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Die Tage in der Arena waren eine völlig neue Erfahrung für die Reisenden. Viele von ihnen haben schon Monster bekämpft, aber die wenigsten hatten jemals gegen andere Menschen ihre Waffen gezückt. Nachdem sie sich zuerst zurückhielten und nur zuschauten, wagten sich dann eine ganze Zahl in den Ring und probierte aus, ob sie mit ihrem Können und ihrer Erfahrung bestehen könnten.
Schließlich kam die Zeit, aufzubrechen und weiterzuziehen. Da man sowieso schon im Norden war, wollte man nun den Sprung nach Scosglen unternehmen und die Druiden besuchen. Die Reise verlief ohne Zwischenfälle. Doch als die Totenbeschwörer und ihre Gäste ihre Reisegruft verließen, stellten sie fest, daß sie zwar angekommen waren - aber wo genau? Eigentlich hätten sie jetzt die berühmten steinernen Türme sehen müssen, errichtet ohne Mörtel und so dicht mit Ranken und anderen Pflanzen bedeckt, daß sie sich nahtlos in die Umgebung einfügten. Aber da war nichts - nur Bäume, Büsche, jede Menge Wald eben, aber keine Druidenstadt.
Als die Reisenden loszogen, um sich in der Umgebung ein wenig umzugucken, stellten sie fest, daß sie anscheinend auf einen dicht mit Wald bestandenen Hügel gelandet waren. Das war schon ungewöhnlich, denn in der Beschreibung des Druiden war eindeutig nichts von hügeligem Gelände gesagt worden. Die Necs diskutierten noch, was bei diesem Sprung schiefgegangen war, als sie plötzlich eine Veränderung bemerkten. Es war still um sie herum geworden. Kein Vogel war mehr zu hören, und auch die Insekten - Grillen und Heuschrecken - hatten ihr Zirpen eingestellt, welches vorher als gleichmäßiges Hintergrundgeräusch zu hören war.
Die Gruppe blieb stehen und sah sich um. Jeder konnte die Veränderung spüren. Der Wald selbst schien sie gespannt zu beobachten. Und plötzlich brachen aus dem Buschwerk um sie herum Tiere hervor: Wölfe, Bären, Dachse, Eber. Langsam umkreisten sie die Reisenden und beobachteten sie, Zähne gebleckt und Krallen erhoben, ohne voneinander Notiz zu nehmen oder vor dem natürlichen Feind zu fliehen. Die Reisenden machten vorsichtig ihre Waffen und Zauberzutaten bereit, ohne ihre Augen von den sie belagernden Bestien zu lassen. Beide Seiten belauerten sich und warteten, daß der andere den ersten Schritt machte.
Aber es kam nicht zum Kampf. Plötzlich erklang aus den Tiefen des Waldes ein Laut, ein melodisches Pfeifen. Die Tiere entspannten sich, drehten sich um und verschwanden wieder im Wald. Die Reisenden hatten kaum Zeit sich zu wundern, als ein Wolf aus dem Unterholz auf sie zukam und dabei die Gestalt eines Menschen annahm. „Wir hörten schon, daß ihr durch ganz Sancturario reist und alte Freunde besucht. Darum haben wir hier eine Wache aufgestellt, die euch abholen soll - oder aber einen Feind, der sich einzuschleichen sucht, vernichten muß. Unsere Städte pflegen immer mal wieder umzuziehen und nicht an einem Ort zu bleiben, darum wollten wir sichergehen, daß ihr uns nicht verpaßt.“
Alle Episoden der Geschichte: Reisetagebuch