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Die Taverne "Zum lachenden Eber" - ein Nachruf

Die Augen des Mädchens verengten sich zu schmalen Schlitzen.
Der Mann, der sich da gerade an den Nebentisch gesetzt hatte, sah aus wie jemand, vor dem man sich hüten sollte.
Er schien den gesamten Raum gleichzeitig wahrzunehmen, und das mit allen Details.
Sie beobachtete, wie sich die Nasenflügel des Mannes weiteten...

Er riecht seine Umgebung?

Die Neugier gewann Oberhand über die Vorsicht.
Sie nahm ihren Becher, der noch Reste von Tee enthielt und stand auf.

Vor dem anderen Tisch blieb sie stehen.


__"Entschuldigung, wenn ich hier einfach so ungebeten auftauche..."

Das Mädchen runzelte die Stirn.
Wie sollte sie es ausdrücken?
Vielleicht erstmal genau ansehen, er würde schon zeigen, was für ein Mensch er war.
Jedenfalls keiner dieser ungewaschenen Hohlköpfe, die sich sonst in so Kneipen herumtrieben.

__"Hast Du was dagegen, wenn ich mich setze? Besser man sucht sich erträgliche Gesellschaft aus als abzuwarten, bis sich jemand setzt..."

Sie lächelte freundlich, ihre Augen blieben aber kalt und berechnend.
Dann streckte sie die Hand aus.

__"Mein Name ist Yalia..."
 
´Ich ... bin nicht wirklich auf Gesellschaft angewiesen. ´, meinte Azrael und nahm ihre Hand. ´Azrael. ´
Er wusste nicht wirklich was er von dem Mädchen denken sollte. Sie hörte ziemlich jung an und ihr Geruch wurde von dem Geruch von Geld überdeckt.
´Tee? ´
 
Yalia setzte sich und trank den letzten Schluck aus ihrem Becher.
Dann schob sie ihn dem Mann zu.
_Man kann einiges über Menschen erfahren, wenn man sich ansieht, was sie trinken...

Sie beobachtete, wie er langsam einschenkte.
Der Mann beobachtete sie genauso, wie sie ihn, das fühlte sie mit jedem Knochen...
Auch wenn seine merkwürdigen Augen in andere Richtungen gingen.
Der Mann war blind, aber er fand sich perfekt zurecht, wahrscheinlich war seine Wahrnehmung sogar vielen anderen Menschen überlegen...

__"Auch ich bin nicht auf Gesellschaft angewiesen - aber erzähl das mal den üblichen ungewaschenen Kneipenhockern. Und keine Angst um Deine Tascheninhalte, ich habe im Moment... genug..."

_...und ich muß dringend zusehen, daß ich das Geld in andere Dinge umgesetzt bekomme, bevor ich mir wieder einen neuen Ort suche, meine Taschen zu füllen...

Diese Ortschaft eignete sich nicht.
Zu klein, zu übersichtlich...
Wäre zu auffällig.
Aber man musste ja ab und zu die Stadt wechseln, bevor man anfing aufzufallen.
Bevor sich menschen an einen erinnerten.
 
Als dieses Mal die Tür auf ging un eine Mann eintrat, schien zunächst nichts ungewöhnlich.

Er hatte ungepflegtes schwarze Haar, das ihm ins Gesicht hing. Sein Reisemantel war abgetragen und hatte viele Flicken. Die schwarze Hose wies kleine Risse auf und hier und da hatte sich ein Zweig darin verfangen. Er sah aus wie einer von diesen ungewaschenen Kerlen, die sonst immer das Gasthaus aufsuchten, aber Azreal und Yalia merkten sofort, dass dieser Mann anders war, doch sie konnte es noch nicht bestimmen.

Der Schwarzhaarige bat den Wirt um ein Becher Wasser zum Trinken und eine Schüssel um sich zu waschen. Für mehr reichte sein Geld nicht.

Erschöpft setzte er sich an einen leeren Tisch.

__Endlich Pause.
 
Azrael hob eine Augenbraue. Riecht wie ein Druide ... Dachte er, verfolgte den Gedanken aber nicht weiter. Er wandte sich wieder Yalia zu.

´Dass du genug hast bestreite ich nicht. Nur ob der Wert sich mit meinen Dingen aufwiegen kann ist etwas fraglich. ´

Er gab ihr den Becher zurück.

´Dürfte ich fragen, was euch in so eine ... Gegend verschlägt? ´
 
Yalia zog eine Augenbraue hoch.
Sie war da nicht so überzeugt.
Ihr Tischgenosse mochte zwar wertvolle Dinge besitzen, abe die hate sie auch...
...wenn auch nicht unbedingt dabei.

