Hmmm, also, der Onlinezwang, grundsätzlich, muss nicht etwas negatives sein.
Nenne mir mal einen positiven Punkt, dem kein ihn überwiegender negativer Punkt gegenüber steht.
Von Steam habe ich bisher auch nur viel negatives gehört, die Überprüfung ob andere Titel raubkopiert sein könnten, ist allerdings auch legitim, oder?
Keinesfalls. Zum einen allein schon deswegen nicht, weil die Schüffelsoftware gar nicht wissen kann, wo auf meiner Festplatte ich die anderen Spiele habe. Die Durchsuchung wird also recht umfänglich sein müssen. Das ist ein massiver Eingriff in das sog. IT-Grundrecht, dem das Urheberrechtsinteresse eines Herstellers (unumstritten) nachsteht.
Zu einem gewissen Punkt sind wir auch selber dafür mitverantwortlich, dass ACTA und SOPA zur Zeit dermassen vorangetrieben werden. Und je mehr wir stur auf unseren Rechten für Datenschutz beharren, desto mehr werden die auch dagegen ankämpfen, um das zu brechen.
Das ist unumstritten richtig. Das Problem bei ACTA ist die Methode, mit der das betrieben wird, denn diese sind nicht demokratischer Natur.
Verhandlungen hinter verschlossenen Türen mit Lobbyverbänden unter Ausschluss z.B. des EU-Parlaments können und dürfen nicht in einer gesellschaftlichen Akzeptanz münden. Das vor nicht allzu langer Zeit beschlossene Fluggastdatenabkommen hat bereits höchst bedenkliche Entwicklungen in der Gesetzgebung aufgezeigt (beim lesen sollte man sitzen:
Flugdaten-Abkommen im Eiltempo - fm4.ORF.at ), die im Rahmen der Verhandlungen um ACTA ähnlich fortgesetzt wurden.
s. auch mein Link in dem ACTA-Thread:
Internet-Law » ACTA
Auch hier wäre wohl der Kompromiss die Lösung. Wir müssen auch bereit sein, in einem gewissen Masse uns "kontrollieren" zu lassen, dann haben wir auch bessere Chance einen Teil Privatssphäre zu behalten. Denn sonst endet der Kampf nie und zuletzt gewinnt der Mächtigere und das sind, trotz der Masse, leider nicht wir.
Das ist ein Irrtum, letztlich ist schon immer die Masse die stärkere Macht gewesen, andernfalls hätte keine Revolution zu einem Erfolg geführt. Im Falle der Softwarehersteller entscheidet schlicht die Kaufkraft und die Entscheidung jedes Einzelnen Spieldrang vs. Rechtebeschneidung.
Und in diesem Zusammenhang auch noch etwas, was mir nicht ganz einleuchtet. Man schwärmt immer von der Anonymität im Internet. Weswegen? Wer nichts zu verstecken hat/sich korrekt verhält/zu dem stehen kann, was er macht, muss auch nichts verstecken. Naja, klingt sehr beschönigend ausgedrückt, stimmt. Aber die andere Seite ist, diese Anonymität hat leider zu diesem extremen Fehlverhalten geführt, was eben den Ärger auf Seiten der Anbieter auslöst.
Anonymität lernt jeder in dem Moment zu schätzen, in dem er sie verliert - allerdings ist es dann bereits zu spät. Die Argumentation, dass wer nichts zu verstecken hat deswegen ja auch alles offenlegen könne, ist bereits in der Hinsicht auf Datenverkaufsfirmen wie die Telekom, Apple, Facebook usw. abzulehnen.
Nicht die Anonymität hat zu dem Anbieterverhalten geführt, sondern die Tatsache, dass sie Teile ihrer potenziellen Käufer nicht durch ihre Produkte überzeugen können, sie auch zu bezahlen. Und diese Teile werden durch die aktuell immer stärker gefahrene DRM-Politik immer größer. Man erinnere sich nur mal an SecuROM, das sich als Rootkit einband. Solche Imageschäden wirken käuferabschreckend und machen sich in geringeren Absatzzahlen bemerkbar. Da solche Dinge im Vorfeld naturgemäß nicht angekündigt werden, wer will es den potenziellen Käufern verdenken, dass sie nach einem solchen Fall den Herstellern gegenüber misstrauisch werden?
Glaub mal nicht, dass ich je wieder ein EA-Spiel gekauft hätte nach dem Desaster um Spore damals (nicht, dass ich überhaupt auf die Idee kommen würde, ein Titel aus der Schmiede zu kaufen). So dachten scheinbar auch viele andere Interessenten und EA schadete sich durch übertriebene DRM-Politik letztlich selbst:
http://winfuture.de/news,42248.html
Noch deutlicher lassen sich Ursprung und Wirkung im Hinblick auf diese Problematik kaum darstellen, allerdings geben sich die meisten Hersteller in der Sache lernresistent.
So finde ich auch den Weg, den blizzard mit der realID einschlägt, nicht nur negativ. Gut möglich, dass wir uns in 5-10 Jahren nicht mehr anonym im Internet bewegen können. Aber damit verbunden auch gut möglich, dass der Konsum von den Produkten viel viel günstiger wird, legal und angenehmer. Wobei, das wohl auch wieder eher eine Wunschvorstellung ist -.- Zumindest bei der Musik hat sich diese Entwicklung schon mal gezeigt. Musik legal im Internet zu beziehen ist viel günstiger geworden. Man kann auch genauer selektieren und das hat sich auch positiv für den Anbieter ausgezahlt.
Wow. Beim ersten Satz zieht es mir fast die Schuhe aus.
In Bezug auf RealID gibts wirklich nichts zu beschönigen, frag mal Bashiok. Der kann sich bestimmt gut daran erinnern, warum das in den Foren sofort wieder beseitigt wurde. Es gibt auch keinen Grund, ein Bnet-Nutzerkonto einem Klarnamenzwang zu unterwerfen.
Dass der Rest Deiner gedanklichen Ansätze Wunschvorstellungen sind, hast Du ja selbst schon bemerkt. Musik per Internet günstiger beziehen ist auch eine solche. Du bekommst nur noch Daten, idR nichtmal in CD-Qualität. Keinen Datenträger, kein Booklet. Ich kaufe Musik z.B. nach wie vor ausschließlich auf CD, weil mir Onlineangebote im Vergleich dazu schlicht zu teuer sind. Und die CD per PC in MP3 zu konvertieren und dann auf den Player zu ziehen ist denke für jeden möglich.