Irgendwie kriege ich es nicht hin, die Lücken in den Ein-Wort-Texten wegzukriegen. Euer Pech.
Kapitel 27: Technisch gesehen ist das eine GUTE Tat...
“Ach, eine Sache ist da noch: Sollte es euch gelingen, Mephisto oder Diablo zu töten, so vergesst doch bitte nicht ihre Seelensteine.“
“'Seelensteine'?“
“'Seelensteine'?“
“'Seelensteine'?“
“'Seelensteine'?“
“'Metal Gear'?“
“Ja, ihre Seelensteine. Das sind faustgroße Juwelen denen ich den Horadrim überließ, in denen sie vor langer Zeit die Seelen der drei großen Übel eingeschlossen hatten.“
“Faustgroße Juwelen, huh?“
“Ja, leider stellte sich heraus, dass dadurch, dass ihre Seelen sich nicht in ihren Körpern befanden, Diablo, Mephisto und Baal nicht vollständig getötet werden konnten. Glücklicherweise tragen Mephisto und Diablo ihre Seelensteine bei sich. Solltet ihr es schaffen, einen von ihnen zu erlegen, so nehmt seinen Seelenstein an euch, bringt ihn zur Höllenschmiede und zerstört ihn dort.“
“Aber würde durch die Zerstörung des Seelensteins die Seele nicht befreit werden?“
“Tja, öhm... Habt ihr denn etwa eine bessere Idee, wenn ich fragen darf?“
“Naja, wir könnten zum Beispiel die Seelensteine einfach irgendwo vergraben und nie wieder darüber reden.“
“Haben wir schon versucht. Ums kurz zu fassen: Diablo und Mephisto konnten einfach ausbrechen und der Orden der Horadrim hat seitdem eine Klage wegen indirekter Beihilfe zum Königsmord am Hals."
“Ja, von mir aus. Wir haben ja eh nichts besseres zu tun, als quer durch die Welt zu reisen und gefährliche Dämonen zu bekämpfen. Immerhin haben wir jetzt einen Erzengel auf unserer Seite, der uns in den Kämpfen unterstützt.“
“Hm, tja, was das betrifft...
Erzengeln ist es leider nicht gestattet, sich in die Angelegenheiten Sterblicher einzumischen.“
“Das ist jetzt wohl ein Scherz, oder?“
“Leider nicht. Sollte ich euch helfen, würde das ernste Konsequenzen für mich haben.“
“Aber du hast dich doch schon in die Angelegenheiten Sterblicher eingemischt, als du den Horadrim die Seelensteine gegeben hast. Das ergibt doch keinen Si-“
“WIE AUCH IMMER. AM BESTEN WÄRE ES, IHR WÜRDET EUCH JETZT AUF DEN WEG MACHEN.“
Da wir sowieso keine Lust mehr hatten, mit diesem Typen zu diskutieren, eröffnete ich ein Stadtportal nach Lut Gholein und wir traten hindurch.
Wir kamen im Hafen der Stadt wieder heraus.
“Okay, wir müssen also wieder zu Jerhyns Palast. Laut meiner HackMap™ befindet sich dieser...am anderen Ende der Stadt. Na super.“
Ihr wart doch schonmal beim Palast. Wozu brauchtet ihr dann noch eine Karte?
Naja, ganz einfach weil... halts Maul.
Wir machten uns also auf den Weg quer durch die Stadt. Glücklicherweise war es bereits Nacht und der Gestank der Kloaken war nicht so intensiv wie tagsüber. Als wir ungefähr die Hälfte des Weges hinter uns hatten, bemerkte ich, dass die Karte plötzlich auseinander bröckelte.
“Verdammt. Das kommt davon, wichtige Informationen auf Lebensmitteln zu speichern...“
“Du hast die Karte kaputt gemacht? Und wie sollen wir jetzt den Palast finden?“
“Naja, wir könnten noch immer Passanten nach dem Weg fragen.“
“Mitten in der Nacht? Da dauert es doch Ewigkeiten, bis wir jemanden fin-“
“Da hinten steht jemand.“
Sie deutete auf einen kleinen Verkaufsstand etwa hundert Meter zu unserer Rechten.
“Also zu meiner Verteidigung: Den konnte ich aufgrund meiner eingeschränkten Sehkraft wirklich nicht sehen.“
“Jaja, wie du meinst...“
Wir gingen zum Verkaufsstand hinüber und als wir näher kamen, erkannte ich, wer der Verkäufer war und dass er eigentlich nichts verkaufte, sondern etwas verschenkte.
Es war Tom Cruise. Er verteilte Scientology-Broschüren.
Das kann doch nicht dein Ernst sein...
Leider
ist das mein voller Ernst.
Als er uns erblickte, begann er sofort auf uns einzureden. Sehr, sehr schnell:
“Sicherlichsindsieunzufriedenmitihrerreligion.
Scientologykanndaabhilfeschaffen.
Beivorlagedieserbroschüreinunsereminfocenterdiestraßeruntererhaltensieeingratisauditing.“
Er hielt uns eine Broschüre entgegen.
