Nun, Spaghettis können eine ganze Menge Probleme verursachen:
ich denke da an Chicago in den 20er und 30er Jahren, als Alphonse Gabriel Capone mit seinen... Italienern die Gegend unsicher, pardon, natürlich
sicher machte. Kamen da so ein paar... Gentlemen auf einen kurzen Abstecher, äh, Besuch vorbei, hatte man ganz schnell ein paar große Probleme mit den Spaghettis. Falls die nicht al dente waren und die Soße nicht schmeckte, naturalmente.
Ein anderes Problem ergibt sich eben aus der Zubereitung: jeder weiß, dass Spaghettis "al dente" sein sollen. Bissfest. Lecker. Einfach gut. Gar, aber nicht zerkocht, nicht matschig, nicht pampig. Allein aus dieser Aufstellung sollte ersichtlich sein, dass es gar nicht so leicht ist, zumal die persönlichen Ansichten, was denn nun "al dente" sei, durchaus variieren. Wieviel Salz muss ins Wasser, wie war das nochmal mit dem Öl, wie lange muss man köcheln und welche Nudelsorte ist überhaupt die richtige? Das Spaghettiproblem. Eines der ungeklärten Mysterien des kulinarischen Kosmos.
Spaghettiprobleme treten aber auch noch in ganz anderem Zusammenhang mit dem Kosmos auf: die sogenannten strings (nicht die Damenunterbekleidung, dazu komme ich später
), fadenförmige schwarze Löcher lassen die Wissenschaftler seit Jahren, wenn nicht sogar seit Stunden rätseln und verzweifeln. Darum haben sie ja jetzt am CERN erstmal versucht, punktförmige schwarze Löcher (ich rede nicht von Körperöffnungen, dazu werde ich später
nicht kommen) zu generieren. Später wollen sie die Löcher großziehen und strings daraus basteln. Vielleicht kann man die ja auch zu kosmischen Socken verstricken.
Wie schon erwähnt wurde: strings - fadenförmige Damenunterbekleidung, welche so winzig ist, dass man meinen könnte, dass die Kehrseite ebenfalls Hunger entwickelt hat und nun versucht, wenigstens dieses bißchen Stoff zu verschlingen. Wobei man beim Spaghettiproblem auch von der dämlichen, 'Tschuldigung, weiblichen Oberbekleidung reden kann (siehe => Spaghettiträger). Jedenfalls kennen einige männliche Kollegen hier das Problem: man
ist zum Kern der Sache vorgestoßen, nur noch wenige Milligramm Textilien trennen uns von der Erfüllung unserer, äh, Sehnsucht und prompt kommt es zum GAU (gemeinste anzunehmende Unterwäsche). Alles Fummeln, Zerren und Fluchen hilft nix (sondern tötet eher die Stimmung), der mikroskpoisch festgezurrte Knoten geht nicht auf. Da hilft nur eine Schere.
Also was für den gordischen Knoten das Schwert ist für das Spaghettiproblem die Schere (oder essbare Unterwäsche).
Letzter Anlauf: drehen, schneiden oder aufspießen? Manche Banausen essen ihre Lieblingsspeise am Liebsten, indem sie ihr Essbesteck mißbrauchen und mit dieser eigentlich für Fleischgerichte vorgesehenen Waffe hingebungsvoll die "Nudeln" zerkleinern. Bis nur noch Teigwaren in Reisform (oder kleiner) bequem in das gourmand'sche Maul gestopft werden können - grauenhaft! Oder einfach Gabel rein (in den Teller), Gabel raus, Gabel rein (in den Mund). Ohne Rücksicht auf die Effizienz, früher oder später
muss doch irgendwas drauf liegenbleiben! Noch eine Version: Gabel kunstvoll durch die Spaghetti stoßen, dabei möglichst den darunter befindlichen Löffel anvisieren und nun drehen. Weitere Schritte kennt man, ist meine Favoritenlösung.
Und nun die lösung a la originale: Gabel rein, am Tellerrand drehen, sich unterhalten oder mit der anderen Hand das Mobiltelefon schwenken / benutzen / an die Pomade halten (also die zweite Hand
muss irgendwas machen!) und irgendwann die Gabel samt Anhängsel gen Mund führen. Gibt's von elegant bis eklig.
Und nun? Was ist die einzig wahre Vorgehensweise? Haben wir da etwa ein Spaghettiproblem?