• Herzlich Willkommen!

    Nach der Schließung von inDiablo.de wurden die Inhalte und eure Accounts in dieses Forum konvertiert. Ihr könnt euch hier mit eurem alten Account weiterhin einloggen, müsst euch dafür allerdings über die "Passwort vergessen" Funktion ein neues Passwort setzen lassen.

    Solltet ihr keinen Zugriff mehr auf die mit eurem Account verknüpfte Emailadresse haben, so könnt ihr euch unter Angabe eures Accountnamens, eurer alten Emailadresse sowie eurer gewünschten neuen Emailadresse an einen Administrator wenden.

Läuterlodern [Ich denke, also bin ich: Teil 4]

Story ist hier!

Ferienarbeit bringt Geld, verlangt aber Opfer :>.

Simon
 
Kapitel 15 – Izuals Ansporn

„Nun, Golem, ich habe von dir und deinem Meister gehört. Ist es wahr, dass du fähig bist zu denken und sprechen?“

Wäre ich ein Mensch – oder Blutgolem – sähe meine Situation ziemlich bescheiden aus. Mit mehreren Verletzungen, die mich nicht mal weglaufen ließen, wenn mich Niemand daran hindern würde, von zwei sicherlich stinkenden, unglaublich starken Dämonen gehalten, vor dem Anführer einer Armee derselben, die uns umgibt, komplett hilflos...
Bin ich aber nicht. Also bin ich völlig ruhig. Es gibt Nichts, was er mir tun kann.

Deine Gefühle verraten dich.

In Ordnung, ein wenig mulmig ist mir. Izual ist...recht beeindruckend. Und die Hölle ist nicht frei von Überraschungen.

Wirst du ihm jetzt antworten?

Wird schon nicht schaden.

„So ist es. Über die Qualität der Inhalte lässt sich natürlich streiten.“

„Hm. Wir werden sehen, welche Inhalte dieses Gespräch ergibt. Vielleicht interessiert es dich zunächst zu erfahren, wer ich bin und warum es für dich deswegen überhaupt interessant sein könnte, mit mir zu reden.“

„Du bist Izual, nicht wahr?“

Er stutzt kurz, fängt sich aber schnell.

„Deine taktlose Art zu sprechen...jeder Andere würde dafür bestraft werden, nur sehe ich keinen Sinn bei dir. Ja, es stimmt. Ich bin Izual. Woher weißt du das?“

Wenn er eins und eins zusammenzählt...immerhin kenne ich Tyrael, das weiß er...

Vielleicht will er deine genaue Verbindung mit Tyrael ausloten?

Oder er ist zu blöd zum Rechnen. So oder so – das könnte eigentlich ganz spaßig werden.

„Man hört so Einiges; immerhin könnte ich auch fragen, woher du weißt, wer ich und mein Meister sind.“

Abrupt dreht er sich weg und beginnt, mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf- und abzugehen. Er hat das Problem, dass bei dieser Geste seine ledrigen Flügel im Weg sind, elegant gelöst, aber so richtig wohl scheint ihm nicht dabei zu sein.

„Du bist impertinent. Ich sollte dich sofort vernichten lassen.“

„Ich zittere. Abgesehen von der Tatsache, dass dies exakt gar keine Konsequenzen hätte...es ist wohl nur eine Frage von Sekunden, bis mein Meister mich neu erschafft und ich vor deinen Augen zu Schrott zerfalle, also würde das nur das unvermeidbare Ende unseres Gesprächs beschleunigen.“

Er hält inne; Tatsache, er will etwas von mir. Denn das lässt ihn jetzt hastig werden. Und wer hastig ist...macht Fehler.

„In diesem Fall sind mir deine Manieren egal. Was hast du mit Tyrael zu schaffen?“

„Wir sind gute Freunde, er häkelt mir Wollmützen für den Winter.“

Irgendwo hinter mir ertönt ein kehliges Lachen. Izuals Augen verengen sich, und er zieht einen Finger über seine Kehle.
Plötzlich höre ich ein vielstimmiges Knistern, und die Luft bekommt eine andere Qualität...sie wirkt dichter. Ein Jaulen ertönt von der gleichen Stelle, woher gerade noch das Lachen kam, und dann bricht es plötzlich ab, als es in ein Fauchen übergeht; das Geräusch eines Giftfürsten, der von selbsterzeugten Flammen verschlungen wird.
Dieses Knistern aber...

Diese Luftverzerrungen gefallen mir immer weniger.

Hm...

„Ich lasse ungern mit mir spaßen, Golem.“

Oh, werden wir wütend? Das ist gut.

„Und doch gibt es Nichts, was du dagegen tun kannst.“

„Es wäre schlau, mich nicht zu sehr zu verärgern. Dein Meister wird auf seinem Weg erneut diese Felder durchqueren...und ich werde hier sein.“

„Du warst doch ein Engel. Sollte es nicht eigentlich in deinem Interesse sein, ihn deine einstige Mission zuende führen zu lassen?“

Ein Knurren ist meine Antwort.

„Einstig trifft es sehr gut. Diese Zeiten sind lange vorbei. Und meine Ziele haben sich geändert.“

„In welche, wenn ich fragen darf?“

„Ist das nicht...Moment, wenn hier einer Fragen stellt, dann bin ich das!“

„Ich höre keine.“

„Du hast Tyrael verflucht. Warum?“

„Die Farbe der letzten Mütze gefiel mir nicht.“

Izual ballt eine Hand zur zitternden Faust; nur mit Mühe entkrampft er sich.

„Ich werde deinen Meister lange leiden lassen für deine Unverschämtheit!“

„Du redest viel und tust groß, aber ich sehe Nichts, was deine angebliche Stärke unterstützen würde.“

Er macht eine weit umfassende Geste in das Rund.

„Was denkst du, was das ist?“

„Ein Haufen Dämonen. In der Ebene der Verzweiflung. Lässt du die beiden, die mich halten, mich mal in die Hände klatschen? Jeder kleine Seele, die es tiefer in die Hölle schafft, hat schon mehr geleistet als du.“

Das lässt ihn explodieren.

„Denkst du etwa, ich wäre nicht fähig, mich zu Höherem aufzuschwingen? Der Thron der Hölle selbst wird mein sein, wenn meine Streitmacht nur noch ein wenig anwächst! Sie werden es noch bereuen, mich hierher verbannt zu haben – und Tyrael und seinesgleichen werden als Nächste spüren, was es bedeutet, mich zu erzürnen! Mich fallen zu lassen, ihren stärksten und erfolgreichsten Krieger!“

Aha, aha.

Das ist also seine Motivation. Wie...vorhersagbar. Aber ich muss dich loben. Gut manipuliert. Hatte ich dir jetzt wirklich nicht zugetraut.

Kurz stutze ich, was Izual genug Zeit gibt, um zu erkennen, wie viel er mir gerade verraten hat.

„Danke für die Informationen!“

Ich sehe seine Dämonenaugen noch weit werden, da wird plötzlich Alles für einen winzigen Augenblick schwarz – und der Meister steht vor mir.
Da fällt mir gerade ein...ich hatte so viel Spaß daran, Izual zu...nennen wir es beim Namen, manipulieren...dass ich gar nicht bemerkt habe, wie lange sich der Meister Zeit lässt, mich neu zu beschwören. Nun, war zum Besten.

„Perfekte Zeitplanung, General!“

Er lächelt.

„Das ging diesmal aber deutlich schneller als sonst!“

Ich bin verwirrt.

„Aber...du hast viel länger gebraucht, um mich zurückzuholen, als ich dachte...“

„Ich meinte die Sprache.“

Jetzt erst fällt mir auf, dass Alles mal wieder etwas anders ist. Mein Körper fühlt sich schwerer an, als er das bisher war. Und...weicher.
Ich hebe eine Hand. Um festzustellen, dass ich durch sie hindurch sehen kann.

„Wasser?“

Der Meister zuckt etwas verlegen mit den Schultern.

„Ich konnte dich spüren, also wusste ich, dass dir Nichts passiert ist, und prinzipiell kann dir auch Nichts passieren. Also habe ich beschlossen, dir im Zweifelsfall Zeit zu geben, so viel Dämonen, wie du kannst, zu töten, während ich ein wenig herumspiele. Eine bessere Substanz ist mir gerade nicht eingefallen, und Deckard konnte da helfen.“

Dieser, neben dem Meister stehend, nickt.