“Neinnein, wir wollen nicht bei ihnen mitmachen. Wir wollen nur wissen, wo es zum Pal-“
Doch Tom Cruise unterbrach ihn.
“Ahaichseheschonsiesindeinskeptiker.
Aberseiensienichtsoverklemmt.
Ichbinsicherscientologykannihnendasbietenwassiebrauchen.“
“Ja klar, als ob. Sagen sie mir doch bitte einfach, wo es hier-“
Leider wurde er wieder unterbrochen. Dies gefiel meinem Vater überhaupt nicht
“Seiensiedochnichtsovoreingenommenwerterherr.
Wirhabeninletzterzeitstarkexpandiertundkönnensicherlichauchihreninteressenbereichabdecken.
Nehmensiedochersteinmalunserebroschüre.“
“Mir egal. Und wenn sie mir nicht auf der Stelle sagen, in welche Richt-“
Und zum dritten Mal wurde er unterbrochen. Ein großer Fehler seitens Tom Cruise.
“Washeißtdennhiermiregal?
Siesehenauswieeinnekromantundzufälligerweisehabeichhöchstpersönlichgerade-argh!“
Mein Vater war um den Tresen herumgegangen, hatte sein Messer gezogen und stach mit jedem gesprochenem Wort auf Tom Cruise ein.
“WAS! FÄLLT! DIR! EIN! MICH! ZU! UNTERBRECHEN! DU! DRITTKLASSIGER! SCHAUSPIELER!?“
“Dürfteichsiedarüberinformierendassscientologyeinenerstklassigenmesserkursanbietet?
OhichglaubederstichhatsoebenmeinelungepenetriertjadaswardefinitivmeinelungBLARGH.“
Er war tot.
“Oh, oh mein Gott...“ sagte Lycander voller Entsetzen.
“Was?“, fragte mein Vater verdutzt, während er sich das Blut vom Anzug wischte.
“Wieso mussten sie ihn denn gleich umbringen?!“
“Er ist selber schuld. Hätte er mich halt nicht unterbrechen sollen! Ganz zu schweigen davon, dass er sowieso auf meiner Liste war.“
“Ich habe bereits Angst zu fragen, aber... welche Liste?“
“Meine Liste der potenziellen Voldy™ Gewinner diesen Jahres. Sollte das töten von Diablo nicht ausreichen, um mir den Sieg zu sichern, bringe ich halt alle anderen Nominierten um.“
“Würde sie das nicht...irgendwie... disqualifizieren?“
“Ganz im Gegenteil! Mitbewerber umbringen ist seit Jahren eine valide Taktik und wird sogar von der Jury positiv bewertet. Die haben dann nämlich weniger Arbeit zu verrichten.“
“Und Tom Cruise war also nominiert? Warum denn bitte?“
“Weil er Tom Cruise war.“
“Oh. Okay.“
“Ähm, Papa?“
“Ja?“
“Hast du irgendeine Idee, wie wir jetzt zum Palast kommen, nachdem du unsere einzige Informationsquelle getötet hast?“
“Informationsquelle? Ich bitte dich. Der Typ wollte uns doch nur seine Broschüren andrehen. Der hätte uns doch nie gesagt, wo der Palast ist“, sagte er, während er mit einer der Broschüren herumfuchtelte, die Tom Cruise ihm angedreht hatte.
“Moment mal, was ist das?“
Sein Blick fiel auf die Rückseite der Broschüre.
“Ach, schau mal einer an. Hier ist eine vollständige Karte der Stadt drauf.“
“Wie überaus passend.“
Als wir am Palast ankamen, stand Jerhyn bereits vor dem Eingang und blickte in die Sterne.
Unser Anblick überraschte ihn sichtlich.
“Ach du meine Fresse, ihr habt überlebt?! Jetzt sagt nicht, ihr habt tatsächlich Diablo vernichtet!“
“Leider nicht, er ist uns entkommen und wir müssen dringend nach Kurast.“
“Und was wollt ihr dann von mir?“
“Naja, uns wurde gesagt, ihr könntet uns ein Transportmittel zur Verfügung stellen.“
“Ich? Transportmittel? Pff, nicht in einer Million Jahren. Da müsst ihr euch gefälligst selber was organisieren.“
“Tyrael schickt uns.“
Jerhyns Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. Er zupfte sich nervös am Kragen und stotterte:
“Oh, das... öhm... ist natürlich was *hust* Anderes. Wenn ihr unbedingt nach Kurast wollt, dann bringt diesen Brief zu Meshif. Und erzählt Tyrael bitte lang und breit, dass ich euch geholfen habe, wir wollen ihn ja nicht verärgern.
Und ich kann es mir echt nicht leisten, dass er den Behörden zwitschert, was ich nachts in meinem Keller veranstalte...“
Er reichte uns einen versiegelten Brief.
“Meshif? Wo finden wir den?“
“Och, der hält sich meistens am Hafen auf.“
