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Genial Daneben Vol. IV

Tach. Ich kenne die Bezeichnung Schinderware für Ware, die vom Handwerker für sich selbst angefertigt wurde. Da würd ich dann Ratlos zustimmen mit dem "Abzwacken" und als "geschundenes Glas" wahrscheinlich solches Glas bezeichnen, das eigentlich nicht für den Verkauf produziert wurde, sondern vielmehr für den Handwerker selbst; sei es aus Gründen wie "Scheiße, das Hochzeitstagsgeschenk für die Frau fehlt noch!" oder "Mal sehen, was man aus so einem Klumpen Glas noch für schweinische Dinge fabrizieren kann, hehehe!", es geht in jedem Fall um eigennützige Zwecke.

:top: "Geschundenes Glas" haben früher die Glasbläser in der Mittagspause für sich selbst hergestellt. Dieses Recht war sogar gesetzlich festgehalten. Geschunden, weil sie es von der Glasmasse abgzweigt haben (alternativ: weil sie sich sogar in der Mittagspause geschunden haben :clown:)

Sie konnten auf diesem Wege 1. Ein Zubrot zu ihrem Lohn verdienen und 2. Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Hergestellt wurden in erster Linie Schnupftabakgläser, wahrscheinlich ließen sich die am besten verkaufen.

Hier noch ein Bildchen, wie sowas dann aussah:




@ Alle anderen: Ihr wart auch nah dran (bis auf TomGrenn, der bekommt die Blasgläser-Krativitätsehrenmedaille :p)

Mfg
 
Jetzt bin ich dran, ja? Wie vermeid ich es, eine schon gestellte Frage zu stellen? Ziemlich anstrengend, danach zu suchen...
 
Vorgehensweise:
1. Du denkst Dir eine (lösbare) Frage aus.
2. Du fühlst Dich unsicher, ob die Frage schon mal gestellt wurde. (Jetzt nicht panisch werden, weinen oder gar aufgeben - Du schaffst das!)
3. Aus Deiner Frage kristallisiert sich ein charakteristischer Begriff heraus.
4. Du benutzt die Suchfunktion und findest heraus, dass Schnurzel zwar nicht reell existiert, bei PlanetDiablo schon einmal erwähnt wurde, aber definitiv nicht hier in diesem speziellen thread aufgetaucht ist.
5. Du stellst die Frage.
6. (Ganz wichtig!) Alle freuen sich.

Ich freue mich, geholfen zu haben.
 
Bedankt, mein Guter.

Na dann, etwas nicht allzu Schweres: Was hat es mit der "Mephisto-Entscheidung" auf sich?
 
Coldmastery lvl. 27 oder 32 :ugly:

Ist die Frage angelehnt an Goethes "Faust"?

"Hier steh ich nun ich armer Tor und bin so kluck als wie zuvor" Verdammt, ich muss das mal wieder lesen - bin dann mal weg :(
 
Tut mir leid, Mephisto-Entscheidung ist zu leicht: jeder weiß, dass die Gretchenfrage "Was ist des Pudels Kern?" war. Somit geht es um die Frage bei Tierversuchen, welchen Pudel man denn nun als erstes aufschlitzen soll.
Was für'n Blödsinn, die Gretchenfrage war „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?", des Pudels Kern war keine Frage, sondern eine Aussage von Faust selbst und Mephisto hieß eigentlich Mephistopheles.

Aber wir sind hier ja nicht umsonst bei PlanetDiablo, also kennt jeder den ollen Mephi. Es stellt sich immer nur die schwere Frage, ob man ihn tatsächlich bekämpft oder sich nur auf der anderen Seite des Flammenflusses (also diese Feuergrube im Kerker des Hasses, nicht der echte Flammenfluss vor dem Chaos Sanctuarium) hinstellt und ihn darauf hinweist, dass er lieber freiwillig sterben soll.

