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[Story] Shar'Tales

Hier mal wieder ein kleiner Happen.
Ich werde jetzt immer dann veröffedlichen, wen ich meine, wieder etwas Geeignetes geschrieben zu haben, immerhin habe ich ja drei Wochen aufzuholen.

N-Join!
 
Shar-Tales - Kapitel 12

Kapitel 12 – Nordnordost

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Das Ufer näherte sich. Der Leuchtturm von Thorvall war schon etwas länger zu sehen. Jetzt, wo sich dieser Teil der Reise dem Ende neigte, hätte es für Shar'Tel ruhig noch ein wenig länger dauern können, obwohl sie nun schon eine Woche unterwegs war. Den nächsten Abschnitt ihrer Reise wird sie zu Fuß zurücklegen. Eine Strecke, dreimal so lang, wie von Rudora hierher, nach Nordnordost, vorbei am Golf von Westmarch, durch die Gebiete Khanduras und Entsteig. Sie würde Kartenmaterial benötigen und den Schutz einer Gruppe. Wer wusste was sie außerhalb der Stadtmauern erwarten wird.

Sie betrat das Festland und … schwankte, als sei noch immer leichter Wellengang. Ihr Gleichgewicht hätte sich erst wieder an das Land gewöhnen müssen, erklärte ihr ein Matrose, als sie sich an eine Laterne klammerte, um den Halt nicht zu verlieren. Sieben Tage schwankendes Schiff und das Gleichgewichtsorgan versuchte dies auszugleichen. Nun schwankte der Boden nicht mehr, aber das Organ glich noch immer aus. 'Sehfahrerbesoffenheit'

Nach einer kurzen Pause der Besinnung, in der sie kontrolliert hatte, ob auch wirklich nichts fehlte, machte sich Shar'Tel auf über den Fischmarkt durch die Stadt Thorvall.
Thorvall hatte einst Kingsport gehießen, erklärte eine Tafel. Doch der König hatte abgedankt und nun wurde die Stadt regiert von gutbetuchten Kaufleuten, die ihren Einfluss und ihren Reichtum genutzt hatten, um der Stadt zu einer wahren Blüte zu verhelfen. Großzügige Ausgaben, Steuererleichterungen und niedrigere Zölle, von denen jeder der Ratsmitglieder mehr profitiert hatte, als durch Ausbeutung und stures in-die-eigene-Tasche-Wirtschaften.
Unweit dieser Tafel schrie sich ein Stadtschreier die Seele aus dem Leib, um den neuesten Klatsch und Tratsch an die Bevölkerung zu bringen.
Am Rand des Marktplatzes befand sich die erste Kneipe. Shar'Tel würde ein Bett für die Nacht brauchen, bevor sie alle Vorbereitungen für eine Weiterreise traf. Nur das erstbeste Wirtshaus war diesmal nicht das Richtige. Neben dem Biergarten stand eine zur Hälfte gefüllte Badewanne, darin ein Mann, der sich seiner Situation nicht im Klaren zu sein schien. Gelbe, brockige Paste vor dem Eingang machten dieses Haus, das ein Schild als 'errötende Nixe' bezeichnete, wenig ansehnlich.
Vom Marktplatz weg schlängelten sich ein paar enge Gassen davon, gebildet aus hohem Fachwerk. Das Treiben war hier nicht minder so geschäftig, wie auf dem Platz selbst. Geschäfte zu beiden Seiten, die mit ihren Waren weit auf die Straße aus- und damit die Kunden zum Kaufen einluden. Stoffe und Kleider, Kannen und Töpfe, ein Barbier und sein Kunde und am Ende der Gasse, als suchte sie genau das: ein gehoben wirkendes Gasthaus.


Dieses Wirtshaus hatte kein Namensschild. Stattdessen hingen drei alte Fässer über dem Eingang zur Terrasse. Ein Schild über der Eingangstür verriet, dass hier noch Betten frei waren. Drinnen wirkte alles gediegen: rustikales Eichenholz, Messingbeschläge und grüner Tweed. Direkt gegenüber der Tür führte eine Treppe in die höheren Stockwerke. Rechts lag der Gastraum mit ein paar Esstischen, einige davon besetzt. Links der Treppe befand sich der Schankraum mit Tresen und dahinter wohl die Küche. Am Tresen saßen zwei Stammkunden, die ihren Platz schon gegen Mittag eingenommen hatten. Shar'Tel erblickte den Barkeeper und begrüßte ihn freundlich.
     „Ich hätte gern ein Zimmer für die Nacht.
     „Für eine Nacht, he? Soll man Sie Morgenfrüh wecken, oder wollen Sie von allein wach werden?
     „Hat das eine Auswirkung auf den Preis?
Die andern beiden Männer am Tresen lachten verhalten. War wohl ein Insider des Besitzers, den Shar'Tel nicht verstand.
     „Geweckt werden müssten Sie in unserer Königssuite, die zwar fünfzehn Goldstücke pro Nacht kostet, aber dafür bekommen Sie auch Luxus zum Liegenbleiben. Eine Übernachtung in einem normalen Zimmer kostet sechs Goldmünzen. Die Matratze ist zwar ein wenig härter, aber bestimmt immer noch bequemer, als in der errötenden Nixe, wo man auf Strohsäcken schläft.
Seine Gäste begannen zu johlen und stießen darauf an.
     „Ein normales Zimmer reicht mir.
Sie kramte sechs Goldmünzen aus ihrem Beutel und nam einen Schlüssel mit grünem Anhänger entgegen, der die Zimmernummer 103 angab.
     „Die Treppe rauf, erste Etage, Sie werden es finden. Links den Gang runter gibt es ein Badezimmer. Und schließen sie während der Nacht Ihr Zimmer ab.
Mit diesen Worten deutete er auf einen Aushang an der Säule zwischen Tresen und Treppe, auf dem es hieß, dass der Betreiber keine Haftung für verschwundene Gegenstände übernahm.
Sich den Schlüssel am Bund festbindend verabschiedete sich Shar'Tel bis zum Abend. Ein paar Erledigungen in der Stadt wollten noch getätigt werden.

