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Stahles Spaltung [Ich denke, also bin ich: Teil 3]

*sieht sich kurz hektisch um*

Ha! Nach dem ich jetzt längere Zeit weder Zeit noch Muße hatte hier regelmäßig mitzulesen, geschreibe denn zu kommentieren, habe ich jetzt bestimmt die letzten 6, oder 7 Kapitel am Stück nachgelesen und halte mich damit für unbefangen genug, ohne große Übertreibungen loben zu können. Insbesondere die Dialoge werden durch dein zunehmendes Maß an Erfahrung mit Sicherheit kontinuierlich weiter gewinnen - Der vielleicht größte Vorteil daran, dass du bei diesem Mamutprojekt drangeblieben bist. Fühle dich hiermit ruhig ermutigt, das auch weiterhin zu tuen ;)
Vielen Dank, werde ich ;).
Ehe ich mich zu etwaigen Analogien zu klassischen Epen, Sagen, Mythen und Legenden, oder meinentwegen auch mittelalterlichen Epen & Aventiuren (*argh*!) äußere, würde ich dazu gerne erfahren, ob da Absicht hinter steht: Will heissen, ob du bewusst nach einer definierten Dramenpoetik vorgehst, es Vorlagen gibt, etc.? Ansonsten könnte ich höchstens mutmaßen, dass wir jetzt in der Aduleszenzabschlussphase eines mittelalterlichen Vorbildes sind und der Held nun tatsächlich zum Helden wird. Was ich meine, ist das zwangsläufige Begehen von Fehlern des unerfahrenen Helden, siehe Tumbheit des Parsifal, dem sich eine Art Erlösungs- oder Wiedergutmachungs- Handlungsstrang anschließt. Aber wie gesagt, da kann ich nur spekulieren.
Kannst auch sein lassen, wenn dir der Schreibaufwand zu viel ist ;). Wenn nicht, mach ruhig. Aber meine Gedanken zum Aufbau der Story bestehen aus "making shit up as I go". Abgesehen von einem sehr groben Grundgerüst, das sich teilweise immer noch recht flexibel darstellt.
Nun zum Holzhammer, bei dem mein Leseeindruck sich wohl mit Seleya weitgehend decken dürfte: Wenn ich eine Sesterze für jedes Mal bekäme, dass ich die Mähr vom prunkenden Menschenwerk, welches die einstmals edle Idee verdecke, wäre ich mittlerweile reicher als Marcus Licinius Crassus höchstselbst (Und all das ohne sullanische Immobilienkrise). Es erübrigt sich zu erwähnen, dass ich genau entgegengesetzt dazu, der Meinung bin, es handle sich bei der beschriebenen Form der Bigotterie um die exakte und logische Folge der Idee, aber hier beginnt das Reich der persöhnlichen Überzeugungen und es wäre falsch dafür ein ganzes Kapitel abzuwatschen. Schön: Die Art der Kirchenapologese aus dem Mund des geretteten Sünders ist mit kitschig noch sehr wohlwollend umschrieben, aber vielleicht irre ich mich da auch und es handelt sich um Ornat, welches die Entscheidung des Helden noch dramatischer machen sollte. In dem Fall, wäre es zwar mit meinem subjektiven Geschmack kollidiert, aber es würde sich vielleicht lohnen, wenn ich das ganze in Word kopiere und den "Die Idee ist gut, was die Menschen draus gemacht haben ist schlecht" - Sermon löschen würde. Kommt auf den Versuch an.
Hm, das ist komisch, immerhin tut ihr so, als wäre meine Botschaft völlig klassisch und schon tausend Mal dagewesen, aber ich habe doch extra darauf achten wollen, NICHT das Übliche zu tun. Ich kann mich nämlich wirklich an keine Geschichte erinnern mit dem Grundgedanken "gute Idee, schlechte Umsetzung", bei der die Leute mit der schlechten Umsetzung tatsächlich WILLIG sind, zurück zur guten Idee zu kommen. Üblicherweise wird in Plots dieser Art das korrupte System mit Gewalt zum Einsturz gebracht; davon gibts ja zig Beispiele. Bei meiner zugegebenermaßen nur angedeuteten Variante (ist ja nur kurzer Flashback gewesen) hätte es ja sogar funktioniert, die Sache friedlich und ohne große Revolution zu ändern, nur hat da leider Mephi an der richtigen Stelle dazwischengefunkt.

Was ich eigentlich ausdrücken wollte, ist, dass ich der Überzeugung bin, dass man eben auch ohne gewaltsame Umbrüche ein schlechtes System ändern kann, zumindest in diesem Fall, wo die Verantwortlichen gar nicht merken, wie schlecht es eigentlich ist. Khalim ist natürlich als Teil des Systems und sogar Anführer des Ganzen in priviligierter Position, aber dennoch, dass er es fast geschafft hätte war als optimistische Meinung von mir gedacht. Umso tragischer, dass letztlich die übermäßig gute Art, wie er die Sache behandelt hat, ihn den Kopf gekostet hat, womit ich auch ausdrücken will, dass man so gut sein kann, wie man will, vielleicht reichts immer noch nicht - oder genau das ist das eigentlich Schädliche.

Parallelen zur aktuellen Situation der Kirche sind allerdings selbstverständlich gewollt, und meine Hoffnung ist ja auch, dass das System endlich erkennt, wie verdammt unzufrieden die Basis wirklich ist und sich ändert. Ich bin der festen Überzeugung, dass das GEHT, und natürlich ohne gewaltsame Revolution.
Zu der Entscheidung des Generals: Tja, was soll ich da sagen? Odysseus hätte selbst zugestochen. Hat ja auch keine sittlichen Schmerzen gehabt Thersites mit dem Zepter der Redeführung zu griechischem Salat zu dreschen. Aber auch inwiefern archaische Aristoi/Basileis Rollenvorbilder für die Charakteranlage deines Helden sind, kann ich nur mutmaßen... Hier könnte sich nun eine lange Liste darüber anschließen, welche Helden mit diesem Spinner in Robe ebenfalls ohne viel Federlesen den Boden aufgewischt hätten. Interessant ist, dass man nicht pauschalisieren kann, dass sich vor allem die mittelalterlichen Helden in ihrer Fähigkeit Gnade zu zeigen unterscheiden würden. Allerdings sind die Erzählstrategien auch zu verschieden für so einen Vergleich.
Ich sehe den General eigentlich als recht klassischen Helden, da die Story ja in einem eher mittelalterlichen Fantasy-Setting spielt. Wer hingegen ein sehr moderner Held ist, ist der Golem, der als völlig neu Geborener, wie gesagt, sich ja seine eigene Moral schmieden muss...deswegen hatte der General ja auch kein Problem mit dem Töten von Geleb, wie du richtig verglichen hast, ist das halt wie bei den Griechen für ihn nicht ernsthaft problematisch, ein wenig nachdenklich stimmend vielleicht, aber "was halt getan werden muss", und der Golem sieht das völlig anders.
Ich will mal so sagen: Entweder du willst mit diesem persönlichen Konflikt didaktisieren, dann harre ich gespannt dem was da kommt, oder aber dem General fehlt bloß ein Stück Käse zum Whine - Dann wäre genau DAS der beste Moment für das erzählerische Allheilmittel gewesen: Deus ex Machina. Beispiel gefällig?

Geleb streckt in Erwartung seines Sieges höhnisch die knochigen, verkrusteten Arme in Richtung General (Anm.: "I taunt in your general direction!") Und die gleißenden Überschläge der Blitzschläge springen von Khalims willen auf ihn zurück. Hier könnten sich von Rachedurst triefende Schilderungen anschließen, wie das verschmorte Fleisch Gelebs von seinen geschwärzten Knochen fällt und er in agonischem Zucken zu einem grotesken Haufen Monstermist zusammenfällt. Und die Moral von der Geschicht: Mit Metall in der Hand, werfe Blitze nicht. Oder so ähnlich, schließlich hat er vorher nur Hydren benutzt, also kann ihm die Konsequenz seines Handelns nicht klargewesen sein, ausserdem ein schönes Beispiel dafür, wie die Gier des Bösen sich zwangsläufig selbst verschlingt.

Mfg,

- Nimduril
Deus ex Machina ist Müll, ich hasse sowas. Nur mit echten Foreshadowing ein guter Kniff, wenns aus dem Nichts kommt, will ich das wirklich nur in Fällen anwenden, wenn ich mich ernsthaft in ne Ecke geschrieben habe, ergo wenn ich eh schon Scheiße gebaut hab.

Simon
 
Huhu :hy:

Bei diversen Analogien zu Mythen und Legenden würde ich immer darauf tippen, dass allein schon durch unbewusstes Verarbeiten von Erinnerungen derartige Elemente beim Schreiben von Geschichten einfließen, wenn man es nicht speziell darauf anlegt, Gegenbeispiele zu schaffen. Oder, anders ausgedrückt: Wir haben alle derartige Muster durch Osmose aufgenommen, wenn wir in früher Jugend mal einen Blick in Bücher riskiert haben ;)
Oder Filme, reicht auch schon, da die sich oft genug auch aus dem klassischen Fundus an Rollenbildern, Storybögen etc bedienen.

Hm, das ist komisch, immerhin tut ihr so, als wäre meine Botschaft völlig klassisch und schon tausend Mal dagewesen
Okay, nur noch mal zur Sicherheit: Ich hatte zwei Punkte als "zu sehr mit dem Holzhammer" kritisiert.

1. Geleb als mögliches Spiegelbild des Meisters --> schreckliches Schicksal --> ach ja, Spiegelbild des Meisters --> grausames Ende --> ach ja, Spiegelbild des Meisters. Damit auch der letzte Mitleser, der das Kapitel im Vollrausch unter der Dusche von seinem stimmbrüchigen Papagei vorgekrächst bekommt, merkt, dass der Weg, den der Meister einschlägt / eingeschlagen hat / vermutlich einschlagen wird ein gefährlicher und falscher Weg ist.

