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Kritische Filmkritiken von und mit XanKriegor


Dass sofort jemand ankommen würde, wenn ich etwas Negatives über den Film sage, war mir klar. Dass der Post aber in meiner persönlichen Liste der nutzlosesten Posts des Jahres gleich meilenweit die Führung übernehmen würde, hätte ich nicht gedacht.
 
Dass der Post aber in meiner persönlichen Liste der nutzlosesten Posts des Jahres gleich meilenweit die Führung übernehmen würde, hätte ich nicht gedacht.
wenn du ehrlich bist, war das doch eine zwingende folge für dich :)

sind übrigens recht nette filme in deiner auswahl, viele thriller, sehr fein
wird meine to-watch-liste noch größer :/

ps. der grammatikfehler in deiner sig ist beabsichtigt?
 
wenn du ehrlich bist, war das doch eine zwingende folge für dich :)

sind übrigens recht nette filme in deiner auswahl, viele thriller, sehr fein
wird meine to-watch-liste noch größer :/

ps. der grammatikfehler in deiner sig ist beabsichtigt?

Das ist ne Line von Farid Bang. Und da ist kein Fehler.

treff' ist die Kurzform von treffe, der ersten Person Singular von treffen und kein Imperativ, der wäre triff, das ist hier aber nicht gemeint.
 
€: Fu ^^

Damits kein No-Post wird: Wann bringst mal wieder was?
 
€: Fu ^^

Damits kein No-Post wird: Wann bringst mal wieder was?

Weiß ich noch nicht. Momentan plagt mich akute Unlust, die aufgrund der lang anhaltenden Dauer droht, chronisch zu werden. Ich habe keine Ahnung, woran das liegt und woher sie kommt. In den letzten Tagen habe ich mich immer mal wieder aufraffen wollen, hier was zu schreiben, schließlich weiß ich, dass ich der Dreh- und Angelpunkt hier bin und dass ohne meine Anwesenheit, bzw. die Anwesenheit meiner Posts, die Sonne nicht so hell scheint wie gewöhnlich.
Als angehender Erdkundelehrer möchte ich es so ausdrücken, dass ich die Innertropische Konvergenzzone bin, und ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, seid die Nord-Ost- und Süd-Ost-Passatwinde, die sich immer bei mir aufhalten und die nur in meiner Nähe existieren. Als Innertropische Konvergenzzone bin ich wiederum vom Zenitstand der Sonne abhängig, der stets variiert und momentan dafür sorgt, dass mir die Lust auf Kritiken abgeht.

Doch da meine Meinung hier zurecht hoch angesehen und stets geschätzt wird, werde ich nun ein paar Ein-bis-zwei-Satz-Kritiken abliefern. Es kann ja schließlich sein, dass hier der eine oder andere Unfähige unterwegs ist, dem man immer Meinungen oktroyieren muss, da er sich selbst keine bildet. Daher nun ein paar verbindliche und wahre Aussagen zu ein paar Filmen, die ich in letzter Zeit gesehen habe:

"50-50": Lange nicht so gut, wie überall dargestellt, sondern eher recht langatmig und -weilig.

"Bad Sitter": Dumm und unnötig wie ein It-Girl.

"Cleanskin": Zu viel halbgares Drama in einem eigentlich soliden Thriller, daher leider nur Mittelmaß.

"Einmal ist keinmal": Exzellenter Scheißdreck.

"Jeff, der noch zu Hause lebt": Ein bisschen handlungsarm, aber trotzdem recht witzig und mit einem Hauch Dramatik.

"Like Crazy": Ein sehr schmalziges und tränenreiches Liebesdrama für psychisch Verletzte.

"Meeting Evil": Mittelprächtiger Thriller, aber gute Darstellung von Samuel L. Jackson.

"Piranha 3DD": Selten so einen beschissenen Dreck von Film gesehen.

"Reykjavik Rotterdam": Gute und wendungsreiche Story, schauspielerisch und technisch aber schwächer als sein Hollywood-Remake "Contraband".

"Take Shelter": Fängt langsam an, ist dann aber sehr fesselnd und spannend.

"The Avengers": Effektvolle Materialschlacht, aber so tiefgründig wie die Nordsee bei Ebbe.
 
So, meine Freunde. Lange ist es her, dass ich von mir habe hören lassen. Und, sind wir mal ehrlich, während dieser Zeit gab es nicht einen einzigen Grund, warum man hätte herkommen sollen.
Dieses triste Weinrot, umrahmt von Werbung für dieses oder jenes Spiel, dazu ein wenig trostloses Grau als Hintergrundfarbe. Darüber hinaus noch Unmengen belangloser Posts über den nächsten geplanten Urlaub, ein neues PC-Spiel oder sonstige Threads, die die Kaufgeilheit unserer Konsumgesellschaft widerspiegeln. Es ist für wahr kein schöner Ort hier.
Doch genau jetzt ändert sich das. Denn genau jetzt erhebt sich der dunkle Ritter und schwingt sich elegant gekleidet zu neuen Höchstleistungen auf.
Wer nun gehofft hat, dies sei eine Anspielung auf "The Dark Knight Rises", liegt zwar richtig, den Film rezensiere ich an dieser Stelle trotzdem nicht. Die Metapher des dunklen Ritters steht vielmehr für meine Vielheit, diejenige Person, die dieses weinrot-graue Forum wieder lesenswert macht. Wer also Erhellung erfahren möchte, der sollte weiterlesen. Allen anderen, die nichts lernen möchten, empfehle ich die oben erwähnten Parallelthreads - üblicherweise sagt man an solchen Stellen gerne "... der Konkurrenz", also beispielsweise "... empfehle ich die oben genannten Threads der Konkurrenz"; in diesem Forum, eigentlich im gesamten Netzwerk von ingame, sowie im sämtlichen Rest des Internets, kann ich aber beim besten Willen keine Konkurrenz erkennen. Vielmehr handelt es sich bei allen anderen Postings, die hier so veröffentlicht werden, nur um mehr oder weniger schlechte Vorbereiter auf den Höhepunkt. Sie dienen einzig und allein dem Zweck, den Leser freudig auf meinen nächsten Post warten zu lassen, der dafür sorgt, dass eine Welle der geistigen und körperlichen Befriedigung durch die Weiten des weltweiten Netzes rollt.

Nun ist also wieder einer dieser Zeitpunkte gekommen und es ist davon auszugehen, dass die Befriedigung dieses Mal ungleich höher sein wird, da meine letzte Kritik nun fast zwei Monate zurückliegt.
Deswegen will ich nach dem ohnehin schon ausschweifenden Vorwort keine Zeit mehr verlieren und euch, lieben Unwissenden, einen neuen Film vorstellen. Und um die Spannung gleich hier wegzunehmen: ich werde rundum eine Empfehlung aussprechen.

Bei dem Werk handelt es sich um einen Thriller aus dem bestentwickelten Land der Welt, Norwegen; zumindest wenn man dem HDI Glauben schenken darf. Mitgemacht hat auch das neuntbestentwickelte Land der Welt, Deutschland. Der Film heißt im Original "Hodejegerne", international ist er unter "Headhunters" bekannt und wurde 2011 produziert.

Regisseur dieses Werks ist Morten Tyldum, der zwar zuvor schon ein paar Sachen gedreht hat, aber trotzdem nicht sonderlich bekannt sein dürfte außerhalb seines Heimatlandes.
Der Film basiert auf einem Roman von Jo Nesbø, der von Lars Gudmestad und Ulf Ryberg in ein Drehbuch umgeschrieben wurde. Die beiden teilen das gleiche Schicksal wie ihr Regisseur und sind hierzulande noch unbekannt, auch wenn sie schon mehrere Drehbücher geschrieben haben, Letzterer unter anderem für "Vergebung" aus Stieg Larssons Millenium-Trilogie.

Doch dieses erwähnte Schicksal tragen nicht nur die Leute hinter der Kamera, auch dem Großteil der Darsteller ist es aufgebürdet. Die drei Hauptdarsteller, Aksel Hennie, Nikolaj Coster-Waldau und Synnøve Macody Lund, sind allesamt kleine Namen ihrer Branche. Für die Letztgenannte ist dies sogar ihr absolut erster Film. Nikolaj Coster-Waldau hingegen hat schon in internationalen Topproduktion mitgespielt wie zum Beispiel "Black Hawk Down", "Firewall" oder dem hier im Forum sehr beliebten "Game of Thrones" in der Rolle des Jaime Lannister.
Doch wie üblich gilt auch hier der Grundsatz, dass nicht der Bekanntheitsgrad der Schauspieler bestimmt, ob sie gut spielen, sondern ihr Talent und Können. Doch dazu später mehr.

Der Film handelt, wie der Titel schon verrät, von einem Headhunter. Wer dabei nun an Auftragsmörder oder Kopfgeldjäger oder ähnliches denkt, wird enttäuscht werden. Der im Film dargestellte Headhunter ist nämlich einer dieser Kopfjäger, die neues Personal für eine Firma suchen. Dabei setzen sie allerlei psychische Tricks und Spielchen ein um den Bewerber zu testen und zu erfahren, ob er gut ist oder nicht. Roger, der Headhunter im Film, der von Aksel Hennie gespielt wird, verdient sich nebenher etwas dazu, indem er Gemälde stiehlt und sie durch Kopien ersetzt. Eines Tages passiert es jedoch, dass er ein sehr wertvolles Bild eines ehemaligen Militärs stiehlt, der darüber alles andere als erfreut ist. Dieser Ex-Soldat versucht nun offensichtlich, seinen Besitz zurückzuerlangen und ist dabei aufgrund seiner Ausbildung ebenfalls als Headhunter zu betrachten. Dies erklärt dann auch, warum der Filmtitel im Plural gehalten ist.
Doch dies ist, soviel kann ich hier verraten, nur die oberflächliche Story, die auf den ersten Blick offensichtlich ist. In Wahrheit ist die Geschichte, die sich zunächst sehr banal und alles andere als spannend anhört, der große Pluspunkt des Films. Es gibt multiple Male Wendungen und Überraschungen und teilweise dauert es eine Weile bis bestimmte Aktionen und Geschehnisse Sinn machen. Genauso soll es sein und genauso sind mir Filme am Liebsten. Ich werde natürlich wie immer nichts Genaueres bezüglich der Story verraten, aber ich kann schon sagen, dass sie wirklich hervorragend gelungen ist.

Dazu passend sind auch die schauspielerischen Leistungen. Ich muss sagen, dass dies der Film ist, der mich in den letzten Monaten - und ich sehe eine Menge Filme in einem Monat - am meisten überzeugt hat, was auch die Darsteller mit einschließt. Besonders Aksel Hennie hat mir sehr gut gefallen, er spielt seinen Charakter sehr facettenreich und stets authentisch. Dies gilt für alle anderen Darsteller auch, auch die in den Nebenrollen. Der Film besticht von Anfang an durch seine präzisen Darsteller und deren sehr gute Darbietungen. Schauspielerisch ist "Headhunters" also ebenso ein Erfolg.