Shar'Tel ging den Weg weiter, weg vom Hafen quer durch die Stadt. Aber das war kein Weg. Es war eine Straße; breit ausgebaut und gepflastert. Die 'Feldergasse', auf der sie sich bewegte, kreuzten immer wieder andere Straßen. Eine davon war besonders breit: zweispurig mit einem Grünstreifen in der Mitte. Überhaupt gab es innerhalb der Stadtmauern kaum Grün. Beinahe ein Unding. 'Gürtel' benannte es ein Straßenschild. Die Feldergasse führte sie schließlich zu einem anderen Markt, dem Heumark, der auch gleichzeitig das nördliche Ende der Stadt darstellte. Von dort ging sie eine andere Straße entlang wieder zurück zum Fischmarkt.
Ihr in den Wäldern ihrer Heimat antrainierter Orientierungssinn, der weniger ein Sinn als ein vielmehr eine Fertigkeit war, half ihr die Stadt zu erkunden. Ein Zusammenspiel aus Sehsinn, Erinnerung und Schätzen - und so entstand, allein durch ablaufen der einzelnen Wege, in ihrem Kopf eine Karte der Stadt. Und trotz dieser Leichtigkeit sich zu orientieren wird sie Kartenmaterial für ihre Reise benötigen, denn die Wildnis ist mit Sicherheit nicht so gut ausgeschildert, wie diese Stadt.

Nach noch unzähligen Straßen, Wegen und Gassen mehr fand Shar'Tel schließlich was sie suchte. Ein Laden mit Pergamentrollen von Karten und Wegplänen in allerlei Größen und Ausführungen. Hinter dem Ladentisch an der Wand hing eine Große von ganz Sanktuario. Neben der Eingangstür saß ein Mann auf einem bequemen Sessel, bis auf dem Stuhl hinter dem Ladentisch, die einzige Sitzgelegenheit. Der Mann steckte in einer Kettenrüstung, hatte einen kleinen Hammer an seiner Gürtelschnalle, einen großen Schild griffbereit neben der Armlehne und er las ein Buch – zumindest bis zu dem Moment, da Shar'Tel den Laden betrat. Sein durchdringender Blick fixierte sie und eine Kühle ging von ihm aus, als stände die Kriegerin bis zu den Knöcheln in Eiswasser. Sie wandte ihren Blick ab und besann sich wieder dessen, weswegen sie eigentlich hier war.
Es gab hier nicht nur Kartenmaterial in allen möglichen Größen, sondern auch zu allen unmöglichen Preisen. Es reichte von einer kleinen Karten von Westmarch, eine Elle lang für sechzehn Goldmünzen, über eine der Stadt Thorvall im selben Format für Zwanzig bis hin zu einer von Ganz Sanktuario, gleich der, die an der Wand hing, für über eintausend Goldmünzen. Diese war voll ausgebreitet aber mehrere Schritt lang und hoch, dafür aber auch um einiges detaillierter.
Die überaus freundliche Verkäuferin sprang geradezu auf Shar'Tel zu.
     „Womit genau kann ich Ihnen denn weiter helfen?
     „Ich glaube, ich habe schon gefunden, was ich suche.
Die Amazone zog eine Schriftrolle aus einem Regal.
     „Haben Sie noch eine, wie diese, die das Gebiet nördlich von Khanduras zeigt?
     „Nein, tut mir leid. Die Sechsunddreißiger sind gerade alle, aber ich habe schon Neue bestellt. Sie werden übermorgen geliefert.
     „Solange hatte ich nicht vor in dieser Stadt zu bleiben.
     „Ich hätte noch eine Karte für das Gebiet von Westmarch bis zur Arreat Hochebene für zweiundfünfzig Goldmünzen.
Shar’Tel vergleicht den Kartenausschnitt mit der preiswerteren Karte.
     „Nein, das ist mir nicht detailliert genug. Ich werde diese nehmen und im Laufe meiner Reise hoffen, an einen ähnlichen Laden zu kommen.
Sie bezahlte die Karte schweren Herzens – immerhin war es fast ein Drittel ihres gesamten Kapitals – und verließ den Laden in die Richtung, in der sich das Wirtshaus befinden musste.

