Kapitel 13: Van´el, der Druide mit der schlechten Schleichwerbung
“...HAHAHAHA- ja, chef. Wieso du fragen das?“, antwortete Arnold.
“Ach, nur so...“
Als die Karawane das nächste Mal anhielt, ging ich mit schnellen Schritten zu Warriv, der umgeben von irgendwelchen kichernden Vollidioten war, und schrie ihn an.
“Wie zur HÖLLE kommst du dazu, meinem Bodyguard deine Haschischplätzchen zu geben?“
“Eeeeeeey, reg dich ab, man. Du bringst hier voll die Aggro-Stimmung rüber, garnich´ cool sowas! Arni wirkte halt verspannt, da hab ich ihm was zur Beruhigung gegeben, okaaaaay?“, sagte er mit seiner laaaaaaangsamen Stimme.
“Nix mit okay! Arnold muss körperlich immer in Topform sein! Und deine Drogen helfen da eher wenig!“, schrie ich weiter.
“Bleib mal gaaaaanz locker, Alter! Kein Wunder, dass Arni so verspannt ist, wenn der die ganze Zeit mit dir zusammen ist. Ich erzähl dir mal nen Witz, da komms`te auf andere Gedanken. Aaaaaalso: Was ist der Unterschied zwischen Schalke 04 und einem Lehrling? Ganz einfach: Der Lehrling könnte irgendwann mal vielleicht Meister werden! BWAHAHAHAHAHA-AUA, WAS SOLL DER SCHEIß?!“, schrie Warriv mir hinterher, als ich wegging und er mit seinem, durch heftige Krafteinwirkung im zentralen Gesichtsbereich ausgelöstem, Nasenbluten kämpfte.
Als ich zu unserem Karren zurückkehrte, sah ich gerade noch, wie Lycander eine leere Milchschnitten-Verpackung in den Mülleimer warf...
Ähm, auch auf die Gefahr hin, dass du mich wieder anschreist, aber ich möchte dich noch einmal darauf hinweisen, dass wir im Mittelalter Leben und auch die Milchschnitte erst in einigen hundert Jahren erfunden wird, weshalb das, was du da erzählst, leicht unlogisch ist...
Erzähl DU mir nichts von Logik! Ich meine, wer von uns beiden ist denn hier eine körperlose Stimme ohne jeglichen erklärbaren Ursprung?
Gutes Argument, in der Tat...
Na also, siehste? Jetzt lass mich weitererzählen.
Lycander warf also die leere Verpackung in den Müll und ich sah, dass das eine von
meinen Milschnitten war.
“Hast du grade eine von MEINEN Milchschnitten gegessen?“, fragte ich mit einem sehr borenden Tonfall.
“Jupp, hatte halt Hunger.“
“Aber das war meine!“, jaulte ich.
Kurz darauf setzte ich mich auf den Boden und fing an, leise in mich hinein zu weinen.
“Was ist denn in den gefahren?“, fragte Lycander Arnold.
“Chefchen haben böses Milchschnitten-Trauma. Als er noch haben studiert, zwei Barbaren ihm immer haben geklaut Frühstücks-Milchschnitte aus Tasche...“
Zur selben Zeit, in irgendeinem Haus in Harrogath:
“Weißt du noch, Vitali?“
“Mh-Hm.“
“Damals, auf der Universität?“
“Mh-Hm.“
“Immer, wenn wir zwischendurch etwas Hunger hatten, hast du diesem Druiden-Idioten seine Milchschnitten geklaut.“
“Mh-Hm.“
“Die waren grauenhaft...“
“Mh-Hm...“
“...was Barbaren aber nicht haben gewusst war, dass Chef morgens immer haben präpariert Milchschnitten mit Abführmittel, weil er damals gehabt schwere Darmverstopfungen.“
“Mh-Hm. Verstehe.“
Nachdem ich mich beruhigt hatte, stieg ich mit den Anderen wieder auf den Karren auf und die Reise ging weiter.
Nach kurzer Zeit kamen wir endlich in Lut Gholein an. Wir stiegen vom Karren und mein erster Eindruck war...
“OH MEIN GOTT! DAS STINKT, ALS WÜRDE DURCH DIE GANZE STADT EIN ÜBERIRDISCHES ABWASSERSYSTEM VERLAUFEN!“
Interessanterweise hatte ich Recht: Es
verlief ein überirdisches Abwassersystem durch die ganze Stadt!
Während wir mit zugehaltener Nase durch die Stadt wanderten, auf der Suche nach Anhaltspunkten für Diablos Aufenthalt, übersah ich dummerweise einen auf der Straße liegenden Stein, stolperte über diesen und fiel in ein Kloakenbecken. Lycander fand das irre komisch, ich nicht so.
“Hör auf zu lachen!“, befahl ich ihr, während ich aus dem Becken kletterte.
“Das ist echt nicht komisch. Das ist war mein bester Mantel!“
Ich starrte auf das vor Fäkalien und Abwasser triefende Kleidungsstück.
“Aurora wird mich umbringen, wenn sie das erfährt...“
“Wer bitte ist Aurora?“
“Meine Frau. Wer sonst? Habe ich sie noch nie erwähnt?“