Dies trifft auch auf die Technik zu. Der Film bietet durchgehend ruhige Kameraeinstellungen und verzichtet auf unnötiges Gehüpfe oder Geschunkel. Dies passt sehr gut zur Atmosphäre, denn der Film lebt größtenteils von seiner Spannung in der Handlung und nicht von der Action auf dem Bildschirm.
Actionsequenzen sind eher rar gesät, es gibt eine Verfolgungsjagd und einen Autounfall, dazu natürlich ein paar wenige Schlägereien und Schießereien, alles allerdings in sehr überschaubarer Masse. Wenn allerdings Gewalt dargestellt wird, dann richtig und ohne Rücksicht auf Verluste. Die wenigen Szenen, in denen wirklich Gewalt vorkommt sind sehr gewalttätig und unglaublich blutig. Ehrlich gesagt wundert es mich, dass der Film eine Freigabe ab 16 hat, ab 18 wäre eigentlich Pflicht gewesen. Vielleicht waren die Prüfer einfach der Meinung, dass man für so wenig Gewalt keine Ab-18-Freigabe vergeben kann, auch wenn sie sehr intensiv ist. Aber nun gut, wer versteht schon die Prüfer.

Fakt ist: "Headhunters" ist ein sehr guter Thriller geworden, der mit seiner wendungsreichen und spannenden Handlung ebenso überzeugt wie mit den schauspielerischen Leistungen sämtlicher Darsteller und der technischen Umsetzung.
Einzig und allein die Tatsache, dass die Story eventuell etwas lange braucht, um Fahrt aufzunehmen, könnten einige Leute als Kritikpunkt sehen. Ich tue das nicht, mich hat der Film voll und ganz überzeugt und ich hätte ihm wirklich beinahe 9 Punkte gegeben. Der Vergleich mit anderen Filmen, denen ich 9 Punkte gegeben habe, zwingt mich dann aber doch, folgendes Urteil zu sprechen:

8/10
 
Also, Jungs und Mädels, machen wir mal weiter. Es scheint so als wäre meine akute und fast schon chronische Unlust vergangen, denn momentan sprudelt die Rezensionslust aus mir, wie Kohlendioxid aus den Fabriken dieser Welt. Dass die Erde vor die Hunde geht, juckt natürlich keine Sau, meine wiedererlangte Freude am Mäkeln und Kritisieren ist jedoch landein landaus ein Grund zum Tanzen.
Woher meine plötzliche Motivation kommt, ist mir schleierhaft. Aber man sieht ja sowieso in diesem Thread, dass die Perioden zwischen zwei Kritiken nur selten konstant sind. In der Regel sind sie schwankend wie eine Gruppe betrunkener 14-Jähriger auf dem Deck eines Schiffs in einem Sturm; soweit ich mich erinnern kann, lagen bisher zwischen 24 Stunden und 3 Monaten zwischen zwei Kritiken. Eventuell lebt dieser Thread auch nur wieder auf, weil mich kein anderes Topic intellektuell zu fordern vermag und wenn schon keine externe Forderung kommt, biete ich mir selbt wenigstens eine interne.

Nun aber genug des ausschweifenden und vom Thema abweichenden Schwadronierens, zurück zu einer meiner unzähligen und mannigfaltenen Kernkompetenzen. Hier folgt nun also eine in epischer Breite und in lyrischer Schönheit und poetischer Genauigkeit dargebotene Kritik.
Der Auserwählte ist in diesem Fall ein Film, der schon kurz Erwähnung gefunden hat, und zwar im Zitate-Raten-Thread. Dort wurde er lobend von mir und einer zweiten, unwichtigen Person, an die ich mich schon gar nicht mehr erinnere, erwähnt.
Es handelt sich hierbei um einen Horrorthriller namens "The Cabin in the Woods", der überraschenderweise hierzulande seinen Originaltitel trägt. Ich muss mich also ausnahmsweise nicht über dumme Titel und noch dümmere Untertitel aufregen. Wusste ich doch, dass die Damen und Herren aus Hollywood früher oder später diesen Thread finden und den essentiellen Weisheiten darin folgen würden.
Gedreht wurde dieses Werk in den USA und eigentlich auch schon 2009 fertig gestellt. Doch es hat erst 2012 seinen Weg in die Öffentlichkeit gefunden, obwohl es natürlich Ende 2011 schon auf einem Festival Premiere feierte.

Regisseur von "The Cabin in the Woods" ist Drew Goddard und dies ist auch sein einziger Film bisher, den er als Regisseur verantwortet. Er hat auch an der Story mitgeschrieben, hier ist er deutlich erfahrener, hat er doch unter anderem die Drehbücher für einige Folgen von "Buffy", "Lost" und "Alias" geschrieben, sowie das Drehbuch zu "Cloverfield", den ich allerdings sehr ranzig fand. Mit ihm zusammen am Drehbuch gearbeitet hat Joss Whedon, der seines Zeichens Regisseur von "The Avengers" und ein paar Folgen "Angel" und "Buffy" war. Doch auch im Bereich des Drehbuchschreibens hat er Erfahrung, er hat nämlich für alle Formate, die ich eben aufgezählt habe, auch Skripte verfasst.
Die Leute, die hinter dem Film stehen, haben also schon eine ordentliche Portion Erfahrung sammeln können, wenn auch größtenteils mit Serien. Aber Erfahrung ist Erfahrung, wer in der Kreisklasse Fußball spielen kann, weiß zumindest, wie die Grundlagen in der Ersten Bundesliga funktionieren, der Rest ist Übung.

Die Hauptrollen im Film werden von fünf mehr oder weniger jungen und neuen Schauspielern gespielt. Da wäre erstens Kristen Connolly, bekannt aus "The Happening" und einem meiner Lieblingsdramen, "Zeiten des Aufruhrs". Ein Film, den ich wirklich jedem, der Dramen auch nur im Ansatz zugeneigt ist, uneingeschränkt empfehlen kann. Des Weiteren spielen Anna Hutchison, Fran Kranz und Jesse Williams mit. Nicht zu vergessen Chris Hemsworth, der in letzter Zeit ja in fast allem mitmacht, unter anderem in "Thor", "The Avengers" und "Snow White and the Huntsman". Auch in den Fortsetzungen zu allen drei dieser Filme ist er natürlich dabei.
Alles in allem wie gesagt noch recht junge Schauspieler, von denen bis auf Erstere und Letzteren noch keiner den finalen Durchbruch geschafft hat. Und auch bei Kristen Connolly würde auf jeden Fall noch mehr gehen.

Die Story ist auf den ersten Blick sehr horrortypisch. Die eben genannten fünf Darsteller verbringen ein Wochenende in einer Waldhütte und werden plötzlich von untoten Menschen bedroht und, man möchte fast sagen, gegängelt. Dass mehr als nur Teenie-Geslashe - auch wenn keiner der Darsteller mehr ein Teenie ist - dahintersteckt, wird relativ schnell deutlich. Es gibt nämlich eine mysteriöse dritte Partei, die sowas wie das Bindeglied zwischen Tätern und Opfern bildet, etwa so, wie der Sechser im modernen Fußball das Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff ist.
Insgesamt ist die Story wie ich finde gut gelungen. Man merkt als Zuschauer schnell, dass mehr dahinterstecken muss als sonst in diesem Genre üblich, eben weil man bereits nach einer Viertelstunde mit der dritten Partei konfrontiert wird. Man weiß ab dann nie genau, was denn genau vor sich geht. Man erhält zwar immer mal wieder ein weiteres Puzzleteil, komplett Sinn macht alles aber erst kurz vor Schluss. Und, soviel kann ich verraten, es ist durchaus ein wenig krank, also die ganze Geschichte an sich.
Die Geschichte ist zwar gut, mir persönlich kommt aber die Offenbarung der Drittpartei zu früh. Da hätte ich mir gewünscht, dass der Film den Zuschauer länger im Dunkeln tappen lässt und diese Lösung dann erst später anbietet, dies hätte auch schockierender gewirkt. Es funktioniert aber auch so sehr gut, weil man eben nicht gleich mit der ganzen Wahrheit konfrontiert wird. Man weiß zwar, dass es noch einen weiteren Akteur gibt, was genau der jetzt macht und wie der involviert ist, wird jedoch erst gegen Ende klar.
Trotzdem ist die Geschichte wie gesagt gut gelungen und auch konstant spannend. Man fiebert dem Ende regelrecht entgegen.

Einzig und allein die Tatsache, dass die Handlung eine Weile braucht, bis sie in Schwung kommt, ist meines Erachtens ein wirklicher Schwachpunkt. Zu Beginn gibt es sehr viel Party und Schwimmen und Saufspiele, was zwar dank der attraktiven weiblichen Besetzungen durchaus Freude macht anzuschauen, aber inhaltlich halt wenig fordert. Und wenn man attraktiven Frauen beim Partymachen oder Ähnlichem zuschauen will, kann man dies auf direkterem Wege tun.

Noch ein Wort zu den schauspielerischen Leistungen. Die sind allesamt sehr gut und authentisch und wirken immer angepasst. Allerdings ist nun auch wirklich nichts Übermenschliches von den Schauspielern gefordert. Sie tragen schlicht und ergreifend durch ihre adäquaten Leistungen zum stimmigen Gesamtbild bei und sorgen dafür, dass die Handlung zum Greifen kommt.

Und wo ich gerade darüber sprach, dass der Film eine Weile braucht, bis er in Fahrt kommt, ist zu sagen, dass es dafür aber kurz nach der Mitte richtig abgeht. Ab da steigt der Blutfaktor im Film signifikant und fast aufs Unmessbare an. Es gibt sehr viele brutale und intensive Szenen, alles untermalt von literweise Kunstblut, das in unfassbaren Fontänen durch die Gegend spritzt. Wirklicher Horror kam bei mir allerdings nie auf, der Film ist in meinen Augen eher ein Thriller mit relativ hohem Splatteranteil als ein Horrorfilm.

Das Ende ist dann wiederum sehr stylisch und tröstet über die Schwächen zu Beginn hinweg.

Alles in allem ist "The Cabin in the Woods" also ein Horrorthriller mit viel Blut, dessen Story etwas langsam in Fahrt kommt, aber trotzdem sehr spannend und interessant ist, weil sie einfach was Neues bietet. Die Auflösung ist fast schon erschütternd und ein kleines Bisschen gestört. Schauspielerisch und technisch macht der Film ebenfalls alles richtig. Wer nach ein wenig Innovation im Horrorgenre sucht oder Fan des Genres ist, ist hier definitiv richtig.

