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Die Taverne "Zum lachenden Eber" - ein Nachruf

"Falsch."​

Der alte Mann stützte sich auf der Stuhllehne ab und sah Nubia direkt an.

"Es war immer hier - und wir sind seine Wächter. Ich habe die Ansiedlung der Kharza in den oberen Höhlen begünstigt, damit wir drinnen bleiben. Sie riechen schlecht - und meine Kinder meiden sie."​

Fionan trat einen Schritt näher.

"Du hast also nicht vergessen, dass du einst ein Mensch warst."​

Der Alte schüttelte den Kopf.

"Du hast mich daran erinnert." sein Blick fiel auf diee wartenden Menschen, und etwas wie Gier flammte auf. "Wergesst nicht niemals, dass ich keiner mehr bin!"​

Nubia hörte die Stimme in ihrem Kopf, und es war klar, dass sie die einzige war, die diese Worte vernahm.
Du hast keine Worte für das, was dort wartet. Dies ist nichts, was du vernichten kannst, aber vielleicht können wir gemeinsam seine Fesseln erneuern...
 
Die Pilgerin legte ihren Kopf schief.

´Man kann auch ohne Gehirn nicht existieren. ´, meinte sie. ´Was ist, wenn wir nur an das Prinzip der Seele glauben. Der Mensch giert ja nach einer Möglichkeit, die ihm erlaubt ewig zu existieren. Was ist wenn der Tod wirklich entgültig ist und es kein danach gibt? ´

Sie hüstelte gespielt.

´Und, ist der Tod wirklich schlimm? ´

Während Samsara auf eine Antwort wartete ließ sie sich das Gespräch über Wächter und Kharza durch den Kopf gehen.

Dämonen, Seelenfresser, Unlebende ... fehlt ja nur noch ein Gott.
 
Der alte Mann sah die Pilgerin an, und seine Augen glühten hungrig.

"Es hibt ein danach - hier!" Damit wies er auf sich selber.​

Fionan griff nach dem dünnen Arm und hielt ihn fest.

"Nicht die Zeit und nicht der Ort."​
 
Samsara hob eine Augenbraue.

´Dein Punkt. ´, meinte sie schulterzuckend, aber nicht überzeugt.
 
Vielleicht können wir ja nicht nur seine Fesseln erneuern, sondern es sogar in eine andere Dimension einsperren, wo es keine Bedrohung für Sanktuario darstellt.
Nubia dachte diese Worte in Richtung des Alten. Sicherlich konnte er sie hören, wenn er die Verbinung noch nicht abgebrochen hatte.
 
Fionan und der Alte wechselten einen kurzen Blick.
Beide wussten sie, was sich in den Tiefen jener Höhlen verbarg, und beide wussten sie, dass es weder zu vernichten, noch vollkommen fortzuschicken war.
Niemand würde das wollen.

Aber ohne Fesseln würde das Feuer weite Strecken des Landes verschlingen und in glühende Schlacke verwandeln, und keiner konnte sich vorstellen, welche Verwüstungen es erst anrichten konnte, wenn es frei auf der Oberfläche wandelte.
Gezähmt war es ein geachteter Diener - frei und wild der Tod.

Fionan hatte eine besondere Verbindung zu diesem Wesen, da es eine seiner Fähigkeiten unterstützte.
Feuer entsteht durch Verbrennung, durch Oxidation.
Fionans Fähigkeiten waren einmal, Dinge korrodieren zu lassen - was der Reaktion des Verbrennens verwandt ist. Insofern konnte er auch Feuer gut beeinflussen.
Das andere war eine starke Verbindung zu einem Ort, den es eigentlich nicht geben kann. Dort - das ist, wo alle Dinge hingehen, die vergessen werden.
ER war vergessen worden, und er hatte die Verbindug nach dort niemls aufgegeben.
Daher funktionierte Teleport und verwandte Fähigkeiten bei ihm auch anders, als es bei anderen der Fall war.
Er materialisierte sich niemals in vollem Sichtfeld - und er nahm immer den Umweg.
Urasaprungsort - dorthin - Ziel...

Fionan konnte eine ungute Wärme unter seinen Füßen fühlen.
Er wagte es nicht, auch nur einen der neuerschaffenen Seelenfresser nach unten zu bringen und den anderen zu zeigen - sein Ofen brannte und würde das Wesen in Raserei versetzen.
Und auch, wenn es auf Feuer geprägt war - würde sein wahnsinniger Hunger vor der Berührung eines Menschen halt machen?

Sein Blick wanderte langsam von einem der Anwesenden zum nächsten.