2. Die Kurast-Kirchen-Analogie.
Erster Unterpunkt: Kurast Fiktion <--> Kirche heute...

Zakarum erstickte in Prunk und Zeremonie.
Die Kirche heute erstickt in Prunk und Zeremonie.
Zakarum verlor den wahren Glauben der Massen.
Die Kirche heute verliert den wahren Glauben der Massen.
Zakarum bekam einen Heilsbringer, der den richtigen Pfad zeigte.
Die Kirche heute bräuchte einen Heilsbringer, der den richtigen Pfad zeigte.

Wenn Geleb leicht genervt Khalims Handlungen skizziert, lese wenigstens ich da immer ein "sollte hier auch passieren" mit heraus, was ja scheinbar auch so gewollt ist. Um mich noch einmal selbst zu zitieren: Du magst ja verdammt noch mal Recht damit haben, aber du gehst hier ziemlich mit der Brechstange heran. Oder halt mit dem Holzhammer.

Zweiter Unterpunkt: Khalim <--> Jesus.
Keine perfekte Analogie, stimmt. Habe ich auch nicht behauptet. Mir drängt sich trotzdem der Vergleich auf.

Derartige Analogien oder Vergleiche sind ja nicht per se schlecht. Es kommt immer auf die Dosierung an, ob ein Stoff nun giftig ist oder nicht - hier hätte ein subtileres Vorgehen vielleicht Vorteile gehabt.

Ansonsten...
Käse zum Whine, griechischer Salat? Die logische Folgerung wäre dann wohl griechischer Wein.
Ganz ehrlich: Wenn der Golem im nächsten Kapitel anfängt zu singen, werde ich mir die folgenden zehn Kapitel sparen...

:D

Seleya
 
Und ab dem Feuergolem, gibts dann Massen von Alexis Sorbas - Zitaten! Malmsheimer, mehr Ouzo!!! - Bwahahahahahaaaaa -

Nun wie dem auch immer sei, bin ich ehrlich gesagt hoch beruhigt, dass es sich um "making up shit, as I go" handelt, sonst würde dir das Schreiben vermutlich dank regelpoetischer Fesseln erstens nur halb so viel Spaß machen, weswegen unser Nachschub an schriftlichen Genussmitteln ins Stocken geriete. Abgesehen davon, dass wir dann über die Maße damit beschäftigt wären uns Gedanken darüber zu machen, wieviele Hexameter wohl noch bis zur Katastrophe fällig seien, warum Sophokles das eh alles anders gemacht hätte, dass Euripides wahrscheinlich Hühnerzehen und Aischylos starken genetalen Juckreiz gehabt haben muss, et cetera, Bla-Bla-mus cum magna Sülztudine...

Aber das bringt mich auch schon zum Thema, was ich eigentlich mit "klassischem Helden" gemeint habe: Heroendarstellung des klassischen Altertums und mitnichten "klassischer Held" im Sinne von: mannhafter Recke in strahlender Brünne mit generischem magischen Gegenstand aus heidnischer Vorzeit pöhlt Drache aus den Schuppen, zwecks Rettung minnecklicher Maid. Anbei der mit Dolon handelnde Odysseus wahrscheinlich den Drachen dazu berallt hätte, vorher noch die fiese, feindlich gesonne Hetairie aus der hässlichen Nachbarpolis zu rösten... Ausserdem hat der Drache wahrscheinlich ohnehin nur in Selbstschutz gehandelt, da wie schon Hesiod festgestellt hat, die Frau ja das personifizierte Böse sei... Da sieht man mal was passiert, wenn man einen misogynen Sack zu lange im zentralen Pelopones in einem staubigen Kaff namens Askra, in der Sonne schmoren lässt, nachdem ihm das Eheweib mitsamt Bruder und Erbe durchgebrannt ist... Tja da würd'ich mir auch sowas wie die Pandora aus der museninspirierten Nase ziehen...

Aber wie dem auch sei... Insofern dem General durch Mächte auf die er keinen Einfluss hat (Hier. vormals das Schicksal, da noch nicht anders explizit genannt) eine Aufgabe gestellt wird, die für einen sterblichen Menschen eigentlich nicht lösbar ist, trifft ein Hauptkriterium des klassischen Helden ja durchaus zu. Aber genug davon, sonst fange ich genau mit dem an, worüber ich mich eigentlich froh seiend geäussert hatte, es nicht tun zu müssen: Ins Blaue hineinzugeheimnissen.

In eo modo:

Valete!
 
wieso haben sie geleb denn nich einfach nach kurast - also an die docks - gebracht?:ugly:
da is man ja dank dem gidbinn vor meppels einfluss sicher und den leuten könnt man alles erklären denk ich mal...

€ : btw es is sonntag...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zakarum erstickte in Prunk und Zeremonie.
Die Kirche heute erstickt in Prunk und Zeremonie.
Zakarum verlor den wahren Glauben der Massen.
Die Kirche heute verliert den wahren Glauben der Massen.
Zakarum bekam einen Heilsbringer, der den richtigen Pfad zeigte.
Die Kirche heute bräuchte einen Heilsbringer, der den richtigen Pfad zeigte.

Wenn Geleb leicht genervt Khalims Handlungen skizziert, lese wenigstens ich da immer ein "sollte hier auch passieren" mit heraus, was ja scheinbar auch so gewollt ist. Um mich noch einmal selbst zu zitieren: Du magst ja verdammt noch mal Recht damit haben, aber du gehst hier ziemlich mit der Brechstange heran. Oder halt mit dem Holzhammer.

Zweiter Unterpunkt: Khalim <--> Jesus.
Keine perfekte Analogie, stimmt. Habe ich auch nicht behauptet. Mir drängt sich trotzdem der Vergleich auf.
Hm, stimmt irgendwie. War aber nicht meine Absicht. Eigentlich auch nicht dein letzter Punkt mit dem Heilsbringer, den es für die Kirche bräuchte. In meiner Version von Sanktuario hat es Khalim gebraucht, um die Leute zur Vernunft zu bringen, aber Khalim ist von den wenigen Worten her, die ich ihm gewidmet habe, ein irrsinnig schwacher Charakter, das gebe ich offen zu. Er ist "gut", EXTREM "gut", quasi perfekt; wenn ich ihm mehr Screentime widmen würde, wäre das ekelhaft, da von ihm nur erzählt wird und Geleb jetzt nicht DER objektive Betrachter ist, finde ich das noch okay.

So gesehen ist es völlig unrealistisch, dass es so einen Engel gibt; im Spiel wird ja nicht mal erklärt, WARUM Khalim jetzt so extrem toll drauf ist, ich bin noch am Überlegen, ob ich mir was aus den Fingern sauge dafür. Hab nen halben Gedanken, aber bin mir nicht ganz sicher, ob das eine gute Idee ist.
Aufs echte Leben bezogen: Ich bin ja jetzt nicht total blauäugig, so einen gibts nicht, und schon gar nicht in der Hierarchie ganz oben. Wie genau die Kirche ihre Probleme lösen wird, weiß ich nicht; ich weiß nur, dass sie es muss, sonst geht sie komplett unter. Zakarums Situation war ja nach Geleb gar nicht so schlimm, deswegen sehe ich die Notwendigkeit für einen Heilsbringer gar nicht, wenn die Kirche nicht sieht, dass sie schon mit beiden Beinen über den Abgrund hinaus ist und nur noch mit einem Finger am Rand hängt, dann ist ihr wohl einfach nicht mehr zu helfen.

@Nimduril: Nimms mir nicht persönlich...ich würde dir gerne antworten, aber irgendwie fehlt mir die klassische Bildung dafür, um wirklich Alles zu verstehen, was du schreibst...

...und ich war auf einem humanistischem Gymnasium Ô.o.

@zitronenfalter: Nun, innerhalb von 7 Sekunden einen mächtig starken Kerl, der kurz davor ist, sich auf elaborierte Weise umzubringen, durch ein Portal zu schaffen und ihm zu erklären, dass er da sicher ist, wäre wohl etwas schwierig geworden. Dazu kommt, dass er schlicht keine Lust mehr hatte, weiterzuleben, da gabs eigentlich Nichts zu retten oder so. Aber lassen wir die Diskussion mal, unsere Protagonisten haben da ja selber noch Einiges zu bereden.

Was "Sonntag" angeht...ich hatte das (verlängerte) Wochenende Besuch und irgendwie dann doch keine Zeit, mal ein wenig Schreiben dazwischen zu schieben. Das hätte ich natürlich schon Mittwochs oder so schon ausgleichen können, aber ich bin halt nicht der Fleißigste. Ich werde sehen, was sich machen lässt für euch, hm?

Simon
 
Huhu :hy:

Ich hatte ja kurzfristig befürchtet, ein "Auf Grund von ungerechtfertigter Kritik ist dieses Projekt unbefristet in den Zwangsurlaub geschickt worden" lesen zu müssen - freut mich, dass dem nicht so ist ;)
Was die Kommentare zu den Kommentaren der Kommentare zu ... äh, also, deinen ersten Abschnitt, den ich mal als in meine Richtung gehend interpretiere, würde ich ziemlich genau so unterschreiben. Frieden - bis zum nächsten Mal :ugly:

Was den "halben Gedanken" angeht - gnah, den wüsste ich jetzt wirklich gerne :D
Was aber nicht heißen soll, dass du da zwangsweise etwas erfinden musst. Wenn darunter schließlich die Story leidet, wäre das weder im Interesse des Schreibknechts noch in dem der mehr oder weniger werten Leserschaft.