7/10
 
Jetzt wo ich gerade einen Lauf habe wie Usain Bolt, bleibe ich natürlich am Ball wie der FC Barcelona. Doch leider ist der Lauf, den ich habe, nur auf mich selbst beschränkt, für die Filme in diesem Thread gilt er leider nicht. Und deswegen ist es nun leider so, dass nach einer Reihe guter Filme mal wieder ein schlechter kommen muss. Zum einen, weil ich gerade keinen guten Film vorrätig habe, zu dem sich eine Rezension lohnen würde, zum anderen, weil ich mich schon darauf freue, diesen wehrlosen Film nach allen Regeln der Kunst zu schikanieren und zu demütigen. Wobei ich gleich hier an dieser Stelle erwähnen muss, dass er nicht ganz so grottig ist wie andere Vertreter hier in diesem Thread.

Der Film, über den ich nun reden werde und über den ich genau genommen schon die ganze Zeit rede, dessen Namen ich nur noch nicht erwähnt habe, heißt sowohl hier in Deutschland als auch international "Snow White and the Huntsman" und stammt aus dem Jahr 2012.
Das erste Problem taucht auf, wenn man ihn einem Genre zuteilen will. Genau genommen ist er ein Märchen, nur ist es so, dass man auf diesen Märgrationshintergrund komplett kotet und die ganze Sache völlig umschreibt. Bei imdb wird er somit als Action, Abenteuer und Drama gelistet. Dazu kann ich sagen, dass er letzteres schon mal mit absoluter Sicherheit nicht ist. Der Drama-Grad dieses Filmes bewegt sich in etwa auf dem gleichen Niveau wie ein sexistischer Witz. Ob man ihn der Action zuschieben kann, weiß ich nun auch nicht, aber es passt wohl am ehesten da hinein. Und was Abenteuer für ein Genre sein soll, hat sich mir bis heute nicht erschlossen und ich weigere mich strikt, es als ein solches anzuerkennen, ähnlich wie sich der Iran weigert, Israel als souveränen Staat anzuerkennen. Sagen wir also mal großzügig, dass es ein Actionfilm ist, auch wenn zwei Scharmützel und ein bisschen Wegrennen in 130 Minuten ähnlich actionreich sind wie eine Partie Schach am frühen Nachmittag mit heißem Kakao für beide Parteien.

Regisseur von "Snow White and the Huntsman" ist Rupert Sanders, der damit sein Debüt feiert. Wobei "feiert" in diesem Fall übertrieben ist. Sagen wir einfach, das ist sein erster Film als Regisseur, dann ist der Wahrheitsgehalt dieser Aussage maximiert.
Die Autoren setzen sich aus drei Leuten zusammen. Da wäre zunächst einmal Evan Daugherty, der bisher nur an einem unbekannten Film beteiligt war, John Lee Hancock, der immerhin Drehbuchschreiber von "The Blind Side", "The Alamo" und "A Perfect World" ist, wobei er bei den ersten beiden Filmen sogar Regie geführt hat und zu guter Letzt Hossein Amini, seines Zeichens Autor von "Die vier Federn", "Killshot" und "Drive".
Da ich letztgenannten Film noch nicht bewertet habe und dies auch nicht tun werde und er hier in diesem Thread schon heiß diskutiert wurde - wenn ich mich richtig erinnere, wurden ihm Wertungen zwischen 2 und 10 Punkten verliehen - werde ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich dabei fast eingeschlafen werde. "Drive" war wirklich genau der Film, der mich von allen hochgejubelten Streifen in den letzten drei Jahren am meisten enttäuscht und fast schon entsetzt hat.
Es sind also, wenn man den Namen lauscht, durchaus einige Leute im Team dabei, die schon gute Filme gemacht haben. Daher könnte man davon ausgehen, dass auch dieses Werk hier gut hätte werden können.
Doch das Drehbuch ist einfach nur ein schlechter Witz und hätte dümmer nicht ausfallen können. Allein die Tatsache, dass die Geschichte nur die Hauptpersonen mit dem ursprünglichen Märchen gemeinsam hat und sonst komplett neu erfunden wurde, ist rätselhaft. Ich frage mich die ganze Zeit, warum dieses Ding unbedingt nach Schneewittchen benannt werden musste. Dies weckt automatisch Erinnerungen an das Märchen und somit Erwartungen bezüglich der Story. Hätte man den Film einfach "The Princess and the Huntsman" genannt und den Filmcharakteren andere Namen gegeben, wäre zumindest bezüglich der fehlenden Genauigkeit im Hinblick auf das Märchen keine Kritik gekommen. Meiner Meinung nach wäre der Film aber trotzdem schlecht und unnötig gewesen. Dass man aber nun den Namen dieses Märchenklassikers besudelt, kann ich gar nicht gutheißen, zumal ich als Kind sehr viele Märchen auf Schallplatten gehört und vorgelesen bekommen habe und immer noch ein Fan davon bin.

Nach meinem ganzen Abschweifen bei der Vorstellung der Leute hinter der Kamera, mache ich nun bei den Hauptdarstellern einfach ein wenig schneller. Dies kann man sich auch erlauben, schließlich sind Kristen Stewart, Chris Hemsworth und Charlize Theron Namen, die jedem etwas sagen sollten. Die ersten beiden sind relativ neu dabei, aber momentan unfassbar angesagt und man findet kaum einen neuen Film, in dem sie nicht ihre Spuren hinterlassen haben. Charlize Theron ist zwar auch eine ganz Große im Geschäft, war in letzter Zeit aber etwas abgetaucht. Trotzdem kann man sagen, dass die drei Hauptdarsteller auf jeden Fall eine der bestmöglichen Lösungen sind.
Trotzdem ist es neben der Geschichte am meisten das Spielen der beiden weiblichen Hauptrollen, das am Nervigsten ist.
Chris Hemsworth kann man da außen vorlassen, er spielt schließlich den namengebenden Jäger und muss als solcher keine allzu großen Auftritte hinlegen. Seine Parts sind solide gespielt, aber er muss in der Regel nur grimmig schauen, die Axt schwingen und sagen, wie schön die Prinzessin doch ist.
Aber wie gesagt, das was Charlize Theron und Kristen Stewart spielen, ist teilweise schon sehr traurig.
Erstere, übrigens eine meiner Lieblingsschauspielerinnen und das nur sekundär wegen ihrem Aussehen, liefert ein klassisches Beispiel des Overacting. Während dieses Phänomen bei Leuten wie Daniel Day Lewis früher dafür gesorgt hat, dass wahre schauspielerische Meisterleistungen der Charakterdarstellung vollbracht wurden, ist es hier einfach nur peinlich. Charlize Theron, die die böse Königin spielt, ist die ganze Zeit nur dabei, zu Schreien oder zu Kreischen oder sich in langsamen und gestelzten Bewegungen zu bewegen und sich mit ihrem Spiegel zu unterhalten. Einen solch psychopathischen Bösewicht habe ich lange nicht mehr gesehen. Und hier ist psychopathisch negativ gemeint, nicht etwa so wie bei Heath Ledger als Joker. Am liebsten würde man sie an den Schultern packen, laut anschreien - wobei man wirklich sehr laut sein müsste, da sie in einem Großteil ihrer Auftritte selbst rumkreischt - und ihr sagen, sie soll sich auf einen Stuhl setzen und ihre verdammte Fresse halten.
Kirsten Stewart wiederum spielt so melancholisch wie eine Kuh bei schlechtem Wetter. Ich war noch nie ein Fan von ihr und das liegt nicht an den "Twilight"-Filmen, ich finde einfach, sie ist keine gute Schauspielerin. In "Snow White and the Huntsman" schaut sie einen Großteil der Zeit mit halb geöffnetem Mund retardiert in die Ferne und ist wohl innerlich traurig. An ihrem äußeren Ausdruck kann ich es leider nicht ablesen, da sie nur einen einzigen beherrscht.

Nun aber zum eigentlichen Lapsus des Films, der Story. Die hat wie gesagt nicht mehr viel mit dem Original zu tun. Die böse Königin, die zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Königin ist, sondern einfach nur böse, bringt den König, also Schneewittchens Vater - die in der deutschen Version übrigens auch Snow White heißt, genauso wie der Jäger Huntsman; hier hätte es ausnahmsweise Sinn gemacht, den deutschen Titel in "Schneewittchen und der Jäger" umzubenennen, dann hätte man die englischen Namen nicht im deutschen Film benutzen müssen - um und reißt die Herrschaft an sich. Schneewittchen wird eingesperrt und flieht nach einer Weile. Der Jäger soll sie finden und töten, schließt sich ihr jedoch an. Die beiden suchen sich eine Armee und reiten zur Festung der bösen Königin um diese zu unterwerfen.
Es ist wie ich bereits gesagt habe einerseits die Tatsache, dass der Film nicht mehr allzu viel mit dem ursprünglichen Märchen zu tun hat, die micht nervt.
Andererseits ist auch die Story nur für sich selbst betrachtet belanglos und unnötig. Das ganze auf über zwei Stunden auszuwälzen sorgt dafür, dass es viel Leerlauf und viel schwachsinniges Gelaber zwischendrin gibt. Wirklich passieren tut nicht viel, Action gibt es quasi kaum. Auch Spannung ist nicht vorhanden, meiner Meinung nach ist die ganze Geschichte einfach ein Griff ins Klo.

Für einen weiteren großen Fehler kann übrigens keiner der Drehbuchautoren was, das hängt einzig und allein mit der Besetzung zusammen. Es wird, immerhin dieses Detail wurde übernommen, immer mal wieder proklamiert, dass die Prinzessin, also Kristen Stewart, schöner sei als die Königin Charlize Theron. Und ob das nun für euch nur eine Kleinigkeit darstellt oder nicht, ich finde es einfach nur extremst falsch. Aber wie gesagt, das ist im Prinzip niemandes Schuld, trotzdem ist es einfach nur absurd. Obwohl es natürlich unterschiedliche Geschmäcker gibt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es irgendjemand so sieht wie im Film.

