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Die Taverne "Zum lachenden Eber" - ein Nachruf

Kyprioth lächelte spöttisch.

  "Ger nicht eigennützig, was?"

Damit warf er Kora, die breit grinste, einen anzüglichen Blick zu.

  "Aber geht nur, wir kümmern uns noch ein wenig um den Nachtisch..."

Er nahm eine Schüssel, die bisher etwas abseits gestenden hatte, in die Hand.

  "Eisbeeren. Ich glaube nicht, daß Shar'Tel die kennt, denn sie wachsen nur hier und sind nur in dieser Jahreszeit zu ernten..."

Damit nahm er eine traubengroße Frucht aus der Schüssel und hielt sie der Amazon an die Lippen.
Die Beere war kalt, und sie explodierte beim Zerbeißen zu einem wunderbaren intensiven fruchtigem Süß.
 
Wieder in ihrem Zimmer verzog Eran sein Gesicht.

"Eigentlich war meine Bemerkung diesmal nicht bewusst eigennützig... - die müssen sich beide nur noch einen Klitzekleinen ruck geben..."

Der Elb setzte sich auf die Bettkannte und Angelte mit dem Fuß nach seinem Rucksack.

"Ich hab furchtbare Angst das Yngvar was merkt..."
 
Kora setzte sich neben Eran.

  "Ich glaube nicht, daß Kyprioth sich weiterhin zurückhalten wird."

Sie verstummte und starrte die Wand an.
Der Elb musterte sie eigenartig.
Eine Weile bewegte sich die Sorceress nicht, dann seufzte sie leicht.

  "Ok, ich bin eifersüchtig. Ich meine, er hat immer ausschließlich mir gehört, in den 4 Jahren... und außerdem wollte ich die Eisbeeren haben."

nur zu gut konnte sie sich vorstellen, wie Kyprioth die Amazon mit den schmackhaften Früchten fütterte...
Lieber nicht dran denken!
 
Eran schlang seine Arme um sie, es vergingen Ewigkeiten während sie einfach nur eng umschlungen da saßen.

"Ich Liebe dich Kora"

immer wieder, in allen Sprachen die ihm einfielen flüsterte er es ihr ins Ohr.
Koras Eifersucht hatte ihm im Herzen weh getan. Doch auf eine weise verstand er sie, auf andere weise wiederum nicht.
Nur was ihn wunderte, er hasste Kyprioth nicht mehr - kein wenig.
Unmöglich.
Dass durfte nicht sein.
 
Zwar war Shar'Tel satt, doch etwas süßes zum Nachtisch passte immer.
Sie genoss Kyprioths Spiel, lehnt sich zurück und schloss die Augen - genauer: sie blendete die visuellen Eindrücke aus für ein intensiveres Geschmackserlebnis.
Die Eisbeeren waren eine wahre Geschmacksexplosion.

Zu erst spührte sie die kühle auf den Lippen, dann den süßen Geschmack im Mund, dann wieder nichts als frische. Die nächste Beere war jeweils noch intensiver als die Vorherige. Ihr Atem wurde flacher, das Herz schlug heftiger. Eine Woge der Wärme machte sich in ihrem Brustkorb breit und rann dann bis zu ihren Zehenspitzen hinab, abgelöst wieder durch die Frische einer Beere, immer im Wechsel.

Sie wusste nicht mehr was sie empfinden sollte. Es war der pure Genuss.
 
Kyprioth nahm sich Zeit.
Er war sich sicher, daß die Amazon ichn diesmal nicht zurückweisen würde.
Aber er hatte auch vor, das volkomen auszukosten.
Die Beeren waren nur der Anfang.

Viel später, als beide wieder einigermaßen zu normalem Denken fähig waren, fing Kyprioth an zu lachen.
Shar'Tel verzog irritiert das Gesicht.

  "Du hast mich beim Abendessen nach einem Ort gefragt, den ich Heimat nennen kann... mir ist soeben die Antwort klar geworden."

Sein Blick wanderte durch den Raum, der bei Weitem nicht mehr so bedrohlich und düster wirkte wie noch vor einigen Stunden.

  "Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: jeder, an dem ich Dich in meinen Armen halten kann..."
 
Azrael rieb sich seine Augen.

´Dieses verdammte Kraut nehm ich nie wieder. ´, zischte er sich selber zu schaute in der trüben herum. Er erkannte zwar einzelne Farben, aber unerklärlicher weise hing er irgendwie am blind sein. Sich nichts anmerkend lassend ging er im Hof herum.

