Was lest ihr grad?

[littletoddler]

Wobei man da aber nich mehr allzu viel retten konnte imho.
Seine Auseinandersetzungen mit Staatssystemen finde ich aber interessanter (okay das kann man auch als eine Vatersache auffassen wenn man den möchte).
Dieses andauernde Anrennen gegen sinnlose und vollkommen unverständliche Autoritäten das einige seiner Figuren an den Tag legen (müssen) finde ich fazienierend an dem Autor.
Wobei mir ehrlich gesagt aber andere mehr zusagen.

 

[Ewron]

Mit dem "Prozess" hab ich mich nicht wirklich beschäftigt.

Ich glaube es geht bei Kafka nie um bestimmte Staatssysteme, sondern mit dem Gerechtigkeitsthema an sich (findet man auch in der "Verwandlung" wieder).

Er hat ja in einem Versicherungsbüro (o. sowas ähnlichem) gearbeitet, da sah man zu der Zeit viel Ungerechtigkeit.

 

[3rdEye]

Ja ok, is erledigt. Mit Literatur tue ich mich manchmal ein wenig schwer ... ich bin mit der Verwandlung ja auch noch nicht durch. Also, sry dafür ... auch der Zuordnung wegen. Ich beginne mich erst seit 1-2 Jahren wirklich für dieses Thema zu interessieren. Also kann man diese Parabel nicht der phantastischen Literatur zuordnen? Warum steht Kafka dann unter wiki in genau dieser Sektion, scheinen doch so ziemlich alle seine Werke in diese Richtung zu gehen ... und überhaupt macht mir das ob der Thematik einfach Sinn. Oder schließt das eine das andere aus ... ? Kann ich mir kaum vorstellen (Im Übrigen, nur subtile und Suspense war explizit auf Kafka gemünzt. Sry, wenn das nicht direkt ersichtlich war)

 

[kroete]

Klang mehr so, als würdest du Kafka Richtung Horror schieben.
Aber hast es ja editiert.

@ewron: Versicherung stimmt. Ich würde auch sagen, dass er es nie auf bestimmte Institutionen abgesehen hat. Allerdings neige ich seit "Brief an den Vater" dazu, alles auf seinen Vater zu beziehen... Dieser hat ja schließlich einiges unternommen, um das liebe kafkaeske Hirn immer mehr in Richtung Wahnsinn und Verzweiflung zu schubsen. Sehr schön finde ich zu dem Thema "Die Brücke", eine der kurzen Parabeln.

 

[Ewron]

Hab die Briefe auch gelesen, würde aber nicht behaupten, dass Kafkas Problemchen nur daher stammen. Hatte eigentlich ne interessante Beziehung zu seiner gesamten Familie, seiner jüdischen Herkunft und Frauen im Allgemeinen. Und was hätte der Mann auch anderes machen sollen, als sich das Zeug von der Seele zu schreiben. Der einzig richtige Psychiater auf der Welt wäre ja nur Freud gewesen.

Das ironische an der Sache ist nur, dass die ganze Welt das tut, was Kafka nie wollte: seinen literarischen Nachlass lesen

 

[littletoddler]

Ne Freud wohl eher nich, der hät´s ja vom Vater auf die Mutter geschoben^^
Ich meinte mit meiner Bemerkung zu den Staatssystemen auch keine konkreten Systeme sondern eher autoritäre Gewalten an sich (wo wir bei Kafka wieder beim Vater sind). Seine Staatssysteme sind ja meist sehr abstrakte unpersönliche und vorallem erniedrigende Gebilde hauptsächlich darauf ausgelegt die Leute die in ihre Mühlen geraten zu quälen.
Mit dem Prozess hast du schon recht, darauf bezog ich mich unter anderem aber es gibt noch weit mehr Quellen von Kafka die das gleiche diskutieren.

 

[Celorfin]

Habe den Zauberhut von Pratchett fertig, war insgesamt zwar super, aber im Gegensatz zu Die Farben der Magie oder Das Licht der Phantasie eher mäßig.

Werde mich nun intensiv mit Wole Soyinka beschäftigen, langsam wirds Zeit. ^^

 

[Fuser]

Im Zuge meiner Abivorbereitung: Brecht - Der gute Mensch von Sezuan

Fand ich wirklich klasse, aber ich mag Brecht im Allgemeinen sehr gerne, sowohl seine Dramen als auch seine Lyrik, und teile viele seiner Ansichten

 

[littletoddler]

Joa, hat mir damals auch gut gefallen.
Ich dachte auch das es im Abi dran kommen würde, war bei mir aber net so.
Hast auch den Film gesehn?
Is gar nich mal so schlecht gemacht.
Wenn du denkst das es um Brecht geht las unbedingt was über die Zeit in der er lebte und vorallem natürlich die politische Situation.
Is immer gut wenn man das Werk des Autor´s in das Zeitgeschehn einordnen kann, bei Brecht isses aber besonders wichtig.

 

[Celorfin]

Bei Brecht kommt mir immer das Kotzen, ich kann Moralisten nicht leiden.

Nichtsdestotrotz finde ich Arturo Ui ganz nett, wenn man mal von dem Parabel-sein des Stückes absieht. Und der Kaukasische Kreidekreis war aucht nett.

 

[littletoddler]

Naja, wenn´s aufgesetzt is geb ich dir recht, aber das scheint mir bei brecht nich der Fall zu sein.
Nich jeder der sich für gute Sachen einsetzt is schlecht^^
Den Kreidekreis kenn ich noch gar nich, worum geht´s da?