Die schauspielerischen Leistungen sind also nicht gut, die Story ist ein trauriger Appendix des ursprünglichen Märchens und nicht der Rede wert und die Action lässt zu wünschen übrig. Der Film ist einfach zu langatmig und zu öde.
Aber im Vergleich mit anderen Filmen, die ich schlecht fand, ist folgende Punktzahl trotzdem angebracht:

4/10
 
Wie auch immer die drastische Situation eintreten konnte, dass der mit Abstand beste Thread, den das gesamte ingame-Netzwerk zu bieten hat, von der ersten Seite des Musik- und Film-Forums verschwinden konnte, sie muss entdrastifiziert werden. Dieser Zustand ist unhaltbar wie ein Elfmeter von Hans-Jörg Butt und bedarf daher einer dringenden Verbesserung. Diese wird nun dank mir eintreten, schließlich ist dieser Thread gewissermaßen auch mein Geschenk an die Menschheit.
Ich werde nun also eine neue Kritik verfassen, die nicht nur dafür sorgen wird, dass dieses Topic vorübergehend ganz oben stehen wird - abgesehen von den Regeln, die sich eh überall gleichen wie ein Bender-Zwilling dem anderen und die wahrscheinlich nur in jedes Forum erneut geschrieben werden, um die problematischen Leute unter den Mods etwas zu beschäftigen, damit nicht eine willkürliche und unbeherrschte Bannwelle über das Forum beziehungsweise dessen Benutzer hereinbricht.

Leider muss ich sagen, dass es in letzter Zeit zwei Dinge gab, an denen es mir mangelte. Das Eine war die Lust eine Kritik zu verfassen, was allerdings immer mal wieder vorkommt, was die unregelmäßigen Perioden zwischen meinen Posts hier beweisen. Dies kann man also als Standardvarianz sehen, auch wenn es natürlich für euch Opfers am empfangenden Ende der Kette ein Trauerspiel sondergleichen ist, da es dafür sorgt, dass es äußerst lange Wartezeiten geben kann bis ich mich mal wieder dazu aufraffe, den gemeinen Pöbel zu erziehen und zu bilden, wie es mir durch den Erziehungs- und Bildungsauftrag im Schulgesetz der Bundesländer auch aufgetragen wird.
Andererseits gab es in den letzten paar Wochen auch keinen Film, der irgendwelche cineastischen Bäume ausgerissen hätte. Es gab ein paar Filme, die ich gut fand und die dann natürlich auch gut sind, zu denen sich aber keine Kritik gelohnt hätte. Dabei handelte es sich um Filme, die hinlänglich bekannt sein sollten und über die man sowieso schon genug findet. Da ich mich größtenteils als Kämpfer für die Minderheit sehe und daher hauptsächlich weniger bekannte Filme aussuche, wäre eine Kritik über die Filme, die es in den letzten paar Wochen gab, nur eine Verschwendung meiner Zeit und eine unnötige Abnutzung meiner Laptop-Tastatur gewesen.
Jetzt bin ich aber zurück, ihr seid glücklich darüber und wir alle leben heiter bis an unser Lebensende.

Der Film den ich dieses Mal besprechen werde, heißt "The Warrior's Way". Es handelt sich dabei primär um einen Actionfilm, der im Jahre 2010 produziert wurde. Das Interessante dabei ist, dass dieses Machwerk aus Neuseeland stammt. Dies ist, wenn ich mich richtig entsinne, die erste Produktion aus diesem Land, auf die ich hier eingehe und verspricht somit unterhaltsam zu werden. Schauen wir also mal, wo dieses Werk im Vergleich mit den anderen Filmgroßmächten Australien und Indonesien einzuordnen ist.

Der Regisseur und Drehbuchautor in Personalunion ist Sngmoo Lee, dessen Nationalität ich nicht genau verorten kann. Sein Name klingt äußerst koreanisch, aber welchem von beiden Koreae er zuzuordnen ist, kann ich nicht sagen. Es gibt einfach nur sehr wenige Quellen über ihn, er ist ein ziemlich unbekannter Mensch in diesem Genre. Dies liegt auch daran, dass "The Warrior's Way" sein bisher einziges Werk ist. Er hat davor nichts gemacht und seitdem auch nicht mehr.
Es gibt übrigens noch einen Kollegen namens Scott Reynolds, der ebenfalls am Skript mitgearbeitet hat. Sein Beitrag muss aber sehr gering gewesen sein und er wird nicht einmal in den Credits aufgelistet.

Die Leute vor der Kamera sind deutlich erfahrener und bekannter als diejenigen, die den Film inszeniert haben.
Da wären zum einen die beiden Hauptdarsteller Kate Bosworth und Jang Dong Gun. Beide sind durchaus bekannt, erstere unter anderem aus dem Remake von "Straw Dogs" und einem meiner Leiblingssportfilme, "Gegen jede Regel", letzterer ist bisher in sehr vielen Filmen aufgetreten, die aber größtenteils alle aus Korea stammen und offensichtlich auch nur dort bekannter sind. National muss er aber ein ziemlich bekannter Darsteller sein.
Darüber hinaus gibt es noch ein paar prominent besetzte Nebenrollen, die unter anderem von Geoffrey Rush, Tony Cox und Danny Huston bekleidet werden.
Wie ich schon sagte, der Cast liest sich gut und bietet einige bekannte Gesichter. Der ganz große Name, so wie beispielsweise mein Name hier im Forum, fehlt allerdings.

Bei "The Warrior's Way" handelt es sich um einen Film, der einen Asiaten in die Hauptrolle setzt und der auch sonst durchaus an asiatische Streifen erinnert.

Dazu an dieser Stelle ein kleiner Exkurs, ein Blick über den Tellerrand, ein Schritt in eine Region, die bisher unbekannt ist: asiatisches Kino. Nun werden zunächst die Klugscheißer unter euch kommen und sagen, Indonesien gehöre zum Beispiel auch zu Asien. Dies ist natürlich richtig, und wer auch immer von euch gerade den Gedanken hatte, erhält an dieser Stelle ein explizites Lob von mir, da er offensichtlich doch nicht so dumm ist, wie es die ganzen oberflächlichen und dümmlichen Threads und Posts suggerieren. Ich rede aber natürlich besonders von chinesischen Filmen wie "Hero" oder "Tiger and Dragon". Diese zeichnen sich aus durch eine unfassbar ruhige Erzählung und durch sehr langsame und bedachte Bewegungen der Akteure. Es gibt ellenlanges Geschwalle und dann kurzes, rasantes und physikalisch unmögliches Gemetzel. Zwischendurch Landschaftsbilder und poetisches Geschwafel über Ehre und Heldenmut.
Genau diesen Teil des asiatischen Kinos hat auch "The Warrior's Way" ab und an zu bieten. Und genau das ist es, was mich tierisch nervt an diesem Film, da ich absolut kein Freund solcher Filme bin. Chinesische Film sind mir in der Regel zu langatmig und zu schwülstig.
Wo ich nun eh schon abgeschweift bin, kann ich an dieser Stelle noch sagen, dass ich das koreanische Kino ebenso wenig mag. Filme wie "The Man from Nowhere", "Oldboy", "I Saw the Devil" und Konsorten übertreffen sich zwar regelmäßig gegenseitig in der Anzahl der Vergewaltigungen und ähnlicher Gräueltaten, sind aber ebenfalls recht monoton und langsam dargestellt.

Aber nun zurück zu "The Warrior's Way". Die Story handelt davon, dass der beste Schwertkämpfer aller Zeiten sich weigert, den letzten Überlebenden des verfeindeten Clans zu töten, weil dieser noch ein Baby ist. Stattdessen haut er mit dem Kind ab in den Westen und landet schließlich in einer heruntergekommenen Western-Stadt. Diese wird von einem bösen Colonel terrorisiert und es dauert auch nicht lange, bis seine ehemaligen Freunde aus seinem Clan auftauchen um ihn wegen seines Verrats zu töten.
Es ist also eine klassische Geschichte über einen bösen Mann, der plötzlich sein Herz entdeckt und die Menschen um sich herum vor dem wirklich Bösen schützen will.
Die Geschichte ist nun nicht wirklich neu, aber immerhin passabel erzählt. Es gibt ein paar schöne Momente. Wendungen oder Überraschungen sind allerdings nicht zu erwarten.
Alles in allem stört die Handlung nicht, dient aber eigentlich auch nur als Schauplatz um ab und an ein paar Kämpfe liefern zu können.

Die sind eigentlich auch das große Plus des Films.
Die Schauspieler sind gut, man nimmt jedem seine Rolle ab. Wie mit den Namen der Darsteller ist es aber auch mit den Darstellungen selbst. Das letzte Quäntchen fehlt einfach um aus der Masse herauszustechen.
Ein bisschen gestört in diesem Meer aus Durchschnittlichkeit hat mich nur der Hauptdarsteller Jang Dong Gun. Der besteht im Prinzip nur aus Trauer und Wehmut und gibt meistens nur pädagogisch wertvolle Einzeiler von sich, die vor Weisheit und Weitblick nur so triefen.

Aber wie gesagt, die Kämpfe sind das wirklich gute des Films. Sie sind sehr blutig und es fliegen einige abgetrennte Gliedmaßen durch die Gegend. Interessant ist dabei die Kollision zwischen Ost und West, es gibt einerseits Cowboys, die mit Pistolen schießen und andererseits Nahkäpfer aus Fernost, die mit Schwertern operieren. Dies sorgt ein wenig für Unterhaltung.
Ansonsten sind die Actionszenen gut choreografiert und in Szene gesetzt. Sehr häufig gibt es Zeitlupeneinstellungen und andere visuelle Kinkerlitzchen.
Die Actionszenen sind das, was den Film schlussendlich retten.
Der Rest ist mir nämlich zu chinesisch. Es gibt viel Gerede, ein paar Landschaftsbilder und leider zu wenig Action.

Bleiben unterm Strich solide Darsteller in einer passablen Story. Das Ganze ist aber einfach zu langsam und zu langatmig mit zu viel Gerede. Wer von euch auf solche Filme steht, sollte lieber Filme aus dem chinesischen Bereich wählen, die sind insgesamt besser, auch wenn ich sie nicht leiden kann.
Die Actionszenen sind sehr gut gelungen und sehr stylish inszeniert, leider aber zu selten.
Somit ist "The Warrior's Way" am Ende ein Film, der sowohl dem Lager der Chinafilm-Freunde als auch dem Lager der Actionfreunde nicht rundum gefallen wird, da beides nur halbherzig serviert wird.

5/10
 
Von mir übrigens mal ein "Dankeschön" und einmal fetten "Respekt" für diese Arbeit.

Keep it up,
Anwalt
 
Von mir übrigens mal ein "Dankeschön" und einmal fetten "Respekt" für diese Arbeit.

Keep it up,
Anwalt

Diese Anführungszeichen beim Wort Respekt verwirren mich ein wenig. Ist das eine euphemistische Form um "tl;dr" zu sagen?

Auf dein Dankeschön, das zwar ebenfalls Anführungszeichen beinhaltet, aber von Herzen zu kommen scheint, entgegne ich generös "Bitte, gern geschehen".
Wer zur geistigen Elite gehört, sieht es schlicht und ergreifend als seine Pflicht an, der geistigen Unelite zur Erleuchtung zu verhelfen. Dafür erwarte ich kein Dankeschön, es ist einfach nur mein Dienst an der Gesellschaft, der zugegebenermaßen deutlich voluminöser ausfällt, als der von Bill Gates beispielsweise, der bisher etliche Milliarden US-$ für wohltätige Zwecke gespendet hat.
Trotzdem ist ein solcher Dank zwischendurch natürlich schön und lässt für tausend Jahre die Sonne in meinem Herzen scheinen.
 