Ganz weit hergeholt könnte es sich auch um die Frage im Spielwarengeschäft handeln, ob man jetzt den Schachcomputer MEPHISTO, MEPHISTO II (including his brothers) oder als echte Herausforderung Deep Blue kaufen soll. Wobei bei Deep Blue die Herausforderung besteht, ihm erstmal Schach beizubringen und anschließend (nachdem er 7,8 Jahre lang jede mögliche Schachpartie simuliert hat) nicht wegen der stoischen Behauptung "Ich spiele nicht mit Ihnen. Sie haben schon verloren." zu verzweifeln.

Schwerwiegende historisch-bedeutsame militärische Entscheidung? Des Teufels General?

Harmloser Beschluss, der von der Öffentlichkeit und Presse verteufelt wurde, weil der Entscheidungsträger dummerweise einen diabolischen Namen (S. Attan de Vil) hatte oder eine flapsige Bemerkung darüber ("Oh, sis is very bad. But me can be evil, me pheeze to!") bekannt wurde?

Oder ganz einfach, eine Entscheidung zwischen Regen und Traufe, die einen zwischen den Stühlen zum Sitzen bringt, nur die Wahl zwischen Sodom und Gomorrha übrig lässt, das eine Übel gegen das andere Übel abgewägt werden muss? Dann wäre ja nur noch die Frage, welche Entscheidung.
Kirschkuchen oder Erdbeerkuchen*? Teuflisch, teuflisch...



*das war jetzt keine Genial daneben Frage, die einer ernsthaften Antwort bedarf!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es schmerzt mich zutiefst, aber keiner der bereits unterbreiteten Vorschläge ist auch nur annähernd richtig. Einzig die Frage nach dem Bezug zu Goethes Faust lässt sich nicht leichtfertig abweisen, denn: Im entferntesten Sinne hat es etwas damit zu tun, ja.
 
Geht es dabei zum. im Kern darum, ob man sich dem Guten oder dem Bösen anvertraut/anschließt?

Es handelt sich aber nicht um einen juristischen Präzedenzfall, der so bekannt (außerhalb dieses Forums) ist, dass er nur noch als Mephisto-Entscheidung bezeichnet wird?

@ Tom: Kein D2 Zocker nennt Mephistopheles auch so ;)
 
Hej hej, da hat aber jemand in die Vollen getroffen. Und weißt Du auch genauer bescheid? Ansonsten bin ich bereit dazu, aufzulösen - es ist glaube ich etwas schwerer, als gedacht.
 
:no: nicht vorschnell auflösen,

sag mir vorerst nur, womit ich ins Schwarze getroffen habe, dann werfe ich meine grauen Zellen noch mal an - aber es wohl der Präzedenzfall oder? Verdammt, wenn ich nicht immer alles so schnell vergessen würde :(

Ach ich glaub ich habs: Es ist im europarechtlichen Bereich angesiedelt (hab das die letzten 4 Wochen durchgearbeitet und irgenwo gelesen). Aber trotzdem noch nicht verraten, ich versuche mich zu erinnern. Der EuGH kürzt seine Fälle immer mit so prägnanten kürzeln ab.

Mfg
 
Es ist der Präzedenzfall und: Man hat, soweit ich das weiß, nicht im europarechtlichen Bereich zu suchen. Kann aber natürlich gut sein, dass die Auswirkungen des Urteils auch auf das Europarecht Eindruck machten... Wobei ich mir da die Frage stelle, obs in dem Bereich überhaupt solcherlei... "Regelungen" gibt.

Keine Bange, rate nur weiter.
 