@zitronenfalter: War meiner Meinung nach ein interessanter Gedanke zur Lösung des Geleb-Problems mit der "hellen Seite der Macht" *hust* - das kratzte mir auch so ein wenig im Hinterkopf herum. Allerdings ist die Begründung so schon halbwegs stichhaltig.
Auch wenn es mir immer noch nicht gefällt...

Ansonsten...
Ich werde sehen, was sich machen lässt für euch, hm?
Wie wäre es mit einem Zwanzig-Seiten-Update heute Abend oder morgen früh? ;)

Seleya
 
Gesetzt den Fall, dass tatsächlich bei der Erwähnung der griechischen Dramatiker, Hesiods Theogonie, oder Ehr-Konzepten wie Time/Kakos, sofort die Musen des Helikons höchstselbst herabstiegen und mir durch deine elaborate Feder mein humanistisches Halbwissen wieder um die Ohren hauen würden, müsst'ich den ganzen Sermon tatsächlich nachschlagen - Eine schreckliche und nebenbei höchst arbeitsaufwendige Idee.

Insofern kannst du dich beruhigt in dem Wissen zurücklehnen, dass ein Studium der Geschichte & Germanistik zwar sehr wohl dazu ermutigen mag mit großen Namen, Zitaten, oder Etikettenschwindel zu großen Ideen und Konzepten, die man selbst nur dem Buchumschlag nach kennt, um sich zu werfen, aber in 90% aller Fälle geistige Gähnung dahintersteht ;)

Wobei das hochrhetorische Anbringen diverser Synekdochen/Metaphern/Hassunichgesehn ja wenn keiner den Zielpunkt des gelehrigen Vergleiches (eig. Tertium Comparationis) mitbekommt so sinnvoll ist, wie der Anschluss eines 200PS Kompressor-Motors an ein Furzkissen. Geistige Flatulenz sozusagen...

Nebenbei zu Humanismus im allgemeinen, muss ich noch folgendes empfehlen: Folge 32 "Neues aus der Anstalt", abzurufen in d. ZDF-Mediathek (Lobet und preiset dieses Online-Angebot, denn damit lassen sich ganze Unterrichtseinheiten vollkommen arbeitsneutral vorbereiten *gnyahahaaa*).



@Helle-Seite-der-Macht-Spekulatius:
[...]
Um auf die Geschichte des Golems zurückzukommen, ist ja genau das Gegenteil, des obengenannten Machwerks so angenehm an deinem hiesigen Schaffen: Trotz dürftigst möglicher Quellenlage über Sanktuario in den Grenzen des Settings zu bleiben. Für uns spannend sind natürlich genau die Punkte, zu denen es keine Referenzen gibt, die dann erst mit neuem Inhalt gefüllt werden müssen; Das bildet ja sozusagen erst den Rahmen für deine Kreativleistung. Natürlich, ist das auch der Bereich, in dem am muntersten diskutiert wird, schließlich hat sich ein jeder nach über 10 Jahren Diablo II durchwegs eigene Vorstellungen für die Storylücken, Ungereimheiten usw. usf. gebildet, aber wenn deine Leser irgendeine Pille partout nicht würden schlucken wollen, wäre das im Grunde auch nur in der Natur der Sache begründet. Also weiter so (und zwar mit nem neuen Kapitel besser gestern als jetzt), wenn wir was zu kamellen haben, dann nur deshalb, weil deine Darstellung so gut daherkümmt, dass sie es überhaupt schafft mit den Diablo II Versionen in unseren Köpfen zu konkurieren, was prinzipiell für FanFic immer ein gutes Zeichen ist ;)

Und im Zweifel greift immer noch die alte Weisheit, die schon Gandalf an den Pforten von Moria an seine Gefährten weitergab: "Wer meckert, soll et besser machen!"

In diesem Sinne:

- Nimduril


Engel was here
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Entweder war das jetzt ein sehr ausführliches Lob...oder mein Großhirn hat auf halber strecke versagt...

du klingst wie einer meiner letzten lehrer XD


aber dennoch gleiche aussage: Jeh eher das kapitel kommt desto besser
 
Es folgt: Kein besonderes Kapitel.

Sorry, meine Wochenenden sind in letzter Zeit halt sehr beschäftigt...nebenbei ist es atm eine kleine Pein zu schreiben, ihr wisst Alle, dass das folgende Gebiet sich nicht gerade in die Reihe der bestdesigntesten und interessantesten einreiht, und der Anfang hat auch länger gedauert, als mir lieb ist. Sonst wärens schon zwei geworden, aber wie gesagt, ich werde sehen, was sich machen lässt...

Simon
 
Kapitel 81 – Schritte ins Dunkel

Der Meister sieht mich böse an. Ich brauche einen Augenblick, um mich zurecht zu finden; wir scheinen in einem Haus zu sein, ein kleines Zimmer, eine Tür führt hinter dem Meister in einen weiteren Raum, zwei Skelette bewachen sie. Er selbst sitzt auf einem Holzstuhl, der schon bessere Tage gesehen hat.

Ich glaube, der Tag, an dem ich deinen Irrsinn verstehe, ist der, an dem die Welt untergeht.

„Also, Golem?“

Was ist passiert...oh.

„Ah, General...Geleb hat die Wahrheit erzählt über seine Feuerverzauberung, nicht? Das war wohl zu viel für mich auf die kurze Distanz...“

„Ja, und deswegen habe ich dich gerade neu erschaffen. Irgendwie logisch. Was hingegen nicht logisch ist, ist, warum du es überhaupt getan hast. Kannst du mir vielleicht erklären, was da durch deinen Kopf ging?“

Das, wenn ich genau wüsste...er hebt eine Hand.

„Beziehungsweise, warst es überhaupt du selbst oder hast du den Zweiten dafür rangelassen? Sei ehrlich.“

Der direkte Befehl wäre gar nicht nötig...ich werde versuchen, mich so gut als möglich zu erklären. Wenn ich mich nicht in meinen Gedanken verlieren, die ständig am Rasen sind, seit ich meinen Beschluss gefasst habe. Ich fühle mich vage schmutzig, mein Kopf ist leicht, und schnell beginne ich zu reden, bevor ich genauer darüber nachdenken kann, was gerade passiert ist.

„Nein, ich war das selbst. Und ich dachte, ich hätte das klar genug gesagt: Wenn sich Jemand schuldig macht, dann ich.“

Er kneift die Augen zusammen und schüttelt den Kopf.

„Das ist überhaupt nicht klar, Golem. Was hat das denn mit Schuld zu tun? Ich weiß ja, du siehst gewisse Dinge etwas enger, aber das hier war doch überhaupt nicht vergleichbar mit den vielen unschuldigen Zakarumiten. Er hat selbst zugegeben, was er getan hat, denkst du nicht, dass er es auch irgendwie verdient hat?“

„Vielleicht, aber es ist doch nicht an uns, ihn zu richten!“

„Er wollte, dass wir ihn richten, Golem. Es war sein letzter Wunsch, und eigentlich eine Gnade. Wie damals, als ich Griez den Gnadenstoß verpasst habe. Damit hattest du doch auch keine Probleme, oder?“

„...er wäre ohnehin gestorben. Das hier war anders, er war hilflos, und wir hätten sicher noch einen Weg finden können...aber du hast gar nicht darüber nachdenken wollen...wie bei Kaelan...“

Er hebt einen Finger.

„Fang mir nicht damit an. Das war ein Fehler und es tut mir Leid, aber ich werde auch nicht davon abrücken, dass der Bastard es verdient hatte.“

„Ja, aber das ist doch genau die Argumentation, die du hier auch bringst! Wenn du dich ein wenig anstrengst, findest du immer einen Grund, warum Jemand den Tod verdient haben könnte...“

Sein Gesicht entgleist.

„Glaubst du wirklich, ich wäre diese Art von Mensch?“

Sofort trifft mich Scham, weil ich mir solche Sorgen mache...ich sollte ihm doch vertrauen? Aber...

„Nein. Aber ich will nicht, dass du ein solcher wirst!“

„Golem, meinst du nicht, dass du Deckards Worte ein wenig zu ernst nimmst?“

„Vielleicht – aber du nimmst sie zu leicht.“

Er seufzt, dann steht er auf und legt mir die Hand auf die Schulter.

„Golem, es ist in Ordnung, dass du dir Sorgen um mich machst. Unsere Reise ist nicht leicht, und wir laufen ständig Gefahr, nicht nur physisch, sondern auch psychisch in Abgründe zu fallen, aus denen wir nicht mehr entkommen können. Aber ich finde, dass du hier übertreibst, so sehr, dass ich mir Sorgen um dich machen muss. Ich meine, war es leicht, Geleb zu töten?“

Da muss ich tatsächlich kurz überlegen...was mir ein mulmiges Gefühl verursacht.

Es war in etwa so leicht wie ein Schulterzucken...im Grunde war es eines, nicht?

Du hilfst nicht wirklich.

Ach ne? Am meisten würde es helfen, wenn du die Klappe halten würdest, brav nicken, dich dafür entschuldigen, dass du ihm die Mühe bereitet hast, dich neu zu erschaffen, und wir einfach weiter machen könnten!

„Es selbst...war einfach. Mich dazu zu bringen...weniger.“

„Gut. Und du denkst, für mich wäre es anders gewesen?“

Ich hebe meine Augenbrauen fragend.

