Wie fange ich an?
Okay, hier erst mal ein paar Gesichtpunkte, die mir beim Lesen des Startposts (
den habe ich gelesen) eingefallen sind. Womöglich wird das auch ein längerer Text, etwas weniger strukturiert - aber Danke für's Lesen im voraus, TwinYawgmoth:
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Den Begriff "legit" als Ausgangspunkt zu wählen halte ich für falsch. Es gibt (meines Wissens) nirgendwo die offizielle Aussage, dass man
legit spielen muss / soll. Es gibt den eindeutigen Passus, dass
Cheaten und Hacks, Drittprogramme und so nicht zugelassen sind. Somit muss die Definition von dem Begriff "Cheat" ausgehen und der lautet nach meiner Übersetzung "Betrügen".
"Betrügen" kann man sicher auch nach allen Regeln der Kunst deuten, zerfleddern und sonstwie auseinandernehmen (rechtlich, moralisch, religiös,...), aber meines Erachtens nach herrscht diesbezüglich schon eine breite Übereinstimmung - sofern man objektiv damit umgeht.
Eine Diskussion mit dem Thema "Definition von Cheaten" .... naja (s.u.*).
"Legit" wurde von TwinYawgmoth aus den Gegenständen (Dupes, erbottete items, ...) abgeleitet, "Cheaten" schließt für mich aber auch die ganze Palette an Handlungen ein, die mit dem Hauptprogramm alleine ohne Probleme durchführbar sind, jedoch nicht von Blizzard so beabsichtigt oder bedacht waren. Was Blizzard wollte, wurde schon in einem anderen thread behandelt.
Bitte dort weiterlesen und weiterverfolgen...
Klar dürfte jedoch sein, dass z.B. Scamming nicht im Sinne von Blizzard ist.
Kein geduptes item, kein Thirdparty Programm, also legit? Nach TwinYawgmoth's Definition ja (trotz Betrugsabsicht), für mich eindeutig gecheatet (Ausnutzung einer Schwachstelle im Programm).
*Daraus ergibt sich sehr schnell die Frage, ob "Legit" tatsächlich das Gegenteil von "Cheaten" ist.
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Wurde schon angeschnitten und in den zahlreichen legit vs. cheat Threads schon erwähnt, aber... wie weit ist die Reichtweite von cheats? Primäres, bewußtes Cheaten, sekundäres bewußtes / unbewußtes Cheaten, Profitieren um 12379754954135798419849 Ecken von illegitimem Verhalten?
Wenn schon Passivcheaten als Cheaten klassifiziert werden kann, muss ich
jeden Spieler im BattleNet des Cheatens bezichtigen. Naja, vielleicht gibt es auch eine Gruppe von 5 Spieler weltweit, die noch gar nie in Kontakt mit anderen Spielern, welche im BNet spielen, hatten und wirklich immer nur in Passwortspielen Multiplayer gespielt haben. Denn selbst wenn in voller 8er Party nicht gehandelt wird, kein Dupe benutzt wird, kein Bot mit- (oder eher voran)läuft, kein was-weiß-ich passiert, so hat
- die Sorc wahrscheinlich doch irgendwann in einem früheren Spiel x Erfahrungspunkte bekommen und einer der Mitspieler hatte irgenwann gecheatet
- der Paladin wahrscheinlich doch irgendwann in einem früheren Spiel von einem Barbar, der irgenwann gecheatet hat, Kampfbefehle bekommen
- der Summoner wahrscheinlich doch irgendwann in einem früheren Spiel eine Aura eines Paladins, der irgenwann gecheatet hat, erhalten
- ...
Wenn hier nicht begrenzt ist, wann das Profitieren von den Cheats Anderer ebenfalls als illegitimes Verhalten gewertet wird, muss ich
jeden Spieler im BattleNet des Cheatens bezichtigen.
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Womit wir bei TwinYawgmoth's Definition des bewußten und unbewußten Cheatens wären. Nicht, dass sie sich nicht schön anhört. Nein, sie ist einigermaßen nachvollziehbar und bietet den Gegnern der sog. Ultralegits ein Schlupfloch, sich auch in die moralische Sonne des Legitdaseins zu stellen.
Aber das ist auch schon der Knackpunkt.
Solange die Definition von der subjektiven Einschätzung abhängt, kann die Grauzone eine veritable Definitionslücke darstellen:
Niemand kann den Kenntnisstand anderer bezüglich der Cheatsituation im BNet einschätzen (ab wann genau ist man kein Neuling mehr?), niemand kann die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei dem erhandelten item um ein geduptes handelt, berechnen (ab welcher Wahrscheinlichkeit genau kann man zwischen gutgläubig = unbewußt und leichtfertig = bewußt unterscheiden?), niemand kann dem Anderen ins Herz sehen und erkennen, ob er wirklich naiv, reinen Herzens und ehrlich ist (und nur unbewußt cheatet), oder ob der Andere einfach nur dreist, sich selbst gegenüber unehrlich und ausreichend bösartig ist (und bewußt cheatet).
Eine messerscharfe Definition von "legit" bzw. "cheat" wird also immer subjektiv bleiben, daran ändert keine bestechende Logik, kein Mehrheitsbeschluß oder sonstwas daran.
Aber anscheinend geht's TwinYawgmoth ja genau darum ("
privates BGB"), von dem her ist es okay.
LoraPapageis Definition von "legitim" halte ich übrigens auch für fraglich; auch wenn die Mehrheit Falschparken und geringe Geschwindigkeitsübertretungen für akzeptabel hält, so
weiß die Mehrheit dennoch, dass es illegitim ist.
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Und jetzt (quasi als Abgesang) meine persönliche Situation, vielleicht wirft sie auch ein erhellendes Licht auf meine Sicht der Dinge:
Ich spiele Singleplayer (wurde auch schon mehrfach von mir erwähnt
, gähn). Ohne plugy, ohne Handeln mit anderen Singleplayern.
Aber ich mule mit mir selbst, ich habe manche Chars mit plugy an den aktuellen Patch angepaßt (verskillte 3Elemente Sorc von release zur Melee,...), ich lege (normalerweise) Sicherungsdateien an (
auch Singleplayer können unter Spielabstürzen leiden).
Nun mag mancher sagen, dass es im Singleplayerdasein kein Cheaten gibt ("is' egal, was und wie du alleine spielst"), aber ich für meine Person sehe in dieser Spielweise dennoch, wie soll ich sagen, eine
andere Nutzung des Spiels, als wie es ursprügnlich vorgesehen war. Auch wenn wahrscheinlich die Ultralegits mich als einen der Ihren anerkennen mögen.
Hoffentlich konnte dieser Beitrag einen oder zwei neue Denkanstöße zum Thema beitragen und hoffentlich muß ich den letzten Satz nicht als OT löschen, um nicht gemeldet zu werden
.