Ihre Neugier beim Bummel durch die Stadt wurde durch ein Geschäft geweckt, welches nur dem Namen "Kegain’s" trug. Interessiert trat sie ein. Der Raum war aufgeräumt und übersichtlich, elegant und … leer. Man konnte es nicht anders beschreiben. Links and der Wand hing eine große bunte Karte von Sanktuario, wie sie auch im Kartenladen zu sehen war, an der hinteren Wand eine etwas Kleinere in schwarz/weiß, in die bunte Fähnchen gesteckt waren. Auf der rechten Seite des Raumes befand ein Regal aus Glas und Messing, in dem sich nur ein paar Dekorationsgegenstände befanden. Auffällig war davon der Schädel, der dem eines Menschen ähnelte, jedoch nur faustgroß war. Er war perfekt rund, kieferlos und hatte einen Saphir in der Stirn. Doch der Blickfang des Raumes war mit Sicherheit der große, schwere, marmorne Schreibtisch, da hinter ein Sessel. Darin ein Mann, klein; nicht ganz eineinhalb Meter groß, breitschulterig und fast ohne Hals. Dieser Mann schien nun auch seine Kundin entdeckt zu haben und begrüßte sie mit monotoner, öliger Stimme.
     „Ich bin Kegain. Was kann ich für Sie tun?
     „Äh…ich glaube, ich habe mich im Laden geirrt.
     „Nein, haben Sie nicht. Bei mir sind Sie goldrichtig.
Name?

     „Sh…Shar'Tel.
Sie fühlte sich überrumpelt und überlegte immer noch, wie die Betonung von 'Gold' gemeint war.
     „Ihr Alter und wann wollen Sie anfangen?
Kegain hatte inzwischen einen Zettel auf seinem Schreibtisch zusammen gesucht und machte sich Notizen.
     „Was ist das überhaupt für ein Laden?
Auf diese Frage hatte er gewartet. Sein Grinsen wurde immer breiter bis es schließlich aus seinem Gesicht heraus zu fallen drohte.
     „Ich bezahle und beauftrage…Söldner. Sie bringen die entsprechenden Vorraussetzungen mit und haben sogar schon das Arbeitsgerät dabei.
Sie sind eine Philioson. Danach brauche ich nicht einmal zu fragen. Es ist nicht schwer, zwei und zwei zusammen zu zählen. Ihr Aussehen verrät es mir. Außerdem ist heute ein Schiff von dieser Insel eingetroffen. Und ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Auch wenn Thorvall eine schöne Stadt ist, wollen Sie so schnell wie möglich weiter ziehen, stimmt’s?

Das konnte Shar'Tel nicht verleugnen.
     „Ich mache Ihnen ein Angebot. Morgen früh fährt eine Karawane mit beschützenswerter Fracht nach Duncraig. Ich habe zwar meine Männer schon beauftragt, aber ein zusätzliches Schwert kann nicht schaden. Ihr Job bestünde darin, sicherzustellen, dass die Ware nicht von Räubern gestohlen wird. Sie bekommen fünfzig Goldmünzen bei Fahrtantritt und weitere einhundertfünfzig, wenn die Wagen – noch immer beladen, versteht sich – die Stadt erreichen. Sie dürfen als Bonus sogar behalten, was Sie Ihren Angreifern abnehmen.
Es sei dazu gesagt, dass ich nicht mit einem Überfall rechne, aber Sicherheit ist mein Geschäft.

In Anbetracht der für diesen Auftrag gezahlten Belohnung, brauchte Shar'Tel gar nicht lang zu überlegen. Das war genau das, wo nach sie gesucht hatte. Sie hatte erwartet, um die Begleitung betteln zu müssen, und ihr Schwert völlig unbezahlt in Dienst zu stellen. Sie willigte ein.
     „Morgen früh nach Sonnenaufgang auf dem Heumarkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz nett, du weisst eben wie die Spannung und Verlangen nach dem nächsten Teil erzeugst.

FischmarkT, gelbe Paste und MarkTplatz, mehr konnte ich nicht finden und richtigstellen.

greetz
 
Weil ich Dich schon an Dein Kapitel von Adversitas Mortalis erinnert hab.
Wenn ich gewusst hätte, daß Du Shar'Tel vergisst, hätte ich da auch noch gejammert...
 
halloo again,

hab jetzt nur einen groben fehler entdeckt:
Seine Geste beginnen zu johlen und stoßen darauf an.
da gehört ein "gäste" :P
dann waren halt noch groß/klein schreibfehler, wie zb irgendwo ein "Sie" kleingeschrieben oder so, zufaul zum raussuchen.

vielleicht mach ich das später :)

mfg

€:
„Ich hätte noch eine Karte für das Gebiet von Westmarch bis zur Arreat-Hochebene für zweiundfünfzig Goldmünzen.“
Danke Jharkendar. für deinen Arreat fehler^^
 
Viel gröber und außerdem spielintern Arreat, ganz klar mit Doppel-r
Aber ne schicke Fortsetzung

MfG
 
Könntest du das Update nicht jedesmal in einen neuen Post setzen? :D

Ich schau bei nem neuen Post nur immer nach ob ein Haufen Text dabei ist und so überseh ich dann leicht mal was wie du das jetzt machst :angel:
 
Ich hab mir vorgenommen den Text in Zukunft nich mehr zu splitten.

