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Die Taverne "Zum lachenden Eber" - ein Nachruf

Samsara verzog ihren Mund und stand auf. Sie machte ihren Stab bereit und lockerte sich.

´Ist es meine Einbildug, oder wird es wärmer? ´
 
Fionan trat zurück.

"Vergesst niemals - lasst nicht zu, daß es euch berührt. Es ist Feuer - mehr noch, es erschafft das Feuer. Wir werden versuchen, genügend verwirrung zu stiften. Samsara nimmt die Kette und legt sie um die Extremitäten, Algamemnon schließt sie so schnell wie möglich - alles ohne das Wesen zu berühren."​

Die Anwesenden nickten.
Inzwischen war die Temperatur so weit gestiegen, daß Schweißperlen auf den angespannten Gesichtern auftauchten.
Ein Riss erschien im Fußboden und verzweigte sich schnell, bis das gesamte Siegel zu zerfallen schien.
Stattdessen erhob sich in der Mitte der Kammer etwas großes, glühendes.

Mit unmenschlichen Schreien stürzten die ersten der modifizierten Seelenfresser vor, die übrigen wurden nur durch die Willenskraft ihres Meisters an Ort und Stelle gehalten.
Das feurige Wesen schien verwirrt, aber zu schaden schienen die kleinen Dämonen, die kurzfristig ein Wenig seiner Energie aufnahmen, bevor sie in einem Feuerball verschwanden, ihm nicht.

Samsara hielt das Ende der Kette in der Hand und beobachte das Wesen genau.

"Zu viele Köpfe."​
kommentierte sie.

Fionan schien sie nicht zu beachten.
Stattdessen zeichnete er mit einem Stock Pfeile in den Staub auf dem Boden.
Die Katzen hatten sich um ihn geschart, und plötzlich, als hätten sie ein geheimes Signal bekommen, sprangen sioe los und liefen in merkwürdigen Bahnen um das Wesen.
Dieses folgte den schnellen Bewegungen mit rasch zukenden Köpfen.
Fionen wartete noch einen Moment, dann nickte er Samsara zu.

"Dein Einsatz."​

Er wandte seinen Blick an die Dämonenjägerin.

"Tu alles, was seine Aufmerksamkeit auf dich zieht."​

Minutenlang schienen sich alle in einem merkwürdigen Tanz zu bewegen, doch als Samsara sich dem letzten Bein des Wesens näherte, wandte es den nächstliegenden Kopf.
Das Bein fuhr in ihre Richtung - und ein haariger, roter Blitz fuhr vorbei.
Samsara stürzte, während der rothaarige Mann - Fionans Sohn, erinnerten sich die anderen - von der ausladenden Bewegung des Beines getroffen wurde.
Die Kette legte sich um den Fuß, und Algamemnon ergriff die Enden, während der rothaarige zusammenbrach - seine Schulter ein qualmender, verkohlter Klumpen.

Fionan wies den Schmied an, wo er die Anker für die Befestigung der Ketten anbringen sollte, aber das bedrohliche Glüchen und die Hitze wurden bereits weniger.
 
Samsara lag auf ihrem Gesicht und drehte sich dann auf die kühlere Seite um. Sie guckte sich nach dem Rothaarigen um. Die rechte Schulter des Mannes war bis zu den Knochen verkohlt und der Arm wurde nur noch von der Haut und der anderen festgehalten.
Die Pilgerin setzte sich auf und verbeugte sich im sitzen - die eine Faust von der anderen umfasst - vor ihm. Sie sagte keine Worte.
 
Fionan trat auf die am Boden liegende Gestalt zu.
Er nahm eine geflochtene, lecht angekokelte Haarsträhne in die Hand, band eine Schnur um das untere Ende und schnitt sie ab.
Dann nahm er ein Tuch aus der Tasche und faltete es auseinander.
Er legte den Zopf hinein und faltete das Tuch wieder sorgsam zu, um es dann zu verstauen.
Er war nicht schnell genug, daß die anderen nicht sehen konnten, was nun in dem Tuch lag - rot und angekokelt neben silbrig und blutgetränkt.
Hora suchte Fionans Blick, aber er wich ihr aus.

