Ich würde die D3 Historie komplett anders sehen
Der große Fehler den Blizzard mit D3 gemacht hat, war mitnichten Verkasualisierung zum Release sondern
das absolute Gegenteil.
D3 zu Release war absolut hardcore und 99% der normalen D2 Spieler zu schwierig.
Es war sowas von wichtig gutes Positioning zu haben beim kämpfen . Das war mechanisch absolut mit das Anspruchsvollste was man zu der Zeit spielen konnte.
Casual wurde D3 erst mit Patch 1.04 und dann nochmal extrem krass mit 1.05.
Ich hab D3 in 1.02 begonnen und leider erst mit 1.03 patch zusammen Inferno erreicht.
1.03 hat das Spiel schon etwas entschärft weil von fast allen Monstern in Inferno der Schaden ca 20% reduziert wurde.... dafür wurden dann aber enrage timer bei Akt und Story Bossen eingeführt. (Ghom in Akt 3 war zu hart)
Ich hab damals ca 100 Versuche für Diablo gebraucht. Und es gab ja keine Schwierigkeitsgrade.
Insgesamt hab ich 430h in D3 versenkt bevor Diablo in Inferno zum ersten mal gefallen ist !
0€ Echtgeldeinsatz aber ne kleine Menge Geld verdient durch Ausrüstung verkaufen.
Was Blizzard mit Diablo 3 gemacht hatte war folgendes:
Wir haben ja ne Basis an Diablo2 spielern die seit vielen Jahren D2 spielen und bestimmt voll krass sind.
Für die machen wir Inferno.
Und die casuals , die es nicht schaffen können ja dann im RMAH mit Geld durchkommen.
Blizzard hat sich da aber massiv verkalkuliert.
Die allermeisten D2 Spieler waren eben ebenfalls casuals und völlig überfordert mit Diablo3 Inferno.
Sie haben daher ein Spiel gemacht dass einfach nur für 1% der Spieler cool war.
Vor allem viele Diablo2 spieler waren mega sauer , dass sie in Inferno Akt2 oder Inferno Akt3 einfach nicht mehr weiter kamen und völlig vernichtet wurden.
5000h Diablo2/LOD aber die Kampagne von Diablo3 nicht beenden können ? Das hat den meisten gar nicht gepasst.
Diablo 3 heute hat mit dem Diablo von 1.02/1.03 ungefähr 0% gemeinsamkeiten.
Ich wünsche mir manchmal ehrlich es gäbe irgendwie ne Möglichkeit Diablo3 in Patch 1.03 nochmal zu erleben.
Für mich war das damals das beste Spiel das ich je gezockt habe.
1.) Es war bock schwer , aber für mich schaffbar
2.) ich hab gut Geld verdient damit weil mir leute für die es zu schwer war Items abgekauft haben
3.) Wenn man in Inferno ein bisschen weiter kam , hat es sich einfach grandios und episch angefühlt.
Wo ich aber natürlich vollkommen zustimme, ist die generelle Entwicklung des Internets, die auch auf die Gaming Branche übergeschwappt ist.
Alles passt sich immer dahin an , dass das Ziel nicht mehr kreative neue Ideen sondern maximaler Umsatz ist.
Ich hab ja wie vielleicht einige andere hier auch die absoluten Anfänge des Streaming erlebt.
Starcraft Broodwar war in Korea das erste game was von Spielern über ein Program was glaub ich Africa hies gestreamed wurde.
Was war das damals crazy , dass man anderen Spielern so um 2003 rum plötzlich beim PC zocken am anderen Ende der Welt aus ihrer Perspektive zuschauen konnte.
Wenn ich sehe was da heute mit Twitch draus geworden ist.
Ich hab mir vor einiger Zeit nen Ad-blocker extra für Twitch installiert.
Und das mit einem weinenden Herzen , weil ich lieber mit etwas Werbung streamer unterstützen würde.... aber mittlerweile sind wir bei alle 3 Minuten 45 Sekunden Werbung.
Das hält man nicht mehr aus.
Und da ich keine festen Streamer schaue kaufe ich auch keine Abos....
Aber wie das ganze mit Streaming sich entwickelt hat zeigt halt auch wieder : Von neuer cooler kreativer Idee zu maximalen Melken ohne Rücksicht auf Verluste