Nachdem sie endlich doch noch in der Druidenstadt angekommen waren, verbrachten sie einige Wochen bei den Bewahrern der belebten Natur. Dabei stellten sie einige Gemeinsamkeiten fest, denn so wie die Totenbeschwörer über die Toten gebieten und sich aus den Dahingegangenen ihre Armee aufstellen, so können die Druiden aus den Lebewesen des Waldes sich eine kleine Kriegsschar zusammenstellen. Den Totenbeschwörern öffneten sich völlig neue Horizonte, als die Druiden ihnen die Aspekte des Lebens in all seinen Formen nahebrachten.
Aber am eindrucksvollsten waren die Feiern zu Sonnenwende und Jahreswechsel, die von Druiden und Nekromanten gemeinsam ausgerichtet wurden. Die letzteren vollzogen die Zeremonien, mit denen das alte Jahr verabschiedet und zur Ruhe gebettet wurde, während die ersteren die übernahmen, welche das neue begrüßten. An einem riesigen Lagerfeuer feierten sie bis in den Morgen hinein.
Schließlich kam die Zeit wieder aufzubrechen. Als nächstes wollte man die Assassine aufsuchen, aber es gab ein Problem: niemand wußte, wo die Assassine sich aufhielt. Als die Gruppe sich trennte, gab sie nur an, sie hätte einiges in Khanduras zu erledigen. Aber Khanduras war groß, wo also sollte man mit der Suche anfangen? Es war schließlich der Druide, der damals in der Gruppe, die die Übel verfolgte, dabei war, der vorschlug: „Wenn sie wirklich Magier bekämpft, die sich mit Dämonen eingelassen haben, wie sie damals gesagt hat, dann werden Neuigkeiten über ihre Taten am ehesten auf den großen Märkten verbreitet werden. Natürlich wird man nicht direkt über sie sprechen; aber Tratsch über Magier, die plötzlich spurlos verschwunden sind, Zauber, die man tot aufgefunden hat, ohne eine Erklärung für ihr Ableben zu haben, und ähnliche Geschichten können einen Hinweis auf ihren Verbleib geben und euch auf ihre Spur führen.“
Und so brachen die Reisen auf nach Königshafen. Auf dem dortigen Markt trafen sich die Händler aus Westmarsch, Khanduras und Entsteig, und der Austausch von Neuigkeiten übertraf noch den normalen Handel. Die Totenbeschwörer lenkten die Reisegruft präzise in eine abgeschiedene Seitengasse. Dort nahm sie sich von außen betrachtet aus wie einer der vielen kleinen Schuppen, die sich zu beiden Seiten der Gasse hinzogen. Man wollte kein Aufsehen erregen, darum mischten sich die Reisenden einzelnen nacheinander unauffällig in das Treiben dieses großen, bunten und vor Geschäftigkeit brummenden Basars, um nach Hinweisen zu suchen, die ihnen weiterhelfen würden.
Alle Episoden der Geschichte: Reisetagebuch