Auszug aus den Chroniken des Falken
12. September 2009, 23 Uhr, Kakao2
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Unsere allzeit b(e)reite und aufopferungswillige Anuryn hat die immense Aufgabe der Einteilung zu so später Stunde übernommen. Trotz schwerer Hindernisse wie PC-Verbot und ärztlichen Verordnungen nahm sie es auf sich eine eingeschworene Truppe von acht Streitern einzuteilen. Nebenbei bemerkt waren auch nicht mehr da. Genau genommen hat sogar einer von diesen hellwachen Kriegern zufrieden vor sich hingemützelt. Doch diese bemerkenswerte und sicherlich kräftezehrende Tat unserer kleinen Schnapsdrossel führt zu folgender Schlagzeile:
Kakao 2 proudly presents...
... die Geschichte des (bald) legendären Stokes!
Die Neugierde wächst, die Spannung steigt und die sadistische Redakation wagt es diesen Umstand auch noch niederzuschreiben, anstatt endlich, verflucht und verdammt nochmal schlichtweg mit der Sprache rauszurücken. Eine Vermessenheit sondergleichen, doch wer sonst könnte sich derlei Schandtat erlauben, noch dazu wenn sie von den geschätzten Lesern insgeheim gefordert und geschätzt wird? Immerhin ist das alles Teil des Berichtes selbst, doch bevor die ersten mordlüsternen Gedanken in die Tat umgesetzt werden, versetzen wir die Männerwelt in Angst und Schrecken, denn gebt Acht! Haltet eure Frauen, kettet sie an und verbindet ihnen die Augen, wenn die sagenumwobene Gestalt des heutigen Abends wird noch lange in aller Munde sein! Wer der nahezu epischen Ankündigung nicht glauben mag, möge dennoch nicht verzagen, denn der Beweis folgt auf dem Fuße!
Donnernder Klang erfüllt die Luft, ein Beben erfasst den Boden und grell blendet die Sonne, kaum treffen ihre Strahlen auf den gnadenlos glänzenden Anblick. Zentnerschwere Kampfstiefel schützen die Füße, ein Harnisch bedeckt die Beine und den gesamten Oberkörper inklusive der Schultern und stahlbesetzte Handschuhe umschließen die Finger. Gigantische, schwere Speere werden in beiden Händen gehalten und wie Federn herumgewirbelt, obgleich kein anderes Wesen in der Lage ist mit diesem Gewicht derart spielerisch umzugehen. Ein goldbesetzter Flügelhelm bildet den krönenden Abschluss und ziert den Kopf, um ein Schauspiel eben jener Farbe samt Schwarz und Bronze zu verwirklichen, die einen hinreißenden Augenschmaus von Mann und Muskelpaket schützen.
Nichts vermochte sich dem Giganten in Gestalt eines Barbaren in den Weg zu stellen und alsbald es doch jemand wagte, wurde der kümmerliche Leib auch schon von den mächtigen Waffen des Kriegers durchbohrt und aufgespießt. Die ihn herausfordernden Monster waren in der Geschichtsschreibung nicht allzu bewandert, sonst hätten sie ihn zu meiden gewusst, wobei diese feige und kümmerliche Art ihr Leben keineswegs verschont, aber durchaus um einige Sekunden verlängert hätte.
Stokes wird der Verfechter der Gerechtigkeit gerufen und hat gleichermaßen nichts mit seinem Namensvetter in anderen Welten gemein, der unschuldige und bedauernswerte Menschleins mit unsäglichen Sätzen und Worten quält. Er ist kein Mann großer Worte und lässt für gewöhnlich seine Taten für ihn sprechen, die allerhand zu erzählen wissen.
Auch wenn seine Rüstung unglaubliches Gewicht aufweist und wohl jeden anderen in die Knie zwingen würde, scheut er selbst lange Märsche nicht, wenn es für eine gerechte Sache ist. Für gewöhnlich sind die Ritter und Priester von Zakarum die heiligen und machtvollen Männer, doch in der Gegenwart dieses Recken verblasst ihr Glanz zunehmend. Die Nekromantie hat sich lange genug auf diesen Breiten gehalten und wird gnadenlos gejagt und vernichtet. Totenbeschwörer jeglicher Art kann diese Kampfmaschine längst nicht mehr an den eigenen Fingern abzählen und das Blut hat seine Waffen unzählige Male benetzt. Eine spezielle Vorliebe von ihm ist laut Angaben seines Bruders Katango "Nekro am Spieß", was der Jagd nach diesen gottlosen Kreaturen offensichtlich zusätzliche Würze verleiht. Doch sind jene gewiss nicht zu unterschätzen und während der tapfere Stokes sich im Blutrausch durch die Reihen der mageren Halbtoten schnetzelt, hatten diese einen anderen Barbaren um Beistand ersucht, der ihnen auch verblendet zu helfen versucht. Bevor er jedoch auch nur zum Streich ausholen kann, wird sein tristes Leben auch schon von eben dem Bruder des Wütenden beendet. Katango versteht es vortrefflich die Interessen von Stokes zu wahren, dessen einziges Ziel die vollkommene Ausrottung dieser kadaverliebenden Gattung zu sein scheint. Davon möchte man ausgehen, doch ein solch tapferer Krieger benötigt auch wohlverdiente Abwechslung! Wer könnte derartiges wohl besser liefern als hinreißende Frauen, die sich in Scharen um ihn reißen und obwohl sie von unermesslicher Zahl sind, erlebt jede einzelne von ihnen die Manneskraft des Giganten und alle schwärmen in höchsten Tönen noch Jahre danach von ihm.
Die Redaktion macht auf die künstlerische Freiheit mancher Begriffe und Umschreibungen aufmerksam und dankt bei dieser Gelegenheit auch für das kurze Interview des Hauptakteurs, der sowohl Name als auch Geschichte bereitwillig, aber ohne sein Wissen, zur Verfügung gestellt hat und den Text oberflächlich auf inhaltliche Fehler überflogen hat und auch noch die Freundlichkeit besaß auf etwaige Schreibfehler hinzuweisen.