Das is schließlich ungut, wenn da die Übersichtlichkeit verloren geht.
 
Shar-Tales - Kapitel 13

Kapitel 13 – Beastarium Sanktuarii


Der Lärm der Straße nahm zu. Die Spatzen pfiffen es von allen Dächern: ein neuer Tag brach an. Shar'Tel rollte die Karte zusammen und steckte sie in ihren Rucksack. Sie hatte sie gestern Abend noch ausgiebig studiert. Die Reise nach Duncraig würde zwei Tage dauern. Danach ging es weiter nach Peldvate und Richtung Tristram. Auf jeden Fall stand das Kloster der Schwestern vom verborgenen Auge auf der Liste ihrer Zwischenziele.
Frühstücken, alles mitnehmen, losgehen.
Das zu begleitschützende Gut wartete.
Auf dem Heumarkt angekommen sah sie ihr Ziel: zwei Planwagen, vier Kämpfer versammelt um Kegain, fünf Männer, die die Wagen beluden.
Kegain winkte Shar'Tel herüber, als er sie erblickte.
     „Gut geschlafen und bereit für diesen Job?
Ein müdes „Joah.“ beantwortete seine Fragen und er drückte ihr ein Beutel Gold in die Hand.
     „Fünfzig Goldmünzen wie versprochen. Bill – das ist der Mann da vorn auf dem Wagen – wird euch jeweils weite Einhundertfünfzig geben, wenn ihr in Duncraig ankommt. Sollte es Schwierigkeiten geben, wird Gregor euch sagen können, wo es langgeht.
Der Mann neben ihr - schwarzes, teilweise graues Haar; breitagebart; Kriegsaxt griffbereit – begrüßte sie und drückte ihr etwas zu fest die Hand. Ihr kurze Zeit schmerzverzerrtes Gesicht hatte niemand gesehen.

     „Victoria, steig auf!
Ein Mädchen um die fünfzehn, ließ von den Pferden ab, die sie eben noch gestriegelt hatte und stieg neben ihren Vater Bill auf den vorderen Wagen. Zwei der vier Helfer nahmen auf dem zweiten Wagen platz. Die anderen Beiden waren in der Menge verschwunden. Der Tross setzte sich in Bewegung und Shar'Tel folgt bis außerhalb der Stadtmauern.

Einer der vier Söldner, eine junge Frau mit Kampfstab sprach sie an:
     „Hi! Ich bin Arkané und du bist?
     „Shar'Tel.
Arkané wiederholte den Namen um ihn sich einzuprägen und fragte dann:
     „Ist das dein erster Job?
Die Philioson bejahte.
     „Das da vorn ist Zann. Das Mädel mit dem Bogen ist Alyssa. Präg dir die Namen gut ein. Wenn es ernst wird, ist es von entscheidender Wichtigkeit den Richtigen um Hilfe zu rufen. Gregor kennst du ja schon. Er ist der 'Anführer', da er die meiste Erfahrung hat. Ich habe schon mit ihm zusammen gearbeitet. Die Andern beiden kenne ich erst ein paar Tage.
Ansonsten besteht deine Aufgabe nur aus Wachsamsein und Schritthalten. Wenn du heute Abend noch stehen kannst, bin ich beeindruckt.

     „Aber wir marschieren nicht die komplette Strecke bis Duncraig durch, oder?
     „Nein, nein. Auf dem Weg gibt es ein Gasthaus; hohe Mauern und weiche Betten. Alles Andere würde sich kein fahrender Händler antun.
Dann nahm Arkané wieder ihre Position ein und flankierte den vorderen Wagen.