"Ihr habt noch immer keine blasse Vorstellung davon, was euch erwartet. Noch immer ist jeder von euch der Ansicht, dass ihr einen Gegner finden werdet, den man bekämpfen - und vernichten kann... Aber dies ist Feuer. Nicht ein Elementar sondern der, der alles Feuer dieser Welt ist. Wird er befreit, wird ein weiter Umkreis zu einem See kochender Lava schmelzen - für alles weitere fehlt selbst mir die Vorstellungskraft, Aber Keiner von euch wird auf ihn komplett verzichten wollen..."​
 
Nubia nahm sich ein Stück Pergament sowie Tinte und Feder. Die Dinge fand sie in der Taverne. Als sie den schließlich einen Brief fertiggeschrieben hatte, rollte sie ihn zusammen. Damit ging sie zum Fenster, öfnete es und stieß einen lauten schreib aus, der wie der eines Falken klang.
Wenige Zeit später landete ein Vogel auf Nubias Arm. Sie befestigte den Brief und schickte ihn los.
Als dies tat sie völlig wortlos.
 
´Wenn bekämpfen keine Option ist, dann können wir ihn doch zähmen? Wie ein Lagerfeuer?´, schlug Samsara vor nachdem der Vogel weggeflogen war.

´Oder ist dieses Feuer ein ausgewachsener Waldbrand, oder sogar das schlangende Herz dieser Welt? ´
 
Fionan schüttelte den Kopf.

"Da würde ich es eher mit dem glühenden Inneren der Sonne vergleichen. Es ist - Feuer. Alles Feuer. Alles, was Feuer ist. Es braucht Fesseln."​

Er wandte sich am Algamemnon.

"Kannst du Magie in Ketten schmieden? Dann könnten wir alles, was Feuer festhält, in neue Ketten und ein Siegel für die Tür binden. Wenn Nubia bereit ist, uns zu helfen."​

Auch du hast Magie, Dämonenjägerin, und du kannst uns helfen, wenn du bereit dazu bist.
 
"Ich kann Magie in Ketten schmieden. Was ich dafür brauche ist lediglich die Kette und ein Platz zum Arbeiten. Allerdings wird die Kette um einiges wirkungsvoller, wenn sie direkt bei der Herstellung verzaubert wird. Und ich würde auch nicht irgendeine Kette nehmen, sondern eine Adamantiumlegierung.
Ich rede davon jedes Glied einzeln zurecht zu biegen und zu verzaubern. Ich weiß nur noch wie dick, wie lang und woher das Adamantium kommen soll."​

Nubia erklärte, dass sie gerade ihre Dämonenjägerkollegen verständigt hatte.
"Ich habe ihnen mitgeteilt, was sich in der Höhle verborgen hat.
Und natürlich werde ich euch helfen, bis die Kreatur sicher ist. Ich könnte nicht ruhig schlafen, wenn ich weiß dass so ein mächtiges Wesen frei umher streift."​
 
Fionan nickte.

"Hinten, bei den Ställen ist eine alte Schmiede - der Hufschmied nutzt sie ab und zu. Ich kann dafür sorgen, dass die Kette nicht altern und korrodieren kann - und was das Material anbelangt..." er zog die Schulter hoch. "Ein größeres Lager an Adamantium ging verloren - wurde vergessen... und befindet sich damit direkt im Nebenraum der Schmiede. Wann fangen wir an?"​

Hora sprang auf den Boden.
Die Katze Streckte sich und schien ein Wenig die Form zu verlieren.
An der Stelle, wo eben eine Katze mit rot schwarz braun melliertem Fell gesessen hate, richtete sich eine junge Frau mit eben dieser Haarfarbe auf.

"Ich bin nicht überzeugt, dass sie uns helfen werden. Traust du auch nur einem von ihnen?"​

Fionan legte der Frau die Hand auf die Schulter.

"Es ist irrelevant - solange sie die Gefahr erkennen. Sie werden uns helfen - oder sterben. Und wir haben im Notfall unseren eigenen Ausweg..."​

Du willst es nicht, Fionan, du willst es nicht aufgeben, Menschen um dich zu haben. Aber du weißt nicht, wie du mit ihnen umgehen sollst. Was ist aus uns geworden?

Hora zog ihre pelzige Jacke um sich.
Sie fragte sich, was die anderen in ihr sahen.
Wahrscheinlich würde es nicht im Geringsten der Wahrheit entsprechen.
 
"Super, wenn das Material nich altern und korrodieren kann, dann brauchen wir auch kein Cobalt. Dadurch werden die Stahlstifte bei gleicher Standhaftigkeit etwas dünner und lassen sich leichter biegen. Außerdem muss die Legierung nach dem Kochen nicht mehr gebeizt werden; das ersparrt uns eine Menge Arbeit. Es wird wohl trotzdem einige Tage dauern.
Ich schaue mir die Schmiede mal an. Vielleicht brauche ich noch etwas.

