TomGrenn
Kolumnenkönig 2010
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- 12 September 2006
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Hallo Eliminator,
deine Beispiele und Vergleiche mit dem wahren Leben lesen sich zwar gut, sind aber (so leid es mir tut) falsch oder zumindest unvollständig.
Wenn wir unser Diablo mit einem Wald vergleichen wollen, wo jeder seine Pilze herausträgt, dann wurden folgende Punkte übersehen: echte, hochwertige Pilze (z.B. Trüffel) schmecken anders als Massenware (gezüchtete Champions). Inzwischen hat sich die Community daran gewöhnt, dass es Trüffel (Enigma) gibt und will keine ordinären Champions (Verstohlenheit). Aber auf die billigen Preise will auch keiner verzichten. Also werden Trüffel künstlich erzeugt, denn der Wald gibt nur sehr wenige Trüffel her (trotzdem wird der Wald bei der Produktion benötigt). Dies hat zur Folge, dass diejenigen, welche mühevoll ihre Trüffel im Wald gefunden haben, einen lächerlich geringen Preis dafür bekämen - so sie ernsthaft ihren einzigartigen Fund verscherbeln wollten. Die Käufer der nachgemachten Trüffel dagegen müssen damit rechnen, dass der Genuss ihrer Ware gestört wird (dupes verschwinden). Außerdem wurde durch die künstliche Vervielfachung der Wald zeitweise unbegehbar - obwohl jeder gern hobbymäßig Pilze suchen wollte.
Der Gipfel dabei ist aber, dass der Besitzer des Waldes es verboten hat, die unvergleichlichen Pilze in seinem Wald nachzumachen! Es schert sich bloß keiner drum, weil kein Zaun um den Wald gezogen wurde, der nur ausgewählten Besuchern (die sich an die Hausregeln halten) den Zutritt erlaubt.
Ich würde gerne im Wald spazieren gehen, ohne Pilze zu suchen - aber leider wird mir das durch die Pilzefälscher verleidet.
Und bezüglich "Diablo - Spiel oder real life?":
bloß weil man reale Zeit mit einem virtuellen Spiel verbringt, kann man nicht mal eben den Rückschluss ziehen, dass die realen Marktwirtschaftsgesetze einfach so auch für den Handel mit den virtuellen Gegenständen gelten (würde sowas gehen, müssten die itemshops nicht so rechtliche Verrenkungen machen von wegen "wir lassen uns nur den Aufwand bezahlen"). Bloß deshalb (reale Zeit im virtuellen Spiel) gelten nicht auch plötzlich die physikalischen Gesetze im Spiel*. Oder die Staatsgesetze**. Oder die Gesetze der Biologie***.
Was wiederum grundsätzlich ignoriert wird: im realen Leben beeinträchtigt mein Kauf einer Dose Ravioli keinen anderen - ich nehme nichts weg, verändere nicht (oder nur unmessbar) die Preise, störe keinen anderen bei seinem Gang durch den Supermarkt. Im Spiel allerdings wird durch professionellen itemverkauf die Spielmechanik verändert, Handelspreise gehen den Bach runter durch die Inflation an hochwertigen Gegenständen (die es laut Spielmechanik nicht geben dürfte) und ermöglichen somit nicht nur einen spottbilligen Einkauf (die negativen Folgen habe ich schon oben erwähnt), sondern erschweren immens den eigenen "Verkauf" (Handel) von wertvoller Ware, die Spielbarkeit leidet (lags durch Dupen) und die Spielfreude verringert sich (reale Mitspieler sind einfach unterhaltsamer).
Letztendlich wird einfach übersehen, dass man mit dieser Möglichkeit den anderen Spielern einen realen Schaden zufügt - oder will da jemand plötzlich nichts mehr davon wissen, dass in diesem "Spiel" reale Zeit verbracht wird (und Zeit ist Geld....)?
*Hey, das Feuer bei Andariel brennt jetzt aber schon arg lange...
**§211 StGB, (2): Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Bewegsgründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln [...], eine Menschen tötet. "Herr Paladin, ich verhafte Sie wegen Mordes an der Gräfin, an Blutrabe und an unzähligen anderen NPCs."