„Ich habe etwas Erfahrung durch Zusammenarbeit mit vielen Zauberern. Die Elemente sind deutlich einfacher für mich zu verstehen als Totenmagie. Und diese Wahl schien mir naheliegend.“

Das ist...überhaupt nicht naheliegend.

„Erde haben wir bereits ausgeschlossen, wenngleich bekannt, und Luft ist offenbar Unfug. Aber was ist an Wasser denn besser als Feuer?“

Der Meister breitet entschuldigend die Hände aus.

„Es funktioniert. Ich habe auch als Erstes Feuer versucht, aber es will einfach nicht klappen. Deckard hat mir bei der Theorie geholfen, die Golemformel ist die gleiche wie immer, und mir scheint, als würde sich etwas tun, wenn ich es versuche, aber es will und will kein Feuergolem entstehen. Was gerade vor uns steht – du – ist der erste Versuch mit Wasser. Ging sofort. Ich verstehe es nicht.“

Zweiter?
Ah, ja. Extrem weit entfernt von seiner ursprünglichen Form.

„Ich...auch nicht wirklich.“

Der Meister winkt ab.

„Das kriegen wir schon hin. Im Zweifelsfall zusammen. Kommst du mit dem hier klar? Sollte ähnlich wie der Tonkörper sein von der Formbarkeit, das mit dem Schießen wir halt schwierig mangels Material, aber ich denke eh nicht, dass Wasserkugeln sie groß beeindrucken würden.“

„Eine ganz banale Frage, die du sicher bedacht hast: Wie soll ich so denn Dämonen töten?“

Der Meister grinst dünn.

„War auch meine erste Frage, als Deckard Wasser vorschlug. Ich übergebe.“

Deckard lächelt mir zu.

„Wasser ist nur flüssiges Eis, und Eis entsteht nicht durch Kälte, sondern weil Kälte die Wasserteilchen erstarren lässt. Du solltest volle Kontrolle über deine Substanz haben – also müsstest du dich auch stellenweise vereisen können.“

Ich versuche es. Rechte Hand: Anhalten.
Na komm.
Meine Finger sind so steif, wie ich sie machen kann...aber es passiert Nichts...
Andererseits...ich bestehe aus Wasser, wie kann ich dann überhaupt meine Finger „anspannen“? Ich halte mich ja irgendwie zusammen. In humanoider Form, weil ich das so gewohnt bin. Aber ich kann auch...
Die Finger zerfließen zu einer perfekten Kugel, dann wieder zurück. Ja. Oder...ich spanne...anders an.
Und meine linke Hand wird zu einer Eiskralle.

Das hat aber gedauert.

Und natürlich bist auch du wieder da. Dann ist ja Alles beim Alten.
Der Meister grinst.

„Ausgezeichnet! So...ich würde dir gerne Gelegenheit geben, etwas zu üben, aber ich fürchte, das musst du auf dem Weg erledigen. Ich will so schnell als möglich wieder aufbrechen, solange die Dämonenleichen noch herumliegen, das Terrain unverändert ist und möglichst wenig Opposition auf dem schon gegangenen Pfad.“

„Tatsächlich kann ich garantieren, dass sich auf genau dem Pfad ordentlich Opposition aufhält...“

Ich erzähle von meiner Begegnung mit Izual. Auf der Hälfte kann der Meister sein Kichern nicht mehr unterdrücken, und ich muss geistig einstimmen.

„...und als ich ihn dann so richtig wütend hatte, hat er rausgelassen, was ihn antreibt: Er ist verdammt sauer auf den Himmel, weil sie ihn seiner Meinung nach im Stich gelassen haben, und gleichzeitig auf die Hölle, weil sie ihn auf die Ebene verbannt haben und wohl auch nicht tiefer lassen – die Fähigkeit dazu hätte er wohl schon – deswegen will er sich eine große Armee ansammeln und mit ihrer Hilfe Herrscher der Hölle werden.“

„Sehr interessant.“

Der Meister blickt so überrascht wie ich, dass Tyrael hinter mir aufgetaucht ist; hätte er ihn nicht sehen müssen...nein, hätte er nicht, Tyrael erscheint immer so, dass man sich denkt, er wäre ständig da gewesen, aber eben gerade so im toten Winkel.

„Das ändert Nichts an Euerer Mission, macht sie aber gleichzeitig wichtiger – und notwendig für Euer Fortkommen. Denn diese große Armee wird im Weg sein.“

„Je mehr Ziele auf kleinem Raum, desto besser – sobald der erste stirbt, heißt das.“

Ich verschlanke meinen Arm und forme einen nadelspitzen Eiszapfen daraus.

„Sollte machbar sein.“

Der Meister klatscht in die Hände.

„Dann los!“

„Ich könnte Euch noch mehr Informationen zu Izual geben, wenn Ihr wollt.“

Der Meister überlegt kurz.

„Danke, aber ich möchte nicht riskieren, dass die Hölle sich verändert, während wir reden. Und so viel zu wissen gibt es meines Erachtens auch nicht – oder hast du eine Ahnung, was er in seinem Dämonenkörper ausrichten kann?“

„Nein.“

„Wir auch nicht, aber das ist bei den meisten Feinden so. Gestorben sind sie trotzdem bisher immer. Also – auf.“

Und damit laufen wir bereits betretene Pfade nach. Dankenswerterweise haben sie sich nicht verändert – und die Gegner, denen wir begegnet sind, sind auch noch tot. Was dazu führt, dass wir bald wieder eine ordentliche Armee beisammen haben.
Ich versuche derweil, mich an den neuen Körper zu gewöhnen. Bald merke ich: Der hat durchaus seine Vorzüge. Blitzschnell verwandle ich mich in eine Pfütze und gleite über den Boden. Aus meinen Armen erzeugte Wassertentakel kann ich gleichzeitig um die Hälse mehrerer Gegner schlingen. Und ich frag mich, so ganz nebenbei...wie soll ich so überhaupt vernichtet werden können?

Verdampfung ist denke ich das größte Problem.

Wenn ich mich zu Eis machen kann, dann müsste ich doch auch das Verdampfen aufhalten können.

Ich bezweifle, dass in einem Inferno zu stehen und trotzdem nicht überzukochen möglich ist. Das würde die Gesetze der Physik dann doch ein wenig zu sehr dehnen.

Dann bin ich ja wieder nicht feuersicher.

Tja. Was sage ich immer, was das beste Element für diese Aufgabe wäre?

Wenn es nicht geht...?
Der Meister hält mich plötzlich auf, als ich gerade an möglichst vielen Stellen meines Körpers gleichzeitig Eistacheln forme.

„Sag mal, Golem, du hast die Sache ja schon ganz gut unter Kontrolle. Denkst du, du könntest dir ein Gesicht geben?“

„Ich habe keines?“

„Dein Kopf ist eine konturlose Wasserkugel. Ich habe auf deine Form ohnehin überhaupt keinen Einfluss genommen, das warst Alles du, sobald ich dich beschworen habe.“

„Oh.“

Ich konzentriere mich.

„So?“

Der Meister zuckt zurück.

„Das ist...mein Gesicht. Sehr gut nachgebildet, aber...dein Kopf ist kein menschlicher Kopf, und dann auch noch im Wasser gezeichnet...sieht es extrem unangenehm aus, wenn ich ehrlich bin.“

„Oh...“

Dinge, die sehr naturgetreu erscheinen wollen, aber ganz offensichtlich nicht natürlich sind, sind für die menschliche Wahrnehmung sehr befremdend.

Hm.
Der Meister beginnt zu lachen.

„Was für ein wunderschönes Lächeln. Wie ein an die Wand geschmiertes Grinsegesicht.“

Du hast keine Ahnung, was du tust, nicht wahr? Lass mich mal.

Der Zweite übernimmt, und formt als Erstes eine glatte, gefrorene Oberfläche aus seiner linken Hand. Er nimmt in schneller Folge subtile Änderungen vor – bis es ein Spiegel ist.
Hehe.

