Web-Nutzer wollen lieber Werbung als kostenpflichtige Inhalte

Die deutschsprachigen Internet-Nutzer haben akzeptiert, dass die meisten interessanten Internetangebote kostenfrei nicht überleben können. Das ist eines der Teilergebnisse der Web-Benutzer-Analye W3B vom November 2002 der Unternehmensberater von Fittkau & Maaß. Dabei hätten die Befragten aber nur zu 17,1 Prozent angegeben, Websites sollten werbe- und kostenfrei bleiben. Wenn sie die Wahl hätten, würden 51 Prozent der 99.364 deutschsprachigen Online-Nutzer für Werbung plädieren, aber nur 10,2 Prozent für Bezahlinhalte.

Am meisten akzeptiert sind dabei Werbe-Banner, die von 37,3 Prozent der Befragten befürwortet werden, während sich 8,7 Prozent mit Werbe-Pop-up-Fenstern anfreunden können und 5 Prozent mit Werbefilmchen. Rund 8 Prozent bevorzugen Angebote mit teilweise kostenpflichtigen Inhalten und 2,2 Prozente solche Websites, deren gesamtes Angebot kostenpflichtig sind.

Seit dem Herbst 2001 hat sich die grundsätzliche Haltung zu Bezahlinhalten laut Studie und eigener Vergleichsergebnisse enorm gewandelt. Zeigten sich seinerzeit 35,9 Prozent aller Befragten bereit, für Inhalte zu zahlen, waren es im vorigen Herbst 55,8 Prozent. Keine Zahlungsbereitschaft haben 27,1 Prozent gegenüber 51,3 Prozent ein Jahr zuvor. Kaufinteresse haben die Befragten laut Studie am wenigsten an Online-Chats mit Prominenten, am ehesten an dem Abruf von hochwertigen Informationen und Nachrichten. Dafür wären 30,5 Prozent zu zahlen bereit, während 24 Prozent in ihre Online-Aus- oder Weiterbildung investieren würden.

Insgesamt sind 27 Prozent potenzielle Käufer, während 35 Prozent bereits für Inhalte online gezahlt haben. Von ihnen haben 26,6 Prozent für Archiv- oder Datenbanknutzung gezahlt, 25,1 Prozent für Testberichte, 23,4 Prozent für die Online-Nutzung von Software und 21 Prozent für Artikel aus Online-Zeitungen und -Zeitschriften. Damit das größtmögliche Potenzial der Internet-Nutzer ausgeschöpft werden kann, bedürfe es laut der Studie einen möglichst einfachen Kaufvorgang. Dabei würden ein Drittel der Befragten ein Abonnement akzeptieren und ein Fünftel eine Abrechnung nach Nutzungsdauer.