Joystiq führte im Chat ein Interview zu Diablo 3 mit dem Chef-Designer Jay Wilson. Dabei kamen einige spannende Aspekte heraus, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Daher bieten wir euch hier eine Übersetzung der interessantesten Stellen aus dem Interview.
Joystiq: Gab es einen besonderen Grund, weshalb die Entscheidung zur Battle.net-Variante fiel, anstelle einer MMO-Variante?
Jay Wilson: Es braucht seine Zeit, wie wir Entscheidungen bei Blizzard treffen — als Spieler und als Fans, denn auch wir selbst mögen unsere Spiele sehr. Was wir wirklich möchten ist … ein Spiel wie Diablo2, nur besser. Wir lieben dieses Genre … einige Genres weisen große Fortschritte auf. Es gibt eine ganze Menge Spiele im RPG- und FPS-Sektor! Aber in diesem Genre finden sich deutlich weniger Spiele wieder. Wir glauben, dass hier noch viel erreicht werden kann.
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Also dachten wir, es sei wirklich wichtig, einen echten Nachfolger zur Diablo-Reihe zu entwickeln. Wie dachten wie Spieler und das ist einfach das, was wir spielen wollen.Joystiq: Kannst du uns sagen, wie weit die Entwicklung des Projekts fortgeschritten ist oder wann wir etwas mehr vom Spiel sehen werden?
Jay Wilson: In anderen Firmen könnte man solch eine Frage sicherlich beantworten, aber bezüglich eines Blizzard-Spiels ist das eher sehr schwer, denn wir haben keinen linearen Zeitplan. Wir könnten einen Blick darauf werfen und sagen, wir haben das Projekt zu einem gewissen Prozentsatz fertig gestellt, aber die Fertigstellung des restlichen Teils, wieviel Prozent auch immer das sein mögen, kann zehnmal länger dauern, als der vorherige, abhängig davon, wieviele Wiederholungen eines Teilschrittes nötig sind. Ich kann nur sagen, wir haben ein Spiel, das wir lieben zu spielen. Das ist immer der erste Erfolg. Wir sind sehr glücklich mit den Grafiken. Und eine Menge von dem, was wir augenblicklich tun ist zu versuchen, alle Inhalte zu erstellen und zu entscheiden, welche Unmengen inhaltlicher Systeme wirklich benötigt werden.
Joystiq: Bezüglich der Spiele-Engine und den augenblicklichen Entwicklungsstatus, wo siehst du die maximale Anzahl an Spielern für das Party Play?
Jay Wilson: Derzeit unterstützen wir dieselbe Anzahl wie auch in Diablo 2, also 8. Wir könnten die Zahl eigentlich erhöhen, wenn wir wollten — das ist kein technisches Problem, eher eine Frage des Game Plays. Wir haben festgestellt, dass es sich mit einer geringeren Zahl von Spielern besser spielen lässt, sogar mit weniger als 8. Wenn wir spielen, haben wir den meisten Spaß mit 4 Spielern — das hängt mit der Kameraperspektive und der Natur des Spiels zusammen. Dementsprechend richten wir das Spiel aus und versuchen, diesen Aspekt stärker zu unterstützen. Aber ob wir das Unterstützen oder nicht (limitierte Spieleranzahl) … wir können es zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.
Joystiq: Wird es dieselbe Anzahl an Monstern mit 8 Spielern geben, wie mit 4 Spielern?
Jay Wilson: Wir verändern nicht die Anzahl der erscheinenden Monster. Das können wir mit Sicherheit sagen, selbst wenn du alleine spielst, triffst du auf ungeheuer große Monsterhorden, die du bekämpfen musst. Den Schwierigkeitsgrad verändern wir auf andere Weise.
Joystiq: Du wurdest heute sicherlich schon hundertmal danach gefragt: gibt es wieder einen Cow Level?
Jay Wilson: Einen geheimen Cow Level? Das ist geheim! Wir finden die Idee, geheime Dinge ins Spiel einzubauen, wirklich cool. Das bedeutet jetzt aber nicht zwingend, dass es so etwas im Spiel geben wird.
Joystiq: Mit Blick auf frühere Diablo-Titel … hast du jemals gedupt, um Items zu bekommen?
Jay Wilson: Das habe ich nie getan. Ich kenne Leute, die das getan haben. Zu Diablo 3: unser neues Battle.net ist deutlich sicherer. Wir haben seit Diablo 2 eine Menge dazu gelernt. Mit unseren Erfahrungen aus Diablo 2 und WoW glauben wir in der Lage zu sein, es sehr sicher zu machen.
Offen bleibt nun, mit wie vielen Spielern wir tatsächlich gleichzeitig in einem Spiel in die Schlacht ziehen dürfen. Werden es weiterhin 8 oder tatsächlich nur noch 4 sein oder als Kompromisslösung möglicherweise 6?
Auch wenn Wilson sich über eingebaute Geheimnisse wie einem Cow Level beharrlich ausschweigt, wir sind überzeugt, den Cow Level werden wir in Diablo 3 nicht vermissen. Es wird genügend Geheimnisse geben, die es zu lüften gilt.
Was den Aspekt des Dupen angeht, an dem Diablo 2 schon seit langem krankt, so klingt die Aussage Jay Wilsons im Bezug auf die neue Entwicklung des neuen Battle.net doch sehr beruhigend. Das gibt uns neue Zuversicht in einen ungedämpften Spielspaß in Diablo 3.