Fußballerisch war das Spiel zwischen Leverkusen und Dortmund ja keine Offenbarung, während der ersten Hälfte, die komplett ohne Torchance ablief, wäre ich sogar beinahe eingeschlafen.
Aber die Spielunterbrechung in der zweiten hat doch für etwas Erheiterung gesorgt und dafür, daß alle Zuschauer wieder hellwach sind.
Ich habe Roger Schmidt schon immer für einen Deppen gehalten, heute hat er den Beweis geliefert, daß diese Einschätzung stimmt. Wenn der Schiri den Trainer auf die Tribüne schickt, ist das genau so eine Tatsachenentscheidung, wie ein Platzverweis für einen Spieler. Und diese Entscheidung ist zu befolgen, egal, ob sie richtig oder falsch ist. Ein Bundesligaspiel ist doch keine Demokratie, bei der abgestimmt wird, ob der Trainer hoch muss oder nicht. Was erhofft sich Schmidt denn davon, wenn er einfach in der Coachingzone bleibt?
Und dann auch noch seine alberne Begründung, der Schiri solle zu ihm kommen und ihm erklären, warum er gehen muss. Das ist direkt aus zwei Gründen bekloppt. Erstens, weil Schmidt genau weiß, warum, nämlich aus dem gleichen Grund, aus dem auch sonst immer die Trainer vom Schiri auf die Tribüne geschickt werden: zu lautstarke Beschwerden.
Und zweitens, weil überhaupt kein Anspruch auf ein persönliches Gespräch mit dem Schiri besteht. Der Schiedsrichter hat seine Entscheidungen doch nicht dem Trainer einer Mannschaft (oder sonst einem anderen Beteiligten) gegenüber zu rechtfertigen, sondern höchstens vor dem Schiedsrichterausschuss des DFB.
Hinzu kommt auch, was Sky-Experte Peter Gagelmann diesmal völlig richtig anmerkte: Ansprechpartner des Schiedsrichters sind die Mannschaftskapitäne. Wenn der Schiri es für sinnvoll erachtet, seine Entscheidungen ausführlicher zu begründen, dann dem Kapitän der Mannschaft gegenüber. Aber ganz bestimmt muss er nicht zum Rapport beim Trainer erscheinen und dem eine am besten noch eine schriftliche Entschuldigung dafür überreichen, daß er ihn auf die Tribüne schickt.