     „Schon mal was getötet?
Gregor hatte sich etwas zurück fallen lassen und ging nun neben Shar'Tel.
     „Naja, ein paar Tiere auf meiner Heimatinsel.
     „Ich bin dem Töten eigentlich abgeneigt, aber wer so dumm ist mich herauszufordern, hat verdamnt noch mal nichts Anderes verdient.
     „Was war das gefährlichste, was ihr in diesen Breiten gesehen habt?
fragte Shar'Tel neugierig.
     „Da fallen mir als erstes die Khazra ein. Dämonen – halb Mensch, halb Ziege. Es wird behauptet sie seien einst Menschen gewesen und dann verflucht worden. Was man davon halten kann, weiß ich nicht. Fakt ist: sie sind keine Pflanzenfresser. Sie mögen die Jagd, verspeisen ihre Beute am liebsten so lange sie noch zappelt und mit ihren großen Äxten zeigen sie nur zu gern, wie gut sie im Filetieren sind. Gegen die solltest du besser nicht kämpfen; tötest du einen, sind dir zehn auf den Fersen, da sie nie allein, sondern immer als Clan zusammen anzutreffen sind. Aber weit gefährlicher sind in dieser Gegend die Kreaturen, die dir kaum bis zur Hüfte reichen. Stachelratten, Blutfalken und Schlächter. Sacht dir nichts, hn?
Stachelratten sind Nagetiere, die dir ihre Stacheln auf dem Rücken entgegen schleudern, wenn ihnen danach ist.
Die Blutfalken sind auch lästige kleine Biester: fliegen umher, stoßen ohne Vorwarnung herab und beißen bei allem, was sich bewegt Fleischstücken aus der Haut - wohl um ihre Opfer zu schwächen. Eigentlich ernähren sie sich von Aas, weshalb bei einem Biss schon mal Krankheiten übertragen werden können.
Aber am meisten hasse ich diese Schlächter; rennen durch die Gegend, richten ein heilloses Chaos an und wollen einfach nich sterben. Man muss zu erst die Schamanen ausschalten, weil die die ständig wieder beleben. Ich mein', die Viecher sind nicht wirklich gefährlich, aber mir gehen die tierisch auf die Nerven.

     „Ich weiß was Ihr...äh Du meinst. Ich hatte schon das Vergnügen.
     „Und als ob dies alles noch nicht genug währe, häufen sich die Berichte von Übergriffen weit abscheulicherer Dämonen. Auch Berichte – glaubhafte Berichte – über Begegnungen mit Untoten.
In den Städten ist man sicher, aber außerhalb der Stadtmauern, trauen die Menschen keinem Fremden mehr.

Gregor hielt einen Moment inne.
     „Es ist fast so schlimm, wie zu der Zeit des dunklen Wanderers.
Ich kann mir nicht erklären, wo all diese Kreaturen herkommen, aber durch …

     „Halt steh'n bleib'n!
Mehrere Pfeile waren auf den Konvoi gerichtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Juhuu, endlich wieder, btw Glückwunsch zum Skarabäus-Rang

Verdammt bitte mit Doppel-M, nicht wie das englische "damn"
JagD, mehr war meines Erachtens nicht falsch


MfG
 
nice one,

erinner mich bitte es nochmal am wochenende durchzulesen, hattest 7-8 fehler im text, aber hab jetzt leider nicht soviel zeit um alles auszubessern : )

mfg
 
Dass man 'verdammt' mit doppel m schreibt, ist mir bewusst, aber dies ist meine Gesichte und mein Stil, darum habe ich 'verdamnt' geschrieben. Und warum bei der Jagd ein 't' am Ende herausgekommen ist, ist mir ein Enigma.
 
richtig geile geschichte, hab mich jetzt grad durch alle 8 seiten gekämpft und min nur noch begeistert...
ich will mehr :P
 
Ich freu mich auch schon auf das nächste Kapitel.
Immerhin bin ich ja das ein- oder andere Mal mit verschiedenen Chars in Shar'Tels Begleitung im Battlenet unterwegs gewesen.
 
ne echt geile geschichte :top: :kiss:

freue mich auf mehr ;)
 
Diesmal kommt ein etwas längeres Kapitel. Länger als die Anderen.

Es wird spannend.

Nicht wundern. In diesem Kapitel kommt eine Frau zu Wort, die Umgangsprache benutzt und eine Wort enthält so ein î. Das verdeutlicht die Betonung.
 