„Natürlich ist es nicht schön, einen Gefangenen zu töten, der sich nicht wehren kann, wobei, in diesem Fall eher nicht wollte. Ich musste mir auch einen ziemlichen Ruck geben, um meinen Skeletten den geistigen Befehl zu geben; ich hatte es schon getan, falls du fragst, du bist mir nur zuvor gekommen. Aber du weißt, dass ich es tun musste, so blöd bist du nicht. Er wäre in fünf Sekunden auf uns losgegangen, was hätten wir tun sollen? Du hättest ihn vielleicht bewusstlos schlagen können, dann hätten wir ihn in die Docks zerren können...und dann? Er wäre immer noch schrecklich deformiert gewesen, ein gefühlloses Monster, und er wusste das. Jegliche Rettungsversuche wären völlig sinnlos gewesen.“

„Ja, ja, ja! Rational mag das ja Alles stimmen, aber...es war nicht richtig! Man darf doch nicht wehrlose Leute töten...du darfst das nicht! Verstehst du mich da nicht...es gab keine andere logische Wahl, aber wie beim Kampf gegen die Zakarumiten gab es keine richtige Wahl hier, wir hätten ihn uns natürlich töten lassen können, aber das wäre einfach nur dumm gewesen. Aber du musst doch einsehen, dass es besser ist, wenn ich diese Schuld auf mich lade, die Wahl dir abnehme, als wenn du das tust?“

Er atmet tief durch.

„Ich glaube, ich kapiere langsam, was du meinst. Und damit wird mir auch dein Problem etwas klarer. Denkst du nicht, dass du die Dinge etwas zu absolut siehst? Du warst bisher doch kein solcher Prinzipienreiter.“

Ich lege meine Finger aufeinander und sehe zu Boden.

„Ich wäre gern einer. Ich hasse es, meine Prinzipien zu verletzen. Als ich dich anlügen musste in Natalyas Interesse...es hat mir weh getan. Und du weißt das.“

Er presst die Augen fest zusammen, als ich den Namen erwähne; ich erschrecke kurz, das hätte ich nicht sagen sollen...so wenig er davon zeigt, ist er doch sicher noch nicht über seinen Verlust hinweg...aber bevor ich mich entschuldigen kann, tut er es.

„Oh, Golem, ich wollte dich nicht beleidigen...“

„Schon gut.“

„Nein, pass auf, es ist gut. Es ist gut, dass du starke Überzeugungen hast. Aber, Golem, du musst etwas lernen: Mit Absolutem kommt man in dieser Welt nicht weit. Es mag bisher gut funktioniert haben, aber wir treten einen Gegner an, der exakt darauf bedacht ist, unsere Prinzipien und Überzeugungen zu zerstören. Und da können wir nicht wie ein Fels in der Brandung dagegen anstehen; weil das ist keine Brandung, das ist ein Hammerschlag. Wir würden zerspringen. Was wir tun müssen, ist weich werden. Flexibel. Das Ziel vor Augen, aber der Weg dahin...der gehört improvisiert.“

Meine Hände verkrampfen sich.

„Du willst mir sagen, dass für dich eben doch der Zweck die Mittel heiligt?“

„Hör auf, so absolut zu denken, Golem!“

Er stößt mich in einem kurzen Anflug von Wut vor die Brust.

„Das ist überhaupt nicht, was ich gesagt habe. Ich stelle nur fest, dass du dir selbst eine irrsinnige Menge an Mitteln ausschließt durch deine absoluten Überzeugungen. Und das kann nicht funktionieren, weil es eben immer wieder zu Situationen führt, in denen dir kein Ausweg bleibt, außer eben doch ein Mittel zu nutzen, das nicht in deinem Katalog akzeptabler Handlungsweisen ist. Dann überreagierst du, und das kann dir nicht Recht sein!“

„Aber General...wenn ich anfange, ständig Entschuldigungen zu machen, meine Prinzipien immer mehr schwäche...wo soll es enden? Ich habe bereits begonnen, zu lügen, das war ein großes Opfer, aber es tut mir fast nicht mehr Leid, wenn ich es tun muss, jetzt habe ich morden müssen...es...es hört einfach nicht auf! Ich muss dem einen Riegel vorschieben, und wenn, dann setze ich die Grenze ganz oben!“

„Das geht nicht, Golem. Keiner von uns ist ein Heiliger, und in deiner Rolle bist du besonders unqualifiziert, so Leid es mir tut. Denk mal darüber nach, was du in Travincal getan hast – du hast Geleb getötet, weil du Angst um meine Prinzipien hattest, obwohl du wusstest, dass sie nicht so hart sind wie deine. Du warst hin- und hergerissen zwischen der Freundschaft zu mir und deiner Unwilligkeit zu töten, und hast Letztere über Bord geworfen, um mir eine Wahl abzunehmen, von der du eigentlich wusstest, dass ich sie schon getroffen hatte.
Du warst unter ziemlichen Druck in dieser Situation, und du hast innerhalb von Sekunden eine Entscheidung treffen müssen – und was war das für eine?“

„Eine für dich...“

„Nein, Golem. Und das ist es eben, was mir daran am wenigsten gefällt. Du hast eines deiner wichtigsten Prinzipien gebrochen. Ich hätte es absolut verstanden, wenn du gesagt hättest, du machst damit nicht mit, und Geleb zu betäuben versucht hättest, vielleicht sogar die Skelette daran gehindert, ihn zu töten...es wäre sehr dumm gewesen, aber es wäre edel gewesen, und ich hätte es dir verziehen, wenn er mich danach nicht getötet hätte. Das Ende wäre ja das Gleiche gewesen, er hätte die Kontrolle verloren und wir hätten ihn ausschalten müssen. Nur, du wärst dir treu geblieben, und das hätte ich respektieren können.
Stattdessen hast du ihn getötet...das passt nicht, Golem. Das ist etwas, das du nicht hättest tun sollen, um deiner Willen! Du musst hier auch etwas egoistischer denken, gerade, wenn du das Prinzip Freundschaft so hoch stellst...ich hasse es, wenn du etwas tun musst, dass du nicht willst. Jetzt hast du es selbst getan, es war falsch, und das nur, weil du deine Prinzipien aus Stein gebaut hast, der aber das völlig falsche Material für diese Situation ist.“

Ich halte die Hände vor den Mund. War das wirklich...oh Himmel, ich habe ihn kaltblütig umgebracht. Und das nur, weil ich Angst hatte, dass der Meister dadurch etwas böser würde...obwohl er Ähnliches schon mal gemacht hat...

Reiß dich zusammen!

Ich...

Du kannst deinen Fehler nicht mehr gut machen, jetzt lebe damit! Ich verlange noch nicht mal, dass du begreifst, dass es gar kein großer Fehler war, fang jetzt nur nicht wieder mit dem Geheule an!

Zusammenbrechen werde ich nicht...aber es schmerzt...

Ganz was Neues. Wenn es dir wirklich so weh tun würde, wie du immer jammerst, dann könntest du gar nicht mehr reden vor Pein.

„General, es tut mir so Leid...“

„Ich weiß. Wenn es nicht so wäre, dann wäre die ganze Sache ja auch gar kein Problem, ne? Oder...ein weit größeres Problem. Ich möchte, dass wir beide daraus lernen. Das ist nur fair. Du solltest erkennen, dass du etwas lockerer werden musst, weil dich die Härte des Lebens sonst zerbricht. Ich dagegen werde versuchen, etwas mehr darauf zu achten, was ich eigentlich tue und mich immer wieder fragen, ob meine Methoden noch gerechtfertigt sind. Ist das in Ordnung?“

„...ja...“

„Dann vergessen wir die Sache jetzt, es war ja – sage ich zumindest – nicht so schlimm. Eigentlich bin ich ja sogar sehr geschmeichelt, dass du dich spontan für mein Wohlergehen entscheidest über deines, aber gleichzeitig beschämt mich das und darum war ich gerade etwas sauer. Tut mir Leid. Ich weiß ja, dass wir nur das Beste füreinander wollen...wir sind ja Freunde. Alles gut dann?“

Wortlos umarme ich ihn.

Gah.

Nach kurzer Zeit löst er sich von mir.

„In Ordnung, dann kümmern wir uns um den nächsten Teil unserer Reise. Wir sind im Basar; ich war mir ziemlich sicher, in der Nähe einen Eingang in die Kanalisation gesehen zu haben, zumindest ein hübsches Loch im Boden, das dürfte es sein. Ich hatte auch Recht, es ist gleich draußen. Du bist erschaffen aus ein paar Rüstungsteilen, die ich in Travincal gefunden habe...meine Tränke sind auch schon aufgefüllt. Die Armee ist vollzählig, du wirst mir verzeihen, wenn ich die Leichenhaufen dafür verwendet habe, wir brauchen sie einfach und tot ist tot...die Ratsmitglieder habe ich von den Jungs auf das Hauptpodest in der Mitte legen lassen, der Tempel soll nicht noch mehr verschmutzt werden, da faulen sie gut. Übrigens wusste ich nicht, welche Waffen ich dir geben soll; sind zwei Schwerter in Ordnung, wenn ja, welche? Ich hab etwas Auswahl da.“

Skelette kommen von hinter mir heran und präsentieren mir eine kleine Auswahl an Mordinstrumenten.

„Oh, das ist aber...ich dachte, du wärst sauer auf mich gewesen?“

„Das schon, aber wir sind immer noch Freunde, nicht? Wenn du schon töten musst, dann wenigstens mit einem scharfen Schwert, geht schneller.“

Vollste Zustimmung! Wir nehmen die beiden!

...in Ordnung, nehme ich an. Ich deute auf die vom Zweiten angezeigten; es sind zweischneidige. Etwas besser als die Krummsäbel, stimmt schon, zumal ich keine Möglichkeit habe, mich damit selbst zu verletzen.