Ja, dein Punkt, Punkt, Komma, Strich-Ansatz ist schon sehr erheiternd.

Der Zweite gibt uns Augen, die tief in scheinbaren Schädelknochen liegen, einen lippenlosen Mund mit wasserfreier Höhle dahinter, eine angedeutete Nase und schlankere Wangen.
Das...gefällt mir. Wobei wir ein wenig sehr ernst aussehen so. Lass mich mal.
Ich schiebe unsere Augen etwas heraus, lasse die Partie darüber weniger nach ewigem Stirnrunzeln aussehen – und beginne zu lächeln. Mit leichten Grübchen.

Igitt.

„Das sieht prima aus, Golem!“

Na also.

Euch ist nicht zu helfen.

Der Rest des Marsches geht schnell vonstatten und ist ereignislos. Bald sind wir wieder in der Ebene angelangt.

„Also...gleich stoßen wir auf Izuals Armee. Wie viele sind es denn in etwa?“

„Sagen wir es so...ich konnte nicht sehen, wo sie aufhört. Aber die sind auch recht groß.“

„Autsch. Na ja, wir haben ja den großen Gleichmacher der Explosion. Und wenn es nur Giftfürsten sind...“

Er verstummt. Am Horizont sind, auch für ihn sichtbar, die Ausläufer der Armee Izuals aufgetaucht.
Und es sind wirklich viele.
Doch das waren die Katzen damals auch – und jetzt sind wir stärker. Es ist vielleicht überheblich...aber ich habe keine Angst.
Wenn der unbekannte Ritter in der roten Rüstung sie führen würde – dann wäre mir mulmig. Aber Izual? Nach unserem Gespräch fühle ich mich einfach überlegen. Er ist zwar physisch beeindruckender – aber mental ein Wrack, nach all dem, was ihm angetan wurde.
Das sollte einfach werden.
 
juhuu nachtlecktüre


hehe wollmützen


und wasser?...fast schon zu berechenbar ^^ aber wenns für izual reicht solls recht sein


wieder hervorragend zu lesen

ich stell mir grad den versuch des gesichts vor :-)




Edit:

da war ja was

etwas was ich bei deiner story besonders bewundere ist die beschreibung der monster

sie ist so detalliert und dennoch verdammt passend


freut euch auf verschiedene golem modelle XD

erde und stahl hattet ihr ...wasser luft und feuer könnten ja noch kommen

aber wie will er wasser formen? XD


zumindest die antwort zur form ham wir ^^




edit2: und das um die uhrzeit :D ich könnt nu durch alle deine kapitel gehn und immer "like" anklicken aber da siegt bei mir leider die faulheit ^^ du wirst damit auskommen das ichs bei den neuen kapiteln anklicke :D
 
Zuletzt bearbeitet:
wieder ein sehr schönes kapietel. mir gefällt es sehr gut wie du die verschiedenen gegner charakterisierst.
ich schätzte mit dem feuer wird es erst etwas, wenn der general das erste malauf lava trifft, das könnt dann der ideen geber sein, ein tongolem aus lava.
 
„Ein Haufen Dämonen. In der Ebene der Verzweiflung. Lässt du die beiden, die mich halten, mich mal in die Hände klatschen? Jeder kleine Seele, die es tiefer in die Hölle schafft, hat schon mehr geleistet als du.“

Super das ganze, die Verarsche und Gesichtsformung haben mich richtig amüsiert^^
ansonsten, das Fehlerchen da oben.
 
TwinYawgmoth schrieb:
„Die Farbe der letzten Mütze gefiel mir nicht.“

:lol::lol::lol: der war so geil, ich kann nicht mehr :)

Fehler von destrution schon korrigiert. Absolut super Kapitel! :top:
 
Huhu :hy:

Schön, auch mal wieder ein "Comedy-Kapitel" zu lesen.
Wenn nicht vor kurzem noch die Ritterepisode mit dem Beinahe-Fall des Meisters gewesen wäre, in dem beide Golems deutlich unterschiedliche Positionen einnahmen, so würde ich glatt vermuten, dass Erster und Zweiter sich geradezu erschreckend schnell annähern. Nicht nur, dass der Erste auf einmal Spaß daran hat, Gegner zu manipulieren (abgesehen davon, dass es ihm auch noch leicht fällt), er bekommt auch noch die besten Zeilen des Kapitels ab, und das war bislang meist die Aufgabe des bösen Zwillings ;)

Gut, Izual auszutricksen ist kaum moralisch fragwürdig, somit hinkt der Vergleich wieder. Nach dem Beinahefiasko gegen den Ritter sollte der gefallene Engel den narrativen Gesetzen nach tatsächlich einfacher sein - einfach um gewisse Abstumpfungseffekte beim Leser zu vermeiden :D - doch die Tatsache, dass sich bereits der sonst eher bescheidene Erste plötzlich überlegen fühlt, spricht wieder gegen einen Spaziergang. Und "nur Giftfürsten" laufen dort mit ziemlicher Sicherheit nicht herum - ob das Knistern nun zu Erscheinungen oder sonstigen Kreaturen gehört, zumindest für Meister und Ersten sind das unbekannte Größen.

Wie auch immer, Tyrael scheint seine 'Golem-Phobie' mehr und mehr in den Griff zu bekommen. Inzwischen wirkt sein Verhalten fast zivilisiert...

Und was den 'unbekannten Ritter in der roten Rüstung' angeht (sollen wir anfangen, Namen zu raten? ;))... Ich hoffe ernsthaft, dass das keine Anspielung auf den roten Tod(esritter) sein soll, der Prinz (General) samt Gefolge nicht nur wegen eigener Stärke und Schrecklichkeit, sondern gerade wegen der Überheblichkeit des Menschen in die Knie zwingen konnte. Sonst wird spätestens das Chaos-Sanktuarium interessant (aber nicht auf die 'gute' Art), und das nicht unbedingt wegen Diablo persönlich.

Seleya
 
izual+frostnova+wassergolem=? ich freue mich auf jedenfall auf das nächste kapitel
 
Und was den 'unbekannten Ritter in der roten Rüstung' angeht (sollen wir anfangen, Namen zu raten? ;))... Ich hoffe ernsthaft, dass das keine Anspielung auf den roten Tod(esritter) sein soll, der Prinz (General) samt Gefolge nicht nur wegen eigener Stärke und Schrecklichkeit, sondern gerade wegen der Überheblichkeit des Menschen in die Knie zwingen konnte. Sonst wird spätestens das Chaos-Sanktuarium interessant (aber nicht auf die 'gute' Art), und das nicht unbedingt wegen Diablo persönlich.

Seleya

Gibt es da eine bestimmte Story, auf die du anspielst?

Und ja, geraten werden darf immer. Für Spekulationen ist der Thread ja da :).

Freut mich auch, dass es so Vielen gefallen hat!

Simon
 
die Story ist geil freu mich schon aufs nächste update:ugly:

ich würde mal schätzen das der Todesritter in der Roten Rüsting De Seis ist nur das er dort noch keine Magie wirken kann oder er nur im Sanktuarium Zaubern kann

der Wassergolem war nicht so überraschend vermutlich wird er wirklich sobalt er im Flammenfluss den Feuergolem erschaffen können nur welcher kommt dann in A5??? lassen wir uns überraschen

und eine weitere frage ist kreigt er Revives?
Noch mehr Minions :D
 
Hallo,

Gibt es da eine bestimmte Story, auf die du anspielst?
Ich kannte sie unter "Der rote Tod", laut Wikipedia heißt das Teil allerdings "Die Maske des roten Todes". Sprich: Die Anspielung, die ich meinte, existiert zumindest in Teilen nur in meinem Kopf... Gnngh. Naja, sei es drum, trotzdem hoffe ich, dass der General sich nicht so überheblich verhält, dass der rote Ritter ihn elegant abservieren kann ^^