Nubia, komm bitte mal mit"​

Nubia folgte Algamemnon in die Schmiede. Sie war nichts Besonderes, trotzdem fand er dort alles was er brauchte. Auch genügen Eisen und Adamantium. Als erstes rückte er jedoch zwei Kisten und ein Fass zu einem Tisch mit zwei Hockern zusammen und nahm auf einer der Kisten Platz.

"Sag, Nubia: bist du wirklich so stark, wie mein Gefühl mir sagt?"​

Nubia funkelte ihn schelmisch an:
"Hatten wir einen kleinen Alptraum?"​

Algamemnon stützte seinen Ellenbogen auf das Fass und hielt die Hand offen. Nubia ergriff seine Hand. Er erhöhte seine Kraft und drückte den Arm langsam in ihre Richtung. Seine Muskeln waren aufs äußerste angespannt. Sie schaute ihn noch immer mit den gleichen närrischen Augen an und drückte den Arm ohne große Anstrengung in seine Richtung.
Seine Hand berührte die Tischplatte. Sie war wirklich so stark, wie er geträumt hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Samsara lehnte sich etwas nach hinten und hob ihre Schultern.

´Ich fühle mich ... nutzlos. ´, kommentierte sie.
 
Hora setzte sich neben sie.

"Frag mich mal. Ich weiß nicht einmal mehr, was ich wirklich bin."​
 
Algamemnon ging noch einmal zurück zu den anderen.
"Samsara? Wenn du grad nichts zu tun hast, wär es nett, wenn du mir zu Hand gehen könntest."

"Na klar. ich komme gleich."

"Gut! Dann lass dir von Fionan einen Besen geben. Wir brauchen davon nur den Stil. Damit formst du in der Schmiede mit dem Sand, den du dort findest, zwei Rinnen; je einmal so dick und zweimal so lang wie der Holzstab.
Ich kann eigentlich grad jede Hand gebrauchen. Umso schneller sind wir fertig."​

Bevor die anderen kam - sie werden wohl noch ein paar Worte gewechselt haben - fragte er Nubia, was das mit dem Traum sollte.
"Ich wollte dich nur ein Bisschen ärgern."

Und dass du mich töten wolltest, weil ich ein Halbdämon bin, was hatte das zu bedeuten?"

Ich weiß nicht was in deinem Traum geschehen ist, aber wir werden wohl gegen einander gekämpft haben."​
So viel er auch versuchte über Nubia zu erfahren, sie bleib für ihn ein Rätsel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Samsara nahm den Besen entgegen und bedeute Hora ihr ein wenig zu folgen.

´Ich sehe dich immer noch als Katze an. ´, meinte sie mit einem Grinsen. ´Nur, dass du anstatt zu Schnurren Sprechen kannst. ´
 
Hora verzog das Gesicht.

"Ich bin ungefähr so sehr Mensch, wie Fionan eine Katze ist. Und umgekehrt. Sieh mich ruhig weiter als Katze, in der Form hier hat mich bisher niemand außer Fionan überhaupt gesehen. Aber..."​

Sie schüttelte den Kopf und beobachtete mit zerstreutem Interesse eine Motte vor der Lampe.
 
Die Pilgerin legte den Kopf schief.

´Wie sahst du denn aus, bevor du eine Katze geworden bist? ´
 
Hora schüttelte den Kopf.

"Du verstehst es nicht, ich bin als Katze geboren! Als Fionan mich gefunden habe, war ich halb verhungert, nicht vollständig ausgewachsen - wie er auch. Wir haben nicht lange gebraucht, um gewisse Strategien zu entwickeln, wie man gut Ablenkungsmanöver gestaltet - und damit Marktstände abräumen kann..."​

Die Frau seufzte leise.

"Er hatte Angst vor seinen Fähigkeiten, ich habe eine Weile gebraucht, um zu verstehen warum. Er hat Recht damit. Allein ein Moment der Unachtsamkeit hat mir das hier eingebracht..."​

Sie wies auf ihren eigenen, momentan menschlichen Körper.

"Jahrelang konnte ich es nicht kontrollieren, meist wurde ich nur selten für eine Stunde zum Menschen. Falls du dich gewundert hast, woher dieser Name kommt..."​

Sie brach ab.
Nein, sie ist nicht Fionan. Sie braucht den Rest nicht zu wissen, sie wird es nicht verstehen.
 
Die Pilgerin kratzte sich am Kopf.

´Hora bedeutet "Stunde" in einer alten Sprache, soviel dürfte ich wissen. ´, meinte sie leise lachend. ´Nur wenn es gegen Magie geht setzt mein Gehirn aus. Konnte mich nie dafür interessieren, obwohl ich sie selber gelengtlich einsetzte. ´, sagte sie und zog die Rinnen in den Sand, wie es der Schmied ihr befohlen hat.

Sie verzog den Mund als sie wieder Hora anguckte. ´Wie sahst du denn aus, wenn du zum Menschen wurdest? ´, fragte sie dann zögernd.
 
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