„Die sind in Ordnung dafür. Vielen Dank.“

„Keine Sache. Ach, Zweiter, wie gehts dir eigentlich?“

„Den Umständen entsprechend.“

„Die Sache im Tempel...?“

„Der Erste ist ein weinendes Mädchen, immerhin hatte er das Rückgrat, Geleb zu töten, und jetzt liegt er mir ständig damit in den Ohren, wie schlimm es doch war...“

„Du fühlst dich also immer noch genervt? Sehr schön. Na denn, sehen wir doch mal, ob die Kuraster gute Entsorgungstechniken hatten...“

Drei Minuten später sind wir eine enge Treppe herabgestiegen, unsere Magierlampen schwärmen etwas aus...und wir müssen feststellen, dass Kurast die Abfallentsorgung offenbar ziemlich gut im Griff hatte.
Eine Großstadt benötigt eine riesige Kanalisation. Und darum sehen wir in beide Richtungen vom Fuß der Stufen wohl nur exakt das Gleiche, Säulen, die die niedrige Decke stützen, ad nauseam bis an den Rand unseres Sichtfelds aufgestellt, eine gewaltige Reihe ohne Unterbrechungen. Neben den breiten kreuzförmigen Steingebilden führen enge Wege vorbei, dazwischen fließt der Kanal selbst. Der Inhalt liegt in Schatten...gut so. Der Meister ist kurz davor, sich zu übergeben, er ist natürlich auch schon Einiges gewohnt, aber ich kann mir vorstellen, dass es hier noch deutlich unangenehmer riecht als in Lut Gholeins Kanalisation...die deutlich kleiner war. Und weniger feucht.

„Ja, äh...“

„Das ist jetzt nicht so ideal. Wo sollen wir denn zuerst hingehen?“

„Irgendwie war zu erwarten, dass es hier unten sehr...extensiv wird, oder?“

„Das hilft uns auch nicht weiter. Wir könnten Tage hier unten verbringen und kein Organ finden. Verdammt, Geleb, hättest du das nicht irgendwie zugänglicher verstecken können?“

„Zu blöd, dass du unseren Führer getötet hast...“

Der Blick des Meister fährt zu mir herum; ich mache mich kleiner.

„War doch nur ein Scherz...“

„Sehr witzig. Was jetzt?“

„Wenn ich mich mal sinnvoll an der Diskussion beteiligen darf...Geleb wollte uns ja helfen, also hat er sicher nicht aus reiner Bösartigkeit verschwiegen, wo genau hier unten das Herz liegt. Was sagt uns dass? Dass er gar nicht daran gedacht hat, dass es ein Problem sein könnte, es zu finden. Das wiederum bedeutet, dass es an einem eher offensichtlichen Ort ist, also beispielsweise an der Mündung aller Kanäle oder einer ähnlichen Stelle.“

Der Meister und ich denken kurz nach. Er spricht zuerst.

„Gut gedacht, Zweiter. Jetzt müssten wir nur noch herausfinden, wo diese Quelle ist...“

„Das war nur ein Beispiel für einen solchen Ort; ich weiß nicht, ob es hier wirklich eine bestimmte Quelle gibt oder mehrere parallele Ströme...die Organisation dieses Ortes ist mir ohnehin nicht klar. Ein wenig Erforschung sollte das allerdings beheben, dann kann ich mir ein Bild machen.“

Ein Bild...eine Karte der Kanalisation quasi?

Natürlich.

Hm. Moment, das hier ist doch sicher nicht der einzige Eingang, oder?

Garantiert nicht.

Wenn das Herz an einem der Eingänge versteckt ist? Wäre ja recht offensichtlich.

Aber kein Versteck.

Dennoch krame ich in meinem Gedächtnis nach Abgängen wie dem, durch den wir gerade gekommen sind...

„Lust, mich an euerer Konversation Teil haben zu lassen?“

„Entschuldigung...“

Ich fasse unsere Ideen murmelnd zusammen, während ich in meinem perfekten Gedächtnis krame...da, von dem einen Aussichtspunkt des Nachts, ein zweiter Eingang in die Kanalisation im Basar! Sonst sehe ich keinen auf den Erinnerungsbildern dieses Stadtviertels...in Ober-Kurast vielleicht...? Nein? Unter-Kurast?

Doch, in Ober-Kurast ist einer. Um diese Ecke haben wir ihn gesehen.

Er zeigt mir ein Bild; tatsächlich. Danke.

Die kleinen Säulen an den Ecken haben es wirklich klar gemacht; deine Beobachtungsgabe ist immer noch grauenhaft.

Hmja vielleicht...

Oh, das ist aber interessant.

Hm?

Sieh dir diese Karte an.

Er zeigt mir ein geistiges Bild vom Basar und Ober-Kurast; die drei Abgänge, die wir bisher gesehen haben, sind darauf markiert.
Sie sind an den Ecken eines Rechtecks?

Genau. Wenn in der Richtung in Ober-Kurast, wo wir nicht waren, noch ein vierter Abgang ist, dann wäre das bestätigt.

Wir könnten das nachprüfen...
Ich gebe die Idee an den Meister weiter. Er verschränkt die Arme.

„Das klingt nach einem Ansatz, der zumindest nicht mehr Zeit kosten wird als hier sinnlos herumzustolpern. Versuchen wir es...zum Wegpunkt und nach Ober-Kurast dann.“


Einen kurzen Marsch später finden wir einen Eingang in die Kanalisation an genau der vorhergesagten Stelle. Ich klatsche meine Faust in die Fläche der anderen Hand.

„Ja! Genau regelmäßig!“

Der Meister sieht mich schief an.

„In Ordnung, zehn zu eins, dass was wir suchen am Kreuzungspunkt der Diagonalen ist.“

„Die Wette halte ich.“

Wieder unten brauchen wir kurz, um uns zu orientieren; dann deute ich in die etwaige Richtung, in der die vermutete Mitte der Kanalisation sich befindet.

„Irgendwie hier lang.“

„Sehr hilfreich. Ich sage, wir gehen einfach voraus, und ich sage ihm, wo es hingeht, hm?“

„Macht ihr nur, solange ich hier so bald als möglich wieder draußen bin...“

Der Zweite weist mir also den Weg. Nach wenigen Minuten muss ich feststellen, dass ich die Kanalisation hasse. Die immergleichen Säulen verengen den Weg so, dass man nur einzeln hintereinander gehen kann; wir gehen am Kanal entlang, aber weil auch zwischen Säulen und Wand etwas Platz ist, könnte der Himmel weiß was neben uns lauern. Wenigstens ist die Decke so niedrig, dass Nichts außerhalb des Sichtfeldes liegt, das das Licht der Magierfeuerkugeln definiert; gleichzeitig bedeutet es, dass das Gewicht der ganzen Stadt über mir ständig spürbar ist. Die Säulen und Wände wirken zwar bombenfest, aber ihre raue, graue Gleichförmigkeit deprimiert mich. Das ständige Geräusch tropfenden Wassers macht mich wahnsinnig; wenn jetzt noch andere seltsame Geräusche aus dem Dunkeln dazukommen...

Hm, mir macht es einfach zu viel Spaß, dich zu beunruhigen. Filter mal die Schritte aller Skelette aus deinem Höreindruck, deine eigenen auch.

Eine...gute Übung, nehme ich an? Schnell identifiziere ich die einzelnen Fußtritte unserer Armee und eliminiere sie. Dann meine eigenen, und...es sind immer noch Skelettschritte zu hören?

Haha.

Ach, du verdammte...

„General, halte bitte kurz die Armee an.“

Er tut es.

„Ja?“

„Hörst du es?“

„Was denn, Golem?“

Sie sind noch zu hören...aber ich nehme an, seine Ohren sind einfach zu schwach. Ich versuche, die Richtung auszumachen, aber es hallt hier unten wie irre.

„Schritte...ich weiß aber nicht, woher.“

„Oh, großartig. Hätte schon gedacht, das hier würde irgendwie einfach werden, wenngleich extrem eklig. Nun, was gibts zu tun außer weiterzugehen? Halt die Ohren gespitzt oder so, vielleicht vermeiden wir so eine böse Überraschung.“

Ich sehe ihn an.

„Ja, ich glaube auch nicht wirklich daran, Golem...“

Wir gehen weiter, die Schritte folgen uns, hören auf...ich sehe mich hektisch um, aber nur die tanzenden Schatten der Magierlampen sind zu sehen...gah, wenn die Kugeln mal stillhalten würden! So denke ich ständig, das etwas angreift. Aber es ist Nichts...da gehen die Schritte weiter. Sie klingen näher. Ach, verdammt.

„Ist was?“

„Nichts...“

Ich weiß, dass das den Meister sicher auch nicht weniger nervös macht, aber...ach, verdammt, sie sind wieder still!
Wir erreichen eine kleine Brücke ohne Geländer über den einen Meter breiten Abwasserstrom. Ich konsultiere den Zweiten, der eine Sekunde lang überlegen muss.

Wir müssen nicht nach rechts, wir müssen geradeaus, aber da ist keine Brücke...

Wenn sich in der Richtung eine finden lässt?

Natürlich könnten wir auch einfach über den Fluss springen.

Die Skelette auch?

...ach, verdammt. Versuchen wir, eine Brücke hier zu finden, ja.

Ohne nach außen merkliches Zögern betrete ich das Steingebilde. Auf der anderen Seite des Stroms sieht es nicht anders aus, nur eine Säule fehlt direkt neben dem Übergang, was eine kleine Plattform eröffnet. Ich horche wieder angestrengt, während der Meister übersetzt; kommen sie...von hinter uns? Oder doch...von links?

Sobald du dir sicher bist, ist es gefährlich; wenn sie noch weit genug weg sind, um so diffus zu sein, sind wir sicher.

Und wenn die gegnerischen Skelette nicht Alles sind?

Dann haben wir ein Problem? Aber was willst du dagegen machen?

...hier lang also?

Ist zumindest nicht völlig falsch...

Drei Brücken und ein immer unsicherer werdender Zweiter später bin ich davon überzeugt, dass wir uns komplett verlaufen haben.

Nein...wenn wir bei der zweiten Brücke abgebogen wären, hätte uns das eher in die richtige Richtung geführt, ich habs doch gesagt!