Todesritter in der Roten Rüsting De Seis
Genau das meinte ich auch. Oder sein missratener Halbbruder :D
Gründe: Die Super-Uniques wie Radament, Sturmbaum und Co bekommen in dieser Geschichte öfter (und zu Recht) etwas stärkere Rollen als im Spiel. Viele Unique-Todesritter in Akt 4 kenne ich nicht, und De Seis Tränke-Klau aus uralten Versionen ist mit die lästigste Attacke im ganzen Spiel gewesen, eben weil er (oookay, charakterabhängig) ganz präzise auf Schwachstellen ziehlt und damit mehr Hirn beweist als die meisten anderen Gegner. Baal mit seinem situationsabhängigen Gefluche ist noch so ein Fall, aber hässliche Krabben zählen hier jetzt einfach mal nicht...
Unabhängig von der Patchversion ist De Seis immer noch verdammt tödlich, was recht gut zum Story-Ritter passt.
Diablo habe ich im Dreigestirn der Brüder immer als "Muskel" gesehen, der somit gut Nachhilfe im Planen gebrauchen kann - planen kann der rote Ritter offensichtlich, und dass wir ihn bereits das letzte Mal gesehen haben, glaubt hier vermutlich niemand.
Daher die Vermutung, dass der Ritter De Seis ist - und Meister und Golems vielleicht noch einmal zwischendurch in ihn hineinrennen (oder auch nicht, sie aber von ihm beobachtet werden), bevor es dann im Chaos-Sanktuarium zur finalen Konfrontation kommt. Unschön an der Theorie ist allerdings sofort, dass dann Diablo nur eine Nebenrolle spielt - oder aber der Ritter seinem Ruf nicht gerecht wird - oder aber der Meister gnadenlos scheitern wird - oder aber auf guter Seite noch ein High-End-Krieger auftauchen muss, um das Gleichgewicht zu halten, allerdings ist Cain aus der Übung, Natalya unterwegs, Tyrael hat Hausarrest und Hadriel zu langweilig. Passt also alles nicht so wirklich :ugly:

Seleya
 
für den perfekten Konflikt fehlt da nur ein Pala... was für ne unterstützung :D

De Seis ist mir auch schon durch den Kopf gegangen, allerdings habe ich die Idee eigentlich schon wieder verworfen. Auch wenn er noch so genial ist, ständige fehlschläge machen sich nicht besonders gut auf der kariereleiter der Hölle^^
 
Vergesst die Unterstützung, er hat ja lange gequasselt von wegen "wir sind allein" das deutet für mich darauf hin, dass es keinen Gefährten gibt. Natalya könnte in A5 dann wieder für furore sorgen :)

Mein erster Gedanke war auch dass es De Seis ist, ich würde es sogar hoffen. Vielleicht wird der General auch einfach einen besseren Skill bekommen. Das problem war ja, nebst seinen taktischen stärken auch vor allem, dass er im eins gegen eins mit dem Golem meist sehr stark war, deshalb wäre ein weiterer fluch schon ziemlich nützlich könnte ich mir vorstellen..
 
nicht zuvergessen das der Golem ja jetzt ein Wassergolem ist also könnte das eventuell doch noch lustig enden mit de Seis und in A4 gibs eh keine Söldner also wirds mit der Verstärkung nichts ich schätze eher das der General Knochenspeer oder Knochengeist kreigt denn im CS da fliegen ja genug Knochengeister rum manchmal

wie auch immer wir werden es beim nächsten Kapitel sehen

also mach hinne wir wollen neuen Stoff :ugly:
 
oder aber auf guter Seite noch ein High-End-Krieger auftauchen muss, um das Gleichgewicht zu halten, allerdings ist Cain aus der Übung, Natalya unterwegs, Tyrael hat Hausarrest und Hadriel zu langweilig.
Wie wärs wenn Sturmbaum zu Hilfe kommt?
Der dicke Klopper aus A3. Der ist nach seinem Tod sicher in der Hölle gelandet, wurde aber bestraft oder verstoßen weil er versagt hat oder zu nett zum General war.

wir erinnern uns:
http://planetdiablo.eu/forum/fun-ar...a-1441395/seite40/?postcount=587#post23299076

„Nun denn...erlöst mich, ich erlaube mir, das zu erbitten...wir sehen uns hoffentlich...nie wieder.“

Der Meister hat ein leichtes Lächeln in der Stimme.

„Vielleicht...ist für ehrliche Seelen...ein Weg nach oben frei. Golem...wärst du so gut...“

Die gelben Fäden werden von einer orangen Flamme ersetzt. Ich nicke unserem so unerwartet höflichem Gegner zu.

„Zu was die Umstände uns zwingen...“

„Warte!“

Ich halte inne. Hm?

„Die Statuen neben dem Tor...es sind Fallen...seid vorsichtig.“

Die Nachricht überwältigt mich leicht.

„Äh...Danke?“

„Ihr habt die Warnung verdient...wenn du nun so gut wärst...“
 
Schöne Spekulationen hier. Dazu sagen werd ich Nix :D.

Muss leider wieder auf Morgen verschieben. Hab gut die Hälfte, aber mein Ferienjob verlangt, dass ich nicht bis um 1 wach bleibe, um den Rest zu schreiben. Sorry.

Simon
 
Uuund da haben wirs ja.

Mal wieder länger geworden, als ich dachte. Aber hübsch, imho. Wünsch euch viel Spaß damit. Bonuspunkte für den, der oder die meinen India-Insider entdeckt.

Außerdem lernen wir heute die Bedeutung des Begriffs "foreshadowing".

Simon
 
Kapitel 16 – Sich ähnliche Seelen

Die ersten Giftfürsten sehen uns und grunzen in ihrer gutturalen Sprache kurze Wörter nach hinten. Bald darauf tritt Izual vor seine Truppen. Der Meister pfeift durch die Zähne.

„Du hast nicht übertrieben mit seiner Beschreibung.“

„Alles nur Fassade...“

„General. Ihr habt nicht lange gebraucht, um persönlich vorbei zu kommen.“

„Gab keinen Grund dazu. Izual, also. Welch Freude, dich kennen zu lernen. Golem hat mir schon viel von dir erzählt.“

Izual rammt sein mächtiges Schwert in den Boden.

„Euer Golem ist impertinent, aber Ihr steht ihm kaum nach! Gut, dass Ihr ihn offenbar durch einen neuen ersetzt habt.“

Ich winke mit meiner feuchten Hand.

„So viel Glück hast du nicht, wir dachten nur, dass für dich Metall zu viel wäre, also lasse ich es etwas langsamer angehen.“

„Diese unverschämten Worte wird dein Meister zu spüren bekommen, Golem! General...Ihr beleidigt mich.“

„Oh, das ist natürlich nicht gut, weil das würde ja bedeuten, dass wir diesen Ehrverlust nur durch einen Kampf auf Leben und Tod ausmachen können...wenn ich mich entschuldige, wärst du bereit, eine Tasse Tee mit mir zu trinken und deine Kapitulation zu besprechen?“

„Was...? Ihr redet wirr! Ich werde Euch vernichten!“

Der Meister sieht zu mir herüber und zuckt mit den Schultern.

„Klingt nach einem Nein. Na denn, Attacke!“

Und bevor Izual es sich versieht, stürmen die Skelette auf ihn los. Schnell brüllt er einen Befehl und zieht sich zurück, nicht, dass er sich verstecken könnte: Die Größe seiner Flügel und das schon jetzt aufgeblühte orange Halo über seinem Kopf verraten uns seine Position.

„He, Feigling! Komm doch raus und kämpfe, wenn du schon unbedingt willst!“

Ich ignoriere den Spott des Meisters und zerfließe zu einer Pfütze; wie ich festgestellt habe, ist das die schnellste Art, voranzukommen. Sollen wir an ihren Füßen vorbei und direkt zu Izual?

Dann würden wir innerhalb einer Millisekunde von den Fürsten um ihn vaporisiert. Keine gute Idee.

