Hat zwar etwas gedauert, aber hier ist...
Kapitel 22: Die Geheime Zuflucht und das Tal der Magier
“Also warum genau nehmen wir ihn nochmal mit?“, fragte mich Lycander leise, nachdem wir meinen Vater abgeholt hatten und mit ihm auf dem Weg zum Palast waren. Offenbar mochte sie meinen Vater nicht wirklich. Warum auch immer.
“Warum denn nicht? Okay, er ist manchmal zwar etwas nervig, aber er IST nunmal einer der mit Abstand mächtigsten Totenbeschwörer der Welt.. Mit ihm an unserer Seite wird der Kampf mit Diablo ein Kinderspiel!“
“Wirklich? Also SO mächtig sieht er garnicht aus...“, sagte Fräulein „Obwohl-ich-klein-und-zierlich-bin-kann-ich Andariel-binnen-Sekunden-zu-Hackfleisch-verarbeiten“.
“...sagte Fräulein „Obwohl-ich-klein-und-zierlich-bin-kann-ich Andariel-binnen-Sekunden-zu-Hackfleisch-verarbeiten“.“
“Ah, touché“, sagte sie, und klang dabei auch ein wenig geschmeichelt.
Als wir kurze Zeit später am Palast ankamen, versperrte uns eine Palastwache den Weg hinein:
“Ihr dürft nicht passieren.“
“Wieso nicht?“, fragte Lycander verdutzt.
“Ihr könntet eine Gefahr für den Palast darstellen.“
“Soll das ein Witz sein?! Vor weniger als zehn Sekunden ist hier ein gottverdammter BALROG einfach an euch vorbei in den Palast spaziert und UNS haltet ihr auf?!“
“Das war kein Balrog, das war, öhm, eine... eine Fata Morgana! Genau!“
“Ach ja, genau, weil es ja auch üblich ist, dass Fata Morganas BRANDSPUREN AUF DEM TEPPICH hinterlassen!“
“Ach, öhm..., das, tja..., ist, äh..., weil, nun... Ihr kommt hier trotzdem nicht rein, schaut euch doch mal an, wie ihr angezogen seid und so!“
Plötzlich hallte eine Stimme aus dem Inneren des Palastes:
“Kaelan! Jetzt lass die doch endlich herein! Das sind die Lebensmü- *hust* Söldner, von denen Deckard Cain erzählt hat!“
"...oh...dann...öhm... Willkommen im Palast!"
Die Wache trat beiseite und ließ uns eintreten.
Wir kamen in einen großen Empfangssaal. Auf einem Stuhl direkt neben der Tür saß ein Mann mit einem Turban. Offensichtlich war es Jerhyn, der Scheich von Lut Gholein. Woher ich wusste, dass er der Scheich war? Er trug einen gottverdammten TURBAN.
“Hallo, wir sind...“, fing Lycander an, doch Jerhyn unterbrach sie schon:
“Jaja, Tal-Rashas Grab, blahblahblah. Der Teleporter ist im 5. Untergeschoss. Dort gelangt ihr am schnellsten hin, wenn ihr durch den Harem geht...“
“Also DAS ist mal eine Mission nach meinem Geschmack!“
“...dessen Insaßen vor kurzem alle auf brutale Art und Weise ermordet wurden. Und wir sind leider noch nicht dazu gekommen, die Leichen wegzuräumen.“
“Also DAS ist mal eine Mission nach meinem Geschmack!“
Lycander entfernte sich mit einem angewiderten Blick im Gesicht einige Schritte von meinem Vater.
Obwohl wir uns durch eine Horde von Monstern (von denen wir nicht wussten, warum sie überhaupt da waren) kämpfen mussten, um in den Keller zu gelangen, standen wir schlussendlich vor dem blauen Teleporter-Portal und traten nacheinander hindurch.
Heraus kamen wir in einer Art magischen Parallelwelt...IM WELTALL! Wir Standen auf einer gigantischen Plattform, die über einem Meer aus Sternen schwebte und eine Kreuzung für vier verschiedene Wege bildete.
“Also, Opa Cain sagte, dass am Ende von einem dieser Wege das Labor von einem Typen namens Horazon wäre, von wo aus wir durch ein weiteres Portal zum Grab von Tal-Rasha gelangen. Am effizientesten wäre es, wenn wir uns in drei Gruppen aufteilen und dann...“
“Oder wir einfach gehen hier entlang.“, unterbrach mich Arnold und zeigte auf einen der Wege.
“Und wieso glaubst du, dass DAS der richtige Weg ist, Arnold?“
“Infopoint“, sagte er mit einem Schulterzucken und deutete auf einen Kartenstand, der eine detaillierte HackMap™ der Zuflucht Präsentierte. Einer der vier Wege war mit „Horazons Labor“ beschriftet. Es war die Richtung in die Arnold gezeigt hatte.
“Oh, ja, klar, ein Infopoint. Na dann los.“
Der Pfad, auf den uns das Schild geschickt hatte, war voller Treppen und frei schwebender Plattformen. Es war fast, als hätte M.C. Escher diverse Halluzinogene genommen und würde nun versuchen eine Runde Tetris zu spielen. IM WELTALL!
