Endlich ein post zum Thema (ich meine Asche-Staub). Endlich was ohne flame, ohne allzu auffällige Rechtschreibfehler (o doch, es gibt welche), ohne Lamentieren über Lotto, das Wetter oder sonstiges vollkommen Themafremdes.
Aber dann der geistige Absturz: das is' halt so, die Welt des Mannes ist Abenteuer und Freiheit, die Frau hat halt versch.... und gehört als "Nestbauerin" zu Heim und Herd. Sinngemäß.
So sehr ich es begrüße, dass wieder über das Thema gesprochen wird - außer Allgemeinheiten (hat jetzt mal nichts mit Gemeinheiten zu tun) und sich selbst bestätigenden Thesen (1. These: Frauen für das Nest, Männer für das Abenteuer, 2. These: Abenteuercomputerspiele werden nur von Männern gespielt, was wiederum 1. bestätigt) findet man nichts.
Dass es so ist, wie es ist, wird einfach auf die Situation in der Steinzeit zurückgeführt. Ich habe dieses "Warum Männer nicht.. und Frauen nicht..." auch gelesen, war ganz amüsant, aber HALLO, wir leben inzwischen im 21. Jahrhundert! Nanochips, künstliche Befruchtung, Gentherapie, Überschalldüsenjäger, Glasfasernetze, Mobilfunk! Nix mehr mit Höhlenbär, Fellkleidung, Wurzel und Beeren als Nahrungsgrundlage, Steinaxt!
Natürlich unterscheiden sich die Männer von Frauen (und umgekehrt

), natürlich kann man einige Verhaltensweisen auf unsere Steinzeitvergangenheit zurückführen, aber das kann nicht der Grund sein, alles so zu belassen wie es ist. Einer der größten Feinde des Fortschritts ist das Argument "Das war schon immer so."
Schlag mit der Steinkeule, aus.
Wir brauchen nicht mehr den Mann, der den bösen Säbelzahntiger verjagt und das arme Bambi abschlachtet und nach Hause bringt, während die Frau die Höhle hütet und die sozialen Kontakte pflegt, indem sie die anderen Höhlenbewohner laust. Die heutige Welt erlaubt durchaus die gesetzliche Gleichstellung von Mann und Frau, die Befreiung der Frauen von jeglicher gesellschaftlicher Unterdrückung. Was aber nicht per Gesetz bewerkstelligt werden kann, ist, dass in den Köpfen der Menschen die beiden Geschlechter gleichgestellt werden.
Dass es mehr Sexmagazine für Männer als für Frauen gibt, dass "Actiongames" mehrheitlich von jungen Männern (?) und nicht von Frauen / Girlies / Mädchen /... gespielt werden, dass manche Berufsgruppen fast ausschließlich von Männern ausgefüllt werden, ist nicht durch das Gesetz, von der Natur oder gar vom lieben Gott vorgeschrieben. Sondern sowohl von Männern als auch von Frauen stillschweigend akzeptiert.
Auch wenn Frauenrechtlerinnen für alle Frauen das Recht erstritten haben, beruflich (und auch in anderen Belange) nicht benachteiligt zu werden, so finden sich recht wenige Frauen, die z.B. zu einer kämpfenden Einheit der Bundeswehr gehen wollen. Nicht, weil sie von Natur aus und gottgegeben "Nesthüterinnen" sind, sondern weil sie selbst sich nicht in dieser Rolle sehen, weil sie daran gewöhnt sind, weil es (noch) nicht normal ist.
Elterngeld, Erziehungsgeld, Elternzeit,.. - über was sollte geredet werden? Männer, die Elterngeld beantragen mit dem Thema Emanzipation der Frau in einen Topf zu werfen, ist wie Lammrücken mit Hackfleisch in eine Pfanne zu geben. Ist beides irgendwie Fleisch, aber - frag am Besten HorstSchlemmer dazu, wenn Du es genauer wissen willst.