Ein leises Knurren drang aus einer unbeachteten Ecke.
Die Augen des Herren der Seelenfresser glühten hungrig, als er sich in Richtung der Dämonenjägerin, die als nächstes stand, stürzte.
Er kam nicht bis zu ihr - Fionen fing ihm auf halbem Wege ab.
Knochige, nebelhafte Finger griffen nach seinem Gesicht, und beide verschwanden.
 
Algamemnon hatte die Ketten fest verankert.

Alle starrten fassungslos auf die Stelle, an der Fionan eben noch war. Keiner rechnete damit, dass sie ihn wieder sehen würden.

Algamemnon lenkte sich ab, indem er die Arbeit zuende brachte. Mit Erde formte er ein Siegel über dem Feuer und versuchte es so genau zu rekonstruieren, wie er das alte in Erinnerung hatte.
 
Die meisten der Katzen gingen einfach ihres Weges, nur die beiden übriggebliebenen Anführer blieben.
Die schwarze Katze nahm wieder die Gestalt einer Frau an.
Sie ging zu Algamemnon.

"Du machst das falsch." kommentierte sie.​
"Das gehört so."​

Sie streckte die Hand aus und korrigiete ein paar der Linien.
Der Staub flammte auf und verschmolz zu Stein.

Der Schmied musterte die Frau mit gerunzelter Stirn.

"Ich dachte, ihr könnt nicht sprechen..."​

Der sandfarbene Kater richtete in Menschenform auf.

"Macorm - er konte es nicht. Und wir wollten ihn nicht bloßstellen..."​

Er sah sich um.
Dann begannen beide, große Steine über dem Körper ihres Bruders aufzuschichten.
Es war ein angemessener Ort für das Grab.
 
Algamemnon wartete, bis alle die Kammer verlassen hatten. Dann ließ er in manchen Gängen der Höhle die Decke einstürzen, damit niemand zufällig bis zum Feuer vordringen konnte.

Als sie im Freien waren, schnitt Nubia mit ihrer Phasenklinge ein Loch in die Dimensionen. Sie packte den Schmied am Handgeleng, zog ihn mit sich und noch ehe dieser wusste, wie ihm geschieht, hatte sich der Spalt hinter ihm geschlossen.
Dieser Ort war ihm aus seinem Traum bekannt.
 
"...und die Kammern sind zum bersten gefüllt mit Schätzen..."​
Amon hing an Korgans Lippen und sog jedes Wort wie ein Schwamm auf. Korgan Blutaxt, der Barkeeper in der Taverne zum lachenden Eber - so wusste Amon - war früher selbst ein Abenteurer gewesen, der sich nun zur Ruhe gesetzt hatte. Amon war zwar der Sohn eines Bauern, doch er wusste, dass die Geschichten von Abenteuern und magischen Artefakten wahr waren. Er zweifelte keine Sekunde an, dass sich Korgan die Geschichte in diesem Moment nur ausdachte - nicht nach dem erselbst in Ulcaster dabei war. Eine Schatzsuchertruppe aus der Nachbarstadt hatten bei ihm im Dorf noch ein paar Wagemutige gesucht und das hatte sich Amon natürlich nicht nehmen lassen. Er durfte mit ihnen durch das Labyrith der alten Ruine streifen, gegen die Teufelchen kämpfen und bekam auch seinen Anteil von dem Schatz ab. Der 'Schatz' bestand in diesem Fall aus einer Ansammlung magischer Gegenstände, denn die Schule von Ulcaster war eine Zauberschule. Sie hatten alles heraus geholt, was die Gemäuer nicht mehr brauchten und sich zu Geld machen lies - vom Trinkbecher bis zum Zauberbuch, vom Wappenschild bis zur Schutzformel. Seinen Anteil hatte er verkauft und von dem Geld neues Arbeitsgerät für den Hof seiner Eltern gekauft.
Da er genug Brüder hatte, die den Hof übernehmen konnten und wollten, entschied er sich Abenteurer zu werden und noch weitere solcher 'Schätze' ans Tageslicht zu bringen.
Die Geschichte würde er bestimmt jedem erzählen, der ihn danach fragte.

Seine Entscheidung hatte ihn schließlich hierher geführt. Denn jeder, der ein spannendes Leben führte, kam einmal in die Taverne zum lachenden Eber. Und wer selbst noch kein Ausflugsziel hatte, konnte sich bei Korgan ein Abenteuer 'kaufen', wenn er genug Bier bestellte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Etwas irritiert stolperte ein Mann mit schmutzingen, dunkelblauen Roben durch die Tür und versuchte sich zu fangen. Er stützte sich auf seine Knie und guckte sich hektisch um während er ständig etwas nuschelte.