Jetzt ist es dann doch wieder eine Weile her, dass ich das letzte Mal Präsenz gezeigt habe, wodurch es nötig wird, ebendieses einmal wieder zu tun. Und dieses Mal habe ich mir einen Film ausgesucht, der mich positiv überrascht hat. Und mich überrascht nur noch sehr wenig, und noch weniger überrascht mich etwas positiv, weil ich einfach weiß - und das sage ich ohne zu übertreiben oder meine Fähigkeiten zu überschätzen - wie der Hase läuft.

Für meine nun folgende Rezension habe ich mir dieses Mal "The Raven" ausgesucht, einen Thriller aus dem Jahr 2012, der in den USA, aber auch in Ungarn und Spanien, produziert wurde.
Erinnern wir uns kurz: dieser ruhmreiche Thread, der nebenbei mich zum beliebtesten Benutzer dieses Foren-Netzwerks machte, entstand vor nunmehr eineinhalb Jahren dank eines Filmes aus Spanien. Und natürlich dank meiner visionären Sicht auf die Dinge und meines unverkennbaren Blicks für Filmjuwele aus allen Teilen der Welt.
Bevor nun der Film-Sheriff und heimliche Leser dieses Threads neithan02 um die virtuelle Ecke kommt und darauf hinweist, dass dieser Film schon seit März durch die Welt geistert und somit nicht mehr neu sei, sage ich dies lieber selbst und weise im gleichen Satz darauf hin, dass er in Deutschland nicht in die Kinos kam und erst Anfang Dezember auf DVD und BluRay erscheint. Somit ist dieser Einwand, der ja jetzt doch nicht mehr kommen wird, sinnlos, da der Film für einen Großteil der deutschen Bevölkerung neu sein wird, so sie ihn denn sehen will.
Dass ein Filmkenner und Cineast wie neithan02 sich den Film aber trotzdem schon angeschaut hat, in einem kleinen, versteckten, mitgliederbeschränkten Kino in Frankreich, wo der Film auf Lateinisch abgespielt wurde und er nebenher noch die Werke Edgar Allan Poes in Originalsprache auf Ungereimtheiten im Film untersuchen konnte, steht außer Frage.

Der Film wurde inszeniert von Regisseur James McTeigue und geschrieben von den Drehbuchautoren Ben Livingston und Hannah Shakespeare. Alle kann man als ziemlich neu darstellen. James McTeigue hat bisher nur sehr wenige Filme gemacht, darunter waren aber das großartige "V wie Vendetta" und das blutige, aber gar nicht einmal schlechte "Ninja Assassin".
Für Ben Livingston war dies das erste Drehbuch, er ist aber schon als Schauspieler in allerhand Serien aufgetreten, dabei aber nie in ausufernden Rollen. Hannah Shakespeare wiederum hat zwar schon ein paar Drehbücher geschrieben, diese allerdings meistens für Serien, und wenn nicht für Serien, dann für unbekanntere Filme.
Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass dies für die Leute hinter der Kamera die erste große Produktion ist, beziehungsweise die erste große Produktion seit längerer Zeit.

Die Schauspieler dagegen sind auf jeden Fall erfahrener. Da gäbe es zum einen die beiden Hauptdarsteller John Cusack, den man wirklich nicht mehr vorstellen muss und Luke Evans, der sich in den letzten Jahren auf dem aufsteigenden Ast befindet und besonders auch in der Gegenwart und näheren Zukunft gefragt ist.
Darüber hinaus sind noch einige Nebendarsteller an Bord, was hoffentlich niemanden wundert, da ein Film mit nur zwei Schauspielern schon gut sein muss, um zu funktionieren. Wenn mich nicht alles täuscht, müsste "Retreat" hier in diesem Thread ein Film sein, in dem nur fünf Schauspieler mitspielen, aber ich schweife ab.
Namentlich hätten wir als Nebendarsteller in "The Raven" Alice Eve, Kevin McNally und Brendan Gleeson, die allesamt auch recht bekannt sein sollten, auch wenn sie des Öfteren nicht die Hauptrolle spielen.

Nun aber zum eigentlichen Aspekt des Films, der mich positiv überrascht hat. Dieser ist nämlich die Handlung.
Sie dreht sich um Edgar Allan Poe, gespielt von John Cusack, der sich mit einem Polizisten zusammentut, um eine Serie an Morden zu lösen. Dummerweise benutzt nämlich ein Malefizbube Poes Werke als Vorlage und ermordet nach den dort beschriebenen Methoden munter Leute.
Im Prinzip ist "The Raven" also eine Art Copfilm, bei der zwei Ordnungshüter einen Fall lösen sollen, nur halt mit anderem zeitlichen Setting.
Die Geschichte ist relativ spannend geworden und hält den Zuschauer wirklich bei Laune. Es gibt ab und zu ein paar überraschende Momente und die Suche nach dem Mörder erweist sich als unterhaltsam und interessant.
Die Story hört sich auf den ersten Blick nicht allzu spannend an, entfaltet dann aber doch ihr Potenzial.
Besonders erfreut hat mich, dass der Film nur äußerst selten ins Mystische abdriftet. Es stört mich bei anderen Filmen sehr oft, wenn die Handlung plötzlich übernatürliche Züge bekommt. Glücklicherweise kommt das hier fast nicht vor, die Handlung bleibt immer irdisch und nüchtern. Trotzdem ist sie fesselnd.
Das Ende passt auch, auch wenn es keine Revolution ist. Es bietet aber einen Hauch von Überraschung und natürlich die übliche Dramatik.
Die Story ist also durch und durch gelungen, was schlussendlich auch dazu führt, dass dieser Film deutlich besser ist, als ich ihn erwartet hatte. Ich bin mir sicher, dass ich ihn deutlich schlechter bewertet hätte, wenn irgendwelche paranormalen Aktivitäten aufgetreten wären. In "The Raven" sind die einzigen mystischen Momente allerdings dann, wenn ein Rabe durchs Bild fliegt.

Dazu passen auch die Leistungen der Schauspieler, die allesamt gut darstellen, was für einen Chararkter ihre Figur hat.
Besonders gut gefallen hat mir hier John Cusack, den ich eigentlich nicht so gut leiden kann. Hier spielt er aber sehr gut und schafft es, den arrogant-überheblichen Edgar Allan Poe trotzdem sympathisch aussehen zu lassen.
Er ragt somit ein wenig aus dem Cast heraus, der aber durch und durch eine authetische Darstellung liefert. Niemand fällt irgendwie negativ auf.

Auch die technische Umsetzung passt und lässt keine allzu großen Mängel erkennen.
"The Raven" ist ein Thriller und lebt größtenteils von seiner Handlung. Action gibt es recht selten, wenn, ist sie aber äußerst blutig.

Alles in allem ist "The Raven" also ein Thriller, der eine spannende Mörderjagd bietet, die von guten Darstellern interpretiert wird.
Ansonsten ist der Film aber eher seicht und man sollte keine Tiefe erwarten, sondern einfach die Hatz auf der Leinwand genießen.

7/10
 
Weil es so schön ist und dieser Ort dadurch floriert, gleich weiter mit einer neuen Kritik.
Ich habe ja vor einiger Zeit bereits lang und breit dargelegt, was das französische Kino in letzter Zeit erreicht hat. Diese guten bis herausragenden Filme stammen aber fast ausschließlich aus dem Action- und/oder Thrillerbereich. Dies schmälert deren Qualität zwar nicht, ist aber trotzdem ein wenig eindimensional. Daher kommt hier nun ein Film aus Frankreich, der diese Einseitigkeit ein wenig erweitert, also dann sozusagen einschränkt.
Bei diesem Film handelt es sich um "Comme un Chef", hier in Deutschland bekannt unter dem Namen "Kochen ist Chefsache". Oder eher doch nicht so bekannt, wenn man sich mal die Einspielergebnisse und die Anzahl der Bewertungen anschaut.

Der Film ist eine Komödie und darüber hinaus wirklich äußerst witzig. Dass Komödien das normalerweise immer sein sollten, ist klar; doch oft ist genau das nicht der Fall, weswegen ich an dieser Stelle nochmal explizit darauf hinweise, dass dieser Film wirklich lustig ist.
Er stammt aus dem Jahr 2012 und wurde neben Frankreich auch in Spanien produziert.

Der Regisseur und Drehbuchautor in einer Person ist Daniel Cohen, ein Mann, der bisher ein paar kleinere Auftritte als Schauspieler hatte, aber dennoch nicht wirklich bekannt ist. Auch als Regisseur ist er noch nicht besonders aufgefallen. Er hat bei bisher drei Filmen Regie geführt, für die er auch jedes Mal selbst das Drehbuch geschrieben hat. Darüber hinaus hat er noch zwei weitere Skripte verfasst, was seinen Erfahrungswert insgesamt auf fünf Drehbücher und drei als Regisseur verfilmte Werke katapultiert.

Die Hauptdarsteller sind einerseits Jean Reno, ein Mann, den man sicherlich nicht mehr vorstellen muss und andererseits Michaël Youn.
Der hat bisher auch schon ein paar kleinere Erfahrungen als Regisseur und Drehbuchautor gemacht, wobei man da auch sagen muss, dass nichts dabei ist, was man unbedingt kennen müsste. Am auffälligsten war er bisher durchaus als Schauspieler. Trotzdem ist auch er nicht wirklich bekannt, was hauptsächlich daran liegt, dass er halt nur in Frankreich aktiv ist und somit kaum über die Landesgrenzen hinaus gesehen wird. So geht es ja den wenigen guten Schauspielern, die wir hier in Deutschland haben, auch. Es sei denn natürlich, es wird mal wieder ein Nazifilm gedreht. Dann kommen die ganzen Produzenten aus Hollywood aus ihren Löchern und suchen in Deutschland nach Götz Otto, Christian Berkel oder leider auch Til Schweiger, die - warum auch immer - offensichtlich besonders gut in der Lage sein sollen, Nazis zu mimen.
In den diversen Nebenrollen sind dann auch größtenteils Franzosen vertreten. In einigen dieser größeren Nebenrollen sind unter anderem Raphaëlle Agogué, Julien Boisselier und James Gerard vertreten.
Und das kann ich gleich vorweg nehmen: die Schauspieler sind allesamt sehr gut. "Kochen ist Chefsache" ist ein Film, der größtenteils durch die komischen Dialoge punktet und nur weniger durch die Aktionen der Darsteller. Und für diese Art von Humor sind die Schauspieler hervorragend geeignet. Sie tragen ihre Texte sehr gut vor und erwecken damit ihre Figuren zum Leben, sodass man als Zuschauer mit einigen Charakteren mitfiebert und Sympathien für mehrere verschiedene Figuren hat.
Diese guten schauspielerischen Leistungen gelten auch für die Nebendarsteller. Ganz besonders amüsant ist aber das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller Jean Reno und Michaël Youn. Dieses ist von Wortwitz und verbalen Gegenschlägen geprägt. Beide passen da mit ihrem Stil perfekt rein, der strenge und böse dreinschauende Jean Reno ebenso wie der idealistische und ehrgeizige Michaël Youn.

