Computer-Spieler werden immer älter – Frauenquote steigt

Ein junger Spund vor seiner Gerätschaft kauernd, aschfahl im Gesicht, sich von Pizza ernährend. Das ist das klischeehafte Bild des „typischen“ Computer-Spielers in der Öffentlichkeit. Doch – sollte es jemals den tatsächlichen Gegebenheiten entsprochen haben – ist dieses Klischee mittlerweile offenbar weit überholt, wie vergangene Woche auf Pressetext.de zu lesen war. Anfang der Woche präsentierte ELSPA einen Marktreport mit völlig anderen Variablen. Zum einen seien die meisten Computer-Spieler zwischen 25 und 34 Jahre alt. Zum anderen seien zwar noch immer 90% der Gamer männlich, aber dennoch begeistern PC- und Konsolenspiele nicht nur immer mehr ältere Spieler, sondern zunehmend auch Frauen.

Laut einer Umfrage des britischen PC Magazins ist der typische Gamer nun ein gutverdienender 27 Jähriger:

Die Studie folgert, daß sich nur jene mit einem entsprechenden Gehalt auf Dauer die relativ hohen Kosten leisten, um am neuesten Stand des Spielemarktes zu bleiben. Der Durchbruch der Computerspiele bei älteren Bevölkerungsgruppen wird auch von den Produzenten registriert. Laut ELSPA gibt es eine steigende Zahl von Games, die für eine ältere bis alte Zielgruppe auf den Markt gebracht werden.
Die Folge dieser Entwicklung ist aber nicht ausschließlich der Anstieg der „Nicht unter 18“-Spiele (obwohl auch dieser bemerkbar ist), sondern auch die Zunahme von „ruhigeren“ Spielen wie Simulationen oder historischen Strategiespielen. Als populärstes Beispiel führt die ELSPA die erfolgreiche Sims-Serie von Electronic Arts an, die alleine in Nord-Amerika 2,6 Mio. verkaufte Kopien aufweisen kann.

Der Großteil der traditionellen Spiele sei „von Männern für Männer entwickelt worden und spiegle Testosteron-bestimmte Kampf-, Fußball- und Motorsport-Fantasien wider“, so die ELSPA-Studie. Zurzeit finde hier aber eine Veränderung statt. Für Kinder und Jugendliche sieht der Jahresreport vor allem den Trend zu Kino- oder Star-Games, wie etwa Harry Potter und Co.