Du meintest, es sei ohnehin egal.

Mit einer leichten Präferenz nach links!

Kann ich deine Gedanken lesen, oder was?

Ja, eigentlich schon!

Du...he, sag mal, hörst du was?

Nein.

Wie lange schon?


exakt drei Minuten und fünfundfünfzig Sekunden.


Sie haben bisher noch nie so lange Pause gemacht...

...nicht gut.

„General, ich denke, wir sollten umkehren und die zweite Brücke sein lassen, stattdessen nach rechts gehen. Ich habe ein ungutes Gefühl in der Richtung.“

„Und unser Orientierungsgenie?“

„Stimmt zu.“

Wir kehren um, und es dauert nur eine halbe Minute, bis die Schritte wieder hörbar werden. Aus einer eindeutigen Richtung: Von hinter uns.
Ich balle die Fäuste. Hätte nie gedacht, dass ich das mal denken würde, aber ein ehrlicher Kampf wäre mir weit lieber als ständig Angst vor Schatten haben zu müssen!

He, du fängst an, eine gewisse Logik zu entwickeln.
 
"Es mag bisher gut funktioniert haben, aber wir treten einen Gegner an,[...]"
Da fehlt doch was, oder hat der Golem keine Waffen mehr und muss sich mit den Füßen wehren? :clown:

Dass der Zweite geographisch unsicher wird, passt imo nicht so ganz.
Die Stimmung (Verunsicherung) in der Kanalisation finde ich sehr gut beschrieben, auch wenn diese unverständliche Architektur aus dem Spiel in Deiner Beschreibung (zum Glück) nicht so rüberkommt. 's gibt ja andere, die sich über diese Ungereimtheiten Gedanken machen.

Gogo Fledermauskiller, go :go: !
 
Die Stimmung (Verunsicherung) in der Kanalisation finde ich sehr gut beschrieben,

#

hmm, eigentlich ist das Gebiet zwar nicht unlogischer als der Palastkeller in dem die Treppen immer verdreht in der falschen Ecke rauskommen aber egal... ;)

Wovor haben die Golems eigentlich so Angst? :)
Wenn sie von einem Skelett von der Seite angesprungen werden kann es einem Eisengolem doch relativ egal sein - beim Blutgolem in der Wüste war es ja speziell deshalb unschön weil er bei solchen Gegnern kein Blut absaugen und sich heilen kann ... aber Eisengolem mit Dornenaura gegen ein paar Knochen?
Ich weiß, da unten laufen Horadrimvorfahren (oder so ähnlich) rum, die die Skelette wiedererwecken ... aber das wissen unsere Helden ja noch nicht :clown:
 
Huhu :hy:

Da muss ich mich doch glatt der (bisherigen) Mehrheit anschließen - gut gelungen, die Stimmung in der Kanalisation. Und so unlogisch finde ich die Angst nicht, schließlich sind die Helden bereits im wunderschönen Kuraster Dschungel in etwas kleinere und schnellere Skelettverschnitte hineingerannt, bei deren Auftritt (bzw. Abtritt) die Stimmung explodierte...
Brrr.
Trotzdem hoffe ich ja immer noch auf eine schmerzfreie Kanalisation, da Travincal bereits emotional herausfordernd war, Mephisto himself ebenfalls Eindruck hinterlassen dürfte und drei derartige Szenen kurz hintereinander wohl etwas übertrieben wären.
("derartig": nicht zwingend gleichbedeutend mit "blutig", sondern eher die Sorte Kapitel, die Diskussionsstoff liefert)

Die Diskussion am Anfang war zu erwarten - war erstaunlich schmerzfrei, übrigens. Schmerzfrei, da der Drang, den Kopf gegen den Tisch zu schlagen, freundlicherweise ausblieb ;)

Schön zu lesen, dass die "alte" Dynamik zwischen Erstem und Zweiten wieder auflebt. Mag sein, dass ich da gedanklich gerade etwas übersehe, aber aus den letzten Kapiteln ist mir eher "Tiefgründigeres" im Gedächtnis geblieben. Da ist das Folgende doch eine nette Abwechslung...
Kann ich deine Gedanken lesen, oder was?

Ja, eigentlich schon!
So kennen und lieben wir die beiden ;)

Hoffe übrigens, dass der Titel sich einfach nur auf die physische Dunkelheit bezieht...
(Tatsächlich, es gibt zwei einzigartige Phasenklingen... Zu lange nicht mehr gespielt.)

Ich bestelle dann schon mal vor: Eine Portion Fledermaus-Geschnetzeltes (oder Gehacktes, geht auch) zum Mitlesen bitte, leicht flambiert wäre auch nicht schlecht.

Seleya
 
wieder ein tolles kapitel----und ich kann den . gut verstehen ich hab ma inner kanalisation die karte ausgemacht----ihr glaubt net wie ewig das dauern kann :D aber dennoch lustig gewesen ^^
 
Dass der Zweite geographisch unsicher wird, passt imo nicht so ganz.
Die Sache ist die: Sie wissen, dass sie in die Mitte wollen, aber ich denke, Jeder hier weiß, wie schwierig die Kanalisation die einfachsten Dinge macht. Als der Zweite unsicher wird, sind sie schon fünf Minuten lang in die falsche Richtung gegangen - nämlich NICHT in Richtung Mitte, eher parallel dazu - aber es war einfach immer eine Wand oder der Fluss im Weg, sodass sie nicht näher an die Mitte kommen konnten. DESWEGEN ist er sich unsicher; wo es langgeht, weiß er genau.

Wobei ich das echt nicht gut rübergebracht habe; bin nicht wirklich zufrieden mit dem Kapitel, gerade was die generelle Beschreibung der Kanalisation angeht. Es ist, was der Engländer "rushed" nennt, aber das ist, was ich verdiene dafür, dass ich es immer auf ein ohnehin verplantes Wochenende schiebe :/.

Freut mich aber, dass die Atmo passt, die war mir am wichtigsten.

Was die Angst der Golems angeht...es ist ja nicht direkt Panik, es ist mehr Beunruhigung. Sie wissen, DASS etwas ihnen folgt, aber nicht von WOHER und nicht wie VIELE - es ist mehr psychologisch, eigentlich. Anhaben kann ihnen natürlich fast Niemand etwas, aber in einem stockdunklen, klaustrophobischen Verließ mit unsichtbaren Gegnern denkt man irgendwie anders über seine Unverwundbarkeit, ne? Nebenbei: Der General ist alles andere als unverwundbar.

Simon


EDIT: Holy moly Post 7500.
 
Zement! Möge der Teil des Forums, der soeben genüsslich meinen frisch geposteten Beitrag verspiesen hat, an Siechtum und Zerfall qualvoll verenden!

Was nun aber das neue Kapitel angeht... Von neuem:

Ich kann mich meinen Vorpostern erfreut anschließen: Die Atmosphäre der Kanalisation ist, nach meinem Dafürhalten zumindest, hervorragend gelungen. Besonders das Spiel mit den Ausseneindrücken, genauer gesagt der Reduktion der Sinneswahrnehmung auf die akkustischen Kulisse, trägt dazu in erheblichem Maße bei; Der "Trick" ist eben alt aber gut. Auch die Dialoge sind gelungen. Vor allem weil gerade die Ménage-à-3 General/Golem/GOLEM mittlerweile wohl so sicher sitzt, dass ihr auch schnelles Schreiben nicht zu schaden scheint.

Wortlos umarme ich ihn.

Gah.

Mir kümmt auch endlich, an wen mich die beiden erinnern: Jack Lemmon und Walther Mathau - The Odd Couple.

Also Daumen hoch, Nachschub her ;)
 
Nachschub kommt :D.

Ich möchte an der Stelle allen von euch danken, die in der Abstimmung für mich gestimmt haben und denen, die das noch tun werden, weil ich hier darauf hinweise :). Ihr seid Spitze, Fans!

Was das Kapitel angeht...gibts nicht viel zu sagen zu. Das heißt, nicht, bevor ihr es gelesen habt. Enjoy oder so ;).

Simon
 
Kapitel 82 – Das Herz der Kanalisation

„Und du bist dir sicher, dass wir hier richtig sind...?“

„Nein.“

„Großartig.“

Der Meister steht zwei Meter entfernt vor mir, nur sind wir durch einen dieser Kanäle voll Abwasser getrennt. Ein ganzes Labyrinth von diesen umspült diesen Bereich der Kanalisation; endlich sind mal keine Säulen im Überfluss vorhanden, die die Sicht in alle Richtungen auf ein Minimum einschränken, dafür ist es ein fast unnavigierbares Gewirr an Brücken, engen Steinwegen, von denen man wirklich nicht herunterfallen will, und natürlich plötzlichen Sackgassen. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, so etwas hier unten zu bauen, außer um zufällig vorbeikommende Abenteurer gewaltig zu nerven.

Schätze, du bist doch nicht so kreativ, wie du dich immer gibst.

Und du?

Keinen blassen Schimmer. Vielleicht war den Maurern langweilig?

Seufz...

„Wir sind eigentlich ganz nah der Mitte der Kanalisation, wenn wir hier sicher hinüber kommen und dann endlich eine Abzweigung nach links nehmen können, müssten wir sie erreichen!“

„Soso...und wenn es da auch nicht nach links geht?“

„Es ging bisher noch nie so weit in diese Richtung! Jedes Mal stand eine Wand im Weg...“

„Ja, ich weiß, ich bin auch da lang gegangen. Was sagen deine Ohren?“

Ich lausche wieder...die Schritte sind immer noch zu hören. Hinter uns...hoffe ich. Es hallt wieder. Wenn sie uns schon überholt haben...verdammt, sie könnten uns genausogut vor zehn Minuten schon umzingelt haben, ich weiß es einfach nicht.