Shar-Tales - Kapitel 14

Kapitel 14 – der schwarze Turm


Ihre Position war ungünstig. Der Weg war an dieser Stelle schmal. Links standen die Bäume dicht, waren aber nicht hoch. Rechts neben Shar'Tel bot ein Findling einen natürlichen Schutz.
Sie war auf der rechten Seite am Vorderrad des zweiten Wagens. Auf der gleichen Seite war Gregor. Er hatte Blickkontakt mit Bill und auch mit Arkané. Alyssa war hinter dem Hinterrad des ersten Wagens in Deckung gegangen und hatte schon einen Gegner im Visier. Zann stand schutzlos hinter dem zweiten Wagen, zwar reichte sein Kampfspeer nicht allzu weit, doch hatte er es nur mit einem Bogenschützen zu tun. Insgesamt zählte Shar'Tel zehn menschliche Gegner, davon die Hälfte Nahkämpfer, die sich aber noch im Gebüsch versteckten. Ein Pfeil war genau auf Bill gerichtet, der seine Tochter neben sich schützend zurückhielt. Dieser Pfeil gehörte zu einer Person, die die Anführerin der Räuberbande sein musste.
Alle warteten auf ein unsichtbares Zeichen, um einen wahren Pfeilhagel auf die Söldner abzufeuern. Gregor nickte Arkané kaum sichtbar für andere zu. Sie erwiderte es, dann brüllte er:
     „ZUM ANGRIFF!
Damit hatten die Räuber nicht gerechnet. Sie sollten eigentlich in der überlegenen Position sein, nun wurden sie überrascht. Ein paar Pfeile verließen doch noch ihre Sehnen. Darunter der von Alyssa, der einen Angreifer von dem Ast holte, auf dem er saß und sie lud schon wieder nach.
Zanns Gegner hatte zu spät reagiert und wurde aufgespießt. Bill und Victoria hatten sich mit einer Rückwärtsrolle in den Planwagen gerettet.
Arkané ließ ihren Kampfstab kreisen, um die heran fliegenden Geschosse abzuwähren. Während die Anführerin nachlud, schleuderte die Zauberin ihr und einer anderen Bogenschützin zwei gezielte Feuerbälle entgegen und fegte sie damit von den Beinen.
Gregor war verwundert über den Pfeil, der ihm entgegen flog, da sich dieser so langsam bewegte, dass er ihn aus der Luft angeln konnte. Die Pferde neben ihm bäumten sich verängstigt auf, doch er packte sie mit seiner Schildhand an den Zügeln, während er mit der Anderen seine Axt nach seinem Angreifer warf.
Die Pferde beruhigten sich wieder, er ließ sie los und zog seine Axt aus dem toten Körper, noch recht zeitig, um sie einem erneuten Angreifer – die feindlichen Nahkämpfer beteiligten sich nun auch am Kampfgeschehen – entgegenzuschlagen. Arkané halbierte einen, der von einem nahe stehenden Baum aus auf sie hinab sprang, in der Luft. Der Dritte - es war eigentlich eine sie - wurde von Zann gerade in die Flucht geschlagen. Shar'Tel bekämpfte zwei, die von dem kleinen Felsen auf den vorderen Planwagen gesprungen waren. Einen von beiden hatte sie mit dem Schwert an den Fersen erwischt: Er stürzte zu Boden. Der Andere war auf dem Sitz des Wagenlenkers gelandet und hinderte Shar'Tel mit einem Tritt in den Magen daran ihm hinterher zu springen. Sie kam auf dem eben Gestürzten zum erliegen. Dieser mit blutenden Füssen am Weglaufen Gehinderte hiet nun die auf ihm Liegende fest, würgte sie und hinderte sie seinerseits sich wieder ins Kampfgetümmel zu stürzen. Ohne nachzudenken rammte die Amazone ihm ihren Dolch in die Brust und atmete tief durch, als der Griff um ihren Hals sich löste.

Der eine Räuber, der mitten auf dem Wagen stand, überlegte sich, dass es keinen Sinn ergab, gegen eine Übermacht von fünf bewaffneten Kriegern zu kämpfen und suchte sein Heil in der Flucht. Shar'Tel sah einen dunklen Schatten über sich hinweg springen, während sie bequem auf einer Leiche sitzend und an den Felsen gelehnt, ihren Bauch massierte.
Das war ja klar. Immer dahin, wo es weh tut!
Die anderen vier machten auch keine Anstalten die drei überlebenden Angreifer, darunter auch ihre Anführerin, zu verfolgen.
Es ist sicherlich besser, die Fracht zu beschützen, als sich von ihr weglocken zu lassen.

Bill steckte seinen Kopf aus dem Wagen:
     „Ihr müsst sie verfolgen: sie haben meine Tochter entführt!
Das änderte die Situation. Die Pflicht rief. Der Schmerz wurde für eine Weile vergessen. Shar'Tel setzte den Räubern nach.
Der Eine, der es bis auf den Wagen geschafft hatte, hatte sich wohl in der Intension nicht mit leeren Händen zu gehen, das wertvollste geschnappt, das er in die Finger kriegen konnte und Victoria aus den Händen ihres Vaters gerissen.
Gregor, er war schließlich der Erfahrenste, schaltete am schnellsten und koordinierte die Aktion:
     „Bill, du wirst mit den Anderen zum Gasthaus fahren und Morgenfrüh aufbrechen, sollten wir noch nicht zurück sein.
     „Ja, aber …
     „Die Fracht ist viel zu wichtig, sie muss unbedingt nach Duncraig. Shar'Tel und ich retten Deine Tochter, das verspreche ich.
Mit diesen Worten verschwand er im Wald.

     „Shar'Tel warte!
     „Aber wenn wir uns nicht beeilen, verlieren wir sie.
     „Spar dir die Kraft. Ich weiß genau, wo sie hin flüchten. Wenn das Blätterdach mal nicht so dicht ist, kannst du es vielleicht bald sehen.
     „Wer weiß was sie mit ihr anstellen...
     „Gar nichts werden sie mit ihr anstellen. Sie brauchen sie, um Lösegeld zu fordern.
Shar'Tel verlangsamte ihre Schritte zu einem Gehen. Gregor holte sie ein.
     „Wir warten den Schutz der Dämmerung ab und überraschen sie dann.