"... verdammt, wieder vom Ziel abgekommen. Warte, das kommt mir nicht wie Otaria vor, oh Mann, wo bin ich gelandet. Ahh, der Stein ist gesprungen, verdammt, wie soll ich hier wieder wegkommen?"

Er hatte einen Helm auf, der den größten Teils seines Gesichtes verbarg und mehrere, schwer anmutende Rüstungsteile auf dem Körper verteilt. Der Brustpanzer hatte einen Stein eingelegt, der durch einen achtzackigen Stern eingezäumt wurde. Es gab keine Sichtbaren Löcher im Helm, aber der Mann schien sich auch so zurecht zu finden.

"Also gut, nehmen wir Kontakt auf. Homunkulus Primus, beginne mit der Aufzeichnung."
 
Zuletzt bearbeitet:
Der weißhaarige Mann trat durch die falsche Tür ein.
Diese führte zur Küche, und garantiert hätte keiner hier hindurchkommen können, ohne unter dem Personal hörbar lauten Protest auszulösen. Aber jenseits der Tür war nur das üblich geschäftige Scheppern von Töpfen und klirren von Gläsern zu hören. Der Mann sah sich irritiert um.

"Mist," kommentierte er schließlich, "schon wieder verlaufen."​

Er sah sich im Raum um, dann ging er zur Theke.

"Ich hätte gern ein..." er hielt irritiert inne, als er merkte, dass es das Wort, das er suchte, nicht gab. "Ach, gebt mir einfach, was hier das übliche Getränk ist."​
 
Das übliche Getränk wäre zwar Met gewesen, aber Korgan schenkte dem weißhaarigen Mann lieber ein kräftiges Wurzelbier ein. Er hatte da so ein Gefühl, dass ihm das besser munden würde. Und auch für den anderen Neuankömmling zapfte er, wenn er schonmal dabei war, ein Wurzelbier. Die zwei Gestalten sahen aus, als ob die Langeweile nun erstmal für eine Zeit lang vorbei sein würde.
 
Pan setzte sich an die Bar und guckte zuerst nur den Krug an. Kurze Zeit später nahm er in die Hand und nippte am Bier.

"Hoah ... " keuchte er leise und stellte den Krug wiede ab. "Habt vielleicht etwas ... nicht so Bitteres? Es hat zwar meinem Magen geholfen, aber mir steht grad nach fester Nahrung.", fragte er den Wirt und kramte in einer Gürteltasche rum. "Ich hoffe mein Geld wird hier angenommen."

Er legte fremdländische Münzen auf den Tisch, in allen waren in der Mitte ein Quadrat durchgestanzt und sie schienen aus einem rötlichen Metall gefertigt zu sein.
 
"Zu stark was? Nun gut, ich habe auch noch etwas anderes zu trinken da. Und Essen kann ich dir auch zubereiten lassen. Ich schlage vor, du suchst dir schonmal einen Tisch aus."​
Korgen akzeptierte die fremdanmutenden Münzen als Bezahlung. Da bald jedes Fürstentum seine eigene Prägung hatte, konnte er kaum ablehnen. Irgendjemand würde diese Münzen schon als Geld betrachten und wenn nicht, dann konnte er immernoch nach dem Wert des Metalls gehen.

Amon bemerkte leider erst viel zu spät, dass er sich mit seinem Glas Milch viel zu nah am Zentrum den Geschehens befand.
 
Der Weißhaarige sah sich noch einmal um.

"Kan mir vielleicht jemand sagen, wo ich hier bin?"​

Die entscheidenden Fragen verkniff er sich.
Wann bin ich, und warum bin ich hier?

Es war ihm klar, dass er sich mal wieder verlaufen hatte.
Wie üblich.
Aber sein eigentliches Ziel war wohl etwas zu sehr gegen irgendwelche fundamentalen Gesetze des Universums gewesen.
Warum, das war ihm nicht so ganz klar, aber er würde es herausfinden.
Irgendwann.

Er sah den Wirt an.

"Wie nennt sich dieses Getränk? Da könnte man sich dran gewöhnen."​

Dann wandte er sich an die anderen Anwesenden.