Die Handlung spielt, wie der Titel schon verrät, im Kochmilieu. Jean Reno spielt einen Starkoch und Restaurantchef, der ein wenig ins Altern geraten ist und daher von einem jüngeren und moderneren Koch ersetzt werden soll. Er entdeckt jedoch bald einen anderen Jungkoch, gespielt von Michaël Youn, der aufgrund seiner Innovation seinen Job retten könnte. Die beiden arbeiten zusammen und versuchen nun, die Chefposition zu sichern.
Allein dieses ungewöhnliche Setting hebt den Film aus der Masse heraus. Filme, die in der Küche spielen, sind wirklich eine Seltenheit. Erfreulich, dass "Kochen ist Chefasche" dazu noch wirklich witzig ist.
Die Handlung verläuft zwar stets wie erwartet und bietet keinerlei Überraschungen, ist aber insgesamt trotzdem sehr liebevoll. Die Charaktere bekommen sehr viel Tiefe und werden ausführlich ausgebaut, was zu sehr viel Mitgefühl seitens der Audienz führt.
Und zu guter Letzt ist da auch natürlich noch der Hauptpunkt: der Humor. Wie bereits erwähnt, ist der Film äußerst amüsant. Dabei bietet er viele verschiedene Formen des Humors, unter anderem subtilen Wortwitz oder relativ absurde Situationskomik. Schwanzwitze oder ähnlicher Humor sind allerdings nicht vorhanden. Wer also besonders schwarzen oder bösen Humor will, sollte lieber etwas anderes schauen.

Aber ansonsten kann ich "Kochen ist Chefsache" wirklich allen Komödienfans empfehlen. Die Darsteller sind gut, die Charaktere äußerst sympathisch. Die Handlung ist zwar ein wenig schwach auf der Brust, aber dafür sehr stimmungsvoll und unterhaltsam umgesetzt. Ich persönlich habe einige gute Lacher erlebt, und das, obwohl der Film ein sehr ungewöhnliches Szenario bietet.
Außerdem sind Filme mit solch subtilem Humor ja besser für Frauen geeignet als welche mit Holzhammer-Humor. Und da ein großer Teil des Films in der Küche spielt, könnte man ihn für Frauen auch als Heimatfilm kategorisieren.

8/10
 
So, meine kleinen Freunde. Um die Zeit bis zum Champions-League-Abend sinnvoll zu nutzen, werde ich nun eine weitere Kritik veröffentlichen. Ich könnte natürlich auch für mein Studium lernen, was allerdings nicht nötig ist, weil ich sämtliche Vorlesungsthemen natürlich längst verstanden habe, und das meistens bevor der Dozent auch nur ein einziges Wort darüber verloren hat.
Das ist halt einer der großen Nachteile, wenn man ein solches Genie ist wie ich. Man hat mehr Zeit, die man mit diversen anderen Aktivitäten füllen muss.

Dieser Thread ist ja bekannt dafür, dass er unbekannten Filmen aus mitunter unbekannten Ländern eine Chance gibt, von der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Dabei fungiere ich höchstselbst als Mediator zwischen dem Film, der bekannter werden will und dem Rezipienten, in diesem Fall dieses wunderschöne Forum.
Nun werde ich einen weiteren Film darstellen, der aus einem Land kommt, das normalerweise nicht für seine Filmkunst bekannt ist. Darüber hinaus ist es ein Land, dessen Sprache jeglichen Allgemeinregeln der Linguistik trotz und absolut keine Verbindung zu irgendeiner anderen Sprache hat.

Die Rede ist dabei von Finnland. Und der Film, den ich vorstellen werde, heißt "Priest of Evil". Der Originaltitel lautet "Harjunpää ja pahan pappi", wobei Harjunpää der Name des Hauptcharakters ist. Was der Rest bedeutet, weiß aber nur die finnischsprachige Bevölkerung dieser Erde. Der Film ist ein Thriller aus dem Jahr 2010.

Das Schöne an diesem Film ist, dass ich mir das ausführliche Vorstellen der Crew und des Casts sparen kann.
Regisseur ist ein Kollege namens Olli Saarela, das Drehbuch stammt von Leo Viirret und basiert auf einem Roman von Matti Yrjänä Joensuu.
Das sind allesamt Namen, die man nur schwer aussprechen kann und die man selten gehört hat. Wenn überhaupt. Diese Leute haben zwar allesamt schon ein paar Werke hinter sich gebracht, sind aber hierzulande absolut unbekannt. Wie es mit ihrem Bekanntheitsgrad in der Heimat aussieht, kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen.
Trotzdem muss man sagen, dass der Film technisch gut umgesetzt ist. Er ist, was die Effekte und ähnliches angeht, auf einem einigermaßen neuen Stand und fällt somit nicht allzu sehr ab. Wobei man ehrlicherweise auch hinzufügen muss, dass solche Effekte eher selten sind.
Auch die Kameraführung ist gut und größtenteils ruhig.
Die Dialoge sind akzeptabel, hier leistet sich der Drehbuchschreiber keine Blöße. Allerdings sind diese Dialoge sehr unmotiviert vorgetragen, was - wie ich vermute - aber an der deutschen Synchronisation liegt. Im Original ist diese vermutlich besser. Außerdem kann der Drehbuchschreiber ja ohnehin nichts dafür, er hat seine Arbeit mit den soliden Dialogen ja schon getan, der Rest liegt dann bei den Schauspielern.
Ein Punkt, der aber ganz klar auf die Kappe des Drehbuchschreibers geht, beziehungsweise auf die des Buchautors, ist die Geschichte.

Diese ist zu Beginn sehr packend und motivierend. Ein Polizist (gespielt von Peter Franzén), der vor zwei Jahren seine Tochter verloren hat und seitdem nervlich ein Wrack ist, bekommt es mit einem Serienmörder (Sampo Sarkola) zu tun. Der schubst Leute vor fahrende Züge und folgt dabei offensichtlich keinem erkennbaren Muster.
In Nebenrollen sind unter anderem Irina Björklund, Ville Virtanen und Jenni Banerjee zu sehen.
Diese teilen mit dem Rest der Darsteller die Eigenschaft, dass sie zwar schon ein paar Filme gemacht haben, aber dennoch nicht über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind.
Trotzdem scheinen sie alle ziemlich gute Schauspieler zu sein, die nur in der deutschen Fassung motivations- und lustlos rüberkommen. Dies kann ich aber nicht mit finaler Genauigkeit verifizieren.
Und leider führt das dazu, dass die an sich interessanten Dialoge ein wenig untergehen und verflachen. Dadurch geht eine Menge Atmosphäre verloren.

Doch den größten Mangel des Filmes liefert leider die Handlung. Diese scheint auf den ersten Blick zwar nicht neu, aber immerhin interessant zu sein. Als ebendies stellt sie sich dann sogar heraus. Der Anfang ist gut gelungen, die Charaktere greifen gut und die Handlung baut durchaus Spannung auf.
Dies ist aber leider nach gut der Hälfte des Films vorbei. Dann werden nämlich so langsam die Ausläufe der Handlung sichtbar und das Ende kann so langsam vermutet werden. Dazu driftet das Ganze in eine äußerst uninspirierte und belanglose Spur ab. Der Story fehlt somit dann einfach etwas Besonderes.
Der Rest des Films plätschert dann ein wenig vor sich hin. Bis der Täter dann ntürlich gestellt ist und alle wieder glücklich sind.
Und somit ist dieser Film, auch wenn der Rest zumindest nicht falsch ist, nicht mehr der Rede wert. Denn Story schlecht, alles schlecht. Es gibt aber hierbei natürlich auch Ausnahmen, insbesondere natürlich Epen und dergleichen, bei denen die Handlung oft eher als schmückendes Beiwerk dient.

"Priest of Evil" ist somit ein Thriller der zwar technisch solide ist und dessen Schauspieler auch in glaubwürdigen Dialogen agieren. Leider sind diese schlecht vertont und die Handlung ist auch nicht gelungen.
Bleibt unterm Strich ein Film, den ich niemandem wirklich empfehlen möchte. Thriller mit solchen Thematiken gibt es schließlich wie Sand am Meer. Darunter sind auch durchaus einige in exzellenter Ausführung zu finden.

Bleibt an dieser Stelle noch der übliche Hinweis auf den Gewaltgrad. Der ist moderat, es gibt zunächst einmal vergleichsweise wenige gewalthaltige Szenen und diese sind dann nur wenig blutig.

4/10
 
Bei manchen Filme kann man ja schon am Titel erkennen, dass er nicht gut sein kann. Als weltoffene, globalisierte und tolerante Menschen werden wir zwar stets so erzogen, dass wir nicht vorschnell und auf den ersten Blick urteilen, sondern auf die inneren Werte schauen und diese auch ein wenig länger wirken lassen, sodass man zu einem fundierten Urteil kommt. Doch wenn man beispielsweise einen Film namens "Mega Shark vs Giant Octopus" entdeckt, ist stark davon auszugehen, dass dieser Schund ist, zumal er auch ein ernst gemeinter Horrorfilm sein will und nicht etwa eine Parodie.
Diesen Film habe ich ehrlich gesagt nicht gesehen, dafür haben mich einfach sämtliche Kritiken zu sehr abgeschreckt. Aber dafür habe ich hier einen anderen Film von Jack Perez, der sowohl Regisseur als auch Drehbuchautor von "Mega Shark vs Giant Octopus" ist.
Dieser Herr hat bisher nur ein paar Filme gemacht, unter anderem noch "Wild Things 2", aber keiner davon ist wirklich bekannt. Und auch als Drehbuchautor reißt er bisweilen keine Bäume aus.
Daher ist es gut, dass er das Drehbuchschreiben in diesem Fall Ryan A. Levin überlassen hat, einem Mann, der bisher immerhin das Skript für eine Folge "Scrubs" geschrieben hat. Darüber hinaus ist auch er, wie der Regisseur Jack Perez, durch ein paar weitere Aktivitäten aufgefallen, die aber niemand mitbekommen hat.
Sowohl der Regisseur als auch der Drehbuchautor sind somit relativ unbekannte Leute und besonders in Deutschland noch unbeschriebene Blätter.