´Pff... was tun? ´, fragte er sich leise selber und blieb stehen.
Mal sehen ob Ynvgar wirklich so böse ist, wie alle denken...
Er ging auf sein Zimmer, zog sich seinen Kapuzenumhang wieder an. Danach lief er etwas nervös über den Hof und klopfte schließlich gegen einen Türramen.

´Könnt ihr mir sagen wo ich den Herrn Ynvgar finden kann? ´
 
Der Wolf knurrte leise.
Er rieb sich seine schmerzenden Finger (ja, es ist keine gute Idee, zu versuchen, eine Sorceress anzufassen, die das nicht will...) und ließ den Fremden seine spitzen Eckzähne sehen.
Gut, es hatte keinen Wert, weiterhin hier auf dem Flur herunzulungern, Leharas und Neeraj schienen nicht vorzuhaben, gleichzeitig ein Nickerchen zu halten...

  "Folge mir. Mein Herr wird sich in der Bibliothek aufhalten."

Es war ein großer Raum, auch wenn er nicht viele Bücher enthielt, so waren dies wohl doch recht seltene, besonders wertvolle Exemplare.
Yngvar war ein gebildeter Mann, und ein Sammler.
So lagen hier auch vilele mächtige Artefakte in den Regalen.
Yngvar selber saß in einem bequemen Sessel, vor sich ein Glas Wein.

  "Ah, ein Gast. Setz Dich doch!"
 
´Dankesehr. Mh, schöne Bibliothek. ´, sagte Azrael freundlich und setzte sich in den Sessel gegenüber von seinem Gastgeber.

´Ich habe mich gewundert, ob wir uns nicht einmal unterhalten könnten, da die anderen beschäftigt sind. ´
Er roch altes Papier, Pergament und sogar Tontafeln. Alt, sehr alt. Er würde fast sagen, dass die viele noch von der Zeit der Sündenkriege stammten.
 
Yngvar lachte.

  "Du meinst, solange mien Sohn mir - wie üblich - aus dem Weg geht. Gut, es ist auch bereits spät, und beschäftigt wird er bei seiner Begleitung auch sein..."

Er musterte den Mann eindringlich.

  "Was verschlägt einen alten Kämpfer wie Dich in die Gesellschaft dieses trotzigen Kindes?"

Ungeachtet der Tatsache, daß Kyprioth seit Jahren als Erwachsener galt, war es doch vorteilhaft, abderes zu implizieren.
 
´Alter Kämpfer? ´, fragte Azrael belustigt, ohne eine Antwort zu erwarten. ´Hm, weshalb ich mich Ihm angeschlossen habe? Gute Frage. Ich denke, dass mir meine Blockhütte in irgendeinem Wald zu einsam wurde und ich wieder reisen wollte. Ihr Sohn schien sich sehr gut auszukennen, viel besser als ich, Er war die beste Wahl die man hätte kurzfristig treffen können. ´

In seinem Kopf summte es. Hier, genau in diesen Raum waren mehr magische, mächtige Gegenstände gelagert, als überhaupt vorstellbar.

´Aber, warum geht Er Ihnen eigentlich aus den Weg? Ich hab schon etwas von seiner ... Distanzierung gehört, aber ... ´
 
  "Er wirft mir Grausamkeit vor, wo ich Notwendigkeit sehe. Wir sind uns selten einig gewesen... nicht einmal bei der Wahl unserer Ausrüstung. Dabei war ich es, der ihn den Schwertkampf gelehrt hat. Aber er hat es ja vorgezogen, andere Lehrmeister zu suchen."

Yngvar stand auf und ging durch den Raum.
Azrael fühlte das Summen der Macht stärker werden, wenn der Necromancer eines der Artefakte berührte.

  "Es gibt so viel Potential in dieser Welt, und so wenige, die wagen, es zu nutzen..."
 
´Haben Sie sich auch einmal näher mit den Begriffen ´Gut´und ´Böse´eingelassen? ´, fragte Azrael interessiert. ´Wenn man über diese Beiden Begriffe länger nachdenkt ist nichts von beiden wirklich ... real. Es gibt kein ´Gut´ oder ´Böse´.´

Die Meisten Leute, denen er dies gesagt hatte winkten jetzt ab und lachten ihn aus.

´Es gibt nur eins: Zielstrebigkeit. Man verfolgt seine Ziele, sei es die Welt zu unterwerfen oder einfach dies verhindern zu wollen. ´

Er wartete.
 