„Keine Gefahr soweit.“

„Dann versuchen wir es halt in dieser Richtung...wer weiß, vielleicht haben wir ja doch mal Glück? Ha!“

He...

Wir sind beunruhigt genug, und wir sind unverwundbar für die meisten Angriffe. Was bringts, ihm noch mehr Sorgen zu machen?

Vielleicht, dass er vorsichtiger wird?

Noch vorsichtiger?

Tatsächlich hat der Meister längst eine Knochenrüstung erschaffen, die ihn erstaunlich flexibel umgibt, und wann immer es möglich ist, umgeben ihn vier Wächter. Weil die Wege so eng sind, ist seine Flanke aber oft genug ungeschützt...wobei er ständig umgreift, um seinen Schild in Richtung des Kanals zu tragen. Er passt schon auf, bei Licht betrachtet; ich mache mir zu viel Gedanken. Ist aber auch nicht schwer, bei den ganzen unsichtbaren Gegnern und...

„Da hinten!“

Der Meister fährt herum und fällt fast von der Brücke, die er gerade langsam überquert.

„Was?“

„Eine Bewegung...“

Wo denn bitte?

Da...
Meine ausgestreckte Hand deutet ins Leere. Das gibts doch nicht – da war was!

Du siehst schon Phantome.

Genervt zeige ich ihm das Erinnerungsbild. Es gab eine Bewegung.

Das war ja wohl ein Schattenwurf von den Magiern.

Nie im Leben! Das war eindeutig...

„Wo denn jetzt?“

Ich verkrampfe kurz meine Hände, obwohl es ohne Muskeln wirklich Nichts bringt.

„Nirgendwo. Es tut mir Leid. Womöglich habe ich es mir nur eingebildet.“

„Werd mir nicht paranoid hier unten, Golem...“

„Ich halte ihn schon auf dem Boden der Tatsachen.“

„Ja. Davon bin ich absolut überzeugt.“

Endlich haben wir es geschafft, das Labyrinth an engen Wegen zu überwinden; zwei Skelette sind in die Kanäle gefallen, was uns gleich Gelegenheit gab festzustellen, dass die Strömung immens ist. Scheinbar regnet es oben...sie sind weggespült, verloren. Die Wände sind zu glitschig, als dass sie sich festhalten könnten...der Meister gibt sie nach kurzer Zeit auf, um im Zweifelsfall neue erschaffen zu können. Gefällt mir ganz und gar nicht...
Dafür können wir endlich nach links abbiegen, wie ich sehe. Dem Himmel sei Dank.
Da wird das Licht merklich dimmer.

„Was...“

„Der Magier, der hinter uns ausgeleuchtet hat...er ist vernichtet worden...“

Schnell erinnere ich mich an die Höreindrücke von vor fünf Sekunden.
Nichts.

„Er ist nicht in den Kanal gefallen...“

„Sonst würde er ja noch existieren, aber er ist weg!“

„Soll ich nachsehen, was...“

„Nein! Weiter!“

Wir sind wieder zwischen den engen Säulen und sind kurz davor, einfach loszurennen; aber das wäre einfach nur dumm. Bewahr einen kühlen Kopf, Golem...bewahr ihn.

Du könntest ihn ja mal in das Wasser da stecken.

Irgendwie hilft mir der beißende Spott des Zweiten. Als ich allerdings ein Schlurfen zwischen den ständigen Skelettschritten, die nicht von uns kommen, heraushöre, wird mir wieder extrem mulmig. Was war das?

Zombies...

Sicher?

Hör auf die Schrittfrequenz. Eins...ein anderer...zwei...sie sind extrem langsam.

Das ist doch kein nacktes, verfaulendes Fleisch.

Jetzt komm, das ist doch...

Ein leichtes Reißen ertönt.
...Stoff, ja.

In Ordnung, Mumien.

Haben die hier unten ihre Toten begraben?

Die ärmeren Leute vielleicht? So genau kenne ich mich auch nicht aus.

Ich horche angestrengt auf weitere Zeichen von Untoten, aber es ist auf einmal still. Im nun schwächeren Licht erkenne ich auch weniger...dafür flackert es nicht mehr gar so sehr mit nur noch zwei Feuerkugeln. Schwacher Trost; jetzt wirkt jeder sich bewegende Schatten doppelt verdächtig. Da!
...nur eines unserer eigenen Skelette.

Werd nicht irre.

Von dir habe ich auch kurzen Schreck gespürt, tu nicht so!
Minuten später meldet sich der Zweite plötzlich.

Hinter der Säule, am anderen Ufer...

Sehr witzig.

Ernsthaft.

Ich sehe Nichts...ja, schon gut, was habe ich gesehen vor ein paar Sekunden?
...Nichts.

Vergleich den Schattenwurf von der Säule mit dem der anderen.

...hm, du meinst, etwas oder Jemand, der dahinterstand, hat einen Schatten geworfen? Aber das könnte auch Zufall sein, weil das Feuer zu flackert.

Ich wollts nur anmerken, bevor du meckerst, wenn von drüben etwas hergesprungen kommt.

Das ist aber nett von dir.

„Wir sollten auf die andere Kanalseite achten...“

„Was meinst du, was ich hier tue?“

Ich bin ja schon still. Seit ein paar Minuten sind wir in einem Abschnitt ohne Abzweigungen, quasi ein einzelner Korridor, in dessen Mitte der Abwasserfluss fließt. Und es geht genau richtig auf unser Ziel zu...wenn wir uns nicht vertan haben. Wenn es nur diesen Eingang gibt, dann sind unsere Verfolger auch nur direkt hinter uns und sonst nirgends.

Es sei denn, sie haben uns schon überholt und warten; außerdem könnten die ganze Zeit schon welche vor uns gewesen sein.

Ach Himmel, sei still.
Da ertönt plötzlich eine Mischung aus Kreischen und Quietschen, viel zu nah, ich sehe, wie der Meister schwer zusammenzuckt, wobei ich ihm nicht viel nachstehe.

Über uns!

Mein Blick schnellt hoch...
Nichts.

„Verdammt, was war...“

Das Licht wird noch dunkler.

„Der vorderste Magier!“

Ich höre sich entfernende Flügelschläge.

„...es ist weg...“

„Aber wie lange?“

„Nicht lange; wenn das ein Düstertier war, ist Eisfalke womöglich nicht weit.“

Der Wächter des Herzens...sofern es keine Pfade gibt, die nur mit Flügeln benutzt werden können, sind wir völlig richtig...und ganz nah!
Unwillkürlich rücken der Meister und ich etwas näher zusammen; der letzte Magier ist zwischen uns, man erkennt kaum mehr etwas, das weiter als zwei Meter entfernt liegt. Es ist, als würde die Dunkelheit der Kanalisation versuchen, uns zu verschlucken. Wenn wir auch noch diese Lichtquelle verlieren...und von Leichen keine Spur, um sie zu erneuern!
Wir sind schon mehrere Schritte gegangen, als der Zweite bemerkt, dass wir aus dem Tunnel getreten sind; keine Säulen mehr links und rechts. Eigentlich überhaupt keine Säulen mehr; sind wir...

Ja. Wir sind in der Mitte angelangt.

„Wo ist der Wächter...“

Der Meister beißt die Zähne zusammen, dann holen die vier Wächter plötzlich synchron mit ihren Fäusten aus.

„Zeig dich, Eisfalke Riftflügel!“

Und die Skelette schlagen laut gegen ihre Schilde.
Da ertönt der Schrei erneut, den ich schon gehört habe, nur diesmal aus vielen Kehlen, und dunkle Gestalten flattern hektisch heran, sich auf unsere Krieger stürzend...
Sie laufen in meine Schwerter, die Skelette packen ihre Flügel, werfen sie zu Boden und töten sie. Der Meister sprengt einen noch in der Luft, und fegt die Himmel frei. War es das?

„Kein schlechter Gedanke, Totenbeschwörer...“

Die zischende, extrem hohe und dünne Stimme jagt mir Schauer über den Rücken; aber sie macht ihn greifbar...er sprach von dort drüben! Mein Blick schießt an die Stelle, und...Nichts?

Hast du das gehört? Die verdrängte Luft...er teleportiert!

Oh nein, das heißt...
Das Licht verschwindet komplett, als Knochen laut zersplittern und der letzte Magier zerbröselt. Der Meister schreit kurz erschrocken auf...und ich grinse innerlich, als meine Nachtsicht sich einschaltet und ich völlig klar sehe, wie ein lederflügliger Fledermausdämon sich gerade wegteleportiert. So tuend, als würde ich stolpernd herumirren, gehe ich näher zum Meister; der Gegner taucht wieder auf, träge an der Decke hängend.

„...meine Untergebenen sind eben doch nur blöde Tiere. Aber in mir werdet Ihr Eueren Meister finden.“

„So so.“

Der Meister erschafft einen neuen Magier; meine Nachtsicht geht aus...und Eisfalke ist nicht mehr zu sehen, weil der Radius des Lichtes um die Feuerkugeln viel zu klein ist. Verdammt!

„Als ob Euch das was nützt. Wisst Ihr denn, wo ich bin? Ich bin ein Schatten, der jederzeit zuschlagen kann...“

Er teleportiert sich...hinter mich. Ich fahre herum, aber bin zu weit weg, und kann nicht reagieren, bevor er den gerade erschaffenen Magier wieder zerstört.

„...und so weiteren Schatten erzeugt! Ertrinkt in der Dunkelheit!“

Der hält uns doch nur hin.

Wie als Bestätigung stelle ich fest, dass die Schritte unserer Verfolger nun deutlich schneller geworden sind...und definitiv alle von hinter uns kommen. Schnell flüstere ich dem Meister zu, dass er keine weiteren Magier erschaffen soll...er kann zwar jetzt gar Nichts sehen, aber er muss mir da einfach vertrauen. Er nickt leicht und ruft dann seine höhnische Antwort in die Dunkelheit hinein.

