Ich glaube, ich hab das verstanden:
Jay Wilson hat mit Diablo 3 (in der Releaseversion) ein Spiel veröffentlicht, das wirklich schwer war. Diablo 1 und 2 waren Spiele, die nicht vorhandene Schwierigkeit sehr gut vorgegaukelt haben – dadurch kam sich jeder, der Hölle durchgespielt hat, wie ein Progamer vor.
Schwierigkeitsgrade haben in den Spielen klangvolle Namen wie „Alptraum“ und „Hölle“, dabei wäre „leicht“ und „kinderleicht“ wesentlich passender gewesen. Noch dazu besiegt man ja die „Großen Übel“, riesige, mächtige und dazu grauenhaft aussehende Höllenfürsten die, - mal ganz ehrlich – nicht mehr drauf hatten, als der Sandsack, der zu Hause im Keller hängt.
Mit Diablo 3 (ja, immer noch in der Releaseversion bis einschließlich vielleicht noch 1.0.3) wurde ein Spiel entwickelt, das man tatsächlich „können“ musste, wenn man den höchsten Schwierigkeitsgrad schlagen wollte. Man musste wissen, wie Schaden effektiv reduziert wird und man musste strategisch Skillen, Ausrüsten und schlussendlich auch Spielen, um es zu schaffen.
Kripparian (und auch andere Progamer) haben zahlreiche Videos übers Equippen und Strategien gegen fiese Elitekombos oder Bosse (wie Rakanoth) gemacht und gezeigt, wie man auch mit (aus heutiger Sicht) indiskutabler Ausrüstung durch den höchsten Schwierigkeitsgrad kommt.
Den schlechteren Spielern wurde die Illusion geraubt, sie seien gut in diesem Genre – was ihnen D1 und D2 noch erfolgreich vorgaukelte und von eben jenen kamen die Forenbeiträge a’la „unfassbar, was Blizzard da auf die Spieler losgelassen hat“, „unfertiges Spiel“, „wie von einem Anfänger gemacht“, „Jay Wilson ist ein Idiot“ und so weiter, und so fort…
Man hat sich aufgrund eines tatsächlich anspruchsvollen Spiels persönlich beleidigt gefühlt.