  "Es gibt ... Macht ... und es gibt die, die zu schwach sind, sie zu nutzen. Oder zu halten. Von Gut und Böse verstehe ich nichts - das dürfte mein Sohn Dir bereits erzählt haben. Er hällt mich für ein gefühlloses Monster."

Yngvar legte die Waffe, die er gerade in der Hand hrwendet hatte, zurück ins Regal und drehte sich langsam um.

  "Du verstehst aber, daß ich niemanden neben mir dulden kann, der den Zugriff auf ebensoviel Macht besitzt."
 
Die Nacht legte sich über das Kleine Dorf.
Azrael blieb noch ein wenig bei Yngvar und die anderen Vier befanden sich in ihren Zimmern.
Der Morgen kam, klar und Kalt.
 
Kyprioth erwachte in der Wärme des gut geheitzen Zimmers - Leharas hatte den Kachelofen von außen befeuert und bereits wieder hochgefahren.
Er wagte es nicht, sich zu bewegen, denn er wollte Shar'Tel nicht wecken.
Andererseits...
Er zog die Frau näher an sich.
Sollte sie doch aufwachen.


Kora träumte von Eisbeeren.
Sie griff nach einer der Früchte und steckte sie in den Mund, aber noch während sich der fruchtige Geschmack in ihrem Mund ausbreitete, erwachte sie.
Vollkommen frustriert stellte sie fest, daß sie sich nichtmal richtig an den Geschmack erinnern konnte.
 
Kora blickte zu Eran - der schlief wie ein Stein. Nein nicht wie ein Stein, denn die konnten nicht so nervtötend schnarchen.
Er hörte auf zu Schnarchen, sein Schlaf wurde unruhiger - seinen Mund zu einen Stummen Schrei geöffnet wachte er auf - Blickte Kora an und sofort war alles vergessen.

"Guten Morgen - ist etwas mit dir?"

Fragte er.
 
Shar'Tel wachte auf durch die leichte Bewegung von Kyprioth. Ihr zufiriedenes Schnurren verreit es ihm, denn sie hielt ihre Augen weiterhin geschlossen. Es war einfach viel zu kuschlig, um sich großartig zu bewegen.

Zwar hatte die Kriegerin auf ihrer Reise eine Abneigung gegen Männer entwickelt, doch diese galt nicht für ihn. Andere Männer wollten nur ihren Körper, doch der Necromancer hatte ihr gezeigt, dass er noch etwas anderes an ihr Schätzte. Und so erhielt er als Geschenk was keiner Ablehnen würde. Er war zärtlich zu ihr und respektierte sie. Ihre Zufriedenheit stand für ihn vor seiner Eigenen.

Und so war die letzte Nacht ein Genuss.
Für beide.
 
Kypirioth fuhr mit den Fingern sanft die Konturen von Shar'Tels Fegicht nach.
Mit ihrer magischen Sicht brauchte die Amazon nicht einmal ihr Gesicht in seine Richtung zu wenden, um das Lächeln bis in jeden Knochen fühlen zu können.
Er fragte sich, wie lange er diesen Moment würde festhalten können.
Die Antwort war - für ihn - klar: so lange wie irgendmöglich.



Kora schüttelte im Nebenzimmer leicht den Kopf.

  "Nur die übliche Frustration, wenn man etwas träumt, und dann einfach zu früh aufwacht..."

Was sie mit Eisbeeren verband, war ihre Sache.
Auch wenn Eran sich das nach ihrer Reaktion von Gestern wohl denken konnte.
Naja, sie hatte ja einen gewissen Ersatz, und anders als bei Kyprioth gehötre Erans Herz ausschließlich ihr, ohne irgendeine Distanz zu wahren.
 
Eran zog Kora an sich und Küsste sie.

Plötzlich, als mehrere Minuten vergangen waren.

"Hallo Eran"

Beide zuckten zusammen, Kora zog erschrocken die Decke hoch.
Ein kleiner Junge stand in der Nähe der Tür - der massiven Tür die eigentlich fest verschlossen war.

"Shelvyanth was machst du hier?"

Der Junge grinste - Kora kannte dieses Grinsen.

"Och ich hab mal gedacht ich Komm meinen Vater besuchen"

Das Wort Vater sprach, der ca 12 Jährige Junge, wie ein Schimpfwort aus. Er war schon relativ groß und wirkte sicherlich älter als er war.
 
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