Shar'Tel sah ihr Ziel. Über die Baumkronen erhob sich ein Turm – schwarz, voller Ruß.
Hinter umgestürzten Bäumen und Steinen gingen sie in Deckung. Hier hatten sie gute Sicht auf den Eingang des Turms. Zwei Wachen standen dort. Sie drückten mit ihrer Kleidung eindeutig die Zugehörigkeit zu der verfolgten Räuberbande aus. Sie trugen leichte Lederrüstungen und darunter langärmlige Oberteile aus grauem Stoff, dazu Kurzschwert und ein Schild, der am Ellenbogen befestigt war, eine Art Targe, mit der man Angriffe abblocken kann und trotzdem noch eine Hand frei hat. An der Schildhand war außerdem noch ein Bändchen mit schwarzen Federn befestigt.
Shar'Tel bemerkte, dass die aufeinander geschichteten Steine, hinter denen sie sich versteckten, den Überrest einer Mauer bildeten, der wohl einst zu einem Gebäude gehört haben musste, von dem nun nur noch der Turm übrig war. Ein Brand würde sowohl die Ruine als auch die Farbe des Turmes erklären.

     „Dreie hatten uns angegriffen, darunter die Anführerin, eine Kämpferin und noch ein Typ. Da vorn stehen zwei Männer am Eingang, von denen mir keiner bekannt vorkommt. Wir haben es also mindestens mit Fünfen zu tun.

Taktik war Shar'Tel nie beigebracht worden. Die Amazonen waren auf ihrer Insel stets die Überlegenen. Da war sie dankbar, dass sie von Gregor, wie auch schon von Baldrujan etwas lernen konnte. Sie wäre ohne nachzudenken losgerannt.

     „Ich möchte auf jeden Fall vermeiden, dass sich zu viele von Denen gleichzeitig am Kampf beteiligen.

Als die Schatten auf dem Boden kaum mehr länger werden konnten, war es Zeit die Rückholaktion zu starten. Die Wachen hatten ein Lagerfeuer entfacht und die Leuchter am Eingang entzündet. Das gab allen mehr Licht. Gregor umrundete auf der Rückseite den Turm. Shar'Tel machte sich bereit loszusprinten und scharrte dazu mit den Füßen eine Kuhle in den Boden, um beim Antritt nicht wegzurutschen.
Gregor war auf seiner Seite angekommen und weil er Shar'Tel nicht sehen konnte, hofft er einfach, dass sie bereit war. Er stürmte los.
Die beiden Räuber erblickten ihn, wollten den Angreifer aufhalten. Auch Shar'Tel grifft an und schnappte sich den, der näher an ihr dran war: so hatten sie es abgesprochen. Seinen Vorteil gegenüber den kurzen Schwertern nutzen warf Gregor seine Axt seinem Ziel entgegen. Der konnte nicht mehr ausweichen und wurde lebensgefährlich in die Brust getroffen, doch der Zweite hatte aufgeholt. Der unbewaffnete Gregor konnte nur den Angriff mit seinem Schild abwehren. Als er hinter seinem Gegner Shar'Tel auf diesen zurennen sah, stieß er ihn ein Stück zurück. Shar'Tels Schwert traf den Hals und …
blieb stecken. Gurgelnd ging der so Geschlagene zu Boden.

     „Du solltest dir echt ein schärferes Schwert zu legen!
kommentierte der Söldner, als er seine Axt aus seinem Opfer zerrte.
     „Komm! Wir ziehen sie unter dem Fenster weg.

Jeder griff eine Leiche unter den Armen und beide zogen sie nah an die Mauer.


Ruckartig stießen sie die Eingangstür auf, doch das Erdgeschoss war leer.
Der Kamin war aus, ein paar zerbrochene Tische standen im Raum, eine Treppe führte nach oben. Und doch, eine Stelle im Mauerwerk zog Shar'Tels Aufmerksamkeit an. Sie blinzelte. Als sie die Augen wieder öffnete, war an der Stelle ein Loch – ein tiefes schwarzes Loch in der Wand, wie ein Eingang in den Keller. Angst kroch ihre Füße hoch, unnatürliche Kälte drohte sie zu ersticken. Es war, als ob dieses Loch das abgrundtiefböse beherbergte und sie zu verschlingen drohte.
Gregor betrachtete die Stelle, die sie so entgeistert fixierte.

     „Du hast doch wohl nicht etwa Angst vor Spinnen?

Shar'Tel sammelte sich wieder. Da war kein Loch, nur eine Spinne krabbelte an der Wand entlang.

     „Ich äh…

Es war unwahrscheinlich, dass er das auch gesehen hatte, sonst hätte er nicht gefragt.

     „…ich sollte mich bald ausruhen.
     „Wenn wir hier fertig sind..."