__"Bin nur auf der Durchreise."

Abwesend musterte ihr Blick den Neuankömmling, dessen Blick auf den Wasser-Becher gerichtet war.
Dann nahm sie sich zusammen und sah wieder Azrael an.

__"Ich halte mich ungerne allzu lange an einem Ort auf, und irgendwo gibt es immer neue, größere Märkte..."
 
Sie glaubte ihn nicht. Er spürte es. Er zuckte leicht mit seinen Schultern.

´Dann geht nach Caldeum oder Lut Goleihn. Ure hat zwar einen sehr großen Markt, aber mit einem sehr speziallisierten Angebot. ´, sagte er.

Sie muss eine Diebin sein. Diese Einstellung kenne ich von ausgeschlossene Assassinen, denen man nur das töten gelehrt hat.
 
Yalia schüttelte den Kopf.

__"Nicht lange genug her, daß ich da war. Und: zu heiß. Im Moment ist mir nach kühleren Gegenden. Außerdem bin ich im Moment nicht drauf angewiesen, werde also erstmal ein Wenig... Urlaub? genießen..."

Der schwarzhaarige Mann war kurz fort gewesen, jetzt saß er wieder bei seinem Becher.
Er hatte sich wohl gewaschen...
...
Das war es, er sah schäbig und abgerissen aus, aber er stank nicht derartig.
Zumiondest ein Teil davon, was zu dem Bild nicht passte, war Yalia damit klar.
Der Rest...
Irgendetwas irritierte.
 
Azrael nickte.

´Kann ich euch noch etwas fragen? Habt ihr vielleicht eine Frau mit einem Schwert und grünen Haaren gesehen, als ihr hier unterwegs wart? ´, wollte er von ihr wissen und goss wieder seinen Becher voll.
 
Yalia zog die Schultern hoch.

__"Ich hab ne Menge merkwürdiger Gestalten gesehen, kann sein, daß auch sowas dabei war. Kann das aber nicht genau sagen."
 
´Also gut, dann will ich euch auch nicht weiter Löcher in den Bauch fragen. ´, sagte er und stand auf. Er ging hoch und klopfte an Liths Tür.

´Herein. ´, kam es leise.

´Lith, der Wirt hat mich ... freundlich daran erinnert, dass wir nur noch bis heute Nachmittag hierbleiben können. ´, sagte er und schloss die Tür hinter sich. ´Um ehrlich zu sein, ich habe keinen blassen Schimmer, wo wir hingehen sollten. Ich weiß nur die ungefähre Richtung wohin Shar'Tel gegangen ist, aber nach dem ersten Regen ist das auch vernichtet. ´
 
Yalia warf ein paar Münzen auf den Tisch und verließ die Taverne, während der Wirt hastig herbeieilte, um seine Bezahlung einzusammeln.
Sie machte sich auf den Weg, um überschüssiges Gold in Wertgegenstände umzusetzen und die Sachen, die sie von ihren letzten Ausflügen übrig hatte, zu verkaufen.
Es fiel ihr nicht schwer, die richtigen Leute dafür zu finden - sie hatte Übung darin.
Anschließend kehrte sie zu der Taverne zurück.
Alle Wertsachen waren längst in magischen Tachen gesichert, deren Inhalt nicht von außen zu erkennen war.
Sie hatte zwar noch immer mehr Gold dabei als ein Durchschnittsmensch, aber es fiel ihr wenigstens nicht mehr aus den Taschen.
 
Yalia's Blick fiel auf den schwarzhaarigen Mann, der ihr vorhin schon aufgefallen war.
Er war auf der Holzbank eingeschlafen und nun machte ihm der Wirt verständlich, dass er sich entweder ein Zimmer nehmen, oder besser gehen solle. Bar jeder Münze entschied er sich die Kneipe zu verlassen. Er machte dem Wirt keinen Vorwurf. Einsichtig und mit einem müden Lächeln ging er zur Tür hinaus.

Wo er heute übernachten sollte, wusste er nicht, er stellte sich aber darauf ein, dass es kalt und unbequem sein wird.
 
Es verblieben nicht viele Leute im Raum, und die übrigen gefielen Yalia überhaupt nicht.
Sie beschloss, daß dieser Ort nicht sicher war.
Gegessen hatte sie, und ein Schlafplatz war auch anderswo zu finden.
Sie sah sich sorgfältig um, dann schwang sie sich auf einen Baum, kletterte über die Äste in einen anderen und machte es sich dort in der Krone Bequem.
Eine warme Decke hatte sie, und nach Regen sah es nicht aus...
 
Es war spät Abends. In einem Haus brannte noch Licht. Von drinnen waren Stimmen zu hören. Eine Frau und ein Mann hatten sich viel zu erzählen.