***Also der Körperbau von Diablo... und von Baal... und erst recht von Mephisto - also ehrlich, das geht doch gar nicht!
deine Beispiele und Vergleiche mit dem wahren Leben lesen sich zwar gut, sind aber (so leid es mir tut) falsch oder zumindest unvollständig.
Wenn wir unser Diablo mit einem Wald vergleichen wollen, wo jeder seine Pilze herausträgt, dann wurden folgende Punkte übersehen: echte, hochwertige Pilze (z.B. Trüffel) schmecken anders als Massenware (gezüchtete Champions). Inzwischen hat sich die Community daran gewöhnt, dass es Trüffel (Enigma) gibt und will keine ordinären Champions (Verstohlenheit). Aber auf die billigen Preise will auch keiner verzichten. Also werden Trüffel künstlich erzeugt, denn der Wald gibt nur sehr wenige Trüffel her (trotzdem wird der Wald bei der Produktion benötigt). Dies hat zur Folge, dass diejenigen, welche mühevoll ihre Trüffel im Wald gefunden haben, einen lächerlich geringen Preis dafür bekämen - so sie ernsthaft ihren einzigartigen Fund verscherbeln wollten. Die Käufer der nachgemachten Trüffel dagegen müssen damit rechnen, dass der Genuss ihrer Ware gestört wird (dupes verschwinden). Außerdem wurde durch die künstliche Vervielfachung der Wald zeitweise unbegehbar - obwohl jeder gern hobbymäßig Pilze suchen wollte.
Der Gipfel dabei ist aber, dass der Besitzer des Waldes es verboten hat, die unvergleichlichen Pilze in seinem Wald nachzumachen! Es schert sich bloß keiner drum, weil kein Zaun um den Wald gezogen wurde, der nur ausgewählten Besuchern (die sich an die Hausregeln halten) den Zutritt erlaubt.
Ich würde gerne im Wald spazieren gehen, ohne Pilze zu suchen - aber leider wird mir das durch die Pilzefälscher verleidet.
Und bezüglich "Diablo - Spiel oder real life?":
bloß weil man reale Zeit mit einem virtuellen Spiel verbringt, kann man nicht mal eben den Rückschluss ziehen, dass die realen Marktwirtschaftsgesetze einfach so auch für den Handel mit den virtuellen Gegenständen gelten (würde sowas gehen, müssten die itemshops nicht so rechtliche Verrenkungen machen von wegen "wir lassen uns nur den Aufwand bezahlen"). Bloß deshalb (reale Zeit im virtuellen Spiel) gelten nicht auch plötzlich die physikalischen Gesetze im Spiel*. Oder die Staatsgesetze**. Oder die Gesetze der Biologie***.
Was wiederum grundsätzlich ignoriert wird: im realen Leben beeinträchtigt mein Kauf einer Dose Ravioli keinen anderen - ich nehme nichts weg, verändere nicht (oder nur unmessbar) die Preise, störe keinen anderen bei seinem Gang durch den Supermarkt. Im Spiel allerdings wird durch professionellen itemverkauf die Spielmechanik verändert, Handelspreise gehen den Bach runter durch die Inflation an hochwertigen Gegenständen (die es laut Spielmechanik nicht geben dürfte) und ermöglichen somit nicht nur einen spottbilligen Einkauf (die negativen Folgen habe ich schon oben erwähnt), sondern erschweren immens den eigenen "Verkauf" (Handel) von wertvoller Ware, die Spielbarkeit leidet (lags durch Dupen) und die Spielfreude verringert sich (reale Mitspieler sind einfach unterhaltsamer).
Letztendlich wird einfach übersehen, dass man mit dieser Möglichkeit den anderen Spielern einen realen Schaden zufügt - oder will da jemand plötzlich nichts mehr davon wissen, dass in diesem "Spiel" reale Zeit verbracht wird (und Zeit ist Geld....)?
*Hey, das Feuer bei Andariel brennt jetzt aber schon arg lange...
**§211 StGB, (2): Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Bewegsgründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln [...], eine Menschen tötet. "Herr Paladin, ich verhafte Sie wegen Mordes an der Gräfin, an Blutrabe und an unzähligen anderen NPCs."
***Also der Körperbau von Diablo... und von Baal... und erst recht von Mephisto - also ehrlich, das geht doch gar nicht!