Hm,

bin mir nun fast sicher, dass es sich um eine Entscheidung des BVerfG im Bereich Meinungs-/Rundfunk-/Pressfreiheit handelt. Tendeziell würde ich sagen, es ging um Meinungsfreiheit - verdammt, liegt schon 5 Semester zurück :(

Sollte ich getroffen haben, kannst du von mir aus auflösen, weiter reicht meine Erinnerung bestimmt nicht mehr :autsch:

Mfg
 
Meinungsfreiheit klingt schonmal sehr gut. Wenn das jetzt jemand noch irgendwie mit Mephisto (aus Faust... indirekt) verbinden kann - ist dieser jemand gut. :)
 
Jemand hat eine literarische Figur/eine Zeitschrift/ein Buch etc. ebenfalls Mephisto genannt und es ist ein Rechtsstreit darüber entbrannt, ob die Figur Mephistopheles rechtlich geschützt ist oder ob jeder im Rahmen des Art. 5 GG darin frei ist, diesen Begriff für seine Werke zu verwenden :confused:
 
tachauch

gehts hier vllt um die person, die im film 'mephisto' als schauspieler
auftrat? (klaus maria brandauer konnte hier glänzen)

gesetzliches einschreiten?

war das werk vllt mal verboten?

hmmm...

r
 
Also: Der Rechtsstreit ist hauptsächlich wegen einer literarischen Figur entbrannt, ja, und das Buch, in dem diese vorkommt, heißt "Mephisto". Die Person aber hieß nicht Mephisto und die Streitigkeit entstand eigentlich auch nicht wegen des Namens an sich.
Vielmehr, der zweite Punkt geht an Ratlos, ging es um einen Mephisto-Darsteller, sehr richtig; nicht aber um Brandauer, sondern eine ungleich berühmtere Person. Brandauer aber hat in genau dem Film den Mephisto gespielt, welcher wiederum eine Verfilmung des Buches "Mephisto" war. Insofern hat Brandauer genau den Darsteller gespielt, der gesucht ist...
Das Grundsatzurteil, das aus dem ganzen Tohuwabohu entstanden ist, wäre dann allein noch zu klären: Es hat etwas damit zu tun, dass das Werk einmal verboten war, ja.
 
Hm,

also jetzt wird es schon sehr speziell; du willst also hören, worum in dem Prozess gestritten wurde, ja?

Es ging darin also um einen verfassungskonformen Ausgleich von Meinungsfreiheit auf der einen Seite und dem Grund des Verbots auf der anderen Seite. Soweit so gut. Stellt sich also im Grunde nur noch die Frage, warum das Werk verboten war:


- sexistisch
- zu kritisch in politischer Hinsicht
- beleidigend
- zu starke Anlehnung an eine reale Persönlichkeit, die auf Unterlassung geklagt hat
- irgendwas mit Rechtsradikalismus - der Autor war rechtsradikal
- zu gotteslästerlich


Ansiedeln würde ich den Rechtsstreit in der frühen Nachkriegszeit, will heißen Anfang/Mitte der 50er Jahre

Ansonsten, wirds vllt. Zeit für ne Auflösung :(
 
Ach so, sorry, Meinungsfreiheit war ja schon erraten. Du es mit "zu starke Anlehnung an eine reale Persönlichkeit, die auf Unterlassung geklagt hat" ohnehin fast genau getroffen: Der Roman "Mephisto" von Klaus Mann wurde 1971 aufgrund einer Verfügung des Alleinerben von Gustaf Gründgens in Deutschland verboten; dieser war der Meinung, sein Adoptivvater würde durch das Buch verunglimpft. (Ist übrigens aber 1968 gestorben, soweit ich weiß... also Gründgens.)
Die Mephisto-Entscheidung gilt deshalb als ein Grundsatzurteil, weil das Bundesverfassungsgericht zum ersten Mal nach den Zeiten des Dritten Reichs ("entartete Kunst" usw.) wieder "Standards" für Kunst inform von Schranken betreffend die künstlerische Freiheit gesetzt hat.

Prima! Ich dachte eigentlich, es wäre zu schwer... kurz nachdem ich die Frage gestellt hatte. :D
 
\:D/

Hier mal eine aktuellere Frage:

Die Population des - ohnehin seltenen - australischen Süßwasserkrokodils ist seit Mitte der 30er Jahre zum Teil um 80% zurückgegangen. Mit welcher "Erziehungsmethode" wollen Forscher das drohende Aussterben verhindern?


Kreativität ist hier gefragt ;)
 
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