Doch trotz dieser Konstellation und auch trotz der Tatsache, dass beide auch schon in einige unschöne Filme involviert waren, habe ich nun eine Kritik zu einem ihrer Filme parat. Der Grund, warum ich einen ihrer Filme hier kritisieren werde, ist, dass er wirklich gut ist.
Das Werk heißt "Some Guy Who Kills People", in Deutschland "Mordlust", und ist eine Mischung aus Thriller und Komödie. Selten genug, dass es eine solche Kombination überhaupt gibt, und nochmal seltener, dass diese dann auch funktioniert. Der Film stammt aus dem Jahr 2011 und wurde in den USA produziert.

Die Hauptdarsteller sind ein wenig kompliziert. Zum einen haben sie nämlich schon in einigen Film mitgemacht, zum anderen sind sie aber trotzdem hierzulande der breiten Masse nicht allzu bekannt.
Da wäre erstens Kevin Corrigan, der in "Superbad", "Ananas Express" und "Departed" mitgespielt hat. Das sind allesamt sehenswerte und bekannte Filme, trotzdem ist der Schauspieler selbst nur Wenigen ein Begriff. Das liegt aber auch daran, dass er des Öfteren nur Nebenrollen spielt und in solch großen Filmen nie in tragenden Rollen zu sehen ist. Momentan ist Kevin Corrigan allerdings schwer angesagt, es stehen einige Filme an, die demnächst ins Kino kommen, in denen er mitgewirkt hat.
Neben ihm wirkt auch Barry Bostwick mit, der bisher am meisten Aufmerksamkeit als Seriendarsteller erfahren hat. Dabei ist er unter anderem in "Cougar Town" und "Law & Order" zu sehen. Natürlich hat er auch Filme gemacht, sogar ziemlich viele, die allerdings fast alle weniger berühmt sind.
Neben diesen beiden hat die junge Ariel Gade eine tragende Rolle.
Alle Schauspieler, auch die Nebendarsteller, die ich nicht erwähnt habe, machen einen guten Job. Die Leistungen sind definitiv überdurchschnittlich, was bei solch kleinen Produktionen nicht immer der Fall ist. Die Story wird stets authentisch und so realistisch dargestellt, wie es im Rahmen der Handlung eben möglich ist.
Ich finde aber, dass der ohnehin schon gut spielende Cast von Barry Bostwick überragt wird. Der spielt einen Kleinstadt-Sheriff, der einen Serienmörder jagt. Dabei spielt er seine Rolle unglaublich witzig. Sein Charakter ist teilweise unfähig und hat stets eine ironische Haltung, was Barry Bostwick sehr gut darstellt. Sein Charakter ist einfach unglaublich absurd und trotzdem sehr liebenswert.

Die Handlung wurde von mir ja schon teilweise erwähnt. Ein Eisdielen-Angestellter ermordet nach und nach einige Leute, die ihn vor einigen Jahren in den Wahnsinn trieben.
Das klingt auf den ersten Blick eher unspektatkulär. Doch die Story ist wirklich sehr interessant, was an mehreren Punkten liegt.
Erstens gibt es noch einige Nebenhandlungsstränge. Darunter unter anderem die Story der Vergangenheit, die immer mal wieder in Rückblenden dargestellt und nach und nach komplettiert wird. Zweitens gibt es einige unerwartete Wendungen und Überraschungen, die die Handlung vielschichtiger gestalten. Und drittens ist das Ende auch gut gelungen und setzt nochmal einen drauf.
Ich werde natürlich nichts verraten von den Wendungen und Überraschungen, kann aber sagen, dass die Geschichte gut gelungen ist. Mehr als das, die Geschichte ist der größte Pluspunkt des Films.

Ich habe eingangs schon erwähnt, dass der Film eine Mischung aus Thriller und Komödie ist. Die Eigenschaften beider Genres sind wohl hinlänglich bekannt und werden bei "Mordlust" auch sehr gut verknüpft.
Es gibt eine sehr spannende und teilweise emotionale Story, die einige blutige Szenen mit relativ hohem Splatterfaktor bietet. Diese sind zwar sehr blutig, werden aber in der Regel eher verdeckt gehalten, was heißt, dass man zwar Unmengen an Blut spritzen sieht, aber nicht, wie das Opfer letztendlich ermordet wird.
Andererseits bietet die Story auch sehr witzige Dialoge und einige absurde komische Situationen. Wie bereits gesagt ist dabei besonders der Charakter von Barry Bostwick zu erwähnen, der zwar des Öfteren einen dümmlichen Eindruck hinterlässt, sich dann aber doch als recht kompetent herausstellt und alles in allem einfach wunderbar schräg ist.

Unter dem Strich ist "Mordlust" also ein Thriller mit einer guten und spannenden Handlung, der darüber hinaus gute Schauspieler und einigen schwarzen Humor bietet.
Wer also auf diese Genremischung steht, macht mit diesem Film definitiv nichts falsch, wer allerdings eher auf ernsten Horror oder Splatter steht, sollte trotz des hohen Blutgehalts lieber passen.

7/10
 
Und wir sind schon wieder in Frankreich. Zumindest im übertragenen Sinn, da ich persönlich momentan nicht da bin. Wie es bei euch ist, weiß ich nicht, ist allerdings auch egal, da ich das Personalpronomen "wir" benutzt habe, welches automatisch mich selbst involviert. Und da ich selbst momentan nicht in Frankreich bin - und auch sonst nur äußerst selten - kann ich die provokante Aussage aus dem ersten Satz nur im bildlichen Sinn benutzen. Wer von euch also kurzfristig dachte, er sei aus seinem trauten Heim gerissen worden, kann an dieser Stelle beruhigt aufatmen und aus dem Fenster schauen, vor dem das altbekannte Nachbarhaus steht (Stadt) oder der altbekannte Acker brachliegt (Land).

Wie gesagt, diese Kritik ist stark französisch konnotiert. Dies ist aus dem einfachen Grund der Fall, als dass ich einen Action-Thriller aus eben diesem Land parat habe.
Er heißt "Switch" und stammt aus dem Jahr 2011. Im Deutschen trägt er übrigens noch den mysteriösen Untertitel "Ein mörderischer Tausch". Obwohl mir dieser angsteinflößende Untertitel Schauer über den Rücken laufen ließ, habe ich mich an den Film gewagt und wurde nicht enttäuscht. Allerdings auch nicht übertrieben gut unterhalten.

Regisseur ist der Franzose Frédéric Schoendoerffer, der auch am Drehbuch mitgewerkelt hat. In beiden Funktionen ist er noch recht unerfahren und somit unbekannt, und von seinen wenigen anderen Werken kenne ich keines und kann seine Fähigkeiten somit nicht einschätzen. Also jetzt kann ich das natürlich schon, aber bevor ich den Film kannte, konnte ich es nicht.
Neben ihm ist auch Jean-Christophe Grangé, ebenfalls ein französischer Landsmann, am Drehbuch beteiligt. Und man kann davon ausgehen, dass seine Beiträge zu ebendiesem größer waren als die seines Regie führenden Kollegen. Er ist bisher durchaus auffällig geworden, ähnlich wie ein vorbestrafter Straftäter. Allerdings ist dies in seinem Fall natürlich positiv zu deuten. Er hat unter anderem die Drehbücher zu "Vidocq", "Das Imperium der Wölfe" und "Die purpurnen Flüsse" geschrieben. Alle drei sind Filme, die auch über die französischen Grenzen hinaus Bekanntheit erlangt haben, auch wenn ich alle drei nicht gut finde, aber das ist ein anderes Thema (auf das ich wahrscheinlich niemals zu sprechen kommen werde). Nebenbei bemerkt ist Jean-Christophe Grangé auch noch ein Buchautor, der zu einigen seiner Drehbücher erst einen Roman geschrieben und diesen dann später für die Leinwand adaptiert hat.

Kommen wir zu den Hauptdarstellern. Die sind einprägsam wie ein Schweißbrenner.
Da wäre zum einen die weibliche Hauptdarstellerin Karine Vanasse, deren Einprägsamkeit größtenteils aus ihrem guten Aussehen und zu einem kleinen Teil aus ihren bisherigen Filmen resultiert. Letztere sind wahrscheinlich nur in Frankreich bekannt, bis auf die Ausnahme "Midnight in Paris", wobei man sagen muss, dass sie in diesem Film nur einen kleinen Auftritt hat. Der Rest ihrer Filmografie ist eher unbekannt und unscheinbar wie eine kaputte Glühbirne, zumindest außerhalb Frankreichs.
Der männliche Part fällt Eric Cantona zu, einem ehemaligen Weltklasse-Fußballer, der unter anderem bei Manchester United aktiv war. Im Gegensatz zu seinem ehemaliger-Fußballer-und-nun-Schauspieler-Kollegen Vinnie Jones hatte er auch tatsächlich was drauf und konnte nicht nur Gegner umsensen.
Was das Filmgenre angeht, ist er zwar auch kein unbeschriebenes Blatt mehr, aber wirkliche Blockbuster, die man kennen müsste, kann auch er nicht bieten. Trotzdem hat er natürlich einen weitaus höheren Bekanntheitsgrad als sämtliche seiner Kollegen in Cast und Crew, der allerdings auf seine sportliche Vergangenheit zurückzuführen ist.

Die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank weg solide. Die deutsche Version ist ein wenig schlecht synchronisiert, die französische habe ich aufgrund meiner miserablen Französischkenntnisse lieber gemieden und kann die Dialoge im Original somit nicht beurteilen. Ich vermute aber, dass sie dort deutlich besser sind. In der deutschen Version wirken die Synchronsprecher mitunter unmotiviert und unprofessionell.
Die schauspielerischen Leistungen sind aber trotzdem gut, Gestik und Mimik passen. Und ich vermute, dass sie in der Originalversion insgesamt sehr gut sind, da dort auch die Emotionalität in den Dialogen stimmen sollte.
Da die Handlung aber größtenteils passt und sogar recht spannend ist, kann man aber auch in der deutschen Version darüber hinweg sehen.

