SirLegolas
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drago60000 schrieb:Selbstverständlich dürfen sie das. Sie haben ein Spiel erfunden und Spielregeln dafür aufgestellt. Wer das Spiel spielen will, sollte dies nach geltenden Regeln tun. Keiner wird dazu gezwungen. Es gibt viele Spiele, die nicht mit gängigen moralischen Werten übereinstimmen, bei denen ich Gegnern schaden muss, um zum Ziel zu kommen. In der Spieltheorie ist das ein Nullsummenspiel
Beispiele: Mensch-Ärger-dich-nicht, Monopoly, Schach
Aber du erkennst doch sicher den kleinen Unterschied zwischen den von dir genannten Spielen und D2. Bei Mensch-ärgere-dich-nicht, Monopoly und Schach ist das Spielziel eindeutig der Sieg, der allerdings nach festen Regeln erzielt werden will. Jeder der Spieler kennt diese Regeln und stimmt ihnen zu, bevor das Spiel beginnt. Und bei keinem dieser Spiele wird einem Menschen wirklicher Schaden zugefügt, solange er über die Fähigkeit verfügt, mit Anstand zu verlieren (wer das nicht kann, blos kein Mensch-ärgere-dich-nicht spielen^^).
Bei D2 gibt es aber mehrere mögliche Spielziele. Das wohl wichtigste Spielziel ist der Sieg über die grossen drei Übel - alleine(SP) oder gemeinsam(MP). Ein anderes mögliches Spielziel ist der faire Wettkampf gegen andere menschliche Gegner (genannt PvP). Nun habe ich bereits zugestanden, das PK durch die Regeln gedeckt wird. Aber wie würdest du das Spielziel von PK definieren? Meine Definition von PK: anderen Spielern gegen ihren Willen den Spielcharakter zu vernichten (ich rede jetzt speziell von HC, auf SC ist PK eh witzlos, da wehre ich mich nicht mal dagegen, sondern geh in der Zwischenzeit einen Kaffee kochen). "Gegen ihren Willen" bedeutet in jedem Fall "auf Kosten ihres Spielspasses". Hier gehts nicht darum, "mit Anstand zu verlieren". Man wird ja nicht mal gefragt, ob man mitspielen möchte. Und da stellt sich mir die Frage: ist das moralisch? Ich behaupte: Nein. Was letztendlich für mich bedeutet, dass jemand, der sein Verhalten als PK damit entschuldigt, dass die Regeln das zulassen, sich in jedem Fall der Doppelmoral schuldig macht, da er sich selbst dazu berechtigt sieht, anderen den Spielspass zu nehmen, das aber im Normalfall nicht mal zuzugeben bereit ist und deshalb auf dieselben Argumente zurückgreift, die man sonst nur von Cheatern zu hören bekommt (insbesondere: spiel doch in pw-games, wenn dir unsere Existenz nicht passt). Alleine das sollte doch schon misstrauisch machen.
Eines finde ich sehr interessant: Solange es um cheaten und Hacken geht, wird sehr viel von Moral gesprochen, obwohl da ein Verweis auf die Regeln reichen würde. Bei grabben und cheaten wird auf einmal mit den Regeln argumentiert, obwohl da mindestens genau so viele moralische Aspekte zu beachten sind und tatsächlich wahrscheinlich für die eigene Haltung viel ausschlaggebender sind. Und so finde ich mich auf einmal Seit'an Seit mit TearDrops (Stichwort Fair Play)wieder, der ja bisher eher eine mir entgegengesetzte Position vertreten hat.
Ich denke wie TearDrops, dass das Fair Play den Regeln als übergeordnet zu verstehen ist. Die beiden Begriffe bedeuten mitnichten dasselbe. Hacks und Cheats verstossen meiner Meinung nach grundsätzlich gegen den Fair Play-Gedanken. Grabben und PK auch. Das eine wird von den Regeln verboten, das andere nicht. Moralisch gesehen ist der Unterschied aber lange nicht so gross. Tatsächlich ist es theoretisch durchaus denkbar, dass MH nur so eingesetzt wird, dass man damit zumindest anderen nicht schadet. Legit ist MH aber in keinem Fall. PK kann dagegen durchaus legit sein, moralisch dagegen nie.
Mir gehts übrigens gar nicht mal darum, auf PKlern rumzuhacken (auch wenn ich sie nicht gerne mag). Ich nehme es nur als Beispiel aus dem Spiel heraus (mal nix mit RL^^), um zu zeigen, dass Doppelmoral im Spiel (und auch hier im Forum) sich keineswegs nur auf Cheats und Hacks erstrecken muss. Und dass es durchaus möglich ist, sich legit (gemäss meiner recht strengen Definition) zu sein zu verhalten, ohne dabei den Gesetzen der Moral zu gehorchen