Also Leute, tut mir sehr Leid, aber ich habe mich mal wieder etwas verschätzt. Die untoten Reptilien gibt es erst nächstes Kapitel...
Wie auch immer, die oben erwähnte Anspielung gibt es trotzdem
(Und wer mir sagen kann, auf
was genau das jetzt eine Anspielung ist, kriegt nen
)
Kapitel 14: In Horrorfilmen funktioniert das doch auch immer
“Frau? Du... du bist verheiratet?!“, sagte Lycander mit einem leichten Unterton der Enttäuschung. Oder Verwunderung. Ich konnte das nie auseinanderhalten.
“Jahaa, seit fast vier Jahren schon!“ erklärte ich stolz, während ich meinen Mantel auswrang.
“Solltest du irgendwann mal, aus irgendeinem unerfindlichen Grund, nach Harrogath kommen, werde ich sie dir gerne mal vorstellen“, bot ich an.
“Warum sollte ich denn jemals nach Harrogath kommen? Das liegt doch Hunderte Meilen von hier entfernt!“
“Keine... Ahnung. Ich hatte einfach das Gefühl, du müsstest irgendwann mal in nächster Zeit nach Harrogath. Weiß selber nicht wieso...
Naja, wie auch immer. Wir sollten jetzt weiter nach Diablo suchen“, schlug ich vor.
“Ja, das wäre wohl das Beste“, stimmte Lycander zu.
“Aber, wie wollen wir ihn eigentlich finden? Ich meine, der wird hier wohl kaum irgendwo ein Zimmer gemietet haben, oder?“
“Nein, höchstwahrscheinlich nicht. Aber vielleicht hat jemand in der Stadt ja etwas mitbekommen. Wir sollten uns trennen und Informationen sammeln.
“Mhmhm... Aber das ist doch sowasvon KLISCHEEHAFT!“, beschwerte ich mich.
“Können wir nicht irgendwas anderes machen?“
“Hm, na gut. Wie wäre es, wenn wir Ziellos durch die Wüste marschieren, ohne irgendetwas zu Trinken, und wahllos Gräber durchsuchen, bis wir Diablo finden?“
“Ähm...nun...wie war das nochmal mit dem Aufteilen?“
“Naja, wir müssten etwa sechs Stunden lang durch die Stadt wandern, was aber bei Weitem nicht so unangenehm wie ein tagelanger Wüstenmarsch wäre.“
“Dann wäre ich doch mehr für das Aufteilen. Einverstanden?
“Nichts lieber als das!“
Sie grinste triumphierend.
“Also, ich schlage vor, du gehst durch den Ostteil und ich durch den Westteil der Stadt. Arnold wird währenddessen... Wo ist der schon wieder hin?“ fragte ich, während ich mich nach Arnold umsah.
“Naja, wie auch immer, wir werden ihn ja früher oder später treffen. Also, wir treffen uns jedenfalls in sechs Stunden am Marktplatz in der Stadtmitte, ok?“
“Ja, ok, abgemacht“, sagte Lycander, und sie schien fast glücklich mit dieser Aufgabe. Offensichtlich war sie froh, mal von ihrer Insel weg zu sein. Armes Mädchen.
Ich trottete also langsam durch die Stadt und mir stieg plötzlich wieder dieser schreckliche Geruch in die Nase. Sehr merkwürdig, dass ich den während meinem Gespräch mit Lycander nicht bemerkt hatte. Vielleicht habe ich ihn einfach in dem Moment aus meinem Kopf verbannt, aber jetzt war er auf jeden Fall wieder da. Und ignorieren ist bei diesem Gestank wirklich schwer!
Ich meine, die ganze, verdammte Stadt stank! Sie stank fast schlimmer als Paris zu der Zeit kurz vor der Französischen Revolution!
Aber trotz dieses ablenkenden Gestanks musste ich an meine Aufgabe denken: Leute fragen, ob sie Diablo gesehen hatten! Ich befragte Leute an den ungewöhnlichsten Orten.
Zuallererst „befragte“ ich den Wirt am Tresen der nächstgelegenen Bar, bekam aber nur ein:
“Das macht dann 4,50 €!“ zu hören. (Vielleicht hätte ich aber auch einfach etwas anderes als
“Ich nehm nen trockenen Martini“ fragen sollen...)
Als nächstes weitete ich meine Recherche auf das nächstgelegene Restaurant aus und entschied mich, diesmal präziser zu fragen. Ich bat den Kellner also um Ravioli „Diablo“, aber auch er erwiderte, nachdem ich aufgegessen hatte, nur einen Preis.
Nachdem ich das Restaurant verlassen hatte und mich gerade dazu entschloss, nochmal in der Bar zu „fragen“, bemerkte ich, dass die sechs Stunden vorbei waren und machte mich auf den Weg zur Stadtmitte.
Dort wartete Lycander bereits auf mich und sie sah so aus, als ob wenigstens sie Erfolg gehabt hätte. Als sie mich sah, kam sie auf mich zu und verkündete:
„Also, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche willst du zuerst hören?“
“Die gute, natürlich.“
“Naja, eine alte Dame erzählte mir, sie hätte den Dunklen Wanderer gesehen!“, erzählte sie stolz.
“Toll, und was nützt uns das?“
“Äh,... du weißt schon, dass Diablo, sollte er menschliche Gestalt angenommen haben, „Dunkler Wanderer“ genannt wird, oder?“
“Öh... nun, ja... natürlich... Und was ist dann die schlechte Nachricht?“
“Nun, sie meinte, wir mussten ihr einen kleinen... Gefallen tun, bevor sie uns erzählt, wo er hingegangen ist.“
“Und dieser Gefallen wäre...?“
Ich hasse es, wenn ich Leuten Sachen aus der Nase ziehen muss...
“Ach, wir müssen nur kurz in die Kanalisation hinabsteigen und ihren Ehemann suchen. Er stieg gestern dort herunter, um eine Bestie namens Radament zu töten, kam aber noch nicht zurück.“
“Heißt das etwa, diese Stadt hat auch noch ein unterirdisches Abwassersystem? Und wir müssen da auch noch RUNTER?! NIEMALS!“
“Reg dich mal nicht so auf. Da ich damit gerechnet hatte, dass du so reagierst, habe ich uns im nächstgelegenen Aldi Discount-Nasenklammern gekauft.“
“Oh, na dann, auf geht’s!“, sagte ich, da mir keine Ausrede mehr einfiel.
Genau in diesem Augenblick tauchte Arnold auf.
“Chef, Frau Lycander! Arnold tut Leid, dass er einfach weggegangen und nicht wiedergekommen, aber er haben getroffen netten Mann und haben gespielt ganz viel Karten mit ihm. Er gesagt, sein Name ist Marius und er auch sein Diener von ganz doll mächtigem Zauberer! Er gesagt, dass er und sein Meister als nächstes wollen besichtigen Grab von-“
“Jaja, ganz toll, Arnold“, unterbrach ich ihn,
“Aber während DU rumgetrödelt und Karten gespielt hast, haben WIR wichtige Informationen bezüglich Diablo aufgetrieben!
Ich wette, du beißt dir heute noch in den Hintern, weil du ihn damals nicht hast ausreden lassen, oder?
Ach, halt doch wenigstens einmal dein verdammtes Maul...