Die Story behandelt eine Frau aus dem französischsprachigen Montreal in Kanada, die im Beruf und im Privatleben momentan ein kleines Tief durchmacht. Daher entschließt sie sich, einen Urlaub in Paris zu machen. Dabei bucht sie aber nicht etwa ein Hotel, sondern wählt die Hipster-Methode und tauscht auf einer Onlineseite für ein paar Wochen ihre Wohnung mit einer Pariserin.
Sie fliegt also nach Paris und freut sich auf einen entspannenden Urlaub. Allerdings wird sie gleich am ersten Morgen von der Polizei verhaftet, da in ihrer Wohnung eine Leiche gefunden wurde. Sie versucht natürlich die Lage zu klären, allerdings hat der wahre Mörder gut vorgearbeitet und einen Haufen Beweise verschwinden lassen, bzw. sogar so platziert, dass sich der Verdacht erhärtet.
Somit bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich mit der Situation abzufinden und die Sache selbst zu klären.
Im Folgenden entwickelt sich dann eine Jagd durch Paris, da sie einerseits dieses Komplott aufklären will, andererseits aber die Polizei am Hals hat.
Die Handlung ist interessant, daran besteht kein Zweifel. Sie ist ein wenig verdreht, aber dennoch nicht wirklich fordernd. Ein paar Überraschungen sind eingebaut, was zur Unterhaltung beiträgt.
Das Ende wiederum ist unspektakulät, ähnlich wie die Minuten davor schon. Denn die Handlung wird leider kurz vor Schluss ein wenig langweilig, nämlich genau dann, wenn sich die ganze Sache aufgeklärt hat. Die Auflösung ist nämlich ein bisschen töricht und kann leider die Spannung, die in der ganzen Zeit davor aufgebaut wurde, nicht bestätigen.
Der Film lebt am meisten von der Spannung, die nach und nach aufgebaut wird und von den Actionsequenzen, die immer mal wieder auftauchen.

Leider gibt es neben dem schwachen Endteil noch eine weitere Schwäche. Die ist die Unlogik, die sich immer mal wieder in den Film einschleicht. Beispielsweise geht die Hauptdarstellerin in einer Szene in das Haus, in dem sie in Paris gewohnt hat. Dabei wird sie angegriffen und rennt dann wieder weg. Da fragt man sich als aufmerksamer Betrachter, warum sie er hin- und dann unverrichteter Dinge wieder weggeht. Ich glaube kaum, dass dies auf die generelle Wankelmütigkeit des weiblichen Geschlechts zurückzuführen ist. Vielmehr ist es wohl als leichter Patzer im Drehbuch zu betrachten.
Alles in allem ist die Handlung aber trotzdem mehr als passabel. Sie fängt unterhaltsam an und wird nach und nach immer spannender. Mit der Auflösung fällt diese Spannung dann aber schlagartig ab, da sie einfach albern ist.

Dass dieser Film ein Action-Thriller ist, habe ich schon erwähnt. Wirklich viele Actionszenen gibt es allerdings nicht. Es gibt kaum Kampfszenen und nur wenige Verfolgungssequenzen. Trotzdem passt auch diese Lösung, wie ich finde. Es passt gut zu dem Film und hilft, die Authentizität aufrecht zu erhalten.
Die Gewalt ist äußerst moderat. Blut ist in diesem Film eher ein Fremdwort.

Alles in allem ist "Switch" also ein Film, der gute Schauspieler bietet, die aber in der deutschen Synchronisation ein wenig schlecht wirken. Die Handlung ist zu großen Teilen wirklich interessant und spannend. Nur das Ende fällt negativ auf, neben den kleineren Logiklücken.
Trotzdem hat mich dieses Werk wirklich gut unterhalten, was ich ehrlich gesagt nicht erwartet hatte. Man darf einfach nicht auf einen zweiten Jason Bourne hoffen, sondern muss dieser Produktion zugestehen, dass sie qualitativ niedriger angesiedelt ist.
Angesichts der Mängel kann ich allerdings trotz der Unterhaltung, die mir geboten wurde, nur 6/10 Punkte geben.
 
Da bin ich schon wieder, mit mir ist auch ein Horrorfilm anwesend. Sofern man ihn denn tatsächlich so nennen kann.
Der Film heißt "The Echo", stammt aus dem Jahr 2008 und wurde in den USA produziert. Dass er unter anderem als Vertreter des Horrorgenres gesehen wird, habe ich bereits erwähnt. Ich persönlich fand ihn ähnlich gruselnd wie eine Blumenwiese auf der domestizierte Kühe grasen (warum auch immer man Blumen von Kühen wegfressen lassen sollte), aber auf diesen Punkt komme ich später noch zu sprechen.

Der Film wurde von Yam Laranas inszeniert. Dieser Regisseur stammt von den Philippinen und hat dort auch schon einen Film namens "Sigaw" gedreht. "The Echo" stellt nun das Hollywood-Remake dieses philippinischen Films dar, das praktischerweise der Regisseur selbst umsetzt.
Am Original hat er nebenbei selbst als Drehbuchautor mitgewirkt, zusammen mit einem äußerst erfahrenen Drehbuchautor namens Roy Iglesias. Der hat zwar schon saumäßig viel geschrieben, trotzdem kennt ihn halt niemand.
Auf diesem Drehbuch basiert nun logischerweise auch das Drehbuch für "The Echo", auch wenn das wiederum von Eric Bernt (Drehbuchautor von "Romeo Must Die" und dem Remake von "The Hitcher") und Shintaro Shimosawa, der bisher hauptsächlich als Drehbuchschreiber für Serien auffällig wurde, unter anderem für "Crossing Jordan", "Smallville" und "The Dead Zone", verfasst wurde.
Insgesamt haben also vier Leute ihre Finger beim Drehbuch im Spiel. Dies fällt meines Erachtens durchaus auf, die Geschichte wirkt unausgereift. Da hätte einer der Leute einfach mal ein wenig Action reinbringen sollen.

Die Schauspieler hingegen machen durch die Bank weg einen sehr guten Job. Als Hauptdarsteller sind Jesse Bradford ("W." und "Flags of Our Fathers") und Amelia Warner ("Aeon Flux") zu sehen. Beide spielen ihre jeweilige Rolle sehr gut und authentisch. Jesse Bradford spielt dabei einen Ex-Sträfling, der sein Leben neu beginnen will und dabei Probleme bekommt. In meinen Augen ist das, was er dabei abliefert eine wirklich passable Charakterdarstellung, auch wenn sie nicht mit anderen besonderen Leistungen dieser Art mithalten kann.
Auch Amelia Warner spielt gut, so wie der Rest der Schauspieler auch, die die Nebenrollen besetzen, wie beispielsweise Carlos Leon, Iza Calzado und Kevin Durand.
Die Schauspieler sind wirklich das Beste, was der Film zu bieten hat und lassen die eigentlich langweilige Story einen Hauch besser aussehen als sie eigentlich ist.

Auch die Technik ist an und für sich mehr als solide. Die Kameraführung ist extrem ruhig und bedacht, passend zur Darstellung auf der Leinwand. Da es nämlich absolut keine Action gibt, bietet sich das auch an.

Die größte Schwäche - die leider enorm ins Gewicht fällt, weil sie der wichtigste Punkt des Films ist - ist die Handlung. Die Drehbuchschreiber haben einfach keine gute Arbeit geliefert, zumindest die des Remakes nicht. Und ich glaube auch nicht, dass sich dieses sonderlich vom Original unterscheidet.

Jesse Bradford zieht als frisch aus dem Knast entlassener Malefizbube in die Wohnung seiner Mutter, die während seines Gefängnisaufenthalts gestorben ist. Nach einer Weile fängt es dann - wie sollte es anders sein - zu spuken an.

Zunächst dauert es erst einmal ein halbe Stunde, bis überhaupt etwas passiert, was man als Handlung bezeichnen kann. Davor lernt man zwar die Charaktere kennen, die einen aber nicht wegen ihrer besonderen Geschichte faszinieren, sondern höchstens aufgrund der guten Interpretationen der Schauspieler. Daher wäre es zwingend nötig gewesen, dass früher etwas passiert.
Erst nach besagter halber Stunde huscht dann endlich mal ein fremdes Wesen durchs Bild und der Hauptcharakter hört ein Raunen und Stöhnen.
Wer nun aber hofft, dass sich dann endlich ein passabler Horrorfilm mit ordentlichen Schockmomenten abspielt, wird trotzdem enttäuscht.
Denn nun hat der Film wohl sein Lieblingsstilmittel entdeckt. Es fallen die ganze Zeit Türen wie durch Zauberhand zu, Personen tauchen auf und sind dann wieder weg und es liegen unheimliche Geräusche in der Luft. Die ganze Zeit. Ohne Ende. Ich dachte zwischenzeitlich schon, dass mich die Macher verarschen wollen, weil die ganze Zeit nichts passiert. Absolut gar nichts. Der Film besteht schlicht und ergreifend aus den gleichen drei, oben erwähnten Horroreffekten.
Da ich schon einige Horrorfilme gesehen habe und auch ohne Übertreibung sagen kann, dass mein durch Killerspiele manifestiertes Gemüt kaum noch durch etwas erschüttert werden kann, kam bei mir zu keiner einzigen Sekunde Grusel auf. Daher ist die Zuordnung dieses Films ins Genre Horror schon der größte Horror an der ganzen Sache. Wenn ich beide Augen zudrücke und alle Gnade, die in meinem verrohten Herzen noch zu finden ist, zusammensuche, würde ich eventuell zustimmen, diesen Film als Thriller zu bezeichnen. Aber selbst dann wird er dadurch ja nicht besser, sondern bleibt erschreckend unerschreckend und unspektakulär.

Bleibt unter dem Strich ein Film, der über eineinhalb Stunden geht, und in dem erst die letzten zehn Minuten unterhaltsam sind. In dieser Zeit gibt es nämlich die übliche Konfrontation mit dem üblichen Fluch. Diese stellt sich als leidlich spannend heraus und straft den ganzen Rest des Films damit Lügen, weil man sich als Audienz schon damit abgefunden hat, dass den ganzen Film über nichts passiert. Und bei zarten Gemütern kann die Feststellung, dass am Ende doch ein wenig Action stattfindet, tatsächlich einen kleinen Schock auslösen, der wiederum die Einordnung dieses Films ins Horrorgenre rechtfertigt.

Trotz der eigentlich guten Schauspieler und technischen Umsetzung ist "The Echo" am Ende also eine Enttäuschung. Dies liegt an der Story, die nur in den letzten zehn Minuten durchschnittliche Qualität erreicht und den ganzen Rest der Zeit einfach ermüdend langweilig und absolut einschläfernd ist.
Diesen Film kann ich nicht einmal Leuten empfehlen, die neu im Horrorgenre sind und sich mit einem sanften Film initiieren möchten. Die könnten sich nämlich für immer von diesem Genre abkehren. Die einzige Einsatzmöglichkeit für dieses Machwerk sehe ich bei jungen Eltern. Wenn der Nachwuchs mal wieder nicht einschlafen will und ununterbrochen schreit, wirkt "The Echo" garantiert ermüdend und sorgt innerhalb von kurzer Zeit für Tiefschlaf beim kleinen Fratz.

4/10
 
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