Sie gingen die Treppe hoch und stolperten in das, was wohl der Gemeinschaftsraum der Bande war. Fünf Räuber saßen da, darunter bereits bekannter Kämpfer und bekannte Kriegerin, in schäbigen Sesseln an willkürlich stehenden Tischen. Ein Bogen lehnte in Griffweite der Frau, doch der Raum war zu klein. Alle zückten ihre Kurzschwerter. Gregor war schon auf den zugestürmt, der ihm am nächsten stand, stieß ihn mit seinem Schild um, so dass dieser über den Sessel stolperte. Zwei weitere wurden durch einen geschwungen Axthieb tödlich getroffen. Er wendete sich wieder dem eben Gestürzten zu, der sich wieder aufgerappelt hatte. Shar'Tel stieß aus Gregors Deckung hervor und traf einen Weiteren in der Brust.
Nun stand noch die junge Frau allein da an der Rückwand des Raumes, das Kurzschwert fest umklammert, unentschlossen, ob sie aufgeben, oder kämpfen sollte. Gregor nutzte diese Unentschlossenheit und schlug ihr mit seinem Schild das Schwert aus der Hand. Er stieß sie noch einmal zurück, sodass sie gegen die Wand prallte und das Bewusstsein verlor.

     „Ich hasse es mir die Hände am Blut von Weibern schmutzig zu machen.

Er nam eins der herum liegenden Kurzschwerter und rammte es ihr in den Rücken.

     „Wunder mich, dass das keiner gehört haben will.


Die nächsten beiden Etagen waren unbelebt. Nur Betten standen dort, die Sicht ein wenig von der Treppe abgeschirmt.
Vom vierten Obergeschoss aus hörten sie Stimmen und tasteten sich leise voran. Die Stimmen drangen aus einem durch eine Tür abgetrennten Raum, der Vorraum war leer, nur eine modrige Couch und ein paar Möbel standen dort. Die beiden lauschten gespannt. Drinnen fluchte eine Frauenstimme.

     „Wenn Robbat die kleine da nich mitgenommen hätte, dann stünd'n wir jetz mit leer'n Händen da. Und Du sagst ich soll ma nich aufregen? Uns ist n Rîesenfisch durch die Lappen gegangen.

Erstickte Laute eines Mädchens waren zu hören. Eine Männerstimme beruhigte die Fluchende:
     „Du konntest ja nicht wissen, dass er so viele starke Söldner angeheuert hat.
     „Aber ich hab' das doch einkalkuliert. Wir war'n ihnen zwei zu eins überlegen und wir hatten Bogenschützen und die … die hat das nich interessiert. Die ham'n die Pfeile einfach … aus'er Luft gegriff'n und … und sich einen Spaß draus gemacht. Mal ganz zu schweigen davon, dass sie alle umgebracht haben.
     „Sieh es positiv, Lissie! Mit je weniger Leuten wir teilen müssen, desto mehr bleibt für uns beide übrig.

     „Gut. Ich habe genug gehört.
flüsterte Gregor.
     „Victoria ist da drin. Außerdem die Anführerin, die wir ja schon kennen und noch ein Kerl. Ihn kann ich nicht einschätzen, aber ich denke er ist vom gleichen Schlag, wie die anderen Typen.
Wir stürmen einfach rein, hauen alle um und befreien Victoria. Ist doch nen toller Plan, oder?


Ohne auf eine Antwort zu warten riss er die Tür auf.
Lissie, völlig überrascht, griff einen schwarzen Säbel, der auf dem Schreibtisch in der Mitte des Raumes lag und wirbelte herum. Hinter dem Tisch saß in einem bequemeren Sessel, als die übrigen im Turm, der eben gehörte Mann. Dieser war jedoch größer und Kräftiger als der Rest der Bande. Er griff zu seiner Axt und sprang auf den großen Holztisch. Victoria lag gefesselt und geknebelt in einer Ecke. Shar'Tel attackierte die Anführerin. Mit ihrem kurzen Messer hatte diese keine Chance gegen das Zweihandschwert der Amazone. Ein Hieb an den linken Oberarm, ein Schlag auf den Kopf und noch ein Stoß in den Bauch und sie war Geschichte.
Gregor versuchte derweil dem auf den Tisch Gesprungen die Beine weg zu säbeln, doch dieser sprang, zog die Beine an – ein Wunder, dass er sich nicht den Kopf stieß – und steckte sein ganzes Gewicht in seine Riesenaxt, die zu Boden sauste …
und Gregor knapp verfehlte. Der hatte sich abgerollt und stand schon wieder auf den Beinen – gerade rechtzeitig, denn der große Kerl schwang seine schwere Axt erstaunlich schnell. Bei dem Versuch seinen Hieb abzuwehren, wurden Shar'Tel und Gregor an die Wand geworfen.
Dieser hatte sein Kriegsbeil fest umklammert, aber den Daumen gelöst. Mit ihm zeigte er Shar'Tel nach oben. Diese ahnte, was er vorhatte. Der Koloss schwang seine Axt erneut waagerecht, um einen größeren Wirkungsradius zu haben und beide in Schach halten zu können. Der Söldner nutzte dies, um unter der Klinge hindurch zu rutschen, sie mit seinem Schild nach oben stützend, traf er ihn am Knöchel, während Shar'Tel auf seinen Schild sprang und den Hünen am Hals traf. Blut spritzte aus offenen Wunden und der Bandenführer brach zusammen.
 
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