Na schön. Dann kämpfen wir halt so.
Die Perspektive, aus der ich jetzt sehe, ist etwas ungewohnt, weil selbst auf dem Boden liegend sollte man normalerweise nicht so niedrig sein, aber zu sehen selbst ist kein Problem. Ist ja nicht so, als ob ich Augen benötigte. So habe ich deutlich im Bild, wie der Giftfürst, dem ich mich nähere, keine Ahnung hat, wie er mit mir umgehen soll. Ich fließe auf ihn zu, als er eine Flammenzunge zu Boden speit, blitzschnell weg, lasse einen Teil meines Körpers zurück und strecke den anderen zwischen seinen Beinen hindurch.
Er schlägt auf den Ausläufer, während ich hinter ihm in die Höhe wachse. Mein rechter Arm wird zu einem langen Eiszapfen, und ich übergebe dem Zweiten die Kontrolle, welcher die richtige Position findet, um ihn direkt in das Herz des Gegners zu rammen. Er vergeht, und mit ihm noch mehrere andere seiner Art; unterstützt durch Verstärkten Schaden haben die Skelette keine Probleme, mit ihnen fertig zu werden. Tatsächlich sehe ich sogar, wie eines von ihnen in zwei Infernos steht...jetzt nur noch einem, die Quelle beseitigt...ohne zu zerfallen.

Wenn du aufgepasst hättest, wüsstest du, dass er sie mit dem Stab beschworen hat, der seine Beschwörungszauber verstärkt.

Der Widerstand also?

Vielleicht, oder ihre Lebenskraft. So oder so – sie haben in der Tat keine Chance.

Und da erklingen die ersten Explosionen, die, auch stabverstärkt, gewaltige Löcher in die Formation der Gegner reißen. Es sind viel mehr, aber gegen diese Art von Artillerie kommen sie nicht an.

Sicher?

Ich sehe mich kurz um. Wir haben noch kein Skelett verloren – oder der Meister hat zerstörte ersetzt – aber sie sind tatsächlich schlicht zu wenige, um eine Front zu halten. Die durch die Explosion entstandenen Lücken können wir nicht ausnutzen, weil wir keine weiteren Truppen in die Bresche bringen können. Außer mir vielleicht, aber ich bin auch nur allein...
Die Gegner sind wohl zu ähnlichen Resultaten gekommen und fächern sich auf. Der Meister zieht die Skelette zurück; sie müssen schleunigst näher zu ihm, damit er nicht umzingelt wird.
Und das sollte ich auch. Die rechte Flanke hat ein Skelett weniger zur Verfügung, also gleite ich dorthin. Drei Fürsten überrennen geradezu einen Wächter, das heißt, ich komme gerade rechtzeitig. Mit einem Spritzer zur Seite lenke ich den Führenden ab, dann schieße ich einen Wassertentakel vor, schlinge ihn um den Knöchel eines anderen und lasse den dritten darüber stolpern.
Der erste schlägt sein Schwert durch mich hindurch. Gewaltige Desorientierung setzt ein, als mein Blickfeld zweigeteilt wird...wie mein ganzer Körper.

Reiß dich zusammen!

...ja. Ich forme meine normale Form zurück, und das Schwert bleibt in mir stecken, weil ich das so will. Der Giftfürst bereit ein Inferno vor.

Lass ihn nicht...!

Diese Flammen löschen wir! Ich ziehe mich an seinem Arm hoch, werde zu einer Fontäne, die sich vor ihm aufbäumt – und gerade, als er aus seinem Schlund das Feuer speien will, ströme ich genau dorthinein.

Bist du wahnsinnig?

Hier drin ist es verdammt heiß, dunkel und extrem unangenehm. Aber, Zweiter...hier sind wir nicht lange...du weißt doch sicher besser als ich, dass Eis mehr Volumen hat als flüssiges Wasser.
Ich schockgefriere mich, und bin plötzlich wieder frei. Schnell ziehe ich mich wieder zusammen, entferne Alles aus mir, was nicht zu mir gehört, und drehe mich schnell zum Rest der Gegner, damit ich nicht direkt sehen muss, was ich gerade mit dem letzten angestellt habe.

Schade. Das war...eine ziemlich gute Idee. Hätte ich eigentlich auch drauf kommen müssen.

Mir wird leicht schlecht, als der Zweite überlegt, welchen Effekt es wohl genau auf den Kopf des Fürsten hatte und die Bilder sehr deutlich offen legt. Schnell stürze ich mich in den Kampf gegen den nächsten, der sich aufgerappelt hat. Er zündet sofort das Feuer...und ich glaube nicht, dass ich ausweichen kann.
Es trifft meine schnell hingedrehte Schulter...und Himmel, ist das heiß! So schnell, wie ich gerade gefroren bin, verdampft meine Substanz.

Halt dich zusammen! Das geht, hast du selbst gesagt!

Gaah...ich strecke mich weg von dem Flammenzylinder, ziehe mich zusammen und stelle mich wieder hin. Ganz so schlimm war es jetzt doch nicht.

Wir sind kleiner! Du hast viel zu viel Wasser verdampfen lassen!

Oh...
Sofort muss ich wieder ausweichen, als ein weiterer Feuerstrom kommt. Dieser bricht allerdings abrupt ab, als der Meister mein erstes Opfer explodieren lässt.

„Danke!“

„Komm zurück zu mir, hier wird es ziemlich...“

Da schwirrt plötzlich etwas an mir vorbei, das ich sehr deutlich spüre, ohne es genau zu sehen. Die Luft verzerrt sich dahinter, und nimmt einen leicht rötlichen Ton an...

Oh nein. Das hatte ich befürchtet.

Die Luftverzerrung hält an...und es formt sich eine nur wohlbekannte Form daraus: Eine Seele, wie die im Dschungel. Der Satz des Meisters geht in einen Schrei über, als aus der rot glühenden Erscheinung ein Blitz schießt, der die Wächter vor ihm einfach durchdringt und ihn mit Statik überzieht.
Und bevor er sich auch nur ein wenig erholen kann, schlagen zwei weitere Blitze in ihn ein.
Die Seele vor mir will erneut feuern, aber ich bin längst in ihre Richtung unterwegs. Ich forme einen Eishammer aus meiner linken Hand und schmettere ihn herab, mit der breiten Seite; das bisschen physische Präsenz, das die Seele hat, wird zerschmettert und sie löst sich auf. Ich werde wieder zur Pfütze und fließe so schnell als irgend möglich auf den Meister zu. Dieser richtet sich gerade wieder auf ein Knie auf...
Ich schubse ihn weg, gegen ihn platschend wie aus einem Eimer geschüttet, nur mit dem Effekt, dass ich von einem Blitz getroffen werde...und den Strom an ihn weiterleite. Ein unartikuliertes Heulen entweicht mir...aber ich beiße metaphorisch die Zähne zusammen, löse mich schnell von ihm und versuche, die Quelle der Angriffe ausfindig zu machen. Das...tat weniger weh als letztes Mal?

Wasser leitet auch wesentlich schlechter als Eisen!

Das...gibt natürlich Sinn. Wieder trifft mich ein Schlag, der kurz meine Welt weiß aufstrahlen lässt, da ich vor plötzlichem Schmerz Nichts mehr sehe, aber die akute Pein geht schnell in ein eher irritierendes Pochen über, als sich der Strom langsam über meinen Körper verteilt.

„Danke, Golem...aber du brauchst wirklich nicht als lebendes Schild fungieren. Ich weiche den Blitzen jetzt aus, so schnell schießen die nicht, du kümmerst dich um Izual! Wir haben genug Fürsten erledigt, damit er sich nicht mehr verstecken kann!“

„Bist du dir...“

„Ja, natürlich! Los jetzt!“

Ich zerfließe zu meiner Fortbewegungsform, gerade rechtzeitig, um einem Blitz auszuweichen...der den Meister hinter mir laut fluchen lässt. Sie scheinen nicht akut tödlich zu sein, dem Himmel sei Dank, aber wenn mehrere von ihnen sich auf einmal auf ihn konzentrieren...die grillen ihn!

Umso mehr Grund, ihren Befehlshaber auszuschalten.

Ich weiß gerade nicht, wo er ist. Ich denke, der Meister wird mir verzeihen, wenn ich in einer Richtung suche, wo ich etwas Druck von ihm nehmen kann.
Als ich auf die nächste Seele zugleite, sehe ich, wie der Rest des Kampfes läuft. Abgesehen von den Blitzen – ziemlich gut. Die Fürsten haben nicht den Hauch einer Chance gegen die Skelette, und diese sind quasi immun gegen die Elektrizität.
Magier haben nun ein Prioritätsziel, die Seelen: Feuerblitze beharken diese. Aber auch die Gegner werden mobiler, wechseln oft die Positionen, um nicht getroffen zu werden. Das hält natürlich etwas Sperrfeuer vom Meister ab. Bedeutet allerdings auch, dass die Seele, die ich auf dem Weg zu Izual ausschalten wollte, verschwunden ist. Wohin...

