Mit ihrem nächsten Sprung blieben die Totenbeschwörer noch ein wenig in Kurast. Ihr alter Reisekamerad hatte ihnen empfohlen sich ein Schulprojekt anzugucken, daß er für heimatlose Waisen, die Eltern und Heim im Kampf um Kurast verloren hatten, in einem der Vororte Kurasts aufgebaut hatte. Der Ort war leicht zu erreichen, denn da die meisten Gebäude in diesem Vorort noch in Trümmern lagen, fand der Unterricht in einem großen Hof statt
Die Reisegruft materialisierte sich genau in dem Moment, als gerade Unterricht war. Als die Reisenden aus der Tür traten, sahen sie, wie die Lehrerin einen Jungen, der vor der Klasse stand, abfragte, augenscheinlich zum Thema „Jüngste Geschichte“. Als einer der älteren Totenbeschwörer, dessen Gesicht seltsamerweise irgendwie reptilhafte Züge trug, eine Begrüßung begann, wurde er sofort von der Lehrerin unterbrochen, die ihn mit blitzenden Augen anfuhr: „Ich weiß nicht, was dort, von wo ihr herkommt, als höflich gilt, aber hier im Unterricht setzt man sich hin und ist still, bis man aufgerufen wird. Besonders dann, wenn man ganz klar sehen kann, daß gerade ein Mitschüler getestet wird. Haben wir uns verstanden?“ Der Nec antwortete betreten: „Ja, Madam.“ und setzte sich sichtlich eingeschüchtert auf einen der leeren Plätze; die übrigen folgten seinem Beispiel. Der Rest des Unterrichts verlief ohne weitere Störungen.
Nach dem Unterricht trat die Lehrerin auf die Reisenden zu. „Es tut mir leid, daß ich eben etwas grob war, aber wenn man bei dieser Rasselbande nicht eiserne Disziplin hält, sind sie schnell außer Rand und Band. Ich freue, mich, daß ihr uns hier besucht.“ Erleichtert versicherten die Necs, daß sie vollstes Verständnis hätten, und begannen mit ihr und den restlichen Lehrern, die sich dazugesellt hatten, ein langes Gespräch.
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