Sagen wir mal so... wenn ich weiß, dass Öl nicht unendlich reicht, dann weiß ich auch, dass Öl irgendwann ziemlich ziemlich teuer wird.
Wenn nun meine Produkte aber ohne Öl GAR NICHT betrieben werden können, dann sollte ich mir doch schonmal im vornherein überlegen, was sich da so alternativ machen läßt.
Im übrigen gibts/gabs schon wirtschaftliche Pläne für Brennzellenautos, Solarautos, Wasserstoff, 1-Liter-Autos... usw.usf.
Aber anstatt die weiterzuentwickeln und dann auf den Markt zu bringen, wenn es kriselt (so wie jetzt), hat man die ganz weit unten in einer Schublade vergraben.
Da kam nach dem Prototyp, wenn überhaupt, nichts mehr.
Beim amerikanischen Markt kommt auch noch erschwerend hinzu (was VW betrifft, da an amerikanischen Automarken beteiligt), dass der viele viele Jahre praktisch von der Außenwelt abgeschlossen war. Nur die reichen der Reichen konnten sich da Importe leisten. Dazu kam, dass dort Öl und Benzin sehr billig war --> Autos wurden zu Spritfressern, den SUVs.
Als es dann mit der Ölkrise so richtig losging, rissen sich ja plötzlich alle um den Smart (zumindest die, die keine dreistelligen Zahlen auf die Waage bringen... wovons ja auch nicht unbedingt sehr viele gibt).. ach ja und dummerweise passt der durchschnittliche, amerikanische Wocheneinkauf auch nicht in den Smart (hab da mal eine Doku gesehen, was die wöchentlich verbrauchen... ich wär pleite, wenn ich das so machen würde) zumal die auch noch die komplette Familie zum einkaufen mitnehmen...
So und allein schon bei der Grundüberlegung: "ohne Öl gehts nicht" und "unser Markt ist schon eine Weile nicht offen" muss ich mir gottverdammich als Management doch mal überlegen, was ich denn so tue, wenn a) Öl futsch oder super teuer (und damit das Benzin) und b) der Markt sich öffnet. Bin ich dann konkurrenzfähig?
Da hat einfach das Management geschlafen. Und dabei hätte das gerade VW besser wissen sollen, die sind ja kein ausschließlich amerikanisches Unternehmen.
Na ja, vielleicht hat das Management es auch nicht geschafft, den Shareholdern da die Problematik zu erklären...oder sie wollten es nicht.
Jeder Arbeitnehmer, der eine strategische Planung macht ohne solche gravierenden und offensichtlichen Problem aufzuführen und Lösungen zu machen - den macht der Chef nen Kopf kürzer...
Tjo und nu kommt noch der Staat und schenkt den Konzernen Geld, dafür, dass die keinen Bock hatten oder zu inkompetent waren, sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Klar, Arbeitsplätze und so... aber GM, welches ja in den USA so derbe in der Kreide hängt, wird das vom amerikanischen Staat eigentlich gefördert? Schon was von Rettungspaketen da drüben gehört? Ich frage da rein interessehalber...
€: Ach ja und nun reißen sich natürlich alle um sparsame, aber qualitative Kleinwagen. Wer die nicht hat *zu den Amis schiel*...