Der Schwarzhaarige klofte an und frage, ob sie ihm Obdach für die Nacht gewährten. Man ließ ihn ein. Er machte es sich auf einer Couch bequem und bekam noch eine Decke gereicht.
Das Säuseln der Stimmen des Paares wurde allmälig zu einem einschläfernden Rauschen.


Als er am nächsten Morgen aufwachte, war das Paar immernoch wach. Die Frau hatte schon Frühstück zubereitet.
Er aß, trank aus, bedanke und verabschiedete sich.

__Ich brauche wieder Geld. Hoffe jemand hat Arbeit für mich.
 
Lith sah Azrael an. Sie schien zu zögern, was sie sagen sollte.

"Ich bin mir nicht sicher, ob wir Shar'Tel folgen sollten. Ihr Weggehen kommt mir so merkwürdig vor, als hätte sie etwas zu erledigen... alleine. Und ich schätze, sie weiß, was sie tut."

Azrael nickte kurz, er schien zu verstehen, was Lith meinte.

"Wenn sie will, wird sie uns wiederfinden.
Lass uns jetzt erstmal essen, du siehst genauso hungrig aus, wie ich mich fühle."

Während Lith schweigend ihren Teller Suppe in sich hineinschaufelte, kam ihr ein Gedanke in den Sinn:
Wohin sollten sie gehen? Sie hatte immer ein Ziel gehabt, einen Auftrag, eine Pflicht, eine Berufung. Doch jetzt war nichts mehr da. Sie konnte selbst entscheiden, was sie tun wollte. Gleichzeitig jedoch wusste sie nicht, was sie tun wollte. War sie frei? Oder war sie gefangen in ihrer eigenen Freiheit.
Sie wandte sich an Azrael:

"Wo willst du hingehen?"
 
Zuletzt bearbeitet:
Yalia betrat die Taverne.
Sie warf ein paar Münzen dem Wirt vor die Füße und kommentierte: "Frühstück!"
Dann sah sie sich um.
Der Tisch neben Azrael und Lith war noch frei, also setzte sie sich dort hin.

__"Ich möchte euch nicht zur Last fallen, aber zu irgendwelchen Deppen an den Tisch will ich auch nicht. Und ich hab Hunger. Wenn ihr was abhaben wollt, seid ihr gerne eingeladen, ansonsten bin ich auch gleich wieder weg..."
 
Azrael nickte und gab Lith ein kleines Handzeichen. Er stand auf und sie folgte ihm mit einem entschuldigendem Nicken. Er fürhte sie aus dem Wirtshaus.

´Wir, ich vorallem, brauchen Geld. ´, sagte er und spielte in seiner rechten Hand mit einer Söldnerbrosche. ´Ich könnte als Söldner arbeiten, aber ich weiß nicht, was dann aus dir wird. ´, er blieb eine Weile ruhig und sprach dann weiter. ´Fallst du eine Idee hast, wie wir an Geld kommen könnten, sag es mir, denn ich würde lieber mit dir in der Gegend herumziehen als für irgendjemanden BLut zu vergießen. ´
 
Lith nickte, sie wusste, wovon Azrael sprach. Auch in ihrem Geldbeutel klafften gewaltige Löcher. Ganz zu schweigen von Verpflegung und Ausrüstung für eine längere Reise.

"Das, womit ich früher mein Geld verdient habe, kommt leider oder zum Glück nicht mehr in Frage. Und von ehrlichem Arbeiten verstehe ich nicht sonderlich viel."
Sie überlegte kurz, dann kam ihr eine Idee:
"Diese junge Frau von gerade eben, Sie scheint vor Geld überzuquellen. Vielleicht können wir uns irgendwie mit ihr arrangieren. Ihr lästige Leute vom Hals halten oder ähnliches."
 
Yalia verließ nach einem ausfürhtlichen Frühstück die Taverne.
Draußen blieb sie stehen.
Sie vergewisserte sich, ob jede ihrer zahlreichen Waffen an Ort und Stelle war - griffbereit, aber gut versteckt.
Die beiden vom Nebentisch standen ein wenig abseits und beobachteten sie.
Azrael hatte ihr den Rücken zugewandt, aber Yalia war klar, daß das den Blinden nicht daran hinderte, sie genau zu beobachten.
Die Frau war ihr unbekannt, schien aber irgendeine Gefahr zu bergen.
Yalia wusste nicht, was sie davon halten sollte.
Wahrscheinlich wäre es gut, sich schnell auf und davon zu machen und sich einen Ort zu suchen, wo niemand sie kannte...

Man sagt, Neugier ist der Katze Tod.
Und diese Eigenschaft teilte Yalia.
Sie nickte den beiden grüßend zu und setzte sich auf einen Stein.

Mal abwarten, was die tun würden...
 
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