Gehorch seinem Befehl. Izual ist wichtig, die Seelen nicht!

Hier laufen mir immer noch zu viele Fürsten herum...he du, ich brauche etwas bessere Aussicht.
Bevor einer der Dämonen es sich versieht, habe ich mich an ihm hochgeschlungen, bin in jede verfügbare Öffnung seines Kopfes eingedrungen und ertränke ihn somit. Während er unter mir wild um sich schlägt und schwächer wird, strecke ich mich über ihm hoch...und sehe Izual, weit hinter dem Schlachtfeld. Er ist feige.
Der Dämon löst sich unter mir auf. Ich lande sanft, den Weg vor Augen.
Im Moment allerdings noch versperrt von zwei Gegnern.

Lass mich mal.

...wenn es sein muss...bei Dämonen ist mir egal, was du mit ihnen machst.
Der Zweite lässt uns zwei Eissicheln wachsen. Oh...
Einige abgetrennte Gliedmaßen später ist Izual in Sichtweite, und er sieht nicht besonders glücklich aus. Wenn man sein verzerrtes Gesicht überhaupt lesen kann.

„Golem. Du bist eine größere Plage, als ich gedacht hätte.“

„Stets zu Diensten.“

„Und jetzt stirb.“

Auf einmal bin ich das Epizentrum einer Explosion reinster Elektrizität. Damit hatte ich nicht im Geringsten gerechnet. Er hat nicht weniger als fünf Seelen zu seinem eigenen Schutz zurückbehalten? Die Absurdität des Ganzen geht ein wenig unter in meiner Agonie, als mein Körper zu kochen beginnt. Die Schwärze dringt in mein Blickfeld...

Halt...dich...zusammen...

Hilf mir!

Ja...

Der Zweite und ich verwenden unsere gesamte Willenskraft darauf, nicht in einer Wolke Dampf zu verschwinden, als die Blitze kommen. Einer verliert immer wieder die Konzentration, als der Schmerz unterträglich wird, aber nie passiert uns das gleichzeitig. Und so ist auch einer von uns gerade voll unter Kontrolle seiner Sinne, als eine winzige Pause in den Schüssen entsteht.
Wer von uns? Ich weiß es nicht. Aber er wirft uns aus der Schusslinie, bringt den anderen wieder zu sich, und gemeinsam erarbeiten wir uns einen schnellen Plan, wie wir den Seelen – korrigiere, den Brennenden Seelen, das Licht ausschalten können ohne zu sehr beharkt zu werden.
Langsam teilt sich unser Bewusstsein wieder. Ich lasse uns zerfließen und wilde Haken schlagen, die möglichst unvorhersehbar sind. Der Zweite bereitet sich vor...
Die nächste Seele schwebt in diese Richtung. Schnell informiert er mich, und ich wechsle den Kurs, versuche, sie abzufangen...für einen kurzen Augenblick ist die Luftkrümmung direkt über uns.
Mein Körper wird zu fünf Eisstacheln, die scheinbar aus dem Boden hochschießen. Sie zerreißen den rot schimmernden Feind sofort, dann werden wir wieder flüssig und machen Jagd auf die nächste Beute. Ein Blitz trifft uns, aber einer ist tragbar. Die Masse ist das Problem. Hoffentlich geht es dem Meister gut...
Nach und nach schalten wir so die Seelen aus. Eine muss immer stehen bleiben, um auf uns zu schießen; wir können aber sehr schnell die Richtung ändern...und sie schweben langsamer als wir gleiten. Nur gerade so, aber es klappt.
Die letzte hingegen kann in aller Ruhe auf uns feuern. Wir können ihr auch ausweichen, aber wir können garantiert nicht mit ihr noch am Leben gegen Izual antreten, der die ganze Szene mit zunehmender Sorge betrachtet.

Bleib kurz stehen, bis sie es auch tut.

Was hast du vor?

Etwas, das du noch nie konntest.

Ich lasse den Zweiten sein Ding tun. Die Seele hält inne, weit weg von uns. Sie lädt den Blitz auf...
Eine Eiskugel trifft sie direkt in der Mitte, und mit einem Fauchen ist auch sie Geschichte.

Werfen.

Oh ja. Dafür sollte es Anleitungen geben.
Bevor zu viel davon schmilzt, integriere ich das Material wieder in uns. Hm...wenn wir das an einem Fluss machen würden, wäre ich in kurzer Zeit ganz schön groß...aber wozu das führt, weiß ich ja schon, also besser nicht darüber nachdenken.
Zwei Giftfürsten stürmen auf mich zu.
Kurz darauf stehe ich Izual gegenüber, der ganz offenbar keine Optionen mehr hat.

„Stellst du dich jetzt endlich?“

„Ich freue mich schon darauf, dir dein freches Mundwerk zu stopfen, Golem!“

„Für die Vorfreude hast du dir aber ganz schön viel Zeit genommen. Oder wolltest du erst noch all deine Freunde mit mir spielen lassen, damit die auch ein Stück des Spaßes abbekommen?“

Er brüllt und rennt auf mich zu, Schwert erhoben. Ich stehe ruhig da...und zerfließe, gerade als er zuschlägt. Sein Schwung geht ins Leere, er stolpert über mich hinweg, ich richte mich wieder auf und schlinge einen Wassertentakel um seinen Knöchel. Mit einem Grunzen geht Izual zu Boden.
Das gibts doch nicht.

Ich glaube, es gibt einen sehr guten Grund, warum er sich dir nicht gestellt hat: Was soll er denn auch machen? Wir sind für ihn völlig unverwundbar.

Bevor er sich wieder aufrichten kann, platsche ich auf seinen Rücken. Eine Eisspitze ist hoch über seinem Nacken erhoben.

„Gleich kannst du einem alten Freund Hallo sagen!“

„Ganz so...einfach...wird das nicht!“

Und plötzlich dringt ein blaues Leuchten aus Izuals Körper, ein sich blitzschnell ausweitender Ring – aus eisiger Kälte. Sofort erstarre ich zu solidem Eis. Was? Er kann Frostnovae zaubern? Ohne dafür sterben zu müssen?

Denk nicht lange, handle! Das wirft uns nicht im Mindesten zurück, du kannst doch kontrollieren, wie du bist!

Oh...ja! Schnell arbeite ich daran, wieder flüssig zu werden...da schlägt eine weitere Nova ein und macht meine Mühen zunichte. Izual stemmt seinen massigen Körper hoch und wirft mich ab; mit einem Klirren schlage ich auf dem Boden auf, um einen Arm ärmer.

„Nicht mehr so vorlaut, was?“

„Wer konnte damit auch rechnen!“

„Hier in der Hölle muss man auf Alles vorbereitet sein. Ich weiß das. Du nicht. Und dein Meister wird gleich erleben, was es bedeutet, mich zu unterschätzen!“

Hektisch versuche ich, zu einer Pfütze zu werden...aber Izual zündet eine dritte Nova.
Dann trifft sein Schwert meine Mittsektion, mein Bewusstsein zersplittert in unzählige Stücke und erlöscht dann.

Und entsteht wieder. Der Meister sieht mich ernst an.

„Tut mir Leid.“

„Was de...aaah!“

Wieder durchzuckt mich der bekannte Schock eines Blitzes direkt in den Rücken. Der Meister hat mich vor sich beschworen, gerade rechtzeitig, um ihn aufzufangen. Ich fluche halblaut und fahre herum.
Mindestens drei Seelen tanzen in der Entfernung.

„Golem, ich brauche einfach ein paar Sekunden Ruhe, um einen Manatrank trinken zu können. Die Dinger saugen...gah!...welches ab.“

Während er hastig die Sätze herausspuckt, trifft ihn wieder ein Schuss. Hinter uns sind auch Seelen? Einige Skelette leben noch und machen Jagd auf sie, aber richten wenig aus.