Warum sagst du das dauernd?
Weil man nicht oft genug betonen kann, wo wir waren... IN AMERIKA!
Moment mal, ich dachte, ihr wart im Weltall?
Natürlich waren wir im Weltall, du Depp. Das eben war eine Anspielung auf-...
Nein, weisst du was? Ich hab mich versprochen, ganz einfach. Lässt du mich jetzt bitte weitererzählen? Dankeschön.
Am Ende des Pfades...
War nichts.
"Verdammtes HackMap™, dem kann man einfach nicht vertrauen."
Wir gingen also zurück zum Ausgangspunkt und wählten einen anderen Weg.
Am Ende des Pfades...
War nichts.
"Okay, das ist jetzt echt beschissen."
Wir gingen also zurück zum Ausgangspunkt und wählten einen anderen Weg.
Am Ende des Pfades...
War nichts.
"Also langsam wirds lächerlich."
Wir gingen also zurück zum Ausgangspunkt und wählten einen anderen Weg.
Am Ende des Pfades...
...befand sich eine Art Aussichtsplattform Schrägstrich Astronomielabor mit Marmortorbögen am Rand. Dort wurden wir empfangen von einer Gestalt in einer Blau-und-Gold gemusterten Robe sowie der mit Abstand lächerlichsten Kopfbedeckung die ich in meinem ganzen Leben gesehen hatte. Als er uns erblickte, rief er:
“WER SEID IHR, DAS IHR ES WAGT, DIE FORSCHUNGEN DES GEISTERBESCHWÖRERS ZU STÖREN?!“
“Geisterbeschwörer? Neinnein, wir suchen jemanden namens Horazon.“
“Nun, das… ähm…eigentlich bin ich technisch gesehen Horazon, aber die Macht hat mich… äh… korrumpiert… oder so."
"Entschuldige meine Neugier, aber warum stand auf der HackMap™ am Infopoint, dass sie am Ende eines ganz anderen Weges wohnen?
"Bin ein paar mal umgezogen. ABER EGAL, DENN NUN WERDE ICH EUCH UMBRINGEN!“, erklärte er, und schleuderte einen Feuerball in Lycanders Richtung, welche jedoch geschickt auswich.
Daraufhin spannte sie ihren Bogen und schoss eine Pfeilsalve auf Horazon/ den Geisterbeschwörer/ diesen Typen halt. Offensichtlich bekam ihm das Leben im Weltraum nicht gut, denn er ging sofort zu Boden.
“Okay, was war das jetzt?“
“Keine Ahnung. Irgendwie habe ich den Eindruck, alle wollen uns aus absolut nichtigen Gründen umbringen. Als wären wir in einem schlechten Hack-&-Slay-Spiel, das verzweifelt versucht, uns Minibosse an den Kopf zu werfen, um eine gewisse Herausforderung darzustellen...
“Jetzt mach dich mal nicht lächerlich, ja?“
“Okay, okay. Da ist wohl meine Fantasie mit mir durchgegangen. Aber wie auch immer, Cain hat gesagt, wir müssen Horazons Tagebuch finden und lesen. Also wo kann es wohl sein?“
“Hm, ist es vielleicht das Buch dort auf dem einsamen Buchständer?“
“Was zum-?! Wieso zum Teufel übersehe ich in letzter Zeit immer diese offensichtlichen Sachen? Naja, wie auch immer, fangen wir mal an zu lesen...“
Der Inhalt des Buches war größtenteils unwichtig. Die Hauptaussagen bestanden darin, dass es mehrere Gräber gab und nur eines wirklich Tal-Rasha beherbergte. Nämlich das, in dessen Eingang ein Dreieck eingemeißelt war.
Warum gab es mehrere Gräber?
Hm, schätze mal, damit mögliche Grabräuber geringere Chancen hatten, das richtige zu finden.
Das ergibt aber wenig Sinn, wenn der einzige Weg, die Gräber zu erreichen, unter Anderem daraus besteht, das Buch zu lesen, oder?
Stimmt. Ich frage mich, welcher Idiot sich das ausgedacht hat.
Aber zurück zur Geschichte:
Nachdem ich das Buch wieder geschlossen hatte, erschien wie von Cain vorhergesagt neben uns ein rotes Portal, durch das wir in die Schlucht der Magier gelangten. Als wir alle durch waren, bemerkte ich drei Sachen:
-Sand
-Felswände
-Es wurde langsam dunkel
-Sand
Das sind vier-
Nein, sinds nicht.
Wir wanderten durchs Tal und klapperten nacheinander alle Höhleneingänge ab, bis wir endlich den mit dem Dreieck fanden.
Wir wollten gerade eintreten, als mein Vater sagte:
“Öhm, geht doch schonmal vor. Ich und Igor sehen uns mal eben die anderen Gräber an und kommen dann nach, okay?“
“*seufz* Okay, von mir aus. Lass dir ruhig Zeit. Ich wette, wir schaffen Diablo auch alleine.“
Ich und meine große Klappe.