist ein Sumpf, in dem sogar der Hellste vergehen kann."
sagte die Heilerin schließlich und als Shar'Tel immer noch nichts antwortete, beließ sie es dabei.
 
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