eigentlich verrätst Du mit Deiner Beschreibung zu Butterfly on a Wheel schon zu viel
Aber der Film ist echt gut (auch wenn ich ihm nur 7/10 gegeben habe, wie ich gerade sehe...).
Falls Du übrigens vorhast Dir "Drive" (8/10) anzuschauen: unbedingt im Kino sehen und nicht warten, bis er auf DVD kommt, der wirkt vor allem durch Optik&Sound, da muss der Sitz durch den Bass wackeln können und die Leinwand sollte das Blickfeld ganz ausfüllen. (Was ja bei vielen Filmen vorteilhaft ist, hier ist es aber meiner Meinung nach zwingend notwendig, anders als z.B. bei nem Statham-Film)
Und es ist trotzdem kein "Michael-Bay-artiger" Film, sondern durchaus empfehlenswert.
Abraten würde ich hingegen von Clint Eastwoods neuestem Film '"J. Edgar" (6/10), da dieser sich eher an ein älteres Publikum richtet und vermutlich die DVD-Version der Kinoversion in nichts nachsteht. Wenn man mal von der Verlockung Pause zu machen um Mails zu checken oder dergleichen absieht
"Drive" steht schon todsicher auf der Liste, ob ich den allerdings im Kino sehen werde, steht noch in den Sternen.
Dass "J. Edgar" sich an ein älteres Publikum richtet, ist nur gut, schließlich trägt der demografische Wandel in den Industrienationen dazu bei, dass es immer mehr ältere Leute geben wird. Ich habe aber auch schon fest eingeplant, den anzuschauen.
Falls du "Tinker Tailor Soldier Spy" schon gesehen hast, würde ich gerne um eine kurze Rückmeldung bitten. Auf den freue ich mich nämlich schon derbe und habe immense Hoffnungen in den gesetzt.
Jetzt aber genug gesülzt, jetzt komme ich wieder zum eigentlichen Sinn dieses Threads.
Der nächste Film, den ich in meiner unnachahmlichen Art und Weise rezensieren werde, heißt "Warrior". Erfreulicherweise wurde auf einen dämlichen deutschen Untertitel verzichtet.
Der Film ist von 2011 und hat sehr gute Bewertungen erhalten, bei imdb rangiert er derzeit bei 8.3 Punkten. Die armseligen 13 Mio. $, die er eingespielt hat, sind allerdings nicht einmal die Hälfte der Kosten, was ich sehr schade finde. Dieser Film hätte nämlich definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient.
Regisseur ist Gavin O'Connor, der bisher schon für "Das Gesetz der Ehre" verantwortlich war. Eigentlich ein solider und durchaus empfehlenswerter Film, der allerdings das gleiche Schicksal wie "Warrior" erleben musste.
Am Drehbuch hat er auch mitgeweirkt, zusammen mit Cliff Dorfman und Anthony Tambakis. Insgesamt sind die verantwortlichen Köpfe nicht allzu erfahren, doch das Wenige, das sie bisher gemacht haben, hat eigentlich eine gewisse Qualität. Dies kann man mit Fug und Recht auch von "Warrior" sagen.
Als Hauptdarsteller sind Nick Nolte, der bereits ein äußerst erfahrener und bekannter Hollywood-Schauspieler ist, Tom Hardy und Joel Edgerton dabei. Die beiden Letztgenannten sind bereits auf einem aufsteigenden Ast, auch wenn sie noch keine absoluten Weltstars sind. Hardy war beispielsweise schon in einigen Filmen von Christopher Nolan zu sehen und wird auch im neuen "Dark Knight"-Film dabei sein.
Über die schauspielerischen Leistungen kann man nichts anderes sagen als dass sie herausragend sind. Nick Nolte spielt einen Ex-Alkoholiker, Tom Hardy seinen Sohn, der offensichtlich einige psychische Schwierigkeiten als Marine aus dem Irak-Krieg mitgebracht hat und Joel Edgerton einen Physiklehrer, der aufgrund außerschulischer Aktivitäten gefeuert wird.
Alle spielen ihre Rollen sehr authentisch, es macht den Eindruck, als seien sämtliche Rollen perfekt besetzt. Sämtliche Charaktere wirken sehr tief und rund und handeln stets nachvollziehbar.
Bei "Warrior" handelt es sich um ein Sportdrama. Dass es nicht im Basketball- oder Football-Szenario spielt, wie dutzende Sportfilme davor, finde ich persönlich sehr erfreulich. Der Film spielt nämlich in der bisher chronisch unterbesetzten MMA-Szene, also Mixed Martial Arts. Dabei geht es 1 gegen 1 im Ring solange zu Werke, bis einer KO geht, aufgibt oder nach Punkten gewinnt.
Die Story ist erstaunlich vielschichtig, wie ich finde. Man sieht die parallelen Handlungen des Ex-Marines (Hardy) und des Lehrers (Edgerton), die sich beide auf ein Turnier vorbereiten. Natürlich ist auch das Turnier selbst im Film zu sehen.
Teilweise ist die Geschichte ein wenig vorhersehbar, besonders was den Ausgang der Kämpfe angeht, aber dies finde ich verzeihlich, besonders weil die Geschichte sehr schön erzählt wird. Es werden mehrere Perspektiven verwendet und die Story somit aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt.
Außerdem ist das Ende wirklich gut gelungen, es ist zwar ein wenig dick aufgetragen, aber trotzdem extrem emotional und hinterlässt beim Zuschauer einfach ein gutes und glückliches Gefühl.
Auch die Kampfszenen sind von allerbester Güte und Qualität. Sie sind sehr authentisch und wirken äußerst echt.
Insgesamt ist die Geschichte also echt gut gelungen und dazu auch noch sehr gut und emotional erzählt.
Auch die schauspielerischen Leistungen sind bis in die Nebenrollen hinein sehr gut.
Es gibt eigentlich nur sehr wenig auszusetzen, ich persönlich empfand mal wieder die Kamera als störend. Passend zum Genre war sie recht wackelig und auch die Schnitte waren recht schnell. Das war aber nicht so extrem nervig wie in anderen Filmen, da es zu einem solchen Sportfilm einigermaßen passt.
Sollte jemand also Sportfilme mögen, kann ich ihm oder ihr "Warrior" nur empfehlen, denn das ist einer der seltenen Genrevertreter, der eine wirklich starke Geschichte erzählt. Allen MMA-Fans kann ich sowieso nur raten, den Film anzuschauen, die Kampfszenen sind nämlich äußerst gut gelungen und wirken sehr real.
Einzig und allein Leute, die der Sportart nichts abgewinnen können, sollten es lieber lassen.
8/10