 

[Sandy019]

Wärt ihr so nett und würdet ihr mir ein schönes, nicht zu schweres und ebenso nicht zu langes (~200 Seiten) Buch auf Englisch empfehlen?

Ich bin euch zu größtem Dank verpflichtet.

 

[Fuser]

Hast auch den Film gesehn?
Is gar nich mal so schlecht gemacht.

Gut zu wissen, ich steh aber überhaupt nicht auf Verfilmungen, schon garnicht von klassischer Literatur.

Wenn du denkst das es um Brecht geht las unbedingt was über die Zeit in der er lebte und vorallem natürlich die politische Situation.
Is immer gut wenn man das Werk des Autor´s in das Zeitgeschehn einordnen kann, bei Brecht isses aber besonders wichtig.

Ach was... das ist ja was ganz Neues
Ich merke hier wird ein recht niedriger Standard angesetzt was den Umgang mit Literatur betrifft ^^

Den Kreidekreis kenn ich noch gar nich, worum geht´s da?

Kapitalismuskritik, wie in so ziemlich jedem anderen Brecht-Werk auch

Denke einschlägige Quellen können dir am besten was über den Inhalt verraten, oder ich muss dir meine Klausur vpm letzten Halbjahr faxen (was aber am nicht vorhandenen Faxgerät scheitern wird^^)

Bei Brecht kommt mir immer das Kotzen, ich kann Moralisten nicht leiden.

Kein Grund, sich nicht damit auseinanderzusetzen. Seine Ideale sind für mich als verkappten Kommunisten sehr erstrebenswert, allerdings natürlich fernab jeder Realität.

 

[littletoddler]

Äh was soll den der Angriff nu bedeuten?
Wollte dir nur nen Tip für die Klausur geben, man muss ja net immer was hochgeistiges verfassen.
Und du wirst mir doch recht geben das es bei Brecht wesentlich wichtiger ist den gesellschaftlichen Kontext zu kennen als bei anderen Autoren.
Ich hab damals den LK recht gut hinter mich gebracht, nuja egal.
Ich bin normalerweise auch kein Freund von Literatur Verfilmungen, entweder Schulfernsehn und stocksteif oder sehr verfälscht.
Die is mir aber irgendwie positiv in Erinnerung geblieben, war auch mehr im Stil eines Theaterstücks.
Zum Kommunismus:
Ich halte die Idee auch für sehr gut, nur denke ich das sie niemals durchführbar ist, dafür ist sie vielzu angreifbar.
Und sowas mit Gewalt durchzusetzten is schon vom Ansatz her Quatsch.

 

[Fuser]

Äh was soll den der Angriff nu bedeuten?

Sollte keiner sein

Und du wirst mir doch recht geben das es bei Brecht wesentlich wichtiger ist den gesellschaftlichen Kontext zu kennen als bei anderen Autoren.

Jap

Und sowas mit Gewalt durchzusetzten is schon vom Ansatz her Quatsch.

Das wusste Brecht aber auch schon, wie zB in "An die Nachgeborenen" nachzulesen ist. Und du hast Recht

 

[Ewron]

Bin gerade dabei Paul Austers "Moonpalace" zum 2. mal zu lesen. Ganz nettes Werk des "Post Modernism" und Abiturthema in Bw.

 

[Dirtbiker]

ich les grad aldous huxleys "doors of perception" auf englisch, is relativ schwer, aber auch ganz gut. teilweise kommen halt wörter vor die ich in keinem wörterbuch finden konnte ^^ aber sonst

 

[JohnMcCloud_inaktiv]

Hab mir mit Wolfgang Hohlbein's "Anders" (Part 1) mal wieder leichtere Kost gegönnt und muss sagen dass es mir bisher ganz gut gefällt, allerdings bin ich noch nicht wirklich weit

 

[Robbisch]

ich les grad aldous huxleys "doors of perception" auf englisch, is relativ schwer, aber auch ganz gut. teilweise kommen halt wörter vor die ich in keinem wörterbuch finden konnte ^^ aber sonst

Wusstest du, dass sich die Doors nach dem Text benannt haben?

Ich hab heute wieder Steppenwolf angefangen (zum dritten mal). Es ist jedesmal total anders irgendwie.

 

[kroete]

Wusstest du, dass sich die Doors nach dem Text benannt haben?

Ich hab heute wieder Steppenwolf angefangen (zum dritten mal). Es ist jedesmal total anders irgendwie.

Zum dritten Mal? ~
Steppenwolf ist neben einer furchtbar langweiligen Familiensaga (keine Ahnung mehr, wie die hieß) das einzige Buch bisher, das ich nicht zu Ende gelesen habe. So nach 10 - 20 Seiten hat es mich so genervt, dass es in der Ecke gelandet ist, und bis jetzt hatte ich keinen Ansporn, es nochmal zu versuchen... Wird es denn besser/anders mit der Zeit?

Gestern mit Plattform von Houellebecq fertig geworden... Hartes Buch, aber wie alle bisher von ihm fesselnd, faszinierend, verstörend und zum Nachdenken, wenn nicht gar Kopfzerbrechen anregend.
Mal sehen, dass ich bald an "Die Möglichkeit einer Insel", sein neues, komme.
Jetzt ist erstmal "Feine Familie" von Tom Sharpe dran. Über das Buch kann ich noch nichts sagen, aber Sharpe hat allgemein einen herrlich bissigen Humor, hab mich bei "Der Renner" schon weggeworfen vor Lachen.