"Mein Name ist -" er grübelte kurz. "Nennt mich einfach Sal, das ist nahe genug daran Dürfte ich erfahren, mit wem ich es hier zu tun habe?"​
 
"Das nennt sich Wurzelbier. Ich braue es selbst nach eigenem Familienrezept. Du bist hier in der besten Taverne gelandet, die es gibt in Sanktuario; in der Taverne zum lachenden Eber. Korgen Blutaxt bin ich und mir gehört diese schmucke Steinhütte.​
Das Rezept hatte er zwar in seinen Abenteurertagen jemandem abgekauft, aber das interessierte ja jetzt nicht.
Der Jüngling mit den zerstrubbelten rotbraunen Haaren stellte lieber seine Milch ab. Seine Hand fing nämlich schon gefährlich an zu zittern.
"Ich...ähm...also...äh...bin Amon..."​
Er reichte Sal die Hand, auf die dieser aber nicht einging.
"Abenteurer von Beruf."​
Amon stämmte nun demonstrativ die Fäuste in die Seite, zog den Bauch ein und streckte die Brust raus. Die Geste wirkte bei dem hageren jungen Mann völlig gestellt und jeder konnte sehen, dass das übertrieben selbstbewusste Auftreten nur gespielt war.
 
Pan hob, so gut es ging, unter seinem Helm/Maske eine Augenbraue und fragte leise seinen Homunkulus.

"Primus, was macht dieser junge Mann dort?"
"Es scheint, als ob er die Verhaltensmuster von Helden aus Sagengeschichten nachahmt."
"Und was macht ... Sal?"
"Er ignoriert ihn.", kam die Stimme neutral zurück.

Pan nickte mehrmals. "Sanktuario ... ", formte er langsam und atmete tief ein. "Das ist ... überraschend. Da wir beide etwas verloren sind, wären Sie bereit eine Übereinstimmung unserer Motivationen einzugehen, bis wir unsere Probleme teilweise gelöst haben?", fragte er an Sal gewandt.
"Er möchte sich mit ihnen zu einer `Gruppe` zusammenschließen.", schaltete sich Primus ein. Seine Stimme war vermummt, schien aber immer in den Köpfen zu reden.
 
Sal lachte leise.

"Mir ist dieser Zustand nicht unbekannt, ich neige ein Wenig dazu, mich zu verlaufen. Ich weiß durchaus, wie ich hier wieder wegkomme, aber nicht, wo ich dann ankommen werde. Der Ort scheint nicht zu weit von meinem Wunschziel entfernt zu sein, nur..."​

(falsche Möglichkeit, falsche Zeit, und eigentlich auch die falsche Stadt, da ich hier auch in der richtigen Variante niemanden kennen würde...)

Er nahm noch einen Schluck Wurzelbier.
Das Schwert an seiner Seite schien ein höheres Gewicht zu haben, als er es gewohnt war.
Ein schlechtes Zeichen, denn das bedeutete normalerweise, daß er es brauchen würde.
 
Pan nickte und wandte sich wieder an den Wirt.

"Welche Art von Magie herrscht hier vor, Herr Wirt? Wird da Prinzip des Manas, der Geistesstärke, einer anderen Dimension oder des Blutes eines alten Gottes verwendet?"
 
"Hab' die Vermutung, das macht jeder wie er lustig ist. Würd' ja vorschlagen, diejenigen zu fragen, die zaubern können, aber an deiner Selle würde ich mich auf solche Leute nicht einlassen. Zaubern ist in meiner Taverne nicht erlaubt. Und wen ich doch dabei erwische, der fliegt raus."​
Korgan brummte bestimmt.
 
Sal zog die Schultern hoch.

"Ich werde mich beherrschen. Ich nutze die elementare Energie, die überall vorhanden ist - aber ich glaube nicht, daß ich aussagekräftig für diesen Ort bin."​

Sollten sie sich ruhig ihre Gedanken machen, ihn für gefährlicher halten, als er war - das machte das Leben meist einfacher. Es verhinderte direkte Angriffe. Und vor den indirekten wurde er besser gewarnt - und dann konnte er im schlimsten Fall immer flüchten.
Oder im schlimmsten Fall den schmerzhaften Weg nehmen.
Wenn ihm dieser Gedanke auch nicht gefiel.
 
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