„Im Moment kann ich noch gut atmen, Dämon. Ich glaube, du hast einfach nur Angst, dich mir zu stellen...so überrascht bist du davon, wie schnell wir deine Diener getötet haben.“

„Angst? Wo sind wir denn...mich interessiert eigentlich nur, woher Ihr meinen Namen kennt, kleiner Mensch...sagt es mir, und Ihr erhaltet einen schnellen Tod.“

„Das wüsstest du wohl gerne? Meine Quellen werde ich dir sicher nicht verraten, du kannst ja in Ruhe darüber nachdenken hier unten in der dunklen Kälte. Oder in der gemütlichen Wärme der Hölle, sobald ich dich dahin zurückgeschickt habe.“

„Ich schätze, ich muss etwas deutlicher werden...“

Jetzt bin ich direkt neben dem Meister. Ich spanne mich an, während ich gleichzeitig versuche, möglichst verwirrt zu wirken...woher wird er angreifen, und vor Allem...wen?
Ich beobachte aus den Augenwinkeln, wie er teleportiert. Und erscheint...
Vor dem Meister.
Schnell packe ich diesen an den Schultern, reiße ihn weg und stoße mein linkes Schwert nach vorne.
Ein lautes Kreischen erfüllt den Raum.

„Verstärkter Schaden direkt vor dich, General!“

Der Fluch erscheint über Eisfalkes kleinem Kopf und erhellt die Düsternis. Ich sehe ihn mit ärgerlichen Brauen an.

„Wie hast du verdammter...“

„Tja, nicht dein Tag für gute Antworten heute, was?“

Er schlägt seine Fänge in mein Schwert. Eisige Kälte geht davon aus.

„Unbeeindruckend...“

„Aber Danke, dass du uns verraten hast, dass du kälteverzaubert bist.“

Oh, das hätte ich jetzt fast übersehen...

„Wer...“

„Fragestunde ist vorbei!“

Ich schleudere ihn an die gegenüberliegende Wand, seinen schwachen Körper brechend, und als der Fluch durch den Tod seines Opfers verschwindet, ergießt sich kristallenes Blau in den Raum; weit vor mir aber hört die Frostnova schon auf zu leuchten, ihr maximaler Radius erreicht.
Der Meister erschafft drei Feuermagier.

„Was für ein Idiot.“

„Nun, ohne Nachtsicht hätte das ekelhaft werden können...“

„Stimmt. Also...dann holen wir uns das Herz so schnell wie möglich.“

„...ja...“

Mit leichtem Verdruss muss ich feststellen, dass nicht sofort offensichtlich ist, wo das Organ denn nun ist.

„Meister, wäre es möglich, kurz das Licht auszumachen?“

Der Magier schließt die Skeletthände um die Feuerkugeln, und die Nachtsicht geht an.

Da.

Ein Hebel seitlich auf einer quadratischen Plattform, die von einem Graben umgeben ist, über den nur eine Brücke führt. Das...könnte es sein.

Rein theoretisch. Ich wollte nur noch mal klar machen, dass du das mit einem kleinen Blick in deine Erinnerung ebenfalls hättest feststellen können.

Ist ja schon gut.

Nein, ist es nicht. Du vergisst es immer wieder. Nutze dein Gedächtnis! Dafür hast du es. Genauso, wie du es auch irgendwann geschafft hast, deine Ohren zu gebrauchen, und mit der Beinarbeit wird das auch noch was, aber tu nicht so, als wäre es belangloses Genörgle, was ich dir hier sage, das ist wichtig!

...in Ordnung. Tut mir Leid.

„Danke...in der Mitte des Raumes ist eine Plattform mit einem Hebel.“

„Fein. Dann ziehen wir doch mal daran, hm?“

„Vielleicht sollten wir...“

„Ich lasse das ein Skelett machen, ja.“

Blind zeige ich ihm den Weg – mich nur auf die Erinnerung des Wegs über den Graben verlassend – und wir stellen uns auf, während ein Skelett zum Hebel geht; ich in die Mitte, der Meister bleibt noch auf der anderen Seite der Brücke.

Du bist ja ein ganz großer Junge, aber...vergiss nicht mitzuhören, hm?

Sind sie etwa schon nahe...ah!
Plötzlich falle ich, als der Boden unter mir auseinandergeht, mich völlig überraschend, und lande schief auf einer Stufe; mein Gleichgewicht geht verloren, und ich rolle hilflos eine Treppe hinunter. Laut krachend übertönt Metall auf Stein jeglichen Höreindruck von den ungesehenen Verfolgern.
Eingedellt richte ich mich auf, als ich unten angekommen bin; es war zum Glück nicht sehr tief. Hier ist es stockfinster, was heißt, dass ich Alles sehe; aufs Schlimmste gefasst mache ich mich bereit...aber der Raum ist komplett leer. Ein großes Becken mit Inhalt, den ich nicht näher betrachte ist in der Mitte, und an jeder anderen Wand außer der, in der die Treppe nach oben führt, ist eine Einbuchtung, die eine etwa zwei auf zwei Meter große Kammer öffnet. Zumindest vor mir, ich weiß nicht, ob die seitlichen Öffnungen tiefer sind.
Wenn das hier der Beginn eines weiteren Labyrinthsystems ist, muss ich, glaube ich, schreien.

„Golem? Ist Alles in Ordnung?“

„Ja...ja, General, hier unten ist die Luft rein!“

„Das ist gut, hier oben wird sie nämlich dicker!“

Ich kann mich wirklich nicht auf Geräusche von oben konzentrieren, da jetzt mehrere Schritte von unseren eigenen Skeletten ertönen, aber ihre Eile legt nahe, dass die Verfolger schon so nahe sind, dass der Meister sie hören oder gar sehen konnte...und das ist nicht gut, besonders natürlich nicht Letzteres.
Als die Sicht wieder bescheiden wird und er mit Magierentourage ankommt, packe ich ihn schnell am Arm.

„Haben sie uns eingeholt?“

„Wer auch immer 'sie' sind, Golem...ich denke, wir haben nicht mehr viel Zeit.“

„Oder wir stellen uns einem Kampf...“

„Nun, wenn es sich vermeiden lässt...falls das Herz gleich hier ist, können wir sofort per Portal verschwinden.“

Ich überlege kurz und lasse den Zweiten überprüfen, ob er es für eine gute Idee hält. Er tuts.

„Du links, ich rechts, und wenn wir Nichts finden, in der Mitte treffen?“

„Schon unterwegs.“

Schnell laufen wir zu unseren zugewiesenen Kammern...und ich stehe vor drei Schatztruhen. Whoa, das ist aber ein gut ausgestattetes Geheimlager...

Nimm sie einfach alle mit!

Schau doch, die ist goldbeschlagen!

Meine Aussage steht!

Aber ich muss wissen, ob...

„Golem! Hast du etwas gefunden?“

„Truhen!“

„Ich auch! Müssen wir wirklich durch alle wühlen?“

„Diese hier ist...!“

Da schwillt ein Geräusch in den Raum, das man nicht mehr wegdeuten kann: Skelettfüße, noch und nöcher, und sie laufen die Treppe hinunter.

„KoKoMal!“

„General, ich...“

Pack sie jetzt!

Schnell schnappe ich mir die verzierte Truhe, packe den Griff einer zweiten...und der Gang des Meisters durch das Portal reißt mich mit.
Die ganze Armee erscheint plötzlich in Kurast. Drei Skelette lassen sofort ihre schwere Last, jeweils eine Truhe, fallen und stellen sich vor das Portal. Dahinter ist...ich erkenne es nicht. Das Abendlicht erlaubt keine Nachtsicht, und erhellt den Raum hinter dem Portal kaum.
Da zerfetzt es eines der Wächterskelette.

„Deckard! Oder Ormus! Schließt das Portal, schnell!“

„Schon zur Stelle, junger Freund!“

Der Horadrim-Meister hetzt heran. Schon sind sämtliche Skelette zerstört...was ist uns da gefolgt? Ich springe hin, damit nicht eine ganze Armee von Monstern sich über die Docks ergießt...plötzlich schießt etwas auf mich zu, ich weiche unwillkürlich zurück...
Und das Portal schnurrt zusammen, dabei sauber abtrennend, was gerade hindurch gegangen war.
Es ist eine Hand, verdorrt, aber an der Verwesung gehindert, die fest eine gewaltige Klinge umklammert.
Was für ein...

Ich weiß es nicht. Schade, das hätte mich jetzt interessiert.

Der Meister seufzt.

„Danke, und tut mir Leid, dass ich die Docks so gefährdet habe.“

Die Eisenwolfwache schüttelt den Kopf, er war viel zu überrascht, um irgendetwas zu unternehmen; wahrscheinlich hofft er nur, dass seine Untätigkeit nicht bemerkt wird, der Rest ist ihm egal. Deckard ignoriert die Entschuldigung auch und fängt sofort an, uns mit Fragen zu überschütten.

„Ich bin froh, dass es Euch gut geht! Ihr wart lange weg...was ist passiert? Habt Ihr den Hohen Rat konfrontiert? Wie ist es Euch in Travincal ergangen? Seid Ihr...“

Während der Meister sich abmüht, der Barrage standzuhalten, versuche ich, die Truhen zu öffnen...
 
Once again, excellent:)

die Nutzlosigkeit von Eisfalke als Wächter erinnert mich an die Leichtigkeit, mit der er im Spiel zu besiegen ist :D
 
Hehehe

Der Golem (1) sollte nicht so überrascht sein das die dort ihre toten begraben, schließlich gab es das selbe in lut golein


Wiedermal ein Geniales Kapitel....der Golem soll sein gedächniss benutzen? hmm das schafft der scho noch :D
 
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