„In Ordnung. Ich halte sie auf.“

Er wird wieder getroffen und zischt. Verdammt – er raucht geradezu. Vielleicht sollte er lieber einen Heiltrank trinken, das sieht überhaupt nicht gesund aus...
Da kommt ein Blitz. Schnell strecke ich die Hand aus, um ihn aufzufangen, mich gegen die Schmerzen wappnend...
Er trifft. Es brennt. Zuckt mir den Arm hoch.
Aber...es könnte deutlich schlimmer sein?

Weniger wundern, mehr umsehen!

Mein Kopf zuckt hin und her. Von da hinten...und von vorne bereiten sich zwei vor! Ich strecke mich hoch, über den Kopf des Meisters hinweg, forme einen Flüssigkeitsbogen und verbreitere mich so, dass garantiert keine Elektrizität durchdringt.
Zwei Einschläge kurz hintereinander. Wieder die Pein, aber wieder...seltsam geschwächt.
Da wird mir bewusst, durch meine verzerrte Perspektive klar, dass ich nicht mehr wässrig-klar bin.
Sondern weiß.

„Ich bin aus Milch?“

Der Meister schwitzt nicht mehr und scheint wieder in Ordnung. Zwei leere Glasfläschchen liegen neben ihm. Ich haste auf Zuruf des Zweiten wieder in den Weg eines Geschosses.

„Davon floss hier ja genug heraus. Wasser war etwas schwerer zu finden. Und du bist nebenbei in der Form erstaunlich wenig manaintensiv.“

Und Milch leitet viel schlechter als Wasser.

Natürlich! Darum...gah, fast hätte ich die zwei verpasst...tut es weitaus weniger weh.
Langsam werde ich aber stellenweise braunschwarz. Das ist definitiv verbrannte Milch. Und die bekomme ich auch nicht mehr weiß.
Nun stehen aber vier neue Skelettmagier, zwei Feuer, zwei Eis. Der Meister schnaubt.

„Mehr als die Atempause habe ich nicht gebraucht.“

Und jetzt schießen wir zurück. Die Eisbolzen treffen die Seelen, welche sich gerade zum Feuer vorbereiten, sie versuchen zu fliehen, aber sind verlangsamt; die Skelette erreichen sie. Feuerblitze suchen sich gerade bewegliche Ziele, in ihren Lauf abgeschossen treffen auch die.
Kurz darauf sind die Seelen Geschichte. Die Giftfürsten, die uns angegriffen haben, ohnehin; die Armee hat kurzen Prozess gemacht.
Nur Izual steht noch, hinter ihm ein kleines Kontingent seiner Truppen, die er wohl zur Reserve zurückgehalten hat; das nützt ihm jetzt auch Nichts mehr. Der Meister und ich wenden sich ihm zu.

„Das wars für dich, gefallener Engel!“

„Oder für Euch, General; denn ich bin kein Engel mehr, sondern Dämon, und weiß diesen Körper zu nutzen!“

Er reißt sein Schwert hoch und stürmt auf uns beide zu. Der Meister wirft ihm zwei Wächter entgegen, die aber einfach weggefegt werden. Immer näher rennt der blaue Teufel heran. Die Magier beginnen, ihn mit Bolzen zu beharken, aber das scheint ihm überhaupt Nichts auszumachen; am wenigsten natürlich das Eis...und ich bin immer noch kälteanfällig!
Moment.

„General, schnell, Eisenform!“

„Ist die hier nicht besser geeignet...?“

„Beeil dich!“

Mit einem kurzen Sprung ins Schwarze stehe ich ein paar Schritte entfernt als Eisengolem da, zwei Giftfürstschwerter als Waffen. Ruhig trete ich Izual in die Laufbahn, eines auf ihn gerichtet; er wird langsamer.

„Doch wieder die Eisenform.“

„Wir entscheiden das jetzt.“

„Es sind noch mehr Spieler auf dem Feld!“

Der Meister schüttelt den Kopf.

„Keine Chance. Ihr beide. Wenn einer von deinen Freunden näher kommt, gibt es Giftfürstgulasch.“

Die Skelette bilden einen losen Ring um uns. Die vielleicht noch ein Dutzend verbliebenen Gegner rühren sich nicht von der Stelle.

„Nun kommt schon, ihr Feiglinge!“

Ein Grunzen aus vielen Kehlen ist die Antwort.

„Ich muss euch nicht daran erinnern, dass euere Seelen an meine gebunden sind? Wenn ich falle, seid ihr Geschichte!“

Einer der Fürsten tritt einen Schritt vor; sofort streckt ihm ein Skelett die Waffe entgegen, aber er hebt beschwichtigend die Pranken.

„Das wir wissen. Wir dennoch nicht kämpfen. Totenbeschwörer uns vernichten. Wir Chance zu überleben – wenn du gewinnen. Wenn wir jetzt kämpfen, wir sicher sterben.“

„Ich werde euch danach so oder so alle vernichten, wenn ihr jetzt nicht kämpft!“

„Dann du gar keine Armee mehr. Schlechte Idee.“

Izual zögert. Der Meister grinst ihn breit an.

„Tja, da hat dir wohl ein kleiner Dämonensklave klar gemacht, dass du völlig frei von Optionen bist, Izual...selbst wenn du gegen uns siegst, was hat dir das gebracht? Deine Armee ist geschlagen, der Rest meutert. So viel zu deinen Plänen.“

„Wenn ich siege, werde ich wenigstens das Grinsen aus deinem Gesicht gewischt haben! Und endlich, endlich wird die Hölle mich anerkennen! Stirb, General!“

Sein wilder Schwerthieb prallt von meiner Waffe ab.

„Nicht so schnell, Freundchen.“

Und damit bin ich in einem Duell gegen einen gefallenen Engel, der jetzt ein Dämon ist. Genauer gesagt: Der Zweite ist es. Das ist klar seine Expertise.
Schnell wird mir aber klar, dass sogar ich damit klar gekommen wäre...denn Izual war vielleicht einmal ein großer Krieger. Als Engel. Aber wenngleich er diesen verzerrten Körper schon lange bewohnt, ist sonnenklar, dass er ihn nicht beherrscht. Vermutlich, weil er dies gar nicht will; immerhin ist er seine Strafe, sein Gefängnis. Auch ich habe mich lange gesträubt gegen den Eisenkörper, aber sobald ich ihn akzeptiert hatte, konnte ich ihn schätzen lernen für das, was er ist, nämlich ein hervorragendes Werkzeug, um Dämonen auszuschalten, also genau, was nötig ist in diesen Zeiten.
Was Izual jetzt bräuchte, wäre Kontrolle über sein Werkzeug, Krieger des Lichtes auszuschalten. Aber seine eigene Vergangenheit als solcher ist zu tief in ihm drin. Jeder Hieb von ihm ist mächtig, aber völlig ohne Finesse; mühelos pariert der Zweite sie, zwingt ihn in die Defensive, und nur zaghaft kommen die Abwehrversuche.
Da wäscht wieder eine Frostnova über uns hinweg, komplett wirkungslos; er versucht es gelegentlich erneut, immer verzweifelter werdend.
Natürlich dürfen wir nicht unvorsichtig werden. Ein Treffer an der falschen Stelle und wir sind Schrott. Aber da kann ich dem Zweiten vertrauen, dass er es nicht dazu kommen lässt. Methodisch und effizient findet er einen Rhythmus gegen Izual, mit dem dieser einfach nicht mitkommt. Andere Duelle sind ein Tanz; das hier...eine Tracht Prügel.
Und urplötzlich ist es vorbei. Der Zweite schlitzt Izuals Schwertarm auf. Dieser zuckt zurück, in einem völlig falschen Moment; sein Handgelenk wird durchbohrt, das Schwert fällt zu Boden, der Zweite setzt nicht nach – was nur die instinktiv hochgeworfenen Arme unseres Gegners getroffen hätte – sondern wirbelt noch einmal auf dem Absatz herum, eine halbe Sekunde länger wartend, zielend, und versenkt mit diesem vollen Schwung das andere Schwert in der Kehle des hoch auftürmenden, aber völlig machtlosen blauen Dämons.
Die Giftfürsten brauchen eine Sekunde, um das zu begreifen. Dann brüllen sie auf, laufen los...
Und vergehen gleichzeitig in Flammen.
Izuals massiger Körper sinkt vor mir zusammen...und eine blau leuchtende Erscheinung steigt daraus hervor. Es ist ein Engel, ganz ohne Zweifel; wie bei Tyrael ist sein Gesicht von einer Kapuze beschattet, träge hin- und hermäandernde Tentakel aus in diesem Fall blauem Licht wachsen aus seinem Rücken...ebenso ein paar Flügel, das dem des Dämonenkörpers in Magnifizenz in Nichts nachsteht. Tatsächlich unterscheiden ihn nur Details der Rüstung, die er ebenfalls trägt, von Tyrael selbst.
Der Meister nickt zustimmend. Die Erscheinung hebt die Hände vor ihr verborgenes Gesicht.

„Das ist...vollkommen unerwartet.“

Die Stimme ist noch die gleiche. Der Meister verschränkt die Arme.

„Ja, wie ich sagte, ein alter Freund wollte mit dir reden. Tyrael meinte, du hättest genug Strafe gehabt und hat für eine Fahrkarte nach oben gesorgt, wenn du artig bist.“

„Ihr...hattet einen Auftrag?“

„Exakt. Wir sollten dich von diesem Ding da...“

Er deutet mit dem Fuß auf den Dämonenkörper.

„...erlösen. Hätte ich vielleicht erwähnen sollen. Wärst du dann freiwillig abgegangen?“

Izuals Seele senkt den Kopf.

„...vermutlich nicht. Ihr...müsst verzeihen, dass ich etwas verwirrt bin über die Situation, in der ich mich befinde.“

Der Meister knurrt.

„Ja, Verwirrung scheint ein ziemlicher Dauerzustand bei dir zu sein. Sonst hättest du mir gerade sicher nicht so viele Blitze in den Hintern gejagt.“

Izual schweigt. Ich sehe den Meister mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

„Es ist jetzt vorbei. Lass es doch gut sein. Denkst du, du wüsstest noch, was du tust, wenn du Jahrhunderte oder noch länger in einem Körper, den du hasst, in der Hölle eingesperrt warst?“

„Und gerade am Planen bin, den Laden zu übernehmen? Nein, da bin ich mir ganz sicher, dass ich schon meinen verdammten Verstand verloren hätte! Willst du jetzt ernsthaft den da verteidigen?“

Was zur Hölle ist los mit dir, ja?

Ich wollte doch nur...

„Nein! Das heißt...ja, eigentlich schon. Beweist doch nur ein Argument von mir. Es bringt Nichts, Seelen hier unten einzusperren. Sie werden nicht reuig. Sie werden bitter. Sieh ihn dir an! Wie er sich aufgeführt hat in seinem Dämonenkörper. Was für eine Strafe sollte das sein?“

„Eine gerechte, wenn man bedenkt, dass er sich offenbar mit der Situation genug arrangiert hatte, um Pläne zu schmieden! Golem, das ist doch Unfug. Tyrael hat nur ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt, weil er Informationen von ihm wollte. Weiter schmoren hätte er sonst auf jeden Fall können.“

„Das hat er aber nicht...“

„Tyrael war ein Narr, mir zu vertrauen.“

Izual flüstert nur, aber wir sind beide sofort still.

„Ich war einst, vor so langer Zeit, ein Krieger. Hatte mich dem Licht verschrieben und unter der Flagge des Himmels Königreich um Königreich vereint; sie beugten sich vor dem Glauben an das Gute...und vor mir. Für Ersteres, dafür, dass ich so viele Menschen zur Wahrheit geführt hatte, wurde ich zum Engel gemacht. Aber was Niemand von denen, die nun meine Gleichgestellten waren wussten, war, dass ich es für Zweiteres getan hatte.“

Sein Blick scheint in die weite Ferne zu schweifen...und gleichzeitig in seine eigene Seele.

„Immer hatte ich mich gesonnt in der Bewunderung Anderer, in ihrer Verehrung. Keine Anerkennung war mir je genug, ich wollte immer mehr davon, und von der Macht. Selbstverständlich war es da für mich, ein General in den Armeen des Himmels zu werden, als wir den letzten großen Krieg gegen die Hölle führten. Ich würde sie unterwerfen, die Hölle, sie für den Himmel bezwingen wie einst die Länder Sanktuarios.
Das war mein wahrer Traum; nie tat ich es für den Himmel. Immer nur für mich.
Es war ein leichtes für die Hölle, mich nach meiner Niederlage für ihre Sache zu gewinnen. Sie baumelten die Chance, meine selbstauferlegte Mission zu Ende führen zu können, vor meiner Nase. Du wirst deine Strafe erhalten, sagten sie. Aber dadurch kannst du zeigen, was du vermagst. Steige auf in den Rängen der Hölle; werde zu unserem General. Und irgendwann, wenn wir nicht aufpassen, versuche, uns den Dolch in den Rücken zu stoßen. Man erwartet das hier. Ich könnte immer noch Herrscher über die Hölle werden – als Nachfolger der Großen Übel selbst.“


„Aber sie haben dich verarscht.“

„Ich weiß es nicht. Vielleicht hätte es etwas werden können. Ich hatte meine Armee. Zeit hatte ich ja genug. So viel Zeit...“

Ich stutze, als mir etwas klar wird.

„General...die haben mit ihm genau das gemacht, was der rote Ritter dir angeboten hat.“

Seine Augen werden groß. Bevor er aber etwas sagen kann, hält Izual inne.

„Ich spüre den Ruf. Bald werde ich wohl Tyrael Rede und Antwort stehen müssen.
Ich weiß immer noch nicht, ob ich Euch danken oder Euch hassen soll, General.“


Dieser seufzt und schließt die Augen kurz.

„Weißt du was? Ist mir völlig egal. Sag Tyrael von mir, dass ich ihn nicht ausstehen kann. Da sind wir uns wohl ähnlich.“

Wir schweigen uns kurz an.
Izual beginnt, fahler zu werden. Seine Seele schwindet in höhere Sphären. Da hebt er noch einmal den Kopf.

„Ich weiß von den Versuchen dessen, den Ihr den roten Ritter nennt.“

Der Meister ist sofort ganz Ohr.

„Was? Was weißt du über ihn?“

„Ich weiß, dass Ihr Euch in Acht nehmen solltet. Es ist ein sehr Ehrgeiziger, dieser. Mir und Euch nicht unähnlich...aber, ich wage es, dies zuzugeben, weitaus schlauer bei seinem Vorgehen als ich. Als Ihr? Vielleicht. Der Andere...dieser ist nicht so schlau. Bei Weitem nicht. Aber nicht weniger gefährlich. Denn Ihr wisst noch nicht von ihm, und so könnte er siegen.“

Izual ist fast völlig verschwunden. Der Meister tritt einen Schritt vor.

„Was? Welcher Andere? Warte!“

„Nehmt dies als Dank an, General...“

Und damit ist Izual verschwunden, mehr Fragen als Antworten zurücklassend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Huhu :hy:

Werfen.

Oh ja. Dafür sollte es Anleitungen geben.
:ugly:
Nett.

„Ich bin aus Milch?“
Hehe. Zugegeben, ich habe das nicht kommen sehen, aber eine entsprechende Spekulation habe ich schon vorher gehört :D Der Golem sollte in der Gestalt nur nie 'faul' sein - das riecht wirklich nicht gut.

Tja - was den Rest angeht: Izual ist besiegt, was aus den Andeutungen wird, werden wohl die nächsten Kapitel zeigen. Bin mal gespannt.

Seleya
 
werfen, der ultimative guide hier, musste wirklich mal gesagt werden!^^

Milch ist wirklich ein interessantes Material, da war ich jetzt nicht wirklich drauf vorbereitet. In diesem Sinne: Operation gelungen, Patient überrascht :ugly:

sehr schönes Kapitel alles in allem. Einmal hast du vergessen den charlsworth font zu schließen und das steht so da:
„Ich werde euch danach so oder so alle vernichten, wenn ihr jetzt